Stauden dürfen in keinem Gartenbeet fehlen, Sie verzaubern uns regelrecht mit ihren fantastischen und vielfältigen Blüten. In der Regel erreichen Stauden eine gewisse Größe. Manche sind vielleicht 30 Zentimeter hoch, andere erreichen 150 Zentimeter. Der Vorteil: Man kann verschiedene Ebenen anlegen und das Beet somit noch interessanter gestalten. Und dann gibt es die sogenannten Polsterstauden, die ganz unten zu finden sind. Sie kriechen über den Boden und werden daher gerne als Bodendecker eingesetzt.
Was sind Polsterstauden eigentlich?
Hierfür muss man sich erst einmal den Begriff der Stauden anschauen. Eigentlich ist eine Staude gar kein botanischer Begriff, sondern wurde irgendwann in der Umgangssprache verwendet. Laut Definition sind Stauden zweikeimblättrige Samenpflanzen, die krautig wachsen und im Gegensatz zu Bäumen oder Sträuchern nicht verholzen. Die oberirdischen Pflanzenteile können zum einen im Herbst absterben und im Frühling wieder neu austreiben, es gibt aber auch immergrüne Stauden.
Kommen wir nun zum Begriff der Polsterstaude. Dies ist eine Staude, die kriechend wächst und dabei ein sogenanntes Polster oder Kissen bildet. Sie erreicht meist keine besonderen Höhen und wächst stattdessen in die Breite. Die meisten Polsterstauden kommen aus mehr oder weniger kargen Gebirgsregionen.
Die Vorteile von Polsterstauden
Neben den optischen Aspekten gibt es noch einige Gründe mehr, sich für Polsterstauden zu entscheiden.
- Langweilige braune Erde wird durch Polsterstauden mit bunten Blüten verschönert.
- Das Unkrautwachstum wird unterdrückt.
- Kahle Stellen im Garten, vor allem unter schattigen Bäumen oder Büschen, können so aufgehübscht werden.
- Polsterstauden bieten für Insekten reichlich Nahrung.
- Polsterstauden sind in der Regel pflegeleicht.
- Polsterstauden können auf großen Flächen ebenso eingesetzt werden, wie auf kleinen.
- Durch die Bildung großer Blütenkissen verdecken bzw. verschönern die Pflanzen auch Mauervorsprünge oder Betonsteine, da sie wie ein Polster über die Hindernisse wachsen.
- Polsterstauden können im gewöhnlichen Staudenbeet ebenso eingesetzt werden, wie an steilen Böschungen, auf Mauerkronen, in Steingärten usw.
Polsterstauden in Ihrem Garten
Polsterstauden bilden nicht unbegrenzt Teppiche, sie können unterschiedlich große Flächen bedecken – wie groß sie werden, das hängt von der jeweiligen Staude ab. Allgemein kann gesagt werden, dass Sie für einen Quadratmeter zwischen 9 und 16 Pflanzen benötigen, um ein lückenloses Polster zu erhalten. Pflanzabstände von 20 bis 30 Zentimetern sollten dabei eingehalten werden. Und das gibt es sonst noch zu beachten:
- Standort: Hier kommt es natürlich darauf an, wofür die jeweiligen Polsterstauden geeignet sind. Sie können also in der Sonne ebenso gedeihen, wie im Halbschatten und im Schatten.
- Erde: Hier müssen Sie eigentlich kaum auf etwas achten, da Polsterstauden in jeder Erde gut wachsen, ja sogar aus Mauerspalten.
- Gießen: Jungpflanzen sind immer gut anzugießen und in der ersten Zeit regelmäßig feucht (nicht nass!) zu halten. Ansonsten können Sie mit Gießwasser sparsam umgehen und sollten zu viel Nässe, wie auch Staunässe, unbedingt vermeiden, da die Pflanzen aufgrund des dichten Wachstums sonst faulen könnten.
- Düngen: Ein Düngen von Polsterstauden ist in der Regel nicht nötig. Gerne können Sie im Frühjahr etwas Kompost oder Hornspäne geben.
- Schneiden: Je dichter Polsterstauden werden, umso langsamer können sie abtrocknen. Damit sie keinen Schaden nehmen, sollten Sie sie nach der Blüte um rund ein Drittel einkürzen. Das Einkürzen können Sie natürlich auch dann durchführen, wenn die Stauden für den jeweiligen Standort zu groß werden. Manchmal kann der Schnitt auch eine zweite Blüte anregen.
Die meisten Polsterstauden blühen im Frühling, es gibt aber auch einige, die ihre Blüten später im Jahr öffnen.
Die Vermehrung von Polsterstauden
Im Laufe der Zeit kann die Blühfreudigkeit von Polsterstauden nachlassen, manche verkahlen auch aus der Mitte heraus. Wenn sie zu alt werden, sollten Sie sie daher verjüngen. Das ist bei den meisten Polsterstauden kein Problem, denn sie lassen sich problemlos teilen. Dazu werden sie ausgegraben und mit einem Messer oder einem Spaten in zwei oder mehrere Stücke geteilt. Die neuen Pflanzen werden einfach wieder eingebuddelt. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühling kurz nach dem Austrieb.
Manche Polsterstaude bildet Pfahlwurzeln, sodass sich diese nur schlecht bis gar nicht eilen lassen. Dazu gehören Blaukissen, Schleifenblume und Steinkraut. Hier können Sie Seitentriebe einfach mit etwas Erde anhäufeln, sodass sich innerhalb einiger Monate Wurzeln bilden. Im Herbst können Sie diese Triebe dann einfach abschneiden und die Jungpflanze neu setzen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Vermehrung durch Samen. Bei uns im Onlineshop finden Sie dazu eine Reihe von tollen Polsterstauden. Je nach Staude können Sie diese entweder direkt im Beet aussäen (Frühlingsblüher) oder Sie gehen mit ihnen in Vorkultur, wenn die Polsterstauden im Sommer oder Herbst blühen.
Polsterstauden und die unterschiedlichen Standorte
Polsterstauden wachsen quasi überall – welche wo am besten gedeihen, hier eine kleine Auswahl:
Sonne |
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Halbschatten |
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Schatten |
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Mauern |
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Steingarten |
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Polsterstauden können solitär stehen, sie können mit mehreren anderen zu einem bunten Blütenteppich zusammenwachsen, sie können aber auch mit anderen Pflanzen und Stauden, wie Rosen, Ziergräser, Malven, Fingerhut, Stockrosen etc. im Beet kombiniert werden. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und gestalten Sie Ihren Garten mit tollen Polsterstauden nach Lust und Laune – viel falschmachen können Sie dabei nicht!