Der Oleander ist eine mediterrane Pflanze, die auch bei uns in Deutschland immer öfter zu sehen ist. Allerdings nur als Kübelpflanze, denn Oleander ist aufgrund seiner Herkunft nicht winterhart und hält keine Minusgrad aus, wenngleich er in milden Regionen auch ausgepflanzt werden könnte – dazu gleich noch mehr. Der immergrüne Strauch ist sehr pflegeleicht und verwöhnt uns mit üppiger Blütenpracht.
Oleander – ein Steckbrief
Name: Oleander
- Alternativer Name: Rosenlorbeer
- Wissenschaftlicher Name: Nerium oleander
- Familie: Hundsgiftgewächse
- Arten: 1
- Sorten: über 200
- Wuchshöhe: im Kübel ca. 2 Meter, ausgepflanzt erreicht er bis zu 6 Meter
- Blütezeit: Juni bis September
- Blütenfarben: Weiß, Rosa, Rot, Gelb
- Herkunft: Mittelmeerraum, Nordafrika, Naher Osten, Indien, subtropische bis mediterrane Klimazonen
- Oleander ist giftig
- Oleander ist nicht winterhart
- Oleander ist immergrün
Der passende Standort
Oleander wird – wie schon erwähnt – im Kübel gehalten. Dadurch ist es ein Leichtes, den besten Standort zu finden und diesen auch mal zu ändern, wenn es nötig wäre. Da Oleander eine mediterrane Pflanze ist, mag er es warm und sonnig. Er brauch viel Licht, um reichlich Blüten zu bilden. Zwar kann er auch im Schatten stehen, blüht dann aber nur spärlich. Ansonsten ist es wichtig, dass die Pflanze windgeschützt aufgestellt wird.
Die Pflege von Oleander
Das Gute vorweg: Oleander ist relativ pflegeleicht, sodass Sie mit ihm nicht viel Arbeit haben und der zeitliche Pflegeaufwand gering ist. Dennoch kann er nicht einfach sich selbst überlassen werden.
Gießen
Der Oleander braucht Wasser – viel Wasser, und das besonders während der Blütezeit! Die Erde sollte deswegen nie vollständig austrocknen und immer feucht sein. Selbst nasse Erde ist kein Problem. Während die meisten Pflanzen keine Staunässe vertragen, macht dies dem Oleander nichts aus. Geben Sie gerne unter den Kübel einen Untersetzer, der immer mit Wasser voll ist – gießen Sie also ruhig zusätzlich von unten nach.
Düngen
Damit uns der Oleander mit seiner üppigen Blütenpracht verwöhnt, braucht er nicht nur regelmäßige Wassergaben, sondern muss auch gedüngt werden. Besonders wichtig ist ein Dünger, der einen hohen Phosphoranteil hat. Düngen Sie von April bis Ende September ca. alle 2 bis 3 Wochen.
Schneiden
Damit der Oleander einen kompakten Wuchs entwickelt und auch die Blütenbildung gefördert wird, sollte er regelmäßig geschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt ist im Frühjahr, bevor das Wachstum beginnt. Alternativ kann er auch nach der Blüte im Herbst geschnitten werden. Beim Schnitt werden die Haupttriebe um ein Drittel bis maximal die Hälfte eingekürzt. Dünne, schwache oder überlange Seitentriebe werden ebenfalls geschnitten und zwar bis zu den Verzweigungspunkten.
Nach der ersten Blüte können Sie mit einem leichten Sommerschnitt lange Triebe etwas zurückschneiden, um die zweite Blüte zu fördern und ein buschiges Wachstum anzuregen. Weiterhin ist von Vorteil, wenn verblühte Blütenstände direkt entfernt werden, um die Blütezeit zu verlängern. Diese werden oberhalb des nächsten Blattansatzes abgeschnitten.
Ein Verjüngungsschnitt kann nötig werden, wenn der Oleander sehr verholzt. Dann wird er mit einem kräftigen Rückschnitt verjüngt. In diesem Fall werden alle Triebe um die Hälfte bis zu zwei Drittel gekappt. Damit die Pflanze nicht zu stark belastet wird, sollte ein solcher Schnitt nicht jährlich erfolgen.
Umtopfen
Wann Oleander umgetopft werden sollte, sagt Ihnen die Pflanze. Achten Sie auf folgende Signale:
- Wenn der Oleander häufiger Wasser benötigt als üblich, ist das meist ein Zeichen dafür, dass der Topf zu eng geworden ist. In diesem Fall kann die Erde das Wasser nicht mehr gut speichern und trocknet schneller aus.
- Wenn der Oleander im Frühling und Sommer nicht mehr so gut wächst wie vorher, ist das oftmals ebenfalls ein Zeichen für Platzmangel. Geben Sie dem Oleander dann einen größeren Topf.
- Wenn die Wurzeln des Oleanders aus dem Topf herauswachsen, ist es ebenfalls höchste Zeit, ihn in ein größeres Zuhause umzusetzen.
