Palmen verbreiten exotisches Flair, doch meistens können sie den Winter über nicht im Freien bleiben. Es gibt jedoch einige Arten, die ziemlich robust sind und sich gut für Kübel und Garten eignen. Lernen Sie in diesem Beitrag diese Palmen kennen und erfahren Sie, was Sie bei der Pflege beachten müssen.
Unterschied zwischen winter- und frosthart: Vorkehrungen für den Winterschutz treffen
Viele Gartenfreunde setzen die Begriffe winterhart und frosthart gleich und glauben, dass sie frostharte Pflanzen im Winter nicht schützen müssen. Frostharte Pflanzen kommen ohne einen Kälteschutz für den Winter nicht aus. Sie vertragen Temperaturen ungefähr bis -4 Grad Celsius, doch für härtere Minusgrade müssen sie geschützt werden.
Bei Palmen ist das häufig der Fall. Sie vertragen zwar Temperaturen um den Gefrierpunkt, doch sind sie nicht winterhart. Als Kälteschutz benötigen diese Pflanzen eine Abdeckung aus Laub oder Reisig, doch eignet sich auch eine Ummantelung mit einem Jutesack oder Vlies. Palmen, die frosthart sind, können auch in einen Kübel gepflanzt und im Winter ins Haus genommen werden.
Winterhart sind Pflanzen, die Temperaturen bis -12 Grad Celsius vertragen können. Mitunter macht es ihnen auch nichts aus, wenn die Temperatur kurzzeitig auf -17 Grad Celsius absinkt. Einige Palmen sind winterhart und vertragen solche tiefen Minustemperaturen.
Winterharte Palmen pflanzen: am besten im Mai oder Juni
Egal, für welche Art von winterharten Palmen Sie sich entscheiden, die richtige Zeit zum Pflanzen ist Mai oder Juni. Die Palmen haben dann bis zum Winter noch genug Zeit, um sich an ihren Standort zu gewöhnen. Wählen Sie einen möglichst warmen Standort, der vor Wind und Regen geschützt ist. Am besten eignet sich eine Hauswand, die nach Süden ausgerichtet ist. Bevor Sie die Palmen in die Erde bringen, gewöhnen Sie sie einige Tage lang an die Mittagssonne. Der Boden sollte unbedingt durchlässig sein, da Palmen keine Staunässe vertragen. Arbeiten Sie eine Drainageschicht aus Kies in den Boden ein.
Tipp: Auch wenn die Palmen winterhart sind, verzichten Sie bei jungen Pflanzen nicht auf den Winterschutz, da sie empfindlicher sind.
Schutz winterharter Palmen vor Dauerfrost: Wurzelbereich bedecken
Winterharte Palmen, die Sie in den Garten gepflanzt haben, sind zwar ziemlich resistent, doch sollten Sie sie vor Dauerfrost schützen. Den Wurzelbereich bedecken Sie mit einer dicken Schicht aus Stroh, Rindenmulch oder Laub. Das Herz oder Wachstumszentrum der Palmen schützen Sie, indem Sie die Blätter hochbinden. Schäden durch starken Wind oder Schneelast werden so verhindert. Zusätzlich können Sie Stamm und Krone mit einem Frostschutzvlies schützen.
Bei Palmen im Kübel besteht die Gefahr, dass der Wurzelballen bei Frost schneller durchfriert als im Freiland. Um sie vor Frost zu schützen, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Kübel auf eine dicke Styroporplatte stellen
- Pflanzgefäß mit einer Kokosmatte einwickeln
- Boden mit Laub oder Tannenreisig abdecken
Um das Herz der Pflanze vor Nässe zu schützen, binden Sie die Wedel hoch und umwickeln die Krone mit einem Frostschutzvlies.
Winterharte Palmen: die schönsten Sorten für den Garten
Es gibt viele Palmenarten, die frost- oder winterhart sind und sich für den heimischen Garten eignen. Sie vertragen unterschiedliche Tiefsttemperaturen und unterscheiden sich in ihrem Aussehen. Einige Arten bleiben klein und eignen sich auch für den Wintergarten.
Blaue Hesperidenpalme: gut für die Kübelpflanzung geeignet
Die Blaue Hesperidenpalme hat ihren Ursprung in Mittelamerika und wird teilweise auch in den nördlichen Alpen kultiviert. Sie hat einen glattstrukturierten Stamm, eine buschige Krone und grau-silbrige Palmwedel. Sie ist bis -10 Grad Celsius winterhart und eignet sich für die Kübelpflanzung ebenso wie für den Garten.
Blaue Zwergpalme: mehrstämmig mit Ausläufern
Die Blaue Zwergpalme stammt aus dem Mittelmeerraum, hat blaugrüne Wedel und wächst mehrstämmig. Sie bildet Ausläufer aus und hat einen niedrigen Wuchs von selten mehr als vier Metern. Sie verträgt kurzzeitig Temperaturen bis -15 Grad Celsius, doch bei längeren Kälteperioden sollte sie einen Kälteschutz bekommen.
