Olivenbäume zaubern in kürzester Zeit ein mediterranes Ambiente in Haus und Garten. Allerdings müssen sie auch richtig gepflegt werden, damit sie prächtig gedeihen und mit viel Glück vielleicht auch Früchte wachsen. Ein Olivenbaum kann sowohl im Haus als auch im Garten gedeihen, benötigt aber jede Menge Sonnenlicht und Wasser. Deshalb gibt es hier einige Tipps, damit auch Ihr Olivenbaum beste Bedingung hat und Sie im Herbst Oliven ernten können.
Der richtige Standort ist entscheidend
Egal, ob Sie den Olivenbaum im Topf halten oder ihn im Garten aussetzen möchten, der richtige Standort ist entscheidend. Auspflanzen können Sie ihn aber nur dann, wenn Sie ein gemäßigtes Klima haben, da der Olea Europaea nur bedingt winterhart ist. An einem geschützten Standort mit Winterschutz kann die Pflanze aber auch -10 °C aushalten.
Ist der Olivenbaum hingegen im Topf, ist es wichtig, dass er sich so lange wie möglich draußen aufhält. Die mediterrane Pflanze benötigt jede Menge Sonnenlicht und in Räumen ist dies nicht ausreichen. Daher werfen Olivenbäume im Zimmer häufig die Blätter ab, da das Sonnenlicht nicht ausreicht. Im Sommer ist es also besonders wichtig, dass Sie Ihren Olea Europaea nach draußen an die Luft und in die Sonne stellen. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Standort nicht zu zugig ist.
Wer den richtigen Standort auswählt, wird viel Freude mit seinem mediterranen Gesellen haben. Denn gerade der Standort ist besonders wichtig, da er über das spätere Wohlbefinden des Bäumchens entscheidet. Natürlich kommt es auch auf das Substrat, die Bewässerung und auf die richtige Pflege des Olivenbaums an.
Die richtige Bewässerung des Olea Europaea
Schon beim Bepflanzen müssen Sie darauf achten, dass der mediterrane Baum in leicht feuchten Boden gepflanzt wird. Zudem liegt auf der Hand, dass das Wasser schnell verdunstet, wenn er an einem sonnigen Ort steht. Daher sollte der Olivenbaum im Sommer zwei- bis dreimal pro Woche gegossen werden. Insbesondere dann, wenn der Baum in der vollen Sonne steht.
Beim Gießen müssen Sie darauf achten, dass keine Staunässe entsteht, da es sonst zur Wurzelfäule kommen kann. Da die Wurzelfäule erst nach einer Weile sichtbar wird, haben Sie kaum eine Chance den Olivenbaum noch zu retten.
Empfehlenswert ist ein Wassersystem, auch bei Zimmerpflanzen. So können Sie das Wasser perfekt dosieren. Dabei können Sie das Wassersystem so einstellen, dass Sie nur einmal die Woche gießen müssen, da die Erde in der restlichen Zeit immer gleichmäßig feucht gehalten wird. Informieren Sie sich aber genau über das Wassersystem und bedenken Sie dabei, dass das Wasser immer sehr langsam nach unten sinkt. Einige Wassersysteme reagieren somit nur verzögert.
In einigen Foren wird geraten, den Olivenbaum zu besprühen. Dies ist nicht notwendig. Die mediterrane Pflanze kommt aus einem Klima, bei dem es keine hohe Luftfeuchtigkeit gibt. Bedenken Sie auch, dass das Besprühen der Blätter bei vollem Sonnenlicht zu Schäden führen kann.
Sonne und Wärme
Olivenbäume sind Hitze und auch volle Sonne gewohnt. Sie kommen aus dem heißen Portugal oder Spanien und stehen in der prallen Sonne. In einigen anderen Ländern wurde bereits versucht, Olivenbäume zu kultivieren. In den Niederlanden entwickeln sich die Bäume deutlich schlechter, da hier einfach das Sonnenlicht und die Wärme fehlt. Es ist zwar möglich, aber die Bedingungen sind nicht wirklich ideal, um eine gute Ernte zu erhalten.
