Optisch sieht der Peyotl Kaktus aus wie eine typische Sukkulente. Allerdings fehlen ihm die für einen Kaktus typischen Stacheln. Wobei Kakteen genau genommen keine Stacheln haben, sondern Dornen. Aber das ist beim Peyotl egal, denn der hat ja keine. Dahingehend macht er es seinen Urahnen gleich, denn zu Beginn der Evolution hatten Kakteen noch keine Stacheln. Diese entwickelten sich erst im Laufe der Jahrmillionen, besonders bei Wüstenkakteen, die sich an die widrigen Bedingungen anpassen mussten. Also: Peyotl = keine Stacheln, dafür aber tolle Blüten. In seinem Innern finden sich mehr als 50 Alkaloide, von denen Meskalin das bekannteste ist.
Peyotl Kaktus – ein Steckbrief
Name: Peyotl Kaktus
Botanischer Name: Lophophora williamsii
Alternative Namen: Peyote, Mescal, Challote, Schnapskopf
Familie: Kakteengewächse
Vorkommen: Mittelamerika, von Texas nach Mexiko entlang des Rio Grande
Durchmesser: bis zu 1 Meter
Blütenfarbe: Weiß, Rosa, Rot
Enthält giftige Alkaloide
Was sind Alkaloide?
Im Peyotl Kaktus stecken also über 50 Alkaloide. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenwirkstoffe, die in zahlreichen Gewächsen enthalten sind. So etwa in Tomaten, Tabak, Paprika, Kaffee, Tee oder auch in Kartoffeln. Viele dieser Alkaloide sind gesund, andere wiederum sind es nicht.
Alkaloide sind quasi ein Endprodukt des pflanzlichen Stoffwechsels. Sie schützen die Pflanzen vor Fressfeinden und regulieren das Wachstum. Mehr als 8.000 Alkaloide sind bekannt, in bis zu 15 % der Pflanzen sind die sekundären Pflanzenwirkstoffe zu finden. Werden sie extrahiert, können Sie in Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt werden. Aber sie dienen auch oftmals als Rauschmittel. Und hier kommt der Peyotl Kaktus ins Spiel. Denn vor allem durch das Alkaloid Meskalin können bewusstseinsveränderte Zustände hervorgerufen werden.
Das Meskalin im Peyotl Kaktus
Meskalin gehört zu den Halluzinogenen. Doch nicht erst in der Neuzeit hat der Mensch dieses Alkaloid entdeckt. Bereits die mexikanischen Ureinwohner kannten die Wirkung des Meskalins und begannen, den Peyotl Kaktus zu essen. Die Folge waren Visionen und Zustände, in denen Wahrsagungen gemacht wurden. Dieser Kult wurde in der Folge von den Indianern übernommen, woraus sogar eine Glaubensgemeinde entstand. Die Native American Church of the United States darf den Peyotl Kaktus sogar offiziell und legal während Ritualen nutzen. Mit der Missionierung wurde vom Konsum des Meskalin Abstand genommen, stattdessen trat eine andere Droge in den Mittelpunkt, und zwar der Agavenschnaps Tequila.
Der Peyotl Kaktus für Zuhause
Lassen wir die Inhaltsstoffe mal links liegen und sehen uns die eigentliche Pflanze an. Der Peyotl Kaktus hat den Vorteil, dass er keine Stacheln besitzt, an denen man sich verletzen könnte. Hinzu kommt eine tolle Blüte, die sich bei passenden Bedingungen und der richtigen Pflege zeigt. Mit Samen, die Sie bei uns im Onlineshop finden, können Sie Ihre eigene Peyotl-Zucht beginnen. Und so geht´s:
- Nehmen Sie für die Aussaat Anzucht- oder Kakteenerde und mischen Sie rund ein Viertel Sand bei.
- Befüllen Sie mit diesem Substrat Anzuchtschalen oder kleine Blumentöpfe.
- Verteilen Sie die Kakteensamen auf dem Substrat und drücken Sie die Samen nicht an, da es sich um Lichtkeimer handelt.
- Feuchten Sie das Substrat mit einem Zerstäuber gut an.
- Stülpen Sie eine mit Löchern versehene, durchsichtige Folie über den Topf, so wird die Luftfeuchtigkeit dauerhaft erhöht.
- Stellen Sie die Samen an einem hellen und warmen Ort auf, die Temperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad liegen.
- Öffnen Sie alle paar Tage die Folie für einige Stunden, um Schimmelbildung vorzubeugen.
- Befeuchten Sie das Substrat bei Bedarf. Es sollte allerdings nicht nass sein.
Etwa zwei bis drei Wochen später erfolgt die Keimung und Sie können die Keimlinge erkennen. Wird der Anzuchttopf zu klein, heißt es umziehen. Übrigens: Wann Sie Ihren Peyotl Kaktus säen, ist egal, die Jahreszeit spielt dabei keine Rolle.
Die Pflege des Peyotl Kaktus
Kakteen sind in der Regel pflegeleicht und können gewisse Zeit sich selbst überlassen werden. Dennoch können Pflegefehler, besonders beim Gießen, beim Düngen und beim Standort zu Schäden führen. Daher ist die richtige Pflege wichtig.
