Tatsächlich erinnern die Blüten der Pfingstrosen an echte Rosen, wenngleich sie meist um ein Vielfaches größer sind. Ansonsten haben die beiden Pflanzen – bis auf den Namen „Rosen“ – nichts gemeinsam. Denn Pfingstrosen sind nicht mit den Rosengewächsen verwandt. Wenn Straudenpfingstrosen im Mai ihre großen, oftmals gefüllten Blüten öffnet, zieht sie alle Blicke auf sich. Leider ist die Blütenpracht nur von recht kurzer Dauer, in wenigen Wochen ist alles schon wieder vorbei Doch bis dahin ist sie der heimliche Star in jedem Garten. Strauchpfingstrosen blühen dagegen etwas länger und öffnen bereits im März ihre Blüten.
Pfingstrosen – ein Steckbrief
- Name: Pfingstrose
- Botanischer Name: Paeonia
- Familie: Pfingstrosengewächse
- Arten: 32
- Herkunft: China
- Vorkommen: Asien, Europa, Nordamerika (2 Arten)
- Blütezeit: Mai und Juni (Strauchpfingstrosen von März bis Juni)
- Blütengröße: bis zu 25 cm
- Strauchgröße: bis zu 100 cm (Staudenpfingstrosen), bis zu 300 cm (Strauchpfingstrosen)
- Winterhart
- Blüten und Samen sind leicht giftig
Pfingstrosen – Herkunft und Name
Zwei Arten (Paeonia brownii und Paeonia californica) gelten an der Westküste Nordamerikas als heimisch, der Rest kommt ursprünglich aus China. Im 18. Jahrhundert kam die prächtige Staude durch Botaniker und ausländische Missionare dann zu uns. Eine der ersten Arten war die Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora).
Der deutsche Name ist – Sie können es sich sicherlich denken – angelehnt an das Pfingstfest, denn zu dieser Zeit blüht die Pfingstrose. Der botanische Name Paeonia stammt aus dem antiken Griechenland. Der Sage nach gab es mit Paian einen Götterarzt, der mit Hilfe der Pfingstrose die Wunden des Gottes Pluto heilte, als dieser sich im Kampf gegen Herkules Verletzungen zuzog. Durch die Pfingstrose konnte so sein Leben gerettet werden. In Anlehnung an den Arzt Paian erhielt die Pflanze, die als Lebensretterin galt, den Namen Paeonie.
Pfingstrosen – die Blumen der Liebe
Zwar sind die Rosen die Blumen der Liebe, die Pfingstrose steht dem aber in nichts nach. Will man ihr eine Bedeutung zuschreiben, ist sie ebenfalls die Blume der Liebe und der Zuneigung. Und weil sie pünktlich zum Muttertag Mitte Mai blüht, ist sie ebenfalls ein tolles Geschenk für die Frau Mama. Weiterhin verkörpern Pfingstrosen Gesundheit und Glück, weswegen sie auch für jeden gut geeignet sind, dem Sie eine Freude machen, alles Gute wünschen oder einfach mal Danke sagen wollen.
Strauch- und Stauden-Pfingstrosen – der Unterschied
Pfingstrosen gibt es als Strauch und als Staude – und das unterschiedlichen Merkmalen:
Wuchsform
- Strauchpfingstrosen: Sie wachsen als Sträucher, deren Holz über den Winter nicht abstirbt. Die Triebe bleiben über mehrere Jahre erhalten und die Pflanzen behalten im Winter ihre Struktur.
- Staudenpfingstrosen: Sie wachsen als krautige Pflanzen, bei denen die oberirdischen Teile in der kalten Jahreszeit absterben und im Frühling wieder neu aus den unterirdischen Rhizomen austreiben.
Winterhärte
- Strauchpfingstrosen: Aufgrund ihres holzigen Wuchses sind Strauchpfingstrosen in der Regel robuster und winterhärter.
- Staudenpfingstrosen: Sie können etwas empfindlicher gegenüber strengen Winterbedingungen sein, da ihre oberirdischen Teile im Winter absterben.
Blütezeit und Blütenform
- Strauchpfingstrosen: Die Blüten können oft größer sein und haben eine breite Palette an Farben und Formen. Die Blütezeit beginnt oftmals schon im März und reicht bis in den Juni.
- Staudenpfingstrosen: Die Blüten sind in der Regel etwas kleiner, aber es gibt auch eine Vielzahl von Farben und Formen. Die Blütezeit liegt in den Monaten Mai und Juni.
