Als Alternative zu Erde für Topfpflanzen, aber auch zur Verbesserung der Bodenstruktur im Garten können Sie verschiedene Pflanzgranulate verwenden. Solche Granulate werden in zahlreichen Varianten aus verschiedenen Materialien angeboten. Erfahren Sie, worum es sich bei den jeweiligen Granulaten genau handelt und wofür sie genutzt werden.
Vorteile von Pflanzgranulaten: lockere Bodenstruktur und Wasserspeicher
In Blumentöpfen und Kübeln können Sie Pflanzgranulat ohne Zusatz von Erde einsetzen, vor allem bei Pflanzen in Hydrokultur. Für die Beete im Garten sind Pflanzgranulate mitunter zu empfehlen, um die Bodenstruktur zu verbessern. Zudem können sie als Drainageschicht in Pflanzgefäße gegeben werden. Einige Granulate sind pH-neutral oder enthalten selbst verschiedene Nährstoffe.
Auch wenn es verschiedene Granulatarten gibt, haben sie alle ähnliche Vorteile:
- dienen als Wasserspeicher, sodass Sie weniger wässern müssen
- geringes Gewicht
- Speicherung von Nährstoffen
- Verhinderung von Staunässe
- Verhinderung von Schimmelbildung
Perlite: Beimischung für Substrate
Perlite wird aus vulkanischem Glas wie Obsidian gewonnen, das entsteht, wenn die Lava mit einem geringen Anteil flüchtiger Stoffe schnell abkühlt. Durch Verwitterungs- und Umwandlungsprozesse verwandelt sich das vulkanische Glas in eine lockere Gesteinstruktur. In der Folge erhält das Vulkanglas hauchdünne Risse, in die Wasser eindringt und Mineralien hinterlässt. Perlite ist ein lockeres Gestein, das durch seine Risse und Kanäle eine große und raue Oberfläche bekommt. Um eine noch größere Oberfläche zu erhalten, wird das für den Garten angebotene Perlite industriell bei einer Temperatur von 1.000 Grad Celsius erhitzt. Das Volumen vergrößert sich dabei bis zum 20-Fachen.
Eigenschaften und Vorteile von Perlite: pH-neutraler Wasserspeicher
Perlite hat für den Garten und für Topfpflanzen einige Vorteile:
- große und raue Oberfläche
- guter Wasserspeicher
- pH-neutral
- keine Staunässe
- äußerst geringer Salzgehalt
- hohe Durchlässigkeit
Anwendungsmöglichkeiten von Perlite: guter Bodenverbesserer
Perlite belüftet den Boden, verhindert Staunässe und wird daher als Zusatz für Blumenerden herangezogen. Perlite können Sie auch selbst unter Blumen- oder Pflanzerde mischen, um die Struktur zu optimieren. Es eignet sich gut für sandige Böden und verbessert deren Speicherfähigkeit. Aufgrund der hohen Aufnahmefähigkeit können Sie Perlite auch für lehmige Böden verwenden, die nur wenig Feuchtigkeit speichern. Das gilt ebenso für Bereiche, die nur wenig Wasser erhalten.
Geben Sie je nach Substrat 5 bis 35 Prozent des Granulats dazu. Bei der Bewässerung gelangen Nährstoffe in die Perlite, werden gespeichert und dann an die Pflanzen abgegeben. Große Anzuchtbetriebe nutzen Perlite als reines Anzuchtmittel.
Perlite erhalten Sie in mehreren Korngrößen für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten:
- 0 bis 3 Millimeter für die Bodenverbesserung
- 0 bis 6 Millimeter für die Bodenoptimierung im Garten
- 2 bis 6 Millimeter für Blumenerde oder Substratherstellung
Blähton: Tongranulat mit feinem Porensystem
Blähton wird aus kalkarmem Ton mit organischen Bestandteilen hergestellt und ist frei von chemischen Zusätzen. Der gemahlene Ton wird im Ofen bei 1.200 Grad Celsius gebrannt. Die Tonkügelchen blähen sich um ein Vielfaches auf, da das organische Material verbrennt. Blähton hat ein feines Porensystem und speichert Wasser sowie Nährstoffe, die er langsam an die Pflanzen abgibt.
Eigenschaften und Vorteile von Blähton: poröse Struktur, gute Speicherfähigkeit
Blähton bietet aufgrund seiner porösen Struktur einige Vorteile:
- gutes Speichervermögen hinsichtlich Feuchtigkeit und Nährstoffen
- geringes Gewicht
- keimfrei, schimmelt nicht
- salzfrei
- hohe Verwitterungsbeständigkeit und Strukturstabilität
Anwendungsmöglichkeiten von Blähton
Blähton wird im Garten und in Topfkulturen eingesetzt, um die Eigenschaften des Bodens zu optimieren. Er eignet sich für Böden, die Wasser und Nährstoffe nur schlecht speichern können. Möchten Sie Gartenböden verbessern, die zu Staunässe neigen, mischen Sie einen Anteil von 5 bis 10 Prozent des Volumens an Blähton unter. Dieser verbessert die Sauerstoffversorgung der Wurzeln.
Günstig ist eine Korngröße von 2 bis 4 Millimetern oder 4 bis 8 Millimetern. In Hochbeeten und Pflanzkübeln dient er als Drainagesubstrat, um Staunässe zu vermeiden. Hier sollte die Korngröße 4 bis 8 Millimeter betragen. Mit einer Drainageschicht aus Blähton müssen Sie weniger gießen und düngen. Er ist Bestandteil von Baumsubstraten und wird bei Pflanzen in Hydrokultur als Einzelsubstrat genutzt. Eine Korngröße von 8 bis 16 Millimetern ist hier zu empfehlen. Die Pflanzen bilden dann mehr Wasserwurzeln aus.
Seramis: kein Blähton
Seramis ähnelt optisch dem Blähton und ist ebenfalls ein Tongranulat, allerdings ist Seramis nicht für die Hydrokultur geeignet. Es kann jedoch als Pflanzsubstrat für Zimmerpflanzen verwendet werden. Seramis ist ein Markenname, unter dem das Granulat angeboten wird. Es handelt sich um ein komplettes System mit Gießanzeiger und Vitalnahrung für Grün- und Blühpflanzen. Für die Bodenverbesserung im Garten ist Seramis nicht zu empfehlen.