Irgendwie hat ein Garten schon etwas mit einer Kirche gemeinsam. Hier finden Sie Ruhe und Geborgenheit, hier können Sie Ihre Seele baumeln lassen und mit der Natur ins Gespräch kommen. Der Garten hat etwas von einer Seelsorge. Und deshalb gehören auch ein paar Pflanzen der Bibel in den Garten. Etwa 120 Pflanzenarten werden in der Bibel erwähnt und können bestimmt werden. Oft sind sie Teil von Festen und Riten. Manchmal haben sie aber auch einen wichtigen Zweck für die Lebensweise der Menschen.
Pflanzen der Bibel sind Exoten
Um zu wissen, von welchen Pflanzen die Rede ist, braucht es eine kleine geografische Exkursion. In der Bibel dreht sich alles von den Ländern vom Iran bis nach Italien, von Griechenland bis Ägypten. Hier gibt es viele Pflanzengesellschaften, die vor allem durch die abwechslungsreichen Topographie und dem besonderen Klima wachsen. Die Menschen hier lebten vor allem von der Landwirtschaft. Bereits vor über 10.000 Jahren wurde Ackerbau betrieben. Dabei kommen sieben Pflanzen eine besondere Bedeutung zu.
Die Pflanzen des Heiligen Landes
Es sind vor allem Weizen, Wein, Gerste, Granatapfel, Olive, Feige und Dattel, die in diesem Landstrich zu finden sind. Diese Pflanzen gelten als der „Segen Gottes“. Diese Pflanzen werden auch heute noch auf vielfältige Art genutzt. Und das nicht nur für die Herstellung von Nahrung. Es ist nicht verwunderlich, dass sich auch Bäume unter den Pflanzen befinden, denn neben ihren Früchten spenden sie auch Schatten.
So ist der Olivenbaum nicht nur geschichtsträchtig, sondern hat auch eine hohe Bedeutung für die Gewinnung von feinsten Ölen. Seine Zweige sind ein Symbol des Friedens und der Hoffnung. Olivenöl wurde einst auch für Tonlampen genutzt. Sie spendeten Licht. Als Salböl war das Öl aus den Früchten Opfergabe und Hautpflege.
Granatapfel ist eine besonders schöne Pflanze. Die Früchte des Baumes symbolisieren wegen ihres Reichtums an Samen Fruchtbarkeit. Der Granatapfel steht aber auch für Liebe und Schönheit. Die Früchte sind sehr schmackhaft und wurden einst für die Herstellung von Most verwendet.
Die Dattelpalme ist wohl der wichtigste Rohstofflieferant der Völker der Wüste. Die leckeren Früchte sind Nahrung, aus den Fasern werden Seile geflochten und das Holz ist Baumaterial. Die Dattelpalme steht für Aufrichtigkeit, Helligkeit und Rechtschaffenheit.
Weizen und Gerste sind wichtige Lieferanten von Tierfutter aber auch als Grundlage für zahlreiche Backwaren. Der Wein erfreute die Menschen bei Festen und war Opfergabe. Und schließlich steht der Feigenbaum für Glück und Frieden. Seine süße Früchten wurden sehr geschätzt.
Bibelpflanzen im Garten
In der Bibel werden aber auch zahlreiche Pflanzen beschrieben, die auch später im Klostergarten zu finden waren. So zum Beispiel die Brennnessel, die Mariendistel oder die Hundsrose. Viele der Bibelpflanzen dienten nicht nur der Ernährung, sondern auch der Gesundheit. Aloe vera, Myrrhe und Ysop sind aus der Heilkunde nicht wegzudenken. Viele Pflanzen dienten aber auch nur dem Beduften von Kleidung und Körper oder der Schönheitspflege.
So gestalten Sie einen Garten mit Bibelpflanzen
Zahlreiche Pflanzen und Bäume aus der Bibel gedeihen auch bei uns. Um einen Garten mit biblischen Pflanzen anzulegen, sollten Sie sich deshalb genau über die Anforderungen der Pflanzen informieren. Orleander, Lorbeer und Dattelpalme benötigen einen Winterschutz. Diese Pflanzen sind ideal für die Gestaltung der Terrasse. Das Kräuterbeet darf üppig bestückt werden. Ysop, Koriander, Dill, Minze und Kreuzkümmel gedeihen auch bei uns. In den Gemüsegarten gehören unbedingt Lauch, Zwiebeln, Porree und Bohnen. Gerste, Hartweizen und Hirse werden eher selten angepflanzt. Ein unbedingtes Muss sind Melonen und Kürbis. Für die Heckengrenze eignen sich Ginster und Myrte. Ein Apfelbaum gehört natürlich unbedingt in der biblischen Garten, auch wenn in der Bibel wahrscheinlich nicht der heutige Apfelbaum gemeint ist.