Essen Sie gerne Pilze, müssen Sie dafür nicht in den Supermarkt oder in den Wald gehen. Auch im Garten können Sie Pilze züchten. Hier können Sie sicher sein, dass die Pilze frei von Schadstoffen sind. Es gibt verschiedene Sorten Pilze, die sich auch für den Garten eignen. Sie benötigen für Ihre Pilze das geeignete Substrat. Zum Start gibt es für die Pilzkultur verschiedene Möglichkeiten.
Pilze, die sich für den Garten eignen
Möchten Sie Ihren Speisezettel von Zeit zu Zeit mit Pilzen aus dem Garten bereichern, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Die Auswahl an Pilzen, die im Garten kultiviert werden können, ist kaum überschaubar:
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Parasol: Der Parasol, auch Riesenschirmpilz genannt, ist ein echter Gigant unter den Pilzen. Der Hut kann einen Durchmesser bis zu 40 Zentimetern erreichen. Der Parasol kann wie ein Schnitzel paniert werden. Er lässt sich gut in einem Pilzbeet anbauen.
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Austernseitling: Der Austernseitling hat eine charakteristische Form und ein feines Aroma. Er eignet sich für die Kultur auf Baumstämmen.
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Kulturträuschlinge oder Braunkappen: Diese Pilze haben einen braunen Hut und eignen sich auch gut für Einsteiger. Sie lassen sich auf Stroh oder Kompostsubstrat kultivieren.
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Champignons: Echte Klassiker sind Champignons als Edelpilze. Möchten Sie solche Köstlichkeiten häufig genießen, können Sie Substrat mit Fertigkulturen kaufen.
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Shiitake: Shiitake haben ihren Ursprung in China und können auf Holzstämmen kultiviert werden. Diese festen, würzigen Pilze werden in China nicht nur als Speisepilze, sondern auch als Heilpilze verwendet. Sie sind eine Bereicherung für die asiatische Küche, doch eignen sie sich auch für Pilzpfannen.
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Samtfußrübling: Der Samtfußrübling wächst in Büscheln und kann auf Holz kultiviert werden. Er hat einen würzigen Geschmack und gedeiht auch noch in der kalten Jahreszeit.
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Schopftintling: Der Schopftintling hat einen geschuppten, glockenförmigen Hut und sondert eine tintenförmige Flüssigkeit ab, mit der sich die Sporen verbreiten. Die jungen Pilze sind essbar. Der Schopftintling gedeiht auf speziellem Pilzsubstrat.
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe anderer Pilze, die sich für den Garten eignen, aber nur wenig bekannt sind. Einige davon sind echte Delikatessen.
Was Sie grundsätzlich zum Anbau von Pilzen wissen sollten
Möchten Sie Pilze im Garten anbauen, benötigen Sie Pilzbrut, die in verschiedenen Formen verfügbar ist. Welche Formen Sie kaufen sollten, hängt auch von der Sorte der Pilze ab. Pilze sind keine echten Pflanzen, da sie kein Chlorophyll als grünen Pflanzenfarbstoff ausbilden. Da sie keine Photosynthese zur Bildung von Chlorophyll betreiben können, sind sie auf absterbende organische Substanzen angewiesen. Sie leben oft in Symbiose mit Bäumen.
Um einen Nährboden für Pilze zu schaffen, benötigen Sie das geeignete Substrat. Als Substrat eignen sich etwa Holz, Stroh oder Kaffeesatz. Auch Baumstämme sind geeignet. Die Wahl des Substrats ist abhängig von der Pilzsorte, die Sie kultivieren möchten.
Verschiedene Formen von Pilzbrut
Die Kultur von Pilzen im heimischen Garten beginnt mit der Pilzbrut. Das können Sporen von Pilzen sein, doch eignet sich auch eine lebende Pilzkultur. Sie erhalten auch Fertigkulturen mit Substrat. Die Art der Pilzbrut hängt von der Pilzsorte ab.
Substratbrut
Substratbrut wird auf Sägespänen, Strohhäcksel oder Strohmehl geliefert. Sie eignet sich gut für die Kultur auf Strohballen oder eingeweichten Strohpellets. Die Substratbrut müssen Sie in etwa nussgroße Stücke brechen und dann in das entsprechende Substrat stecken.
Impfstäbchen
Es gibt Substratbrut auch als Dübelbrut mit Buchenholzdübeln, die mit dem Pilzmyzel durchzogen sind und zum Spicken von Strohballen oder Baumstämmen verwendbar sind. Diese Pilzbrut wird als Impfstäbchen bezeichnet. Shiitake, Träuschlinge, Austernpilze und Stockschwämmchen sind als Impfstäbchen erhältlich.
Körnerbrut
Als Basis für Körnerbrut werden Hirse- oder Getreidekörner verwendet. Das Myzel ist um diese Körner gesponnen. Die Körnerbrut ist beim Kauf zumeist in Beuteln oder Dosen verpackt. Champignons sind oft als Körnerbrut erhältlich. Abhängig von der Pilzsorte können Sie die Körner für Stämme, Pilzbeete oder Strohballen verwenden.
