Warum müssen Pflanzen umgetopft werden? Diese Frage stellen Sie sich sicher auch manchmal. Ist der Topf zu klein geworden, liegt die Antwort eigentlich auf der Hand. Doch könnten Sie nicht einfach mehr düngen, damit auch im kleinen Topf ausreichend Nährstoffe da sind? Ganz so einfach ist es nicht. Ob Zimmerpflanze oder Kübelpflanze – alle möchten optimale Bedingungen, um zu wachsen und sich von der schönsten Seite zu zeigen.
Welche Gründe gibt es zum Umtopfen von Pflanzen?
Der zu kleine Topf ist bei weitem nicht der einzige Grund. Überhaupt – wann ist denn ein Blumentopf zu klein? Es gibt noch mehr Gründe, Pflanzen umzutopfen. Unbedingt umtopfen sollten Sie, wenn die Erde komplett durchwurzelt ist. Auch die Standfestigkeit des Pflanzgefäßes kann ein Grund sein. Wächst die Pflanze nicht mehr richtig, ist es höchste Zeit, ihr ein neues Zuhause zu geben. Und schließlich müssen Sie auch umtopfen, wenn Sie Ableger von der Mutterpflanze entnehmen möchten. Auch ein beschädigter Topf ist ein guter Grund, die Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen umzusetzen.
Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Zimmerpflanzen umtopfen?
Pflanzen entwickeln sich nur gut, wenn die Bedingungen stimmen. Sie brauchen nicht nur Licht, Wasser, Wärme und Nährstoffe, sondern auch einen ausreichend großen Blumentopf, in dem sich die Wurzeln, die für die Nährstoffaufnahme entscheidend sind, gut entwickeln können. Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass Sie Ihre Pflanzen regelmäßig umtopfen.
Wichtig ist beim Umtopfen der Zeitpunkt. Für die Pflanzen bedeutet der Umzug Stress. Deshalb sollten Sie Ihre Zimmer- und Kübelpflanzen nicht im Winter während der Ruhephase umtopfen. Besser ist es, diese Arbeit auf das Frühjahr – dem Beginn der Wachstumsphase zu legen. Natürlich können Sie auch im Sommer umtopfen, wenn sich die Pflanze zu üppig entwickelt hat.
Balkon- und Beetpflanzen, die Sie im Frühjahr oder Sommer neu kaufen, sollten Sie unbedingt umtopfen. Die Blumentöpfe, in denen die Pflanzen verkauft werden, sind meist viel zu klein.
Generell empfiehlt sich das Pflanzen umtopfen alle ein bis drei Jahre. Das hängt von der Größe der Pflanze ab. Der neue Pflanztopf sollte etwa zwei bis drei Zentimeter größer sein. Bei großen und älteren Pflanzen wählen Sie ein Gefäß, welches fünf bis sechs Zentimeter größer ist.
Das benötigen Sie zum Umpflanzen
Neben einem neuen Blumentopf benötigen Sie die passende Erde oder ein geeignetes Substrat. Wählen Sie unbedingt ein auf die Pflanze zugeschnittenes Substrat. Spezialerde ist nicht immer notwendig, kann aber gerade geschwächten Pflanzen auf die Beine helfen. Es gibt aber auch Pflanzen, die zwingend eine Spezialerde benötigen. Besonders Orchideen, Moorbeetpflanzen, Kakteen und Zitruspflanzen benötigen Spezialerde.
Zusätzlich benötigen Sie:
- Gartenhandschuhe
- eine Unterlage
- Gartenschere oder ein scharfes Messer
- Material für die Drainage
Jetzt geht es los!
Bedecken Sie zuerst den Boden des neuen Blumentopfes mit dem Material für die Drainage. Die Drainage soll dafür sorgen, dass die Abflusslöcher nicht verstopfen und Wasser gut ablaufen kann. So entsteht auch keine Staunässe, welche die Wurzeln faulen lässt.
Jetzt nehmen Sie die Pflanze aus dem alten Topf. Wenn der Wurzelballen sehr dick ist, lösen Sie diesen etwas auf. Sehr lange Wurzeln werden eingekürzt. Das regt zu neuem Wachstum an. Wurzeln, die verfault oder vertrocknet sind, schneiden Sie ab.
