Gewürzfenchel eignet sich zum Würzen von Fisch, Saucen und Salaten und wird als Heilpflanze gegen Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Blähungen eingesetzt. Erfahren Sie, wie Sie den Süßfenchel anbauen und verwenden können und lesen Sie Informatives über die Pflanze mit dem botanischen Namen Foeniculum vulgare var. dulce.
Herkunft von Gewürzfenchel
Der auch als Süßfenchel bekannte Gewürzfenchel stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und Kleinasien. Andere Bezeichnungen sind Frauenfenchel, Gemeiner Fenchel, Römischer Fenchel, Brotsamen und Fencheldill. Fenchel ist eine zwei- oder mehrjährige Pflanze, die bis zu 2 Meter hoch werden kann. Ihre rübenförmigen, langen Wurzeln treiben tief in den Boden ein. Gewürzfenchel hat bläulich gefärbte, gerillte Stängel, die sich verzweigen und später verholzen. Die fein gefiederten Blätter sehen denen des Dills ähnlich. Im Sommer und Frühherbst zeigen sich große Dolden mit kleinen gelben Blüten. Die Samen haben eine Halbmond-Form und sind gerippt. Fenchel duftet nach Anis.
Es gibt drei Sorten des echten Fenchels (Foeniculum vulgare):
- Foeniculum vulgare var. dulce ist der Gewürzfenchel. Die Blätter werden als Küchenkraut genutzt und die Samen dienen der Zubereitung von Tee und als Gewürz.
- Foeniculum vulgare var. vulgare ist Wilder Fenchel, der auch als Bitterfenchel bezeichnet wird. Das ist die Wildform, die bereits in der Antike als Heilpflanze Verwendung fand.
- Foeniculum vulgare var. azoricum ist Knollenfenchel, dessen verdickte Knolle als Gemüse gegessen wird.
Gewürzfenchel anbauen
Da Fenchel aus dem Mittelmeerraum stammt, benötigt die Pflanze Wärme und sie bevorzugt einen sonnigen Standort. Der Boden sollte mäßig feucht, kalkhaltig und nährstoffreich sein. Es ist Ihnen zu empfehlen, die Pflanzen ab April auf der Fensterbank vorzuziehen, weil Jungpflanzen erstens gerne von Schnecken verspeist werden und zweitens empfindlich sind. Ab Mitte Mai ist mit keinen Nachtfrösten mehr zu rechnen, sodass Sie die Saat direkt ins Freiland säen können.
Hinweis: Fenchel gehört zu den Doldenblütlern. Damit Sie sich an gesunden Pflanzen erfreuen können, müssen Sie auf eine wechselnde Fruchtfolge achten. Fenchel sollte nicht nach Doldenblütlern wie Kümmel, Dill oder Karotten gepflanzt werden. In einer Mischkultur verträgt sich Fenchel gut mit Sellerie, Feldsalat, Gurken, Erbsen oder Lauch.
Aussaat von Gewürzfenchel
Wie oben erwähnt ist es ratsam, die Pflanzen ab April vorzuziehen:
- Befüllen Sie Pflanztöpfe mit Anzuchterde. Ideal ist eine Erde mit einem pH-Wert zwischen 6,1 und 6,9.
- Stecken Sie pro Topf ein bis zwei Samen etwa 5 Millimeter tief in die Erde und bedecken Sie die Samen mit Erde.
- Gießen Sie die Erde gut an.
- Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Standort bei einer Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Nach etwa einer Woche beginnt die Keimung.
- Stellen Sie die Töpfe nach der Keimung an einen Platz mit einer Temperatur von 15 bis 18 Grad Celsius um.
- Zwecks Abhärtung der jungen Pflanzen sollten Sie sie an Tagen mit warmem Wetter stundenweise nach draußen in den Schatten platzieren.
Möchten Sie direkt ins Freiland aussäen, sollten Sie bis Mitte Mai warten. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von 50 Zentimetern. Gießen Sie die Saat gut an und versorgen Sie die Samen auch in den kommenden Tagen mit ausreichend Wasser. Falls Sie Ihren Gewürzfenchel im Kübel anbauen möchten, ist zu einer lockeren Erde mit einer hohen Wasserspeicherfähigkeit zu raten.
Pflege von Gewürzfenchel
Fenchel ist eine Pflanze mit relativ geringem Pflegeaufwand. Achten Sie im Sommer bei länger anhaltender Trockenheit auf eine ausreichende Wässerung. Entfernen Sie bei Jungpflanzen Beikräuter, weil sie dem Fenchel Nährstoffe, Licht und Wasser entziehen. Beseitigen Sie im Frühjahr des zweiten Jahres eingetrocknete Triebe. Ist Ihr Gartenboden nährstoffarm, sollten Sie im Frühsommer eine Düngung mit einem Langzeitdünger vornehmen.
Wächst Ihr Fenchel im Freiland, müssen Sie ihn im Winter nicht schützen. Die Triebe sterben bei Kälte ab und die Pflanze treibt im nächsten Jahr wieder aus. Fenchel im Topf und junge Pflanzen benötigen einen Frostschutz.
Verwendung von Gewürzfenchel
Sie können die Blätter des Gewürzfenchels im Sommer als Küchengewürz nutzen. Die Blätter schmecken leicht nach Anis. Sie eignen sich zum Würzen von Salaten, Saucen und Dips. Die Samen bieten sich zum Würzen von Gerichten wie Suppen und Schweinefleisch sowie zum Würzen von Gebäck und Brot an. Die Samen reifen erst im zweiten Jahr voll aus. Dann können Sie sie im Oktober und November ernten.
Dazu schneiden Sie komplette Blütendolden ab, sobald erste Samen abfallen. Binden Sie die Dolden zu einem Strauß zusammen und stellen Sie ihn über ein breites Gefäß. Die Samen fallen herab und in das Behältnis. Füllen Sie die Samen für die Lagerung in verschließbare Gläser.
In der Naturheilkunde werden die Samen gegen Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt. In Gewürzfenchel stecken ätherische Öle, die eine positive Wirkung auf die Atemwege und die Verdauungsorgane aufweisen sollen. Babys und Kleinkindern wird häufig ein Fencheltee gegen Koliken und Blähungen gegeben. Darüber hinaus soll Fenchel bei Zahnfleischbeschwerden und Halsschmerzen helfen sowie schleimlösend und appetitanregend wirken.
Diese Inhaltsstoffe stecken in Gewürzfenchel
Gewürzfenchel enthält neben ätherischen Ölen folgende Inhaltsstoffe:
- Vitamin C und andere Vitamine
- Stärke
- Zucker
- Mineralstoffe
- Kieselsäure
- Eiweiß