Myzelpatch
Myzelpatches sind einfach in der Anwendung. Sie sind für Austernseitlinge, Limonenpilze, Träuschlinge und Rosenseitlinge erhältlich. Sie können für Baumstämme, Pilzsubstrat oder Stroh verwendet werden. Die Myzelpatches werden an den Schnittstellen befestigt oder in Strohballen gesteckt.
Fertigkulturen
Entscheiden Sie sich für eine Fertigkultur, können Sie Ihre Pilze schon nach kurzer Zeit ernten. Als Fertigkulturen erhalten Sie beispielsweise Austernpilze. Es handelt sich dabei um Substratblöcke, die bereits voll mit dem Pilzmyzel durchwachsen sind. Die Ernte ist mitunter schon nach wenigen Tagen möglich.
Substratballen für Austernpilze sollten Sie in einem luftfeuchten Raum lagern und mit einer Folie abdecken, in die Sie Luftlöcher gestochen haben. Halten Sie den Block stets feucht. Ideal ist eine Temperatur von 18 bis 25 Grad. Die Fruchtkörper bilden sich in den Luftlöchern der Folie. Haben Sie Ihre ersten Pilze geerntet, benötigt die Kultur eine Ruhezeit von 20 Tagen. Fertigkulturen erhalten Sie auch für den Anbau von Champignons. Sie müssen mit Deckerde bedeckt werden. Eine Temperatur von 12 bis 20 Grad ist geeignet. Die Ernte kann in einem Rhythmus von zwei Wochen erfolgen. Der Nachteil der Fertigkulturen besteht darin, dass sie nach einiger Zeit erschöpft sind. Nur vier bis fünf Ernten sind möglich.
Ansprüche an Standort und Temperatur
Welchen Standort Sie für Ihre Pilzkultur wählen und welche Temperatur am besten ist, hängt von der Pilzsorte ab. Da Pilze keine Photosynthese ausführen, benötigen sie nicht viel Licht. Sie brauchen jedoch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ideal ist daher eine Kultur im Keller. Sogar im Badezimmer oder in der Küche können Sie Ihre Pilze kultivieren. Zumeist ist eine Temperatur von 10 bis 15 Grad für eine erfolgreiche Zucht gut geeignet.
Zeit für die Kultur von Pilzen
Da Pilze keine Ansprüche an Licht und Standort stellen und sich in Küche, Bad oder Keller kultivieren lassen, gibt es keinen speziellen Zeitpunkt, wann Sie mit der Kultur beginnen sollten. Pilze können Sie also das gesamte Jahr über kultivieren.
Tipp: Möchten Sie Pilze im Garten im Pilzbeet kultivieren, sollten Sie im Frühjahr damit beginnen, wenn keine Fröste mehr auftreten. Ideal ist der Start nach den Eisheiligen im Mai.
So kann das Pilzsubstrat aussehen
Für das Pilzsubstrat haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Welches Substrat Sie verwenden, hängt von der Pilzsorte ab.
Kaffeesatz als Substrat
Für verschiedene Pilzsorten wie Limonenpilze oder Kräuterseitlinge ist Kaffeesatz geeignet. Sie sollten genügend Kaffeesatz sammeln, die Pilzbrut fein zerbröseln und mit dem Kaffeesatz mischen. Zur Anzucht decken Sie das Substrat ab. Sie müssen es ständig feucht halten. Der Deckel wird abgenommen, wenn das Substrat vollständig durchwachsen ist. Die Nährstoffe im Kaffeesatz sind nach ungefähr sechs Erntewellen aufgebraucht.
Tipp: Steigen die Temperaturen draußen auf über 10 Grad an, können Sie die Pilzkultur an einem schattigen Platz in der Erde einsenken.
Pilzkultur im Freien
Im Freien gibt es gleich mehrere Kulturmethoden. Gut geeignet sind hochdruckgepresste Strohballen, die Sie im April oder Mai gründlich wässern sollten. Die Pilzbrut wird in zuvor gestochene Löcher in den Strohballen gesteckt. Die Strohballen sollten Sie bei hoher Luftfeuchtigkeit stets feucht halten. Eine Temperatur von 20 bis 25 Grad ist für die Kultur in Strohballen geeignet. Ernten können Sie zum ersten Mal nach acht bis zehn Wochen.
Ähnlich wie Strohballen können Sie auch Strohpellets verwenden. Die Strohpellets geben Sie in Blumentöpfe und impfen sie mit dem Substrat. Das Substrat müssen Sie stets feucht halten, doch verträgt es keine Staunässe. Die Ernte kann ungefähr nach vier Wochen beginnen. Das Substrat ist nach ungefähr fünf Erntezyklen erschöpft.
Verwenden Sie Holzstämme für die Pilzzucht, kann die Ernte bis zu sieben Jahre lang erfolgen. Das Holz sollte ungefähr 20 Zentimeter tief in die Erde eingegraben werden. Dabei sollten Sie auf einen schneckenfreien Standort achten. In das Holz bohren Sie Löcher, die Sie mit dem Substrat impfen.
ich werde im Februar einige Obstbäume beschneiden und die Äste schreddern. Kann ich auf diesem Schreddermaterial Pilze anbauen?
Ja, das ist möglich. Im besten Fall soll das Holz nicht zu fein geschreddert sein.