Verwendung im Garten
- Strauchpfingstrosen: Werden meist alleinstehend als Blickfang in die Gartenlandschaft integriert, können aber auch als Hecke gepflanzt werden.
- Staudenpfingstrosen: Eignen sich gut für Blumenbeete, Rabatten und gemischte Staudenpflanzungen.
Staudenpfingstrosen – der Weg zu üppiger Blütenpracht
Wenn Sie Staudenpfingstrosen pflanzen möchten, empfehlen wir den Herbst, typischerweise die Monate September oder Oktober. So hat die Pflanze bis zum Frost ausreichend Zeit, kräftige Wurzeln zu bilden und kann schon im Folgejahr Blüten ansetzen. Alternativ können Sie Pfingstrosen auch im Frühling pflanzen, dann wird aber womöglich die Blüte im selben Jahr geringer ausfallen.
Der ideale Standort
Pfingstrosen mögen es sonnig, kommen aber auch im Halbschatten gut zurecht. Der Boden sollte durchlässig und fruchtbar sein. Zu dichte Böden sollten Sie mit Sand vermischen, damit Wasser gut durchsickern kann. Denn nichts hasst die Pfingstrose mehr als nasse Füße.
Die Pflege der Staudenpfingstrose
- Gießen: Gerade wenn es trocken ist, sollten Sie regelmäßig gießen, wobei die Erde immer gleichmäßig feucht sein sollte. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
- Düngen: Damit Ihre Pfingstrose in der Vegetationsperiode zu Kräften kommt und viele prächtige Blüten bildet, sollten Sie sie im Frühling düngen. Dazu können Sie sowohl einen organischen Dünger verwenden, wie auch einen speziellen Dünger für Pfingstrosen.
- Schneiden: Während bei vielen anderen Stauden das Abschneiden von Verblühtem die Blütenneubildung fördert, ist dies bei der Pfingstrose leider nicht so. Dennoch sollten Sie Verblühtes entfernen. Zum einen, weil es schöner aussieht, zum anderen, weil die Pflanze dadurch ihre Energie in neue Triebe bzw. die Entwicklung der Wurzeln stecken kann. Pfingstrosen sind im Übrigen auch ganz tolle Schnittblumen.
- Vermehren: Möchten Sie mehr aus Ihrer Pfingstrose machen, dann können Sie im Herbst, alternativ auch im zeitigen Frühjahr, die Pflanze vorsichtig mit der Grabegabel aus dem Boden heben. Der Wurzelstock wird dann mit einem sauberen und scharfen Messer geteilt und die Pflanze wieder in die Erde gesetzt.
- Überwintern: Pfingstrosen sind winterhart. Da die oberirdischen Pflanzenteile absterben, ist hier kein Schutz mehr vorhanden. Daher kann es vor allem in besonders kalten Regionen sinnvoll sein, die Pflanze mit Mulch, Laub oder Reisig zu schützen.
Krankheiten und Schädlinge an Staudenpfingstrosen
Auch wenn Pfingstrosen relativ robust sind, können sie von Krankheiten und Schädlingen befallen werden:
- Grauschimmel: Der Pilz beginnt sich im Frühjahr von den Knospen und Trieben über das Holz nach unten zu den Wurzeln vorzuarbeiten. Dabei werden die Leitungsbahnen zerstört, die Pflanze beginnt zu vertrocknen. Kontrollieren Sie daher regelmäßig auf Grauschimmel. Stellen Sie einen Befall fest, hilft nur der radikale Rückschnitt bis ins gesunde Holz. Es ist zwingend zu vermeiden, dass der Pilz bis zu den Wurzeln vordringt, da sonst die ganze Staude verloren ist.
- Blattfleckenkrankheit: Sie äußert sich zum einen durch hellbraune bis blauviolette Flecken auf den Blättern (Cladosporium paeonia) oder durch runde braune Flecken mit einem rötlichen Rand, vor allem an älteren Blättern nach der Blüte (Septoria paeoniae). Leider gibt es gegen diese beiden Pilzkrankheiten keine Hausmittel. Fungizide können helfen, alternativ werden befallene Pflanzenteile entfernt und über den Hausmüll (nicht über den Kompost!) entsorgt.
