Obstschädlinge können so manchem Hobbygärtner das Leben schwer machen und die Ernte stark dezimieren. Es gibt eine Vielzahl an Obstschädlingen, die Ihre Bäume befallen können. Sie müssen nicht zwingend zu chemischen Mitteln greifen, um die lästigen Besucher loszuwerden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Schädlinge bekämpfen oder fernhalten – oft funktioniert das auch mit natürlichen Hilfsmitteln.
Schädlingsbekämpfung mit natürlichen Feinden
Die beste Möglichkeit, verschiedene Obstschädlinge wie Apfelwickler oder Frostspanner fernzuhalten, sind natürliche Feinde wie Blaumeisen oder Kohlmeisen. Hängen Sie Nistkästen in die Obstbäume, damit sich die Vögel ansiedeln können.
Keine Chance für den Apfelwickler
Der Apfelwickler befällt nicht nur Äpfel, sondern auch anderes Kernobst wie Birnen oder Quitten. Die gefräßigen Maden fressen sich durch die Früchte und legen ihre unappetitlichen Hinterlassenschaften im Kernhaus. Apfelwickler haben keine Chance, wenn Sie einen breiten Streifen Wellpappe um den Baumstamm wickeln. Die Weibchen des Apfelwicklers legen ihre Eier zwischen Baum und Wellpappe. Die Pappe können Sie Ende Juli entfernen und entsorgen. Damit entfernen Sie auch die Apfelwickler.
Schutz vor dem Frostspanner
Beim Frostspanner werden der Große und der Kleine Frostspanner unterschieden. Egal, um welche Art es sich handelt – beide sind schädlich. Der Kleine Frostspanner ist am gefährlichsten, da er schlimmstenfalls die gesamten Blätter abfressen kann. Um den Schädling zu bekämpfen, sollten Sie Leimringe um den Baumstamm wickeln. Lässt die klebrige Wirkung nach, wechseln Sie den Leimring.
Bekämpfung mit natürlichen Spritzmitteln
Im Handel gibt es eine Vielzahl an Spritzmitteln, die aber nicht alle umweltfreundlich sind. Spritzmittel können Sie auf Paraffinbasis, aber auch in der umweltfreundlicheren Variante auf Rapsöl-Basis kaufen. Sie erhalten fertige Mischungen auf Rapsöl-Basis, die zumeist als Konzentrate angeboten werden und nur noch verdünnt werden müssen. Sie können sie aber oft problemlos selbst herstellen.
Spritzmittel auf Rapsöl-Basis
Spritzmittel auf Rapsöl-Basis eignen sich zur Bekämpfung vieler Schädlinge wie Schmier- und Schildläusen, Blattläusen, Spinnmilben, Kirschfruchtfliegen, Frostspannern oder Pflaumenwicklern. Das Spritzmittel schützt allerdings nicht vor Krankheiten wie Monilia oder Schorf. Spritzmittel auf Rapsöl-Basis können Sie für verschiedene Obstsorten verwenden:
- Kernobst wie Äpfel, Birnen und Quitten
- Steinobst wie Kirschen, Pflaumen, Pfirsich oder Aprikosen
- Johannisbeeren und Stachelbeeren
Schmierseifenlauge als Spritzmittel
Ist der Befall nur gering ausgeprägt, können Sie auch Schmierseifenlauge als Spritzmittel verwenden. Sie sollten Seifen ohne synthetische Zusatzstoffe verwenden. Für die Lauge geben Sie einen Esslöffel Seife auf einen Liter Wasser. Mit einem Spritzer Spiritus erhöhen Sie die Wirkung der Lauge. Die Lauge spritzen Sie direkt auf die Stellen, die von Schädlingen befallen sind.
Sie sollten die Spritzung mit Schmierseifenlauge am Abend vornehmen, wenn die Sonne untergegangen ist. So kann die Sonne die Blätter und die Früchte nicht verbrennen. Zuvor spritzen Sie den Baum mit einem Schlauch ab.
Noch ein Hausmittel: Natron
Natron können Sie gegen Blutläuse, aber auch gegen andere Schädlinge verwenden. Sie sollten Öl und Alkohol dazugeben, wenn Sie andere Schädlinge bekämpfen wollen. So sieht das Grundrezept aus:
- Geben Sie auf einen Liter Wasser je einen halben Teelöffel Natron und geriebene Kernseife sowie einen Teelöffel Speiseöl.
- Rühren Sie die Mischung gut um.
- Geben Sie erst zum Schluss zwei Teelöffel reinen Alkohol hinzu, damit er sich nicht verflüchtigt.
- Verwenden Sie die Mischung direkt nach der Zubereitung.