Geben Sie nun etwas Erde in das neue Pflanzgefäß. Stellen Sie Ihre Pflanze in den Blumentopf und richten Sie diese aus, sodass sie gerade steht. Nun füllen Sie Erde auf. Die Erde sollten Sie bis zwei Zentimeter unter den Rand auffüllen. Drücken Sie die Erde leicht an. Eventuell müssen Sie noch etwas nachfüllen.
Stellen Sie jetzt den Blumentopf auf einen Untersetzer, der wasserdicht ist und gießen Sie gut an.
Müssen Sie auch Hydrokulturen umtopfen?
Auch die Pflanzen, die in Hydrokultur kultiviert werden, sollten umgetopft werden. Da die Pflanzen in Hydrokultur meist langsamer wachsen, als Pflanzen, die in Erde kultiviert werden, brauchen Sie nur alle drei bis vier Jahre umtopfen. Sie sollten aber regelmäßig prüfen, ob die Töpfe gut durchwurzelt sind und eventuell eher einen größeren Topf benötigen. Vorteilhaft ist es, wenn Sie jährlich die oberen drei Zentimeter Blähton austauschen.
Wie werden Hydrokulturen umgetopft?
Im Prinzip ist der Vorgang der gleiche wie bei Pflanzen, die in Erde kultiviert werden. Entnehmen Sie die Pflanzen aus dem alten Topf. Den Blähton können Sie wiederverwenden und mit neuem Substrat mischen.
Waschen Sie die Wurzeln nach der Entnahme vorsichtig unter fließenden Wasser ab. Auch der alte Blähton wird gut gespült. Abgestorbene Wurzeln werden entfernt. Dazu verwenden Sie eine Pflanzenschere.
In den neuen Topf füllen Sie eine dicke Schicht Blähton. Zur Prüfung des Wasserstandzeigers können Sie etwas Wasser einfüllen. Setzen Sie die Pflanze in den Innentopf und füllen Sie das Substrat auf. Mehr brauchen Sie nicht tun. Zuletzt wird das Wasser eingefüllt. Der Wasserstand sollte zwischen Optimum und Minimum stehen.
Substrate für Zimmerpflanzen – darauf sollten Sie achten
Wenn Sie Ihre Zimmerpflanzen umtopfen, sollten Sie auf das verwendete Substrat achten. Im Handel stehen Ihnen viele Spezialerden zur Verfügung. Nicht jede müssen Sie verwenden. Aber bei manchem Substrat ist es sinnvoll. Besonders mediterrane Pflanzen, Kakteen, Orchideen und Moorbeetpflanzen benötigen spezielle Erden.
Vor dem Umtopfen sollten Sie die Erde gut prüfen. Es ist gut möglich, dass Sie sich schnell Tripse und andere Schädlinge einschleppen. Befallene Erde sollten Sie entsorgen oder ausbacken. Auf einem alten Backblech können Sie die Erde ausbreiten und bei 100° C 30 Minuten steril machen.
Verwenden Sie nicht den ganzen Sack Blumenerde oder möchten Sie diese schon vorher kaufen, sollten Sie diese richtig lagern. Lassen Sie die Erde unbedingt in der Verpackung. Die Erde sollte nicht extremer Hitze ausgesetzt werden. Frost hingegen schadet der Erde nicht. Zum Einlagern eignet sich ein trockener, kühler Keller oder die Garage.
Alte Erde müssen Sie nicht entsorgen. Sie können die Erde auf dem Kompost im Garten oder auf den Beeten unterbringen oder wiederverwenden. Prüfen Sie das Substrat auf Schädlinge und Schimmel. Es bietet sich an, die Erde mit etwas Mineralstoffdünger aufzuwerten oder mit frischer Erde zu mischen. Sie können die alte Erde, die meist nur noch wenig Nährstoffe hat, auch für Kakteen und Kräuter verwenden, die nur wenige Nährstoffe benötigen. Ist die alte Erde wirklich nicht mehr zu gebrauchen, sollten Sie diese entsorgen. Je nach Bundesland gibt es da unterschiedliche Vorschriften. Meist darf sie in die braune Tonne.