Aus diesem Grund müssen Sie dafür sorgen, dass der Olivenbaum so viel Sonne wie möglich hat, damit er sich gut entwickeln kann. Ein Südfenster oder ein sehr sonniger Platz im Garten ist somit Pflicht.
Der richtige Topf für den Olea europaea
Wenn Sie einen Olivenbaum umtopfen müssen, sollten Sie wie bei allen Pflanzen darauf achten, dass der Topf nicht zu groß ist. Der neue Topf sollte aber mindestens 20 % größer sein als das alte Pflanzgefäß. Umgetopft wird, wie sollte es anders sein, im Frühling oder direkt nach dem Kauf des Olivenbaums. Denn gerade die Pflanzgefäße aus dem Pflanzenfachhandel sind meist viel zu klein und ein Umtopfen wird direkt nach dem Kauf nötig.
Bei der Erde des Olivenbaums ist ebenfalls einiges zu beachten. Die mediterranen Bäume stehen häufig in sandiger Erde, die zudem gut durchlässig ist. Sie können unter anderem normaler Blumenerde, Sand und Humus untermischen oder auf spezielle Erde für Zitruspflanzen zurückgreifen.
Damit sich der Olea europaea gut entwickeln kann, sollten Sie ihn alle zwei bis drei Jahre umtopfen. So halten Sie nicht nur die Pflanze gesund, sondern geben dem südländischen Bäumchen auch genügend Platz, um sich gut zu entfalten. Damit Sie einen gut funktionierenden Abfluss haben, nutzen Sie Hydrokörner oder Tonscherben, bevor Sie die Erde in den Topf füllen. So entgehen Sie der Gefahr von Staunässe und Wurzelfäule.
Düngung des Olivenbaums
In der Regel ist es nicht nötig, den mediterranen Gesellen zu düngen. Möchten Sie nicht darauf verzichten, nutzen Sie am besten Düngestäbchen, die gleichzeitig gegen Schädlinge helfen. Diese können Sie im Frühling in die Erde geben, um den Olivenbaum mit Nährstoffen zu versorgen und vor Schädlingen zu schützen.
Beachten Sie aber, dass Sie nicht die volle Dosierung benötigen, die auf der Verpackung angeben ist. Die Hälfte oder zwei Drittel der Angaben reichen vollkommen aus, da der Olivenbaum auch ohne zusätzliche Nahrung problemlos auskommt. Düngen Sie den Baum zu viel, kommt es zu einer Übersäuerung und Verbrennungen des Wurzelsystems. Daher sollten Sie beim Düngen sehr vorsichtig sein, um dies zu vermeiden.
Schneiden des Olivenbaums
Je nachdem, wo der Olivenbaum steht, muss er auch unterschiedlich beschnitten werden. Möchten Sie die leckeren Früchte ernten, ist darauf zu achten, dass Sie ihn entsprechend schneiden. Bedenken Sie auch, dass Sie zwei Olivenbäume benötigen, damit die Blüten befruchtet werden, da sich Olivenbäume nicht selbst befruchten. Um aber dennoch Früchte zu erhalten, müssen Sie wissen, dass die Früchte nur an den Ästen wachsen, die im vergangenen Jahr gewachsen sind. Daher ist das Ziel, dass Sie den alten Bewuchs entfernen, dass der Baum nicht zu dicht und groß wird. So fördern Sie außerdem das Wachstum.
Beschnitten werden vor allem die unteren Zweige, da hier nur selten Früchte wachsen. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie die Mitte des Baumes beschneiden, damit das Sonnenlicht direkt auf den Stamm scheinen kann. Im Grund wird der Baum wie ein Weinglas geschnitten. Der Stamm innen wird freigeschnitten und alle überstehenden sowie abgebrochene und kranke Äste außen herum werden entfernt.
Legen Sie keinen Wert auf Früchte, dann können Sie den Olivenbaum nach Ihren Wünschen in Form schneiden. Auch hier erfolgt der Schnitt im Frühling, wenn der sich in der Wachstumsphase befindet. So kann er sich schnell wieder erholen.
