Nicht nur die eigenen vier Wände sind mit Pflanzen deutlich wohnlicher. Auch im Treppenhaus ist es häufig der Fall, dass die Mieter dieses schön gestalten möchten. Somit kommen häufig auch Pflanzen ins Spiel. Das Problem dabei ist jedoch, dass im Treppenhaus ein ganz anderes Klima herrscht und es hier oft dunkler oder auch kühler ist. Dies vertragen nicht alle Pflanzen. Wenn Sie dennoch das Treppenhaus mit Pflanzen verschönern möchten, finden Sie hier fünf Pflanzen, die auch für dunklere und kühlere Räume perfekt sind. Auch wenn die Kombination aus wenig Licht und niedrigen Temperaturen für Zimmerpflanzen nicht ideal ist, gibt es Pflanzen, die auch im Treppenhaus ihre volle Pracht entfalten können.
Die Glücksfeder – Zamioculcas zamiifolia
Die Glücksfeder ist ein Aronstabgewächs und eine der genügsamsten Pflanzen. Daher eignet sie sich auch hervorragend für ein kühles Treppenhaus. Insbesondere im Sommer, wenn die Bedingungen gut sind, blüht sie auf Teufel komm heraus und wird schnell zum riesigen Gewächs. Zudem sieht sie auch sehr dekorativ aus und kann jedes noch so hässliche Treppenhaus auf ganz besondere Weise aufhübschen.
Die Pflanze finden Sie im Handel in nahezu jeder Größe, sodass Sie schnell die passende Glücksfeder für Ihr Treppenhaus finden werden. Auch der Preis ist attraktiv und die Pflege ist besonders leicht. Selbst wenn die Glücksfeder von mehreren Parteien im Haus gepflegt wird, ist es kein Problem, wenn einer keinen grünen Daumen hat.
Während die hübsche Pflanze im Sommer häufiger gegossen werden muss, benötigt sie bei niedrigen Temperaturen kaum Wasser. Daher ist es wichtig, die Zamioculcas zamiifolia im Winter nur sehr mäßig zu gießen. Denn Trockenheit bekommt ihr deutlich besser als nasse Füße. Dies liegt daran, dass das imposant aussehende Gewächs Wasser speichern kann. Wenn Sie dann noch einen Pflanzkübel mit Bewässerungssystem nutzen, kann sich die Pflanze so viel Wasser nehmen, wie sie benötigt.
Standort: Die Zamioculcas zamiifolia bevorzugt einen hellen Platz, kommt aber auch mit dunklen Plätzen relativ gut klar. Sie wächst dann eben etwas langsamer. Auch wenn Wärme besser ist als Kälte, kann ihr eine kühle Temperatur nicht viel anhaben. Unter 10 °C sollte es aber nicht werden, da die Glücksfeder dann erfriert.
Pflanzsubstrat: Einheitserde ist bei dieser anspruchslosen Pflanzen perfekt.
Anpflanzung: Eine Drainage ist ein Muss, damit sie keine nassen Füße bekommt.
Gießen: Bei warmen Temperaturen normal gießen und gegebenenfalls auf ein Bewässerungssystem zurückgreifen. Bei kühlen Temperaturen wenig gießen und die Erde immer abtrocknen lassen, bevor wieder bewässert wird. Weniger ist mehr!
Düngen: Im Frühling kann die Glücksfeder ein- bis zweimal mit Flüssigdünger gedüngt werden.
Überwintern: Ein dunkler und kühler Standort ist wichtig. Auch das Gießen sollte nur selten erfolgen.
Vermehrung: Eine Vermehrung geht durch Teilung oder Stecklinge.
Krankheiten und Schädlinge: Wird die Pflanze zu stark gegossen, kann Wurzelfäule auftreten.
Grünlilie – Chlorophytum commosum
Auch die Grünlilie ist eine tolle Pflanze für ein kühles Treppenhaus. Die Autorin selbst hat eine Grünlilie. Während die Pflanze im Sommer mit hohen Temperaturen über 30 Grad im Haus ausgezeichnet zurechtkommt, machen ihr die kühlen Temperaturen im Winter von etwa 10 Grad nichts aus. Sie wächst lediglich langsamer, holt dies im Sommer aber schnell wieder auf.
Die Grünlilie selbst ist sehr genügsam, wächst bei angenehmen Temperaturen schnell und bildet auch viele Kindel um die Mutterpflanze. Auch wenig Licht stört die Grünlilie nicht. Lediglich das schöne Blattmuster ist bei wenig Licht nicht so ausgeprägt. Das Gewächs ist als Topfpflanze wie auch als Hängepflanze perfekt geeignet.
