Mit Pflanzenlampen können Sie Ihre Zimmerpflanzen ausreichend mit Licht versorgen, aber auch Pflanzen im Gewächshaus heranziehen oder beim Wachstum unterstützen. Da es nicht um Effektivlicht, sondern um Wachstumslicht für die Photosynthese geht, handelt es sich um spezielle Lampen. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, was Sie beim Kauf von Pflanzenlampen beachten sollten.
Pflanzenlampen: Wachstumslicht für die Photosynthese
Nicht jede beliebige Lampe ist als Pflanzenlampe geeignet. Damit die Pflanzen wachsen und Photosynthese betreiben können, ahmen die Pflanzenlampen das Tageslicht nach. Sie werden für verschiedene Zwecke verwendet:
- Überwintern frostempfindlicher Pflanzen in Innenräumen
- Licht spenden für Zimmerpflanzen, die sonst nicht genügend Licht bekommen
- Hilfe bei der Anzucht von Pflanzen
- Vergeilen von Keimlingen im Winter beim Vorziehen in der Wohnung verhindern
- Förderung von Wachstum und Blüte der Pflanzen
Pflanzenlampen stellen quasi Sonne aus der Steckdose dar. Bei Zimmerpflanzen führt schon ein Abstand von ungefähr einem Meter zum Fenster zu einem Lichtmangel. Die Pflanzen reagieren darauf mit hellen Blättern und weichen Trieben. Mit den passenden Pflanzenlampen bieten Sie ihnen bessere Wachstumsbedingungen.
Funktionsweise von Pflanzenlampen: Mischung aus rotem und blauem Lichtspektrum
Pflanzen stellen unterschiedliche Ansprüche an die Farben des Lichts. Sie nehmen mit den Farbzellen in ihren Blättern Photonen des Lichts auf und wandeln es in chemische Energie um, die sie zum Wachstum benötigen. Das Farbspektrum von Sonnenlicht liegt bei 5.000 bis 10.000 Kelvin und setzt sich aus grünen, blauen und roten Farbanteilen zusammen, die das menschliche Auge nicht wahrnimmt. Blaues Licht ist energiereich und wird für die Ausbildung von Blättern und Trieben benötigt. Zusätzlich brauchen die Pflanzen das energieärmere rote Licht, das die Bildung von Blüten und Früchten fördert. Gute Pflanzenlampen bieten die richtige Mischung aus diesen Farbspektren.
Wahl des richtigen Lichtspektrums: auf Farbton der Pflanzenlampen achten
Beim Kauf von Pflanzenlampen ist die Wahl des richtigen Farbtons wichtig, um den Pflanzen optimale Bedingungen zu bieten. Eine Farbtemperatur von 5.000 Kelvin ist günstig, da sie dem Tageslicht ähnelt. Auch Pflanzenlampen mit dem Aufdruck 1A oder 1B bieten den Pflanzen ein gutes Lichtspektrum. Solche Varianten eignen sich für Zimmerpflanzen, Sämlinge und Gemüsepflanzen, um Wachstum und Blütenbildung zu fördern. Sie haben ein ausgewogenes Verhältnis zwischen blauem und rotem Lichtspektrum.
Tipp: Geht es Ihnen nur um die Förderung des Wachstums, beispielsweise bei der Anzucht von Pflanzen oder bei Blattgemüse im Gewächshaus, wählen Sie eine Lichtfarbe von 8.500 Kelvin.
Wellenlänge und Beleuchtungsstärke: mindestens 1.000 Lux
Beim Kauf von Pflanzenlampen kommt es auf die Wellenlänge und Beleuchtungsstärke an, die Angabe erfolgt in Lux. Nur mit der richtigen Beleuchtungsstärke sind gute Bedingungen für die Photosynthese und das Wachstum gewährleistet. Damit die Pflanzen keine Hitzeschäden erleiden, sollten sich die Lampen nicht zu stark aufheizen. LED-Lampen entwickeln keine Wärme und benötigen nur wenig Energie. Sie stellen gute Leuchtmittel für Pflanzenlampen dar. Für das Wachstum von Jungpflanzen sollte die Leuchtstärke mindestens 1.000 Lux betragen. Für subtropische Pflanzen wird eine Leuchtstärke bis 2.500 Lux empfohlen. Um gute Bedingungen für tropische Gewächse zu schaffen, benötigen Sie eine Lichtstärke von 1.500 bis 5.000 Lux.
Tipp: Pflanzen, die blühen sollen, brauchen noch eine deutlich höhere Zahl an Lux. An einem schönen Sommertag kann die Lichtstärke bis zu 100.000 Lux betragen. Für tropische Blütenpflanzen sind daher 10.000 bis 20.000 Lux optimal.
Leuchtmittel für Pflanzenlampen: LED-Lampen oder Leuchtstoffröhren?
Pflanzenlampen sind mit unterschiedlichen Leuchtmitteln erhältlich. Nicht alle bieten ideale Bedingungen für Pflanzen, da sie zu heiß werden oder der Rotanteil zu hoch ist. Vorteilhaft ist ein hoher Blauanteil im Licht, kombiniert mit einem ausreichenden Rotanteil. Als Lichtfarbe wählen Sie am besten Tageslichtweiß.
Glühlampen: hoher Stromverbrauch und zu viel Wärme
Glühlampen sind für Pflanzenlampen nicht zu empfehlen, da ihr hoher Rotanteil zu einem ungesunden übermäßigen Wachstum führt. Das gilt auch, wenn sie blau eingefärbt sind. Nachteilig sind der hohe Stromverbrauch und die zu starke Wärmeentwicklung. Halogenglühlampen sind ebenso wenig geeignet wie Restposten alter Glühlampen, die inzwischen nicht mehr im Handel erhältlich sind.