Olivenbaum vermehren
Olivenbäume lassen sich sehr einfach vermehren. Wenn Ihr Olea europaea im Garten steht und Sie optimale Bedingungen haben, müssen Sie sogar aufpassen, dass sich der Baum nicht selbst vermehrt. Ansonsten können Sie die Pflanze auf unterschiedliche Weisen vermehren.
Zum einen über Stecklinge. Hierzu schneiden Sie einen älteren Trieb mit einer Länge von rund 25 cm ab. Achten Sie darauf, dass ein junger Trieb an dem Ast vorhanden ist. Setzen Sie den Steckling dann einfach so in die Anzuchterde, dass nur die oberste Blattknospe aus der Erde herausragt. An einem hellen und warmen Standort mit feuchter Erde bilden sich in den nächsten Wochen Wurzeln.
Die zweite und ebenfalls sehr beliebte Möglichkeit ist das Abbiegen. Dabei biegen Sie einen Zweig des Olivenbaums Richtung Erde und buddeln ihn ein. Achten Sie darauf, dass der Zweig auch wirklich in der Erde bleibt und der Boden locker ist, damit schnell Wurzeln wachsen können. Mit ausreichend Sonne und Wasser ist der Zweit nach etwa drei Wochen so gut angewurzelt, dass Sie ihn von der Mutterpflanze abschneiden können.
Eine weitere Möglichkeit ist die Vermehrung durch einen Olivenkern. Dieser muss aber zuerst im Wasser Wurzeln ziehen, bevor Sie ihn in die Erde pflanzen können.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten kommen so gut wie keine am Olivenbaum vor. Gießen Sie zu viel, kommt es zur Wurzelfäule und zu verfärbten Blättern. Gelbe oder braune Blätter deuten meist darauf hin, dass Sie es mit dem Gießen zu gut meinen.
Allerdings gibt es einige Schädlinge, die den Olivenbaum befallen. Insbesondere bei ungünstigen Bedingungen oder im Winterquartier kommt es zu Schädlingsbefall. Daher sollten Sie Ihren mediterranen Gesellen immer im Auge behalten und auf Schädlinge kontrollieren. Denn je schneller Sie handeln, desto besser ist es.
Folgende Schädlinge treten häufig beim Olivenbaum auf:
Spinnmilben
Spinnmilben erkennen Sie daran, dass die befallenen Blätter an der Oberseite silbrige Punkte aufweisen. Auf der Unterseite des Blattes finden Sie die Gespinste. In der Regel ist es ausreichend, wenn Sie Ihren Olivenbaum gut abbrausen. Dies sollten Sie mehrmals am Abend durchführen, um alle Spinnmilben zu beseitigen. Zusätzlich können Sie noch ein Stärkungsmittel verabreichen, um bei der Vitalisierung zu unterstützen.
Blattläuse
Auch Blattläuse sind Schädlinge, die häufig beim Olivenbaum vorkommen. Hauptsächlich in Winter ist der Olivenbaum besonders gefährdet, da zum einen weniger Licht vorhanden ist und zum anderen das Wachstum so gut wie eingestellt wird. In dieser Zeit ist der Olea europaea besonders anfällig gegen Blattläuse. Deshalb sollten Sie ihn im Winterquartier regelmäßig kontrollieren. Bei einem Blattlausbefall ist es häufig ausreichend, die Pflanze abzubrausen. Bei starkem Befall kann es aber auch nötig sein, ein Schädlingsbekämpfungsmittel einzusetzen. Nach der Behandlung sollten Sie ein Pflanzenstärkungsmittel verabreichen, um die Abwehrkräfte des Olivenbaums zu stärken.
Wollläuse
Wollläuse treten ebenfalls bei ungünstigen Haltungsbedingungen auf. Ist Ihr Olivenbaum von Wollläusen befallen, finden Sie wollartige Puschel in den Blattachsen. Ist der Befall nur sehr gering, schneiden Sie die befallenen Triebe einfach ab. Bei starkem Befall sollten Sie ein Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen und auch hier wieder im Anschluss ein Stärkungsmittel nutzen.
Olivenbäume benötigen eigentlich kaum Pflege und sind sehr pflegeleicht. Besonders wichtig ist der Standort in der vollen Sonne, damit sie sich prächtig entfalten können und Sie lange Freude an dem Olivenbaum haben.