- Fusarium-Welke: Dieser Pilz ist überall im Boden zu finden und unweigerlich wird jede Pfingstrose einmal davon befallen. Der Schaden ist vor allem im Wurzelbereich festzustellen, ist hier aber in der Regel so gering, dass er der Pflanze nichts ausmacht und sie dennoch gesund weiterwächst. Daher ist eine Bekämpfung auch nicht nötig. Beim Pflanzen von Pfingstrosen sollten Sie allerdings darauf achten, dass die Pflanzung nicht an derselben Stelle erfolgt, sonst kann es zu Kümmerwuchs kommen.
Bei den Schädlingen können wir es kurz machen: Gelegentlich könnten Schnecken oder Blattläuse auftreten, die aber durch manuelles Entfernen leicht in den Griff zu bekommen sind.
Strauchpfingstrosen – so blühen und gedeihen sie prächtig
Das Pflanzen von Strauchpfingstrosen können Sie von März bis Oktober jederzeit erledigen. Achten Sie darauf, dass es am Pflanztag nicht zu heiß ist. Pflanzen, die im Herbst in den Boden kommen, haben bis zum Frost noch ausreichend Zeit, kompakte Wurzeln zu bilden. Wird im Frühjahr oder Sommer gepflanzt, wird die Blüte erst im Folgejahr erscheinen.
Der ideale Standort
Sonne mag die Strauchpfingstrose am liebsten, kann aber auch im Halbschatten gepflanzt werden. Wichtig ist, dass sie mindestens 5 Stunden Sonne am Tag erhält. Ein gut durchlässiger und nicht zu nährstoffreicher Boden (gerne auch Magerboden) ist ideal, Staunässe sollte vermieden werden, schon allein deshalb, weil sie sonst anfällig für Pilzkrankheiten ist. Genauso sieht es bei Böden aus, die zu humusreich sind.
Die Pflege der Strauchpfingstrose
- Gießen: Junge Pflanzen sollten Sie regelmäßig gießen, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Ältere Strauchpfingstrosen benötigen kaum mehr zusätzliche Wassergaben und kommen auch mit längeren Trockenperioden gut zurecht. Der Grund ist, dass die Wurzeln tief genug in den Boden ragen und so ausreichend Feuchtigkeit erhalten.
- Düngen: Gerade bei jüngeren Pflanzen kann es sinnvoll sein, sie noch mit etwas Dünger zu unterstützen, ansonsten müssen Strauchpfingstrosen nicht gedüngt werden.
- Schneiden: Im Herbst kann ein leichter Rückschnitt erfolgen, um abgestorbene oder beschädigte Triebe zu entfernen. Im Frühling können Sie dann kräftiger zurückschneiden, um den Strauch in Form zu bringen und die Blütenneubildung zu unterstützen.
- Vermehren: Die Vermehrung von Strauchpfingstrosen kann über Samen, Stecklinge oder Veredelung erfolgen. Samen können Sie nach der Ausreifung sammeln und im kommenden Frühjahr säen. Die Veredelung ist etwas aufwändiger. Dabei wird ein junger Trieb abgeschnitten und auf die Wurzel einer anderen Pfingstrose „gepfropft“. Alternativ können Sie dieselbe Pflanze nehmen und diese vorher teilen. Die Veredelungsstelle muss dann beim Einpflanzen zwingend unter der Erde liegen, etwa 15 cm tief. Am einfachsten ist es, wenn Sie Stecklinge zur Vermehrung nutzen. Junge verholzte Triebe werden in einer Länge von 10 bis 15 cm abgeschnitten und in feuchte Anzuchterde gesteckt.
- Überwintern: Im Gegensatz zu Staudenpfingstrosen sterben Strauchpfingstrosen oberirdisch nicht ab. Sie verlieren ihre Blätter und überwintern wie jeder andere Strauch auch. Sie sind gut winterhart und müssen nicht extra geschützt werden.
Krankheiten und Schädlinge an Strauchpfingstrosen
Strauchpfingstrosen sind sehr robust und kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Hin und wieder kann es zu Pilzkrankheiten kommen, die für den Strauch aber nicht lebensbedrohlich sind.
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Blattfleckenkrankheit: Sie tritt wirklich nur äußerst selten auf und äußert sich dann durch braune oder gelbe Flecken auf den Blättern. Stellen Sie solche Blätter fest, werden diese einfach großzügig entfernt und über den Hausmüll (nicht über den Kompost) entsorgt. Einen weiteren Schaden nehmen Strauchpfingstrosen nicht.
Schädlinge spielen bei Strauchpfingstrosen keine Rolle.