Pflücksalate wachsen nach der ersten Ernte mehrmals nach. So sind Sie die gesamte Saison über mit frischem Salat versorgt. Einige Sorten gedeihen sogar auf der Fensterbank. Dieser Beitrag stellt Ihnen die wichtigsten Sorten mit ihren Eigenschaften vor und bietet Ihnen eine Kaufberatung.
Pflücksalat: zarte Blätter mit längerer Ernteperiode
Pflücksalat gehört genau wie Schnittsalat zu den Blattsalaten. Bei Pflücksalat können Sie die zarten Blätter von Hand pflücken, doch um die Pflanzen nicht zu beschädigen, ist es besser, sie mit dem Messer oder der Schere abzuschneiden. Im Gegensatz zu Schnittsalat wächst Pflücksalat nicht in Köpfen und die Blätter kommen immer wieder nach. Die Köpfe von Schnittsalat wachsen nicht mehr nach, da das Salatherz mit dem Schnitt entfernt wurde. Pflücksalat können Sie daher in kurzen Abständen und über einen langen Zeitraum ernten. Er eignet sich gut für den Balkon und sogar für das Fensterbrett, aber auch bei wenig Platz im Garten.
Tipp: Ernten Sie immer von außen und lassen Sie die inneren Blätter sowie die Salatherzen stehen, damit immer neue Blätter nachkommen.
Eichenblatt-Salat: gezackte Blätter mit feinem Geschmack
Eichenblatt-Salat hat gezackte grüne oder rote Blätter, die an Eichenblätter erinnern. Er ist für die Freilandkultur und die Topfkultur auf der Fensterbank geeignet und bevorzugt lockeren, nährstoffreichen, humosen Boden. Eichenblatt-Salat hält sich nicht lange im Kühlschrank, ernten Sie daher nur so viele Blätter, wie Sie brauchen. Er hat einen feinen, haselnussartigen Geschmack und ist in verschiedenen Sorten verfügbar:
- Till mit spitz zulaufenden grünen Blättern
- Navara mit grünen oder roten Blättern
- Bolchoi mit kompaktem Wuchs und krausen Blättern
- Bijella, eine bunte Variante mit grün-bräunlichen Blättern
- Radichetta mit gezackten, spitz zulaufenden grünen Blättern
Catalogna mit gezackten Blättern
Catalogna hat hellgrüne, gelappte und gezackte Blätter, die an Löwenzahn erinnern. Die knackigen Blätter haben einen würzigen, leicht bitteren Geschmack und können auch wie Spinat gekocht werden. Die Sorte ist schossfest, treibt also keine Blüten.
Australischer Gelber: krause, zarte Blätter
Australischer Gelber hat auffallend helle, grüngelbe, krause Blätter. Er bevorzugt einen humosen, lockeren Boden und gedeiht gut in sonnigen Lagen, toleriert aber auch Halbschatten. Dieser Salat braucht Platz und im Freiland einen Pflanzabstand von 10 bis 20 Zentimetern. Für die Kultur auf der Fensterbank reicht eine einzige Pflanze aus. Australischer Gelber hat einen breiten Wuchs, liefert hohe Erträge und bringt erst spät Blüten hervor.
Hirschzunge: tiefrote Sorte aus Amerika
Die Hirschzunge hat ihren Ursprung in Amerika und bildet tiefrote, krause Blätter aus. Sie begeistert mit einer zarten Konsistenz und einem feinen Geschmack. Schon 55 Tage nach der Aussaat können Sie ernten.
Lollo Rosso: ein Klassiker aus Italien
Zu den beliebtesten Pflücksalaten gehört Lollo Rosso, der seinen Ursprung in Italien hat. Die krausen Blätter haben eine intensive rote Farbe. Bis in den Dezember hinein können Sie die festen Blätter ernten, die kräftig, nussig und leicht bitter schmecken.
Lollo Bionda: fein gezahnte hellgrüne Sorte
Die Blätter von Lollo Bionda sind hellgrün mit feiner Zahnung. Wie Lollo Rosso stammt die Sorte aus Italien. Die feinen, zarten Blätter sind knackig und haben ein gutes Aroma. Lollo Bionda ist eine der beliebtesten Sorten unter den Pflücksalaten. Er blüht erst spät und kann fünf bis sechs Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Im Freiland eignet er sich gut für die Mischkultur. Er ist resistent gegen Schnecken und schützt auch die Pflanzen in der Nachbarschaft vor einem Befall.