Brennnesseljauche als Alleskönner
Brennnesseljauche eignet sich vor allem bei einem leichten Befall mit Blattläusen bei jüngeren Bäumen. Auf 10 Liter Wasser benötigen Sie ein Kilogramm Brennnesseln. Die Brennnesseln übergießen Sie mit kochendem Wasser und lassen den Sud mehrere Tage lang ziehen. Sobald die Blasenbildung beendet wurde, gießen Sie den Sud ab und verdünnen ihn zum Spritzen mit Wasser.
Tipp: Diese Jauche eignet sich nicht nur zum Spritzen gegen Blattläuse. Sie ist auch ein hervorragender Dünger für verschiedene Gemüsepflanzen. Zum Düngen muss die Jauche ebenfalls mit Wasser verdünnt werden.
Tee aus Wermut oder Rainfarn
Hat die Spritzung mit Rapsöl nicht das gewünschte Ergebnis gebracht oder ist der Befall nur gering, können Sie für die Spritzung auch einen Tee aus Wermut oder Rainfarn bereiten. Sie können damit spritzen, aber auch die Bäume gießen, um sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge zu machen. Damit der Tee die erhoffte Wirkung erzielt, müssen Sie in regelmäßigen Abständen spritzen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Spritzung
Damit Sie mit der Bekämpfung von Obstschädlingen erfolgreich sind, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt für die Spritzung an. Da viele Schädlinge überwintern und den Bäumen vor allem im Frühjahr und im Sommer arg zusetzen, sollten Sie bereits frühzeitig im späten Winter spritzen. Die Insekten legen ihre Eier an unterschiedlichen Bereichen der Bäume ab. Ihre Eier oder Larven befinden sich in der Rinde, unter den Blättern, in den Ästen oder in der Erde.
Im späten Winter sollten Sie möglichst den gesamten Baum behandeln, um die verschiedenen Schädlinge an unterschiedlichen Stellen des Baums zu bekämpfen. Für den gewünschten Erfolg müssen Sie einiges beachten:
- Spritzen Sie, wenn der Himmel bedeckt ist und es nicht regnet.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
- Spritzen Sie erst, wenn die ersten Knospen schwellen.
Wenn sich die ersten Knospen oder Blatttriebe zeigen, schlüpfen die ersten Larven. Da sie noch ziemlich anfällig sind, lassen sie sich in dieser Zeit am besten bekämpfen. Sie sollten aufpassen, dass die Spritzung nicht zu früh erfolgt. Befinden sich die Eier noch in der Ruhephase, kann ihnen Ihr Spritzmittel nichts anhaben. Bei einer zu späten Spritzung könnten die jungen Blätter bereits Schaden genommen haben.
Tipp: Zusätzlich zum Spritzen im Winter sollten Sie die Bäume mit einem Kalkanstrich versehen. Dies verhindert das Ablegen von Eiern im Herbst.
Bekämpfung von Obstschädlingen mit Austriebsspritzung
Bei der Spritzung im Spätwinter handelt es sich um eine Austriebsspritzung. Für die Austriebsspritzung sollten Sie die Bäume vorbereiten, indem Sie die Stämme mit einer harten Bürste abbürsten. So entfernen Sie Teile der Rinde, unter denen sich Eier oder Larven befinden können.
Besprühen Sie die Bäume von allen Seiten und beziehen Sie dabei Stamm, Äste und Zweige ein. Der Baum sollte nach der Spritzung tropfnass sein. Beziehen Sie auch den Boden ein, da sich Schädlinge an den Wurzeln der Bäume befinden können. Um alle Insekten zu bekämpfen, sollten Sie die Austriebsspritzung nach ungefähr zwei Wochen wiederholen.
Zeitpunkt verpasst: Spritzen bei Befall
Haben Sie den Zeitpunkt für die Austriebsspritzung verpasst, können die Bäume bereits von den Schädlingen befallen sein. Bei akutem Befall sprühen Sie die befallenen Stellen direkt mit dem Spritzmittel ein. Zuvor können Sie den Baum mit dem Schlauch abspritzen. Sie sollten das Spritzen bei Befall mehrmals wiederholen, um die Schädlinge gründlich zu bekämpfen. Die Spritzungen sollten im Abstand von zwei bis drei Tagen erfolgen. Die Spritzung war erfolgreich, wenn Sie keine Schädlinge mehr am Baum erkennen können.
Vielen Dank für diesen Beitrag über die Schädlingsbekämpfung bei Obstbäumen. Gut zu wissen, dass man die Bäume professionell spritzen lassen sollte, wenn man den Zeitpunkt zur Prävention verpasst hat. Ich habe einige Schädlinge an meiner Birne entdeckt und wollte wissen, wie ich den Baum nun retten kann.
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Ich konnte mein Problem mit den Schädlingen nicht lösen und musste einen Baumsachverständiger rufen. Er meinte zu mir, es wären Blutläuse. Also probiere ich das nächste Mal Natron aus.