Standort
Der Peyotl Kaktus mag es warm und hell. Ein sonniger Platz ist ideal, wenn die Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad liegen, fühlt er sich wohl. Im Sommer darf der Kaktus auch gerne nach draußen gestellt werden, sollte dann aber einen vor Regen und Wind geschützten Standort erhalten. Temperaturen unter 10 Grad mag er nicht. Wenn der kugelige Kaktus unnatürlich in die Höhe wächst (der Kaktus vergeilt), dann steht er zu dunkel.
Gießen
Befindet sich der Peyotl Kaktus noch im Wachstumsstadium, dann sollte die Erde immer feucht gehalten werden. Sobald er ausgewachsen ist, wird er in einen Topf mit Abflussloch umgesetzt. Gegossen wird dann, wenn das Substrat abgetrocknet ist. Gießen Sie das kalkarme Wasser immer in den Untersetzer und warten Sie, bis die Pflanze das Wasser aufgesaugt hat. Ist am Wasserstand keine Veränderung mehr zu sehen, dann gießen Sie das restliche Wasser weg. Im Winter sollte das Substrat nie vollkommen austrocknen.
Düngen
Auch wenn man annehmen könnte, dass gerade Jungpflanzen viele Nährstoffe brauchen, ist das hier nicht so. Gedüngt wird also in den ersten Monaten gar nicht. Wenn Sie zu früh düngen, dann riskieren Sie, dass Pilze entstehen oder Salze die Wurzeln schädigen. Auch das Vergeilen der Pflanze ist möglich. Das bedeutet, dass der Kaktus zu schnell in die Länge wächst. Geben Sie erst erwachsenen Pflanzen alle 3 bis 4 Wochen einen flüssigen Kakteendünger. Gedüngt wird von April bis September. Wenn Sie den Kaktus in einen größeren Topf setzen, verzichten Sie mindestens 3 bis 4 Monate auf das Düngen.
Vermehren
Der Peyotl Kaktus kann über Stecklinge vermehrt werden. Schneiden Sie dazu Seitentriebe mit einem scharfen Messer ab. Lassen Sie die Schnittstelle trocknen, setzen Sie den Steckling anschließend in Anzuchterde und halten Sie die Erde feucht. Eine Vermehrung ist – wie oben beschrieben – natürlich auch über Samen möglich.
Wie blüht der Peyotl Kaktus
Am schönsten ist ein Kaktus, wenn er blüht. Damit das beim Peyotl auch klappt, benötigt die Pflanze Winterruhe. Stellen Sie den Kaktus dann bei Temperaturen um die 10 Grad an einen hellen Ort und gießen Sie spärlich. Wenn er blüht, dann tut er das im Sommer. Die Blüten öffnen sich am Vormittag und schließen sich nachmittags wieder. Jede Blüte bleibt rund 3 Tage lang erhalten. Bei einer Selbstzucht dauert es allerdings viele Jahre, bis die ersten Blüten erscheinen.
Krankheiten und Schädlinge am Peyotl Kaktus
Wurzelfäule
Für die Wurzelfäule ist ein Pilz verantwortlich, der sich nur bei Staunässe bildet. Daher sollten Sie immer einen Topf mit Abflussloch oder eine Drainage nutzen. Bei Wurzelfäule faulen zuerst die Wurzeln, anschließend der Stammansatz. In den meisten Fällen ist es dann bereits zu spät und der Kaktus muss entsorgt werden.
Wollläuse
Diese lästigen Genossen treten meist im Winter auf und sind auf Pflegefehler zurückzuführen. Die Läuse legen ihre Eier auf allen Teilen der Sukkulente ab, wo sie als weißer Belag zu erkennen sind. Bei einem Befall sollte Sie schnell handeln und den Kaktus von anderen Pflanzen separieren. Sammeln Sie die sichtbaren Wollläuse mit einer Pinzette ab und topfen Sie den Kaktus um. Außerdem ist eine Behandlung mit einer Seifenlösung (1 l Wasser, 10 ml Spiritus, 15 ml Schmierseife) zu empfehlen, mit der Sie den Kaktus einsprühen oder bepinseln.
Wurzelläuse
Wurzelläuse sind den Wollläusen nicht unähnlich, sie sind aber ungleich schwerer zu erkennen, da sie unter der Erde an den Wurzeln leben und den Kaktus dort schädigen. Kontrollieren Sie mindestens ein- bis zweimal im Jahr die Innenseite des Blumentopfes. Wenn dort weißliche Fäden festzustellen sind, sind Wurzelläuse zugegen. Dann wird der Kaktus sofort umgetopft und die komplette alte Erde entfernt. Die Wurzeln gut mit laufwarmem Wasser abduschen und anschließend in ein frisches Substrat geben. Auch hier sollte der Peyotl von anderen Pflanzen eine gewisse Zeit getrennt werden, bis sicher ist, dass die Läuse verschwunden sind.