Energiesparlampen: geringe Wärmeentwicklung
Energiesparlampen entwickeln nur wenig Wärme und brauchen, wie der Name bereits verrät, wenig Strom. Sie funktionieren ähnlich wie Leuchtstoffröhren und verfügen über einen Sockel, in dem sich ein Vorschaltgerät befindet. Auf einer geringen Fläche konzentriert sich das Licht, sodass die Lichtausbeute noch höher als bei Neonröhren ist. Energiesparlampen dienen zum punktgenauen Beleuchten von Pflanzen. Hierfür benötigen Sie Fassungen mit E40-Sockel. Die Lichtleistung beträgt bis zu 200 Watt.
Leuchtstoffröhren: wenig Abstand zu den Pflanzen möglich
Leuchtstoffröhren sind Gasentladungslampen, die auch als Neonröhren bezeichnet werden, obwohl sie kein Neon mehr enthalten. Zum Zünden des Gasgemischs ist ein Vorschaltgerät erforderlich, das anders als bei den Energiesparlampen nicht im Sockel integriert ist. Leuchtstoffröhren können Sie mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zu den Pflanzen aufhängen, da sie nur wenig Wärme entwickeln. Sie haben einen hohen Blaulichtanteil und verfügen über eine Leistung von 18 bis 75 Watt. Achten Sie beim Kauf auf die Bezeichnung „Neutralweiß“, „Kaltweiß“ oder „Daylight“; bei solchen Modellen ist der Anteil an rotem Licht nicht zu hoch.
Metallhalogendampflampen: spezielle Leuchten erforderlich
Metallhalogendampflampen ähneln optisch großen Glühbirnen. Als Pflanzenlampen sind sie nur bedingt brauchbar, weil sie spezielle Leuchten und ein Vorschaltgerät erfordern. Sie zeichnen sich durch eine hohe Helligkeit – vergleichbar mit vier Energiesparlampen – und ein gutes Farbspektrum aus und können als Wachstumslicht für dunkle Standorte dienen. Da sie nach dem Anschalten einige Minuten bis zur vollen Leistung brauchen, sollten Sie sie nur selten ein- und ausschalten. Solche Lampen erhalten Sie als fertige Sets mit Wand- und Deckenbefestigung. Sie entwickeln mehr Wärme als Neonröhren, deshalb sollte der Abstand zu den Pflanzen mindestens 50 Zentimeter betragen.
Natriumdampflampen: hohe Lichtausbeute und Ersatz für Tageslicht
Natriumdampflampen stellen gute Pflanzenlampen dar, da sie über eine hohe Lichtausbeute verfügen und Tageslicht ersetzen können. Sie sind mit Leistungen von 150 bis 1.000 Watt verfügbar und können zur Anzucht, für Zimmerpflanzen an dunklen Standorten und in Gewächshäusern genutzt werden. Es gibt aber auch Nachteile: Da Natriumdampflampen sehr heiß werden, können Sie sie nur in einem größeren Abstand zu den Pflanzen aufhängen. Aufgrund des hohen Anschaffungspreises und Stromverbrauchs sind sie eher dem professionellen Einsatz in Gärtnereien vorbehalten.
LED-Lampen: auf Tageslichtweiß achten
LED-Lampen in Tageslichtweiß eignen sich hervorragend für Pflanzenlampen. Sie verbrauchen nur wenig Energie, entwickeln keine Wärme und können dicht über den Pflanzen aufgehängt werden. Sie bieten sich für Einzelpflanzen an. Möchten Sie Pflanzenarrangements beleuchten, benötigen Sie mehrere LED-Lampen. Sie sind robust und zeichnen sich durch eine außerordentlich lange Brenndauer aus.
Kaufkriterien für LED-Pflanzenlampen
Spezielle Pflanzenlampen mit LED-Leuchtmitteln sind unter der Bezeichnung LED-Grow-Lampen im Handel. Sie haben nur eine geringe Wattzahl, doch sind sie in ihrer Leuchtkraft mit herkömmlichen Leuchtmitteln vergleichbar, die eine deutlich höhere Wattzahl aufweisen. Für eine Beleuchtung von einem Quadratmeter genügt eine Wattleistung von 250 bis 320 Watt. Der Lichtstrom sollte je nach Pflanzenart bei 10 bis 40 Lumen liegen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Lampen eine fotosynthetisch aktive Strahlung imitieren.
Aufhängung von Pflanzenlampen: auf den richtigen Abstand achten
Pflanzenlampen erhalten Sie mit Wandhalterung oder Deckenaufhängung. Eine Aufhängung können Sie auch selbst konstruieren, denn es kommt auf den richtigen Abstand zu den Pflanzen an. Optimal für ein gutes Wachstum sind 30 bis 40 Zentimeter. Bei Lampen mit hoher Wärmeentwicklung sollte der Abstand mindestens 50 Zentimeter betragen.
Leuchtdauer von Pflanzenlampen: abhängig vom Lichtbedarf und der Lichtstärke
Die Leuchtdauer der Pflanzenlampen hängt vom Lichtbedarf Ihrer Pflanzen ab. Kurztagpflanzen wachsen nur gut, wenn die Leuchtdauer eine spezifische Tageslänge unterschreitet. Werden solche Pflanzen über eine zu lange Zeit beleuchtet, wachsen sie nicht gut. Langtagpflanzen brauchen hingegen über einen längeren Zeitraum Licht. Bei tropischen und subtropischen Pflanzen sollte die tägliche Leuchtdauer bei 12 bis 14 Stunden liegen. Am besten nutzen Sie eine Zeitschaltuhr.