Neben Schnittlauch ist Petersilie ein Kraut, das in jeder guten Küche Pflicht ist. Angepflanzt werden kann Petersilie natürlich im Garten, aber auch auf der Fensterbank und nicht zuletzt auf Balkon und Terrasse. Da Petersilie quasi auf der ganzen Welt bekannt ist, könnte man annehmen, dass sie auch überall wächst. Sieht man sich die Ursprünge an, dann gab es Petersilie einst nur in Algerien, Tunesien, Jordanien und Marokko. In anderen Ländern, in denen sie ebenfalls auftauchte, war sie nicht heimisch und somit ein sogenannter Neophyt.
Petersilie – ein Steckbrief
- Die Petersilie gehört zu den Doldenblütlern.
- Der lateinische Name lautet Petroselinum crispum.
- Petersilie kann Höhen von bis zu 60 Zentimetern erreichen.
- Die Pflanze ist in unseren Breitengraden winterhart.
- Sie ist zweijährig, das heißt, dass sie zwei Jahre lang geerntet werden kann, ehe sich Blüten bilden und sie das Wachstum einstellt.
- Petersilie ist essbar und eine Heilpflanze.
Petersilie auf dem Balkon – die ersten Schritte
Sie können vorgezogene Petersilie natürlich im Gartencenter oder im Supermarkt kaufen, es aber mit Samen auch selbst probieren. Am einfachsten ist es natürlich, bereits eine fertige Pflanze zu holen, da diese sofort für die Ernte bereitsteht. Wichtig dabei ist, dass Sie die Petersilie nach dem Kauf zeitig in einen größeren Topf geben, da die Blumengefäße aus dem Handel in der Regel zu klein sind. Gut angießen nicht vergessen.
Möchten Sie Petersilie mit Samen selbst großziehen, dann kann es bereits im Januar losgehen. In diesem Fall werden die Samen in Aussaatschalen gegeben und bei rund 25 Grad hell gelagert. Hier bietet sich ein Fensterbrett über einer Heizung an. Im April dürfen die Jungpflanzen dann nach draußen. Alternativ können Sie ab April direkt in das Pflanzgefäß auf dem Balkon gesät werden. Die Keimdauer beträgt zwischen drei und vier Wochen. Geben Sie die Samen rund zwei Zentimeter tief in die Erde und halten sie das Substrat feucht. Staunässe ist zu vermeiden. Hier bietet sich ein Topf mit Ablauf bzw. eine Drainage aus Kieselsteinen oder Sand an. Unterstützen können Sie im Freien zudem mit einer durchsichtigen Folie, die über den Topf gespannt wird. So bleibt die Erde schön feucht und warm. Die Aussaat ist bis Ende Juli möglich, wobei sich die erste Ernte natürlich entsprechend nach hinten verschiebt.
Petersilie pflegen und ernten
Das Küchenkraut ist relativ pflegeleicht. Wenn Sie es regelmäßig gießen, darauf achten, dass keine Staunässe entsteht und ab und an den Boden auflockern, ist schon das Gröbste getan. Eine Düngung der Petersilie ist nicht nötig. Wichtig ist, dass nach dem zweijährigen Zyklus eine erneute Anzucht in derselben Erde nicht mehr möglich ist. Das Substrat muss also komplett ausgetauscht werden.
Petersilie lässt sich das ganze Jahr über ernten. Dabei werden die Triebe mit einer Schere abgeschnitten und können direkt verwendet werden. Achten Sie bitte darauf, dass Sie von außen nach innen ernten. In der Mitte befindet sich nämlich das Herz, aus dem immer neue Triebe nachwachsen. Werden Triebe gelb, können diese einfach entfernt werden. In diesem Fall steht die Petersilie vermutlich zu warm oder zu sonnig.
Ernten können Sie das Küchenkraut über die zweijährige Vegetationsperiode. Im zweiten Jahr bilden sich dann Blüten, danach stellt die Pflanze nicht nur das Wachstum ein, sie wird auch ungenießbar.
