Paprika ist ein äußerst beliebtes Gemüse bei Jung und Alt und ist nahezu in jedem Garten und auf jedem Balkon der Hobbygärtner zu finden. Zurecht, hat das Gemüse doch viele Vorzüge. Neben dem gesundheitlichen Aspekt, kann es Speisen auf besondere Weise aufwerten und kann außerdem sehr vielfältig zubereitet werden, was es zum absoluten Allrounder in der Küche macht. Gleichzeitig gibt es die unterschiedlichsten Sorten, damit jeder auf seine Kosten kommt. Wie auch Sie das Gemüse im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wissenswertes zu Paprika
Botanisch gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen Chili, Peperoni und Paprika, schaut man sich die Bezeichnung an. Alle Arten zählen zu der Gattung Capsicum und der Familie der Nachtschattengewächse. Dabei sind Paprika sogar mit Tomaten verwandt und auch recht ähnlich, was den Anspruch der Pflege angeht.
Ursprünglich stammt die Paprika aus Südamerika und umfasst rund 40 verschiedene Arten inkl. Peperoni und Chili. Da sie wärmeliebend sind, benötigen sie natürlich einen warmen Standort, damit sie sich perfekt entfalten können und auch die Ernte gut ist. In unseren Breiten finden Sie überwiegend Kulturformen des Spanischen Pfeffers (Capsicum annuum). Die Früchte sind glattschalig und weisen viele Samen auf. Sie reifen von Grün über gelb, orange bis hin zu rot und entwickeln dabei ein außergewöhnliches Aroma.
Die Früchte enthalten einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt und wird nur selten von einem anderen Gemüse übertroffen. Vor allem in der mediterranen, asiatischen oder südländischen Küche sind Paprika, Peperoni und Chili anzutreffen. Doch auch in unseren Breiten wird die Paprika gerne in der Küche verwendet.
Beliebte und robuste Sorten im Überblick
Paprika ist für viele Hobbygärtner ein Muss. Dabei kommt es aber darauf an, ob Sie lieber Jungpflanzen setzen oder Saatgut vorziehen. Zudem müssen Sie sich die Zeit nehmen, um die perfekte Sorte für sich zu finden. Denn es kommt auch daran an, ob Sie die Pflanzen im Gewächshaus oder im Freiland anbauen, ob die Anpflanzung in Blumentopf erfolgt oder wann Sie das leckere Gemüse ernten möchten. Wenn Sie sich unschlüssig sind, bauen Sie doch einfach verschiedene Sorten an, damit sie lange etwas von dem Gemüse haben.
Die beliebtesten Sorten, die auch sehr robust sind und in unserer Breiten gut gedeihen, sind folgende:
- De Capriglio ist eine Sorte aus Norditalien und hat rote und rundliche Früchte, die sehr aromatisch sind.
- Cerasiforme sind Kirschpaprika, die kleine und runde Früchte aufweisen, die eine ordentliche Schärfe aufweisen.
- Sweet Chocolate hingegen bildet sehr große und violette Früchte aus und ist ein Blickfang in jedem Garten oder auf dem Balkon.
- Coniodes ist eine Pflanze, die scharfe und zapfenförmige Früchte ausbildet.
- Fasciculatum ist ebenfalls eine Zapfenpaprika, die rote und scharfe Früchte aufweist.
- Die Gelbe Tomatenpaprika ist eine ungarische Sorte, mit gelb-orangen, flachen Früchten, die mild im Geschmack ist.
- Grossum ist eine Gemüsepaprika-Sorte, die große und glockenförmige Früchte hat, die besonders mild sind.
- Lemon Drop hat, wie der Name schon sagt, gelbe Früchte, die eine milde zitronige Note und eine dezente Schärfe aufweist.
- Neusiedler Ideal hat besonders große und rote Früchte, die sehr aromatisch sind.
- Roter Augsburger ist eine altbewährte Sorte, die im Freiland sehr gut wachsen. Die Früchte sind ebenfalls rot und haben einen süßlichen Geschmack.
Wie Sie sehen können, gibt es viele unterschiedliche Sorten, die alle ihre Vor- und Nachteile aufweisen. Für welche Sie sich am Ende entscheiden, ist natürlich Geschmackssache und es kommt darauf an, was Sie mit der Paprika in der Küche machen möchten.
Paprika anpflanzen
Wenn auch Sie Paprika anpflanzen möchten, erfahren Sie jetzt, wie Sie vorgehen möchten und auf was Sie achten müssen. Da die Pflanzen wärmeliebend sind, müssen Sie natürlich auf einen warmen Standort achten. Haben Sie diesen nicht, sollten Sie auf das Gewächshaus oder den Anbau im Haus zurückgreifen und die Pflanzen in Töpfe setzen. So können Sie die Töpfe tagsüber nach draußen stellen und nachts ins Haus holen.
Standort und Boden
Wichtig für ein gutes Wachstum ist natürlich der perfekte Standort. Da Paprika wie Kürbisgewächse sehr kälteempfindlich sind, benötigen sie einen windgeschützten und warmen Standort mit viel Licht und direkter Sonneneinstrahlung. Möchten Sie die Paprika auf dem Balkon anpflanzen, ist eine Südwand, die windgeschützt ist, ideal. Dabei sollten Sie wissen, dass die Früchte schneller reifen, je wärmer der Standort ist.
Der Boden sollte sandig, locker und nährstoffreich sein. Mit Kompost angereichert, können Sie sich in den ersten Wochen das Düngen sparen. Sobald die ersten Paprikaschoten sichtbar werden ist es aber an der Zeit, die Pflanzen mit Brennnesseljauche zu düngen.
