Wurden früher noch viele Gemüse- und Zierpflanzen von den Hobbygärtnern ausgesät, geht der Trend heute zum Kauf von Jungpflanzen. Das ist teurer, doch können vor allem Gartenanfänger schneller die ersten Erfolge verzeichnen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Vor- und Nachteile beider Methoden.
Jungpflanzen kaufen: immer größer werdendes Angebot und schnelle Erfolge
Das Angebot an Jungpflanzen in den Bau- und Gartenmärkten sowie in Gärtnereien wird immer größer, auch bei älteren und selteneren Sorten. Kaufen Sie Jungpflanzen, ersparen Sie sich viel Arbeit und können schnell die ersten Erfolge verzeichnen. Allerdings gibt es nicht für alle Gemüsesorten, beispielsweise für Radieschen oder Möhren, Jungpflanzen, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen. Wer erst in den Anbau von Gemüse einsteigen möchte, kann Setzlinge kaufen. Das gilt auch für Zierpflanzen, bei denen Sie sich oft erst ab dem zweiten Jahr an einer schönen Blütenpracht erfreuen können.
Vorteile beim Kauf von Jungpflanzen: weniger Aufwand und kürzere Kulturdauer
Der Kauf von Jungpflanzen hat eine Reihe von Vorteilen:
- Weniger Aufwand, da Sie das Gemüse nicht erst aussäen und pikieren müssen.
- Schnelle Erfolge, da Sie gerade bei Sorten mit kurzer Kulturdauer schnell ernten können.
- Sie erhalten kräftige Pflanzen, die schnell anwachsen.
- Sie müssen nur so viele Pflanzen kaufen, wie Sie tatsächlich benötigen, und nicht einen großen Teil der Sämlinge entsorgen, wie das bei der Aussaat oft der Fall ist.
- Saatgut kann nicht durch Regen weggespült oder von Vögeln gefressen werden.
- Jungpflanzen werden dann angeboten, wenn die richtige Pflanzzeit ist.
- Geringeres Risiko, da die Jungpflanzen unter optimalen Bedingungen herangezogen wurden.
- Ihnen unterlaufen keine Fehler beim Aussäen.
Nachteile beim Kauf von Jungpflanzen: höherer Preis
Ein Nachteil beim Kauf von Pflanzen ist der höhere Preis. Sie sollten nicht die billigsten Jungpflanzen im Baumarkt kaufen, denn auch hier hat Qualität ihren Preis. Sie laufen beim Pflanzenkauf mitunter die Gefahr, dass Sie zu spät kaufen und die Pflanzen vergriffen sind. Das können Sie vermeiden, indem Sie die Pflanzen in einer Gärtnerei Ihres Vertrauens vorbestellen. Beim Pflanzenkauf kann es zu Transportschäden kommen, wenn Sie die Pflanzen auf dem Fahrrad oder im Auto transportieren.
Was Sie beim Pflanzenkauf beachten sollten: die kräftigsten Pflanzen wählen
Jungpflanzen sollten Sie besser in einer Gärtnerei als im Baumarkt kaufen, da das Angebot dort oft größer ist und Sie auch weniger verbreitete Sorten kaufen können. In der Gärtnerei werden die Jungpflanzen häufig direkt herangezogen und hervorragend auf die Bedingungen im Garten vorbereitet. Nur die kräftigsten Pflanzen werden angeboten. Ganz nebenbei erhalten Sie auch wertvolle Pflegetipps für die Pflanzen.
Schauen Sie sich die Jungpflanzen genau an und achten Sie auf einen kräftigen Wuchs. Die Jungpflanzen sollten bereits genügend Blätter ausgebildet haben und keine welken oder gar gelben Blätter aufweisen. Der Boden im Topf oder die Ballen sollten feucht sein. Neben Pflanzen im Topf oder mit Ballen werden mitunter auch wurzelnackte Pflanzen angeboten, die Sie am besten sofort nach dem Kauf pflanzen. Können Sie Jungpflanzen im Topf oder mit Ballen noch nicht sofort pflanzen, achten Sie darauf, dass der Boden immer feucht ist. Staunässe gilt es zu vermeiden.