Krankheiten und Schädlinge bei Petersilie
Wird Petersilie im Topf angebaut, halten sich Krankheiten und Schädlinge in Grenzen, im Gartenbeet können weitaus mehr auftreten. Kontrollieren Sie die Petersilie im Topf trotzdem regelmäßig, da Sie sie ja essen möchten.
- Septoria-Blattfleckenkrankheit: Hierbei bilden sich vor allem an älteren Blättern, aber auch an Stängeln gelbe Flecken, die sich vergrößern und einen dunklen Rand aufweisen. Die Blattflecken treten vor allem bei feucht-kühler Witterung auf. Verbreitet wird der Pilz besonders durch Regen. Eine Behandlung ist kaum möglich, stattdessen sollte vorgebeugt werden. Saatgut sollte rund eine halbe Stunde in 50 Grad warmes Wasser gelegt werden. Holen Sie sich robuste, wenig anfällige Sorten und gießen Sie die Pflanze nicht von oben.
- Blattläuse: Diese Pflanzensaftsauger können auch die Petersilie befallen – eine regelmäßige Kontrolle sollten Sie immer durchführen. Bei Auftreten von Blattläusen entfernen Sie befallene Triebe und behandeln Sie die Petersilie mit einem Brennnesselsud.
- Wurzelgallenälchen: Dabei handelt es sich um ein Millimeter große Würmer, die sich vom Wurzelgewebe ernähren. In diesem Fall kümmert die Petersilie und stirbt schließlich. Diese Pflanzen müssen Sie leider entsorgen.
- Engerlinge: Auch wenn Engerlinge im Topf auf dem Balkon selten auftreten, kann es vorkommen, dass Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer oder Nashornkäfer dort ihre Eier ablegen. Die geschlüpfte Larve ernährt sich dann von der Petersilie. Vorbeugend wirkt Knoblauch, den Sie einfach in die Erde stecken.
- Drahtwürmer: Der sogenannte Schnellkäfer ist für die Larven verantwortlich, die Drahtwürmer genannt werden und der Petersilie schaden können. Hier hilft eine Kalkgabe, die auch gegen gelbe Blätter helfen kann.
Petersilie als Heilpflanze
Petersilie ist nicht nur in der guten Küche zuhause, sie ist auch eine Heilpflanze, die gegen viele Wehwehchen eingesetzt werden kann. Achtung: Dies ist keine ärztliche Beratung, die Heilwirkung kann bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein.
Besonders wird Petersilie bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Sie ist krampflösend, harntreibend, menstruationsfördernd, schleimlösend und tonisierend. Die Anwendungsgebiete reichen von Blasenentzündungen, Bluthochdruck und Frühjahrsmüdigkeit bis hin zu Gicht, Insektenstiche, Müdigkeit, Mundgeruch, Nierensteine, Rheuma und Wechseljahresbeschwerden.
Petersilie in der Küche
Vor allem in Eintöpfen und Suppen kommt Petersilie zum Einsatz. Aber auch in Salaten, Soßen, als Pesto, zu Fisch- und Fleischgerichten, zu Kartoffeln, im Quark, als Dekoration oder als Tee kann Petersilie verwendet werden. Sie enthält viel Vitamin C, außerdem unter anderem ätherische Öle, Flavonoide Salidylate und Zink.
Idealerweise wird Petersilie frisch verarbeitet, um das Aroma und die Inhaltsstoffe zu erhalten. Am häufigsten wird krause oder glatte Petersilie verwendet, die glatte ist aromatischer im Geschmack. Wenn Sie Petersilie erst später verwenden möchten, können Sie sie im Backofen bei rund 50 Grad für mehrere Stunden trocknen, alternativ lässt sie sich auch einfrieren. Nutzen können Sie auch die Petersilienwurzel, die vor allem in Suppen und Eintöpfen verwendet wird.