Im Schnitt sollten Sie Oleander alle 3 bis 4 Jahre umtopfen, der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, bevor die Wachstums- und Blütephase beginnt.
Diese Punkte werden beim Umtopfen wichtig:
- Der neue Kübel sollte im Durchmesser 2 bis 4 Zentimeter größer sein.
- Von Vorteil ist ein schwerer und stabiler Topf, da Oleander bis zu 2 Meter hoch und sehr schwer werden kann.
- Verwenden Sie hochwertige und durchlässige Erde. Oleander bevorzugt kalkhaltige, nahrhafte Erde. Um die Struktur zu verbessern, können Sie auch etwas Gartenerde untermischen.
- Nach dem Umtopfen die Erde andrücken, um die Pflanze zu stabilisieren.
- Im neuen Zuhause angekommen, braucht der Oleander viel Wasser. Gießen Sie gut an, schon allein, damit sich die Erde setzen kann und Hohlräume geschlossen werden.
Der Oleander im Winter
Oleander ist in der Regel nicht oder nur bedingt winterhart. Kurzzeitige Temperaturen um den Gefrierpunkt machen ihm normalerweise nichts aus, sodass er in milden Regionen durchaus auch draußen überwintern oder im Beet ausgepflanzt werden kann. Dann sollten Sie ihn allerdings entsprechend mit Mulch, Vlies etc. schützen. Ansonsten kommt Oleander vor der kalten Jahreszeit ins Winterquartier.
Der Standort im Winter sollte kühl und hell bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad sein. Ideal sind zum Beispiel ein ungeheizter Wintergarten, ein helles Treppenhaus oder ein heller Kellerraum. Alternativ kann er auch bei Temperaturen bis zu 15 Grad gelagert werden. Da Oleander im Winter ruht, braucht er deutlich weniger Wasser als im Sommer. Halten Sie die Erde nur leicht feucht, oberflächlich darf sie antrocknen, aber nie vollständig austrocknen. Wichtig ist auch ein regelmäßiger Luftaustausch, damit sich kein Schimmel bildet. Vermeiden Sie zudem eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit, da sich sonst Schädlinge breitmachen können.
Denken Sie vor der Anschaffung eines Oleanders daran, dass dieser groß und schwer wird. Gerade dann, wenn er ins Winterquartier muss, sollte genügend Platz vorhanden sein. Auch werden Sie den Kübel nicht einfach alleine wegtragen können – hier benötigen Sie weitere kräftige Hände. Alternativ bieten Unternehmen an, nicht winterharte Pflanzen abzuholen und in der kalten Jahreszeit in Überwinterungshäusern zu lagern.
Der Oleander nach dem Winter
Sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr im Bereich des Gefrierpunktes liegen, darf der Oleander wieder nach draußen. Beim Auswintern sollten Sie aber ein paar Punkte beachten:
- Gewöhnen Sie die Pflanze langsam an die Sonne. Zuerst stellen Sie den Oleander an einen halbschattigen Platz, damit Sonnenbrand auf den Blättern vermieden wird.
- Steigern Sie das Sonnenlicht schrittweise, indem Sie die Pflanze immer weiter in die Sonne rücken.
- Sobald der Oleander wieder draußen steht, passen Sie auch die Gießgaben an. Im Freien und bei höheren Temperaturen braucht der Strauch deutlich mehr Wasser.
Die Giftigkeit von Oleander
Oleander ist giftig und hat mehrere toxische Substanzen, darunter Oleandrin, Neriosid und Glykoside. Diese Stoffe sind in allen Pflanzenteilen enthalten, also in Blättern und Blüten ebenso, wie in der Rinde, den Wurzeln und in den Samen. Sie können für Menschen und Haustiere gefährlich sein.
- Menschen: Der Verzehr oder das Kauen von Pflanzenteilen kann zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen in im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen. Alleine das Berühren des Pflanzensaftes kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen hervorrufen.
- Tiere: Oleander ist hochgiftig für viele Haustiere. Schon kleine Mengen können bei Tieren zu Erbrechen, Zittern, Herzrhythmusstörungen und Atemprobleme führen, im schlimmsten Fall kann dies tödlich enden.
Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie beachten:
- Stellen Sie Oleander immer außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf.
- Beim Schneiden oder Umtopfen sollten Sie Handschuhe tragen und den direkten Hautkontakt mit dem Pflanzensaft vermeiden.
- Verwelkte oder heruntergefallene Blätter und Blüten sollten Sie so schnell wie möglich entfernen, um versehentlichen Kontakt oder Verschlucken zu vermeiden.
Krankheiten und Schädlinge am Oleander
In der Regel ist Oleander recht robust, kann bei falscher Pflege aber auch von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
- Oleanderkrebs
Das sogenannte Pseudomonas-Bakterium verursacht Knospen- und Blütendeformationen sowie schwarze Flecken und Wucherungen an Stängeln, in Blattachseln und an Blättern. Die Krankheit tritt oft bei geschwächten Pflanzen auf und kann in feuchten, kühlen Bedingungen problematisch werden – vor allem im Frühling und im Herbst, wenn das Wetter wechselhaft und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Das Bakterium kann durch Schnittstellen und Verletzungen in die Pflanze eindringen.
Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Dazu schneiden Sie das betroffene Pflanzenteil mindestens 10 Zentimeter unterhalb der Wucherung oder Deformation ab. Arbeiten Sie immer mit desinfizierten Gartenscheren und Messer. Auch Schnittstellen sollten sie direkt desinfizieren, etwa mit einer Mischung aus Essig (1 Teil) und Wasser (3 Teile). Auf die Wunde kann zudem Zimt als natürliche Wundpaste aufgetragen werden – Zimt hat eine antibakterielle Wirkung.
- Ruß- oder Mehltau
Diese beiden Pilzkrankheiten können vor allem bei schwankenden Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit auftreten. Betroffene Teile sollten Sie großzügig entfernen und die Pflanze anschließend mit einer Schmierseifenlösung (1 Teelöffel Schmierseife, 1 Teelöffel Spiritus, 1 Liter Wasser) einsprühen und dies alle paar Tage wiederholen. Diese Behandlung wird bei Rußtau eingesetzt. Gegen Mehltau hilft eine Milch-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:9 oder eine Packpulverlösung (1 Teelöffel Backpulver, ein paar Tropfen Spülmittel, 1 Liter Wasser). Zur Vorbeugung sollten Sie für gute Belüftung sorgen und regelmäßig kontrollieren. Starke Pflanzen sind nicht so anfällig, daher immer ans Düngen denken!
- Blattläuse
Im Frühling und Sommer machen sich gerne Blattläuse auf dem Oleander breit und saugen den Pflanzensaft aus. Besonders anfällig ist die Pflanze, wenn sie aus dem Winterquartier kommt, denn dann ist sie noch nicht so robust. Bevorzugt werden von den Blattläusen junge Triebe, Knospen und junge Blätter. Durch das Aussaugen des Pflanzensaftes verwelken befallen Stellen und sterben schließlich ab. Treten Blattläuse auf, können Sie diese mit einer Seifenlösung (1 Teelöffel Schmier- oder Kernseife, 1 Liter Wasser) bekämpfen. Auch Knoblauchsud (3-4 Knoblauchzehen, 1 Liter Wasser) oder Brennnesselsud (100 g frische Brennnesseln, 1 Liter Wasser), sowie eine Essiglösung (1 Esslöffel Essig, 1 Liter Wasser) sind beliebte Hausmittel.
- Spinnmilben
Die Schädlinge treten vor allem in trockenen und warmen Umgebungen auf, insbesondere im Winterquartier, aber auch im späten Frühling oder im Sommer. Achten Sie daher darauf, dass der Oleander nicht zu warm steht und ein regelmäßiger Luftaustausch stattfindet. Spinnmilben zeigen sich durch feine Gespinste an den Blattunterseiten und zwischen den Blättern. Gelbliche Punkte auf den Blättern und in der Folge verwelkte und abfallende sind Warnzeichen. Die Milben saugen die Blätter aus und schwächen die Pflanze, wodurch die Blütenbildung vermindert wird und das Infektionsrisiko steigt.
Spinnmilben können Sie mit regelmäßigem Besprühen der Pflanze mit Wasser bekämpfen, da die Schädlinge trockene Bedingungen bevorzugen. Auch eine Schmierseifenlösung (1 Teelöffel Schmierseife, 1 Liter Wasser), ein Knoblauchsud (3-4 Knoblauchzehen, 1 Liter Wasser) oder eine Rapsölmischung (einige Tropfen Rapsöl, 1 Liter Wasser) helfen.
- Schildläuse
Auch Schildläuse sind vor allem im Winterquartier zu finden, wenn die Luft zu warm und zu trocken ist. Aber auch im Frühsommer können die Schädlinge auftreten, erst recht dann, wenn die Pflanze aus dem Winterquartier kommt und noch schwach ist. Schildläuse erscheinen als kleine, erhabene Panzerschilde an Stängeln, Blattunterseiten und Blattachseln. Die Pflanze zeigt eine gelbliche Verfärbung, die Blätter können verkrüppeln und abfallen, da die Läuse den Saft aussaugen. Zudem produzieren sie klebrigen Honigtau, der die Pflanze anfällig für Rußtaupilze macht.
Kontrollieren Sie regelmäßig und wischen oder kratzen sie Schildläuse bei Befall vorsichtig ab. Weiterhin kann eine Schmierseifenlösung (1 Teelöffel Schmierseife, 1 Liter Wasser), ein Ölspray (einige Tropfen Oliven- oder Rapsöl, 1 Liter Wasser) oder eine Alkohol-Wasser-Mischung (1 Teil 70 prozentiger Alkohol, 9 Teile Wasser) helfen.