Lattughino verde: alte Sorte mit geschlitzten Blättern
Lattughino verde ist eine alte Sorte, die aufgrund ihrer Blattform auch als Fingersalat bezeichnet wird. Der Nährstoffbedarf ist geringer als bei anderen Pflücksalaten. Diese Sorte bevorzugt mäßig warme Standorte und breitet sich stark aus, weshalb der Pflanzabstand bei 20 bis 25 Zentimetern liegen sollte. Sie blüht erst spät.
Ochsenzunge: lange Blätter
Die Ochsenzunge stammt aus Rumänien oder Kasachstan und bringt kräftig grüne Blätter hervor, die bis zu 25 Zentimeter lang werden. Die Sorte hat eine fleischige, dennoch zarte Konsistenz und ein nussiges, feines Aroma.
Venezianischer Brauner: beliebte und bekannte Sorte
Der Venezianische Braune ist aufgrund seiner Mehltauresistenz sehr beliebt. Diese alte Sorte hat hellgrüne, breite und gezackte Blätter, wächst schnell und kann daher schon früh geerntet werden.
Red Velvet: dunkelrote, krause Blätter
Red Velvet ist bekannt für seine dunkelroten, krausen Blätter. Er hat die kräftigste Blattfarbe unter den aktuell bekannten Salatsorten. Der Salat gedeiht in der Sonne, aber auch im Halbschatten. Die knackigen Blätter haben einen milden, vollen Geschmack.
Terre: weniger bekannte Sorte aus der Türkei
Die Sorte Terre hat ihren Ursprung in der Türkei und ist in Deutschland noch wenig bekannt. Die breiten grünen Blätter sind stark gewellt und schmackhaft.
Witte Dunsel: Ernte das gesamte Jahr über möglich
Witte Dunsel können Sie das gesamte Jahr über anbauen und ernten. Die hellgrünen Blätter sind glatt. Dieser Salat wüchsig und zeichnet sich durch ein gutes Nachtriebsvermögen aus. Im Sommer besteht jedoch bei großer Hitze die Gefahr, dass er schnell schosst. Die Aussaat ist schon im Februar möglich. Die bis zu 15 Zentimeter langen Blätter neigen dazu, bei hoher Feuchtigkeit schnell zu schimmeln.
Winterlattughino: ein idealer Wintersalat
Winterlattughino säen Sie im September oder Oktober aus, um ihn im Winter zu ernten. Er ist winterhart, doch sollten Sie ihn vor extremer Kälte schützen, beispielsweise mit einem Vlies. Auch eine frühe Aussaat im zeitigen Frühjahr ist möglich. Der Salat ist wüchsig, blüht erst spät und bringt rote, krause Blätter hervor.
Kaufberater für Pflücksalat: wichtige Kriterien, die Sie beachten sollten
Möchten Sie Pflücksalat anbauen, sollten Sie beim Kauf die folgenden Kriterien beachten und Prioritäten setzen, auf die es Ihnen ankommt:
- Ist Ihnen in erster Linie ein guter Geschmack wichtig, entscheiden Sie sich für Lollo Rosso, Eichenblatt-Salat, Catalogna, Hirschzunge oder Lollo Bionda.
- Kommt es Ihnen auf eine attraktive Optik an, eignen sich Hirschzunge, Red Velvet und Lollo Rosso am besten.
- Suchen Sie nach einer resistenten Sorte, wählen Sie Lollo Bionda oder Venezianischer Brauner.
- Möchten Sie Ihren Salat schon bald nach der Aussaat ernten, greifen Sie zu Hirschzunge oder Lollo Bionda.
- Sind Ihnen hohe Erträge wichtig, kaufen Sie Australischer Gelber, Lattughino verde, Venezianischer Brauner oder Witte Dunsel.
- Möchten Sie möglichst lange ernten und auch im Winter nicht auf Pflücksalat verzichten, entscheiden Sie sich für Witte Dunsel oder Winterlattughino.