Paprika, Chili, Peperoni – all diese Früchte werden unter der Bezeichnung Capsicum zusammengefasst. Das bedeutet, dass alle drei miteinander verwandt sind. Sind die Früchte groß und mild, werden sie als Paprika bezeichnet. Sind sie dagegen länglich, dünn und mild bis scharf, nennt man sie Peperoni. Handelt es sich aber um eher kleine Früchte, die rundlich und mild bis feurig scharf sind, dann bezeichnet man sie als Chili. Da alle drei von derselben Gattung abstammen, haben sie auch alle ähnliche Eigenschaften und können beim Haltbarmachen gleich behandelt werden.
Paprika & Co. – wie lange sind sie haltbar?
Frische Paprika, Chili oder Peperoni sollten immer dunkel und kühl gelagert werden. Allerdings nicht zu kühl. Hier ist das Gemüsefach mit Temperaturen um die 9 Grad am besten geeignet. Dort deponiert, bleibt das Gemüse bis zu eine Woche haltbar. Grüne Sorten sind meist länger haltbar, da diese noch unreif sind und somit auch im Geschmack herber bzw. bitterer. Orange, gelbe und rote Paprika halten meist nicht so lange und sind in der Regel auch weicher. Übrigens: Wenn Sie Paprika neben Obst lagern, das Ethylen ausstößt, wie etwa Äpfel, dann ändert sich auch im Kühlschrank noch die Farbe, da die Paprika nachreift.
Einkochen, einlegen, einfrieren, trocknen – Paprika haltbar machen
Auch wenn es Paprika das ganze Jahr über in unseren Supermärkten gibt, geht doch nichts über selbst geerntete Früchte. Um diese lange haltbar zu machen, haben Sie vier Möglichkeiten.
Paprika einkochen
Paprika gehen immer. Frisch kann man sie einfach zwischendurch knabbern. Aber auch eingekocht sind sie ein toller Snack und passend zu jeder Brotzeit.
- Erhitzen Sie 1 Liter Wasser, geben Sie 100 ml Essig und 40 g Salz dazu und lassen Sie den Sud rund 10 Minuten köcheln. Danach abkühlen lassen.
- Waschen und entkernen Sie die Paprika. Danach scheiden Sie sie nach Belieben in Streifen, in Stücke oder achteln Sie sie. Füllen Sie das Gemüse nun in saubere Einmachgläser.
- Nun geben Sie den Essigsud dazu, er sollte bis zum oberen Rand reichen. Verschließen Sie die Gläser gut.
- Stellen Sie die Gläser nun in ein Wasserbad, das Wasser sollte die Gläser zu mindestens 2/3 bedecken. Bringen Sie das Wasser zum Kochen und lassen Sie die Gläser mindestens 20 Minuten bei 90 Grad im Wasser.
So eingekocht sind Paprika, Chili und Peperoni mindestens bis zu 12 Monate haltbar. Gerne können Sie die Paprika mit Gewürzen, Kräutern und anderem Gemüse wie Zwiebeln oder Knoblauch aufpeppen.
Paprika einlegen
So richtig italienisch wird es, wenn Sie Paprika & Co. in Öl einlegen. Und so geht´s:
- Früchte waschen, entkernen und nach Belieben in Streifen oder Stücke schneiden oder achteln. Kleinere Sorten können Sie auch halbieren oder im Ganzen lassen. Achtung: Lassen Sie Chili im Ganzen, befinden sich noch die Kerne in der Frucht, die die meiste Schärfe mitbringen.
- Blanchieren Sie die Paprika, indem Sie sie für 1-2 Minuten in kochendes Wasser geben und danach mit kaltem Wasser übergießen. So werden die Früchte weicher.
- Geben Sie nun Olivenöl in einen Topf und erhitzen Sie dieses. Weitere Zutaten können Sie variieren und reichen von Salz, Pfeffer und weiteren Gewürzen bis hin zu Knoblauch, Zwiebeln und Kräutern.
- Die Paprika in ein sauberes Einmachglas schichten und das heiße Öl dazugeben. Es sollte bis zum oberen Rand reichen. Danach Gläser gut verschließen und nach dem Abkühlen kühl lagern.
So eingelegt halten Paprika mindestens 6 Monate. Bitte nicht im Kühlschrank aufbewahren, da das Olivenöl bei Temperaturen unter 8 Grad flockt und fest wird.
Paprika einfrieren
Möchten Sie Paprika einfrieren, ist das problemlos möglich.
- Paprika waschen, entkernen und auf Wunschgröße schneiden.
- Portionsweise zusammenfassen und in einen Gefrierbeutel oder in eine Gefrierbox geben.
Eingefrorene Paprika hält in der Tiefkühltruhe rund 12 Monate. Da beim Einfrieren die Zellstruktur zerstört wird, sind Paprika nach dem Auftauen nicht mehr knackig und eignen sich deshalb nur noch zum Kochen. Sie müssen vorher nicht extra aufgetaut werden, sondern können direkt in den Topf.