Selbst säen: günstiger Preis, der aber Geduld erfordert
Saatgut können Sie selbst gewinnen, beispielsweise bei Bohnen, Erbsen oder Salat. Die Gewinnung von Saatgut im eigenen Garten ist die preiswerteste Lösung und dient der Erhaltung der Sorten. Allerdings ist das nur bei sortenreinen Pflanzen möglich. Bei Hybriden können Sie keinen Samen gewinnen. Samen können Sie aber auch kaufen und treffen dabei auf eine breite Auswahl. Neben dem klassischen Saatgut erhalten Sie auch pilliertes Saatgut oder Saatbänder, die sich hervorragend für Einsteiger eignen.
Vorteile des Säens: preiswert und variabel
Das Säen hat Vor- und Nachteile:
- Säen ist preiswert, da die Samenpäckchen nur wenig kosten.
- Samen können oft über mehrere Jahre gelagert werden.
- Sie bestimmen, wann Sie aussäen möchten, und können die Pflanzen vorkultivieren, um eine schnellere Ernte zu ermöglichen.
- Sie wissen, woher Ihre Pflanzen kommen, und können die Qualität der Jungpflanzen selbst beeinflussen.
- Säen trägt zum Erhalt der Sorten bei, wenn es sich um ältere Arten handelt.
- Säen bietet die Möglichkeit zum Experimentieren, da Sie durch Wahl des Standorts und Bewässerung die Qualität der Pflanzen bestimmen können.
- Überschüssige Jungpflanzen können Sie an andere Gartenfreunde verschenken oder sogar verkaufen.
Tipp: Saatgut hält sich zumeist über mehrere Jahre, sodass Sie nicht benötigtes Saatgut noch für das nächste Jahr aufbewahren können. Nehmen Sie dann jedoch eine Keimprobe vor, um Misserfolge zu vermeiden.
Nachteile der Aussaat: verschiedene Fehler möglich
Die Aussaat ist mit einem höheren Zeitaufwand verbunden, da die Kultur länger dauert und Sie mehr Arbeit haben. Es dauert einige Tage, bis die Samen keimen. Bis sich aus den Keimlingen kräftige Jungpflanzen entwickeln, müssen Sie sich meistens mehrere Wochen gedulden. Sie müssen die Pflanzen aussäen und benötigen dazu Anzuchterde. Zumeist müssen Sie, wenn sich nach den Keimblättern die ersten Blätter gebildet haben, die Jungpflanzen in Pflanzerde pikieren. Das erfordert Zeit und Fingerspitzengefühl.
Halten Sie Ihre Jungpflanzen zu feucht oder wählen Sie nicht den richtigen Standort, können schwerwiegende Schäden entstehen, sodass die Jungpflanzen unbrauchbar werden. Die Pflanzen können beispielsweise vergeilen oder einfach nicht kräftig wachsen, wenn sie nicht genug Nährstoffe bekommen. Die Keimlinge sind anfällig für Pflanzenkrankheiten.
Beim Säen beachten: richtige Erde und genügend Licht
Die Erfolge bei der Aussaat beginnen mit der Wahl des richtigen Saatguts. Kaufen Sie Qualitätssaatgut, möglichst in Bio-Qualität, und bewahren Sie das Saatgut möglichst nicht zu lange auf. Für die Aussaat ist spezielle Anzuchterde geeignet, die nur wenig Nährstoffe enthält. Achten Sie genau auf die Angaben auf der Saatgutverpackung, wenn es um
- Zeitpunkt für die Aussaat,
- Abstand der Samen,
- Saattiefe und
- Standort
geht. Damit die Jungpflanzen kräftig wachsen, sollten Sie rechtzeitig mit dem Vereinzeln beginnen, wenn Sie dicht gesät haben. Die Keimlinge dürfen nicht zu kalt und nicht zu warm aufbewahrt werden. Achten Sie auf genügend Licht, damit die Pflanzen nicht vergeilen. Halten Sie die Erde immer feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.