Standort: Nicht zu dunkel, aber auch keine direkte Sonneneinstrahlung. Bei dunklem Standort sind die Blattmuster nicht sehr ausgeprägt. Bei Temperaturen unter 10 °C friert die Grünlilie und es kann zum Absterben kommen.
Pflanzsubstrat: Ein Gemisch aus Blumen- und Komposterde ist optimal.
Pflanzen: Sobald die Wurzeln aus dem Topf herauswachsen, ist im Frühling Zeit für das Umtopfen.
Gießen: Die Grünlilie kommt mit Trockenheit besser klar als mit nassen Füßen. Daher sollte sie nur mäßig gegossen werden, aber nicht austrocknen. Auf Staunässe sollte verzichtet werden.
Düngen: In der Wachstumszeit sollte sie zwei- bis dreimal gedüngt werden.
Überwintern: Überwintern ist an einem dunklen und kühlen Ort über 10 °C problemlos möglich.
Vermehren: Vermehrt werden kann die Grünlilie durch Teilen, Kindel und durch Ableger.
Krankheiten und Schädlinge: Bei nassen Füßen kommt es schnell zur Wurzelfäule. Zudem ist die Grünlilie anfällig für Blatt-, Schmier- und Wollläuse und auch die Weiße Fliege liebt das Gewächs.
Nestfarn – Asplenium nidus
Nicht jeder Farn eignet sich für dunkle und kühle Standorte. Der Nestfarn hingegen ist ideal für solche Standorte. Die Pflanze kommt mit wenig Licht und Temperaturen von 10 bis 16 °C perfekt zurecht. Unter 10 °C oder über 22 °C ist jedoch keine Option für das Gewächs.
Standort: Halbschattig an kühlen Orten von 10 bis 16 °C. Auf direkte Sonneneinstrahlung verzichten, da dies der Nestfarn nicht so gerne mag.
Pflanzsubstrat: Beim Substrat sollten Sie ein Gemisch aus Laub- und Komposterde nutzen. Als Alternative zur Lauberde eignet sich auch langfaseriger Torf.
Pflanzen: Der Nestfarn sollte nicht zu tief gepflanzt werden, da er eine Aufsitzerpflanze ist.
Gießen: In der Wachstumszeit benötigt der Farn reichlich Wasser. Achten Sie darauf, dass er nicht austrocknet. Zudem ist zimmerwarmes und weiches Wasser oder Regenwasser vorzuziehen, da er so am besten gedeiht. Außerdem liebt der Nestfarn eine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb er regelmäßig besprüht werden sollte.
Düngen: Düngen müssen Sie nur in der Wachstumszeit. Einmal im Monat ist dabei vollkommen ausreichend. Besonders gut kommt die Pflanze mit Rhododendrendünger zurecht.
Überwintern: An einem kühlen Standort kann der Nestfarn hervorragend überwintern. Die Temperaturen sollten aber nicht unter 10 °C fallen. Beachten Sie: Je kühler der Standort, desto weniger Wasser benötigt die Pflanze.
Vermehren: Nestfarn kann nur über Sporen vermehrt werden. Dies ist recht kompliziert und führt selten zum Erfolg.
Krankheiten und Schädlinge: Blattälchen (Fadenwürmer) wie auch Schildläuse können auftreten. Insbesondere während der Überwinterung sollten Sie regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge kontrollieren.
Schusterpalme (Aspidistra elatior)
Die Schusterpalme ist zwar nicht so hübsch wie die anderen Pflanzen, dafür ist sie aber besonders pflegeleicht. Sie kommt mit kühlen Temperaturen und auch dunklen Ecken gut klar und kann somit hervorragend für ein Treppenhaus verwendet werden. Allerdings ist es mittlerweile recht schwer die Pflanzen im Handel zu finden, da sie doch recht altmodisch ist und die neuen Züchtungen somit häufiger zu entdecken sind. Diese neuen Sorten benötigen aber einen hellen und wärmeren Standort und können nicht im kühlen und dunklen Treppenhaus aufgestellt werden.
Die Schusterpalme erreicht eine Höhe von bis zu 70 cm und ist für Anfänger ideal, da sie kaum Pflege benötigt. Zugluft, trockene Luft und niedrige Temperaturen machen ihr nicht viel aus und sie ist auch für Personen, die keinen grünen Daumen haben. Der Vorteil bei der Schusterpalme ist, dass sie am besten gedeiht, wenn Sie sich wenig um sie kümmern.