Paprika trocknen
Das funktioniert natürlich im Dörrautomaten, aber auch im Backofen.
- Paprika waschen, trocken tupfen, vierteln und entkernen.
- Backofen mit Umluft auf 75 Grad aufheizen.
- Paprika auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- Lassen Sie die Backofentür einen Spalt offen (idealerweise klemmen Sie einen Kochlöffel dazwischen)
- Paprika 10 bis 12 Stunden trocknen.
Danach können Sie die getrockneten Früchte in Schraubgläser geben, wo sie kühl und trocken rund 6 Monate haltbar sind. Alternativ können Sie die Paprika auch in Öl einlegen oder zu Paprikagewürz mahlen.
Rezeptideen mit Paprika, Chili und Peperoni
Aus Paprika & Co. lässt sich so vieles machen, dass der Platz hier gar nicht ausreicht. Sehr gesund und lecker sind die Schoten, wenn man sie einfach mal zwischendurch knabbert oder zur Brotzeit reicht. Auch als Salat sind sie herrlich erfrischend. Hier ein paar einfache Rezeptideen:
Gefüllte Paprikaschoten
Gefüllt werden können Paprika mit allem möglichen, was Ihnen gerade in den Sinn kommt: Mit Schafskäse beispielsweise, mit Hackfleisch natürlich oder auch mit Reis. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Und so geht das sehr einfache Grundrezept:
- Entfernen Sie den Kopf der Paprikaschoten oder halbieren Sie diese. Entfernen Sie nun das Kerngehäuse.
- Befüllen Sie die Paprika ganz nach Wunsch.
- Geben Sie das Gemüse nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
- Stellen Sie die Temperatur auf 200 Grad Ober-/Unterhitze oder 175 Grad Umluft und lassen Sie sie mindestens 20 Minuten garen.
Vor allem Chili lassen sich prima mit Frischkäse füllen und danach in Öl einlegen. Achten Sie hierbei aber immer auf die angegebene Schärfe der Chilis.
Paprika-Reis-Pfanne
Dieses Gericht geht schnell und ist für Veganer geeignet. Und das brauchen Sie dafür:
- 1 kg Paprika (für 4 Portionen)
- 250 g Reis
- 500 ml Gemüsebrühe
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Öl
- 3 EL Tomatenmark
- Salz, Pfeffer, Paprikapulver
So bereiten Sie die Pfanne zu:
- Paprika waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- Knoblauch klein hacken, alternativ durch die Knoblauchpresse drücken.
- Erhitzen Sie nun das Öl in der Pfanne und geben Sie die Paprikawürfel dazu. Leicht andünsten und Knoblauch, Tomatenmark und Paprikapulver hinzufügen.
- Reis in die Pfanne geben, mit Gemüsebrühe auffüllen und bei geschlossenem Deckel rund eine halbe Stunde garen.
- Mit den Gewürzen abschmecken.
Fischsuppe mit Chili
Raffiniert und scharf – mit dieser Rezeptidee spucken Sie Feuer. Das brauchen Sie:
- 400 g Kabeljau oder Rotbarschfilets (für 4 Portionen)
- 2 Dosen Kokosmilch
- 3 cm frischen Ingwer
- 4 Chilischoten
- 4 Knoblauchzehen
- Körnige Gemüsebrühe
- Fischsauce
- Brauner Zucker
- Zitronensaft
- Öl (Olivenöl oder Sesamöl)
- Salz, Pfeffer
So bereiten Sie die Fischsuppe mit Chili zu:
- Schneiden Sie die Chilischoten in kleine Ringe. Ist die von Ihnen verwendete Sorte zu scharf, bestreuen Sie die Ringe vor der Verwendung mit reichlich Salz. Das entzieht der Chili Wasser und Schärfe. Danach gut abwaschen.
- Der Knoblauch und der Ingwer werden in kleine Würfel geschnitten.
- Der Fisch wird gewürfelt und mit Fischsauce beträufelt. Ca. 10 Minuten einziehen lassen.
- Geben Sie nun Öl in einen Topf und dünsten Sie den Knoblauch, den Ingwer und die Chili an.
- Nun mit Kokosmilch ablöschen und etwas körnige Gemüsebrühe hinzugeben. Achten Sie darauf, dass die Kokosmilch nicht überkocht.
- Geben Sie nun den frischen Fisch dazu und lassen Sie das Ganze rund 10 Minuten köcheln.
- Schmecken Sie die Suppe mit Zitronensaft, Zucker, Salz, Pfeffer und Fischsauce ab.
Achten Sie darauf, dass die Chili die Suppe wirklich sehr scharf machen kann. Testen Sie daher vorher den Schärfegrad.