Anzucht von Paprika
Paprika sollten Sie nicht direkt ins Freiland aussäen, da es zu kalt sein könnte. Sie lassen sich aber ab Ende Februar hervorragend auf der Fensterbank vorziehen. Dazu werden die Samen gleichmäßig in Anzuchterde gesteckt und leicht mit etwas Erde bedeckt. Die Anzuchttöpfe sollten dann mit einer Plastikhaube abgedeckt werden, damit die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch ist und die Erde nicht austrocknet.
Sobald die Pflänzchen das erste Blatt entwickelt haben, sollten Sie sie pikieren, also dicht stehende Sämlinge umpflanzen, sodass sie genügend Platz haben. Ab Mitte/Ende Mai können die Pflanzen ins Freiland. Allerdings sollten Sie zuerst langsam an die Sonne gewöhnt werden, indem sie täglich mehrere Stunden ins Freie gestellt werden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte in den ersten Tagen vermieden werden. Danach können Sie die Pflanzen langsam an die Sonne gewöhnen.
Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Paprikapflanzen dann auch ins Freiland ausgepflanzt werden. Dabei benötigen die Pflanzen einen Abstand von mindestens 50 Zentimeter, sodass sich die Früchte ungehindert entwickeln können.
Ideal ist es, Paprika als Mischkultur anzupflanzen. Tomaten und Gurken sind hervorragende Nachbarn, die sich perfekt ergänzen, Wärme lieben und viel Wasser benötigen.
Gießen
Paprikapflanzen benötigen eine große Menge an Wasser. Durch den warmen und sehr sonnigen Standort ist es meist nötig, dass Sie die Pflanzen zweimal täglich gießen. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass keine Staunässe entsteht, da Paprika es nicht mögen, wenn sie nasse Füße haben. Gegossen wird in den frühen Morgenstunden und am Abend. Die Pflanzen lieben abgestandenes Wasser, das nicht zu kalt ist. Auch gesammeltes Regenwasser ist perfekt zum Gießen.
Stützen
Paprika sind hochwachsend und benötigen daher Stäbe, um sie zu stützen. Sehr gut lassen sie sich mit Bambusstäben stabilisieren, damit die Pflanzen nicht brechen.
Ernte
Die leckeren Früchte können dann zwischen Juli und Oktober geerntet werden. Je nachdem, ob Sie grüne, gelbe oder rote Paprika möchten, haben Sie verschiedene Erntezeiträume. Die Paprika sollten Sie aber nicht einfach abbrechen, sondern besser ein scharfes Messer nehmen und sie abschneiden.
Überwintern
Es gibt einjährige und mehrjährige Sorten. Die mehrjährigen Sorten können Sie sehr gut überwintern. Dazu werden zuerst die Pflanzen zurückgeschnitten und die Äste an jeder Verzweigung über dem ersten Knoten gekürzt. Auch die welken Blätter werden entfernt, damit die Pflanze ihre Energie zurückfahren kann.
Die Pflanzen müssen jetzt in einen hellen Raum bei einer Temperatur von rund 10 Grad Celsius gestellt werden. Gegossen werden die Pflanzen etwa ein- bis zweimal die Woche. Wichtig ist, dass sie nicht austrocknen, da dies der sichere Tod bedeutet. Nach dem Überwintern kann die Paprika Ende Mai wieder ausgepflanzt werden.
Schädlinge und Krankheiten
Auch bei Paprikapflanzen machen Schädlinge und Krankheiten keine Ausnahme. Befallen werden die Pflanzen sehr gerne von der Roten Spinne, die auf den jungen Blättern helle bis bräunliche Sprenkelungen auslösen kann. Die Folge davon sind verkümmerte Blätter und Triebe und die Früchte bleiben klein.
Auch Spinnmilben und Blattläuse können auftreten. Während bei Spinnmilben die Blätter helle Flecken aufweisen und dann welk werden, erkennen Sie die Blattläuse mit dem bloßen Auge. Doch auch der klebrige Belag deutet auf einen Befall von Blattläusen hin.
Zudem lieben Schnecken die Blätter der Paprika. Dabei können Sie den Schneckenfraß gut erkennen, da die Tiere zum einen eine Schleimspur hinterlassen und zum anderen die Blätter vom Rand her abfressen und meist nur noch das Gerippe übrig ist.
An Krankheiten treten vor allem der Echte und Falsche Mehltau wie auch die Fusarium-Welke auf.
Verwendung in der Küche
Die Paprikaschote ist ein wahrer Allrounder in der Küche, egal ob es sich um grüne, gelbe oder rote Früchte handelt. Sie können roh verzehrt werden und eignen sich mit verschiedenen Dips als toller Snack vor dem Fernseher. Doch auch gefüllt mit Reis und Hackfleisch werden sie zum absoluten Gaumenschmaus. Zudem passen sie zu jedem Fleisch- und Fischgericht und sind somit eine der vielseitigsten Gemüsesorten auf dem Markt.
Allerdings gibt es auch Menschen, die Paprika nicht vertragen und nach dem Verzehr ständig aufstoßen müssen. Dies liegt an der Haut des Gemüses, da sie schwer verdaulich ist. Wie in vielen Foren berichtet wird, kann das Aufstoßen nach dem Verzehr reduziert oder ganz vermieden werden, wenn die Paprika nur bissfest gegart wurde. Man geht davon aus, dass bissfestes Gemüse besser gekaut wird und somit die Haut auch besser verkleinert wird und dann keine Probleme mehr macht.