Standort: Die Schusterpalme sollte nicht in der Sonne stehen, sondern bevorzugt dunklere Plätze.
Pflanzsubstrat: Eine einfach Blumen- oder Einheitserde ist perfekt für die Pflanze.
Pflanzen: Umgetopft wird die Palme nur alle vier bis fünf Jahre. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass das Wasser gut abfließen kann, damit die Schusterpalme keine nassen Füße bekommt.
Gießen: Die Pflanze benötigt nur wenig Wasser. Sie müssen nur darauf schauen, dass der Ballen ständig leicht feucht gehalten wird. Finden Sie braune Flecken auf den Blättern, haben Sie zu viel gegossen.
Düngen: Lediglich in der Wachstumsphase sollte das Gewächs alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger gedüngt werden.
Überwintern: Eine Überwinterung ist problemlos möglich. In dieser Zeit benötigt sie nur wenig Wasser.
Vermehren: Vermehrt wird die Schusterpflanze im Frühjahr über die Teilung der Rhizome. Dabei sollten pro Rhizom mindestens zwei Blätter vorhanden sein.
Krankheiten und Schädlinge: Bei Sonneneinstrahlung können die Blätter Verbrennungen davontragen. Wird sie zu viel gegossen, kann es zur Wurzelfäule kommen. Haben Sie zu viel gedüngt, zeigen sich Risse in den Blättern und sehr kurze Blattstiele zeigen Ihnen, dass die Schusterpalme zu wenig Nährstoffe hat. Zudem können Spinnmilben und Schmierläuse auftreten.
Efeutute – Epipremnum aureum
Auch die Efeutute ist ein Aronstabgewächs und zudem eine Kletterpflanze. Sie kann mit ihren Luftwurzeln eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. Nach Erfahrungsberichten wächst und gedeiht sie aber am besten, wenn sie als Hängeampel kultiviert wird. Die Efeutute finden Sie in verschiedenen Sorten, die entweder gelbe, hellgrüne oder weiße Blätterfärbungen haben. Damit diese aber zum Vorschein kommen, sollten die Pflanzen an einem hellen Standort stehen. Doch auch mit einem dunklen Standort kommen die Efeututen gut zurecht.
Die Pflanzen sind ideal für Anfänger geeignet, da sie nahezu jeden Fehler in der Pflege verzeihen. Doch Vorsicht, Zugluft mag das Gewächs nicht, weshalb es an einem geschützten Ort im Treppenhaus stehen sollte. Kühle Temperaturen hingegen machen der Efeutute nicht viel aus.
Standort: Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie vermeiden. Besser ist ein dunklerer oder halbschattiger Platz. Sie wächst an dunklen Standorten nur langsamer und zeigt die schöne Blattfärbung nicht.
Pflanzsubstrat: Eine einfache Blumenerde mit einem größeren Humusanteil ist optimal für die Pflanze.
Pflanzen: Hierbei ist recht wenig zu beachten. Die Efeutute sollten Sie alle zwei bis drei Jahre im Frühling umtopfen und eine Drainage nutzen, damit keine Staunässe entsteht.
Gießen: Die Pflanze benötigt außerhalb der Wachstumszeit wenig Wasser. Während des Wachstums sollten Sie sie aber regelmäßig gießen. Dabei ist zu beachten, dass die oberste Erdschicht immer gut abgetrocknet sein sollte, bevor sie wieder Wasser erhält.
Düngen: Insbesondere in der Wachstumsphase ist eine 14-tägige Düngung mit Flüssigdünger empfehlenswert.
Überwintern: Je kühler der Standort der Efeutute ist, desto weniger müssen Sie gießen. Temperaturen von 12 bis 15 °C sind dabei ideal.
Vermehrung: Die Efeutute kann problemlos über Stecklinge vermehrt werden.
Krankheiten und Schädlinge: Gießen oder Düngen Sie zu viel, kann es zu Grauschimmel kommen. Die befallenen Pflanzenteile sollten Sie abschneiden und entsorgen. Auch wenn sich die Stangenfäule breitmacht, entfernen Sie die befallenen Stängel. Zudem können Spinnmilben und Schmierläuse auftreten, wenn die Luft zu trocken oder der Standort ungünstig ist.
Wie Sie sehen, ist für jedes Treppenhaus die perfekte Pflanze zu finden. Haben Sie bereits Pflanzen im kühlen Treppenhaus stehen, die hier nicht aufgelistet sind, freuen wir uns, wenn Sie uns in den Kommentaren hinterlassen, welche Pflanzen Sie im Treppenhaus stehen haben.