Chinesische Hanfpalme: eine der winterhärtesten Sorten
Zu den winterhärtesten Palmen, die sich für den heimischen Garten eignen, gehört die Chinesische Hanfpalme. Sie verträgt Temperaturen von -12 Grad Celsius und kann kurzzeitig auch Temperaturen von -17 Grad Celsius überstehen. Sie stammt aus China und wächst auch dort in Regionen, wo sie Eis und Schnee ausgesetzt ist.
Die Palme hat einen knorrigen Stamm, bedeckt mit den Fasern abgestorbener Blattansätze. Sie kann abhängig vom Standort vier bis zwölf Meter hoch werden. Sie braucht einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Decken Sie den Wurzelbereich bei längeren Frostperioden mit einer Mulchschicht ab.
Echte Dattelpalme: gut als Kübelpflanze geeignet
Eine echte Exotin ist die Echte Dattelpalme mit ihrem dicken, auffälligen Stamm, der an eine überdimensionale Ananas erinnert. Sie eignet sich gut als Kübelpflanze und braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie verträgt längere Frostperioden mit Temperaturen um -9 Grad Celsius.
Fischschwanzpalme: Ursprung im Himalaya
Die Fischschwanzpalme hat ein auffälliges, nicht typisch palmenartiges Blattkleid und stammt aus dem Himalaya. Die Blattwedel werden bis zu drei Meter lang und bis zu zwei Meter breit. Die Fischschwanzpalme hat eine dicht bewachsene Krone und bildet bei optimalen Bedingungen bis zu zwei Meter lange Fruchtstände aus. Sie verträgt Temperaturen bis -7 Grad Celsius und kommt daher in heimischen Gärten nicht ohne Frostschutz aus.
Geleepalme: eine wenig bekannte Art
Die Geleepalme hat ihren Ursprung in Südamerika, wo sie häufig kultiviert wird, da sie dort kleine essbare Früchte ausbildet. In Deutschland ist diese Palmenart wenig bekannt. Sie wird in Mitteleuropa maximal fünf Meter hoch, wenn sie direkt ins Freiland und nicht in einen Kübel gepflanzt wird. Die elegante Palme mit ihren bogig geneigten Wedeln verträgt Temperaturen bis -8 Grad Celsius und sollte daher vor Frost geschützt werden.
Grüne Sägepalme: buschiges Wachstum
Die Grüne Sägepalme zeichnet sich durch ein buschiges Wachstum aus und bevorzugt einen halbschattigen Standort. Sie mag es trocken und kann Temperaturen um -12 Grad Celsius vertragen, doch können Staunässe und Temperaturen um den Gefrierpunkt zum schnellen Absterben der Palme führen. Im Gartenbeet kann sie sogar kurzfristig Temperaturen um -15 Grad vertragen, wenn es trocken ist.
Nadelpalme: extrem winterhart
Die Nadelpalme ist extrem winterhart und daher hervorragend für den Garten geeignet. Sie verträgt Temperaturen bis minus 22 Grad Celsius und hat eine buschige Erscheinung. Sie hat ihren Ursprung in den USA und kann, da sie nicht höher als einen Meter wird, auch in Kübeln auf dem Balkon kultiviert werden. Sie bevorzugt einen sonnigen, windgeschützten Standort und verträgt keine Staunässe.
Tipp: Gewöhnen Sie Nadelpalmen im Kübel an Sonne und setzen Sie sie dann über längere Zeit höheren Temperaturen aus. Das wirkt sich günstig auf die Winterhärte aus.
Wagners Hanfpalme: mit robusten, steifen Wedeln
Wagners Hanfpalme ist wahrscheinlich eine kleinere Zuchtform der Chinesischen Hanfpalme. Sie hat kräftige, steife Wedeln und ein faseriges Geflecht am Stamm. Kurzzeitig kann sie Temperaturen von -12 bis -17 Grad Celsius überstehen, doch zur Sicherheit sollten Sie sie vor Frost schützen. Sie stellt ähnliche Bedingungen an den Standort wie die Chinesische Hanfpalme und kann auch in windexponierten Lagen wachsen.
Zwergpalmetto: Ursprung in den USA
Der Zwergpalmetto ist eine kleine Palmenart, die ihren Ursprung in den USA hat und so aussieht, als hätte sie keinen Stamm. Der Stamm befindet sich meistens unter der Erde, sodass nur die Wedel sichtbar sind. Der Zwergpalmetto kann bis zu drei Meter hoch werden und bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort. Kurzzeitig verträgt der Zwergpalmetto Temperaturen von -12 bis -20 Grad Celsius, doch sollten Sie ihn vor Frost schützen. Im Kübel muss er frostfrei überwintert werden.