Wenn man nicht genau hinsieht, dann wird man die Quecke im Garten oft gar nicht als Unkraut erkennen. Der Grund ist, dass das Wildgras unseren Grashalmen sehr ähnlich sieht. Breitet sie sich im Beet aus, ist das schon etwas anderes – und das tut sie gerne, denn sie kann als Flachwurzler große Strecken überwinden und ist dann sehr hartnäckig. Damit Ihr Garten nicht von Quecken eingenommen wird und dadurch andere Pflanzen verdrängt werden, sollten regelmäßige Kontrollen zur Gartenarbeit gehören.
Die Quecke – ein Steckbrief
Name: (Kriech-)Quecke (die am häufigsten in unseren Gärten vorkommende Art, daher nehmen wir diese besonders unter die Lupe)
Alternative Namen: Gemeine Quecke, Gewöhnliche Quecke
Botanischer Name: Elymus repens
Familie: Süßgräser
Arten: bis zu 235
Vorkommen: weltweit auf der gesamten Nordhalbkugel, bevorzugt auf Äckern und in Wiesen, aber auch in Blumenbeeten
Höhe: bis zu 120 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis August
Besonderheiten: Flachwurzler, verbreitet sich durch ein weites Geflecht unterirdischer Rhizome
Merkmale der Quecke
Da Quecken anderen Süßgräsern sehr ähnlich sehen, muss man schon genau hinschauen, um sie zu identifizieren. Auf folgende Merkmale sollten Sie dabei achten:
- Die Halme besitzen 3 bis 5 Knoten, aus denen die Blätter wachsen.
- Zuerst wachsen die Blätter entlang der Blattscheide, verzweigen sich dann in einzelne Blattspreiten.
- Werden die kahlen Blätter zu lange, biegen sie sich nach unten.
- Von Juni bis August zeigen sich ab dem 2. Jahr kleine Ähren, in denen die Samen sitzen.
- Die Blätter sind grün bis bläulich gestreift.
Ein ganz entscheidendes Merkmal bei Quecken sind die flachen Rhizome. Diese haben den Vorteil, dass man die Pflanze relativ leicht aus der Erde bekommt. Der große Nachteil aber ist, dass durch die weite Verzweigung meist nie alle Rhizome entfernt werden können und somit immer wieder neue Pflanzen nachkommen.
Hier fühlt sich die Quecke wohl
Während viele Pflanzen besondere Bedingungen für das Wachstum benötigen, ist das bei der Quecke anders. Denn sie ist sehr anspruchslos und wächst quasi überall. Sie mag die Sonne ebenso, wie den Halbschatten oder den Schatten. Sie wächst bei Trockenheit ebenso, wie bei Nässe. Auch die Bodenart ist der Quecke ziemlich egal. Sie wächst sowohl auf sandigen Böden, wie auch auf lehmigen und sogar auf stark verdichteten Böden. Unnötig zu sagen, dass die humosen Gartenböden ebenso gerne besiedelt werden. Einzig wenn der Boden über keine ausreichenden Nährstoffe verfügt, tut sich auch die Quecke schwer. Aber solche Böden hat wohl kaum einer im Garten.
Quecken bekämpfen – Handarbeit ist die beste Möglichkeit
Gleich vorweg: Wer Quecken im Garten hat, der wird viel daran setzen müssen, diese zu bekämpfen, denn das ist alles andere als einfach. Ganz besonders dann, wenn sich Quecken im Rasen breitgemacht haben.
Am meisten von Erfolg gekrönt ist die manuelle Entfernung. Da die Rhizome der Quecken meist relativ flach wurzeln (maximal bis zu einer Tiefe von 10 Zentimetern), können Sie das Unkraut am besten mit einer Grabegabel entfernen. Diese dringt tief genug in die Erde ein. Das Problem: Die Rhizome einzelner Pflanzen können in nur einem Jahr Längen von bis zu 1 Meter erreichen und sich weit verzweigen. Beim Ausgraben können die Rhizome somit leicht abreißen und ein Teil davon in der Erde verbleiben. Aus diesen Rhizomen wachsen zuverlässig neue Pflanzen, während sich die Wurzeln munter weiterverbreiten. Das heißt, dass Sie immer wieder kontrollieren und neue Pflanzen regelmäßig entfernen sollten, um die Quecke nachhaltig zu schwächen. Nur so können Sie sicher sein, dass mit der Zeit die Ausbreitung gestoppt wird.
Wächst die Quecke auf freien Flächen, können Sie unbehandelte Wellpappe ausbringen und mit einer dünnen Erdschicht versehen. Diese sorgt dafür, dass die Pflanzen nicht mehr durchbrechen können und schließlich absterben.
Bei einer starken Ausbreitung im Blumenbeet helfen meist nur das Ausgraben der Stauden im Frühling oder Herbst und ebenfalls das händische Entfernen der Rhizome.
Quecken im Rasen bekämpfen
Ungleich schwerer wird der Kampf gegen die Quecken, wenn sie sich im Rasen breitgemacht haben. Der Grund ist, dass man sie hier nicht so einfach erkennen kann. Hat man das Unkraut ausfindig gemacht, sollten Sie an den betroffenen Stellen den Rasen abtragen und somit auch die Quecken entfernen. Danach vorsichtig die Rhizome herausziehen, tiefer liegende Wurzeln mit einer Grabegabel herausholen. Anschließend den Rasen wieder einsetzen. Diese Maßnahme sollten Sie vor der Blüte der Gräser durchführen.
Sofern sich die Quecken zu stark verbreitet haben, ist diese Methode nicht sinnvoll. Dann muss wohl der Rasen daran glauben. In diesem Fall werden die betroffenen Rasenbereiche mit einer licht- und wasserundurchlässigen Folie bedeckt und das mindestens für ein halbes Jahr. Dadurch werden die Quecken nachhaltig vernichtet. Der Rasen muss allerdings neu ausgesät werden, da dieser ebenfalls eingegangen ist.
Andere Möglichkeiten, der Quecke Herr zu werden
Es gibt Unkrautvernichter, die wohl auch bei der Quecke Erfolge versprechen. Das Problem bei solchen Herbiziden ist aber immer, dass darunter auch andere Pflanzen und Tiere leiden können. Auch sollten solche Mittel nicht unbedingt ins Grundwasser gelangen, da sie dieses belasten können. Es ist also vorab zu klären, ob Sie Quecken tatsächlich mit Unkrautvernichter zu Leibe rücken wollen.
Erfolgreich bei der Eindämmung des Queckenwuchses ist eine Gründüngung. Wichtig ist, dass dabei sehr dicht gesät wird, um dem Unkraut das Licht zu entziehen. Besonders geeignet für eine Gründüngung sind Kapuzinerkresse, Studentenblumen, Efeu, Thymian, Ringelblumen, Bergenien, Senf, Winterwicken und auch das immergrüne Geißblatt
- Hausmittel
Die meisten Hausmittel sind unproblematisch in der Anwendung – bei der Bekämpfung von Quecken sieht das etwas anders aus. Denn die Hausmittel, die hier angewendet werden können, schädigen auch umliegende Pflanzen und die Lebewesen im Boden. Daher gibt es von uns keine Empfehlung, dennoch der Hinweis darauf, dass dies möglich ist.
Quecken können mit einem Gemisch aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:15 bekämpft werden. Essig macht allerdings auch den Boden sauer, er lässt sich nicht mehr entfernen und es dauert sehr lange, bis er wieder abgebaut ist. Dasselbe trifft auf Salz zu, mit dem Sie Quecken ebenfalls bekämpfen können. Hierbei werden auf 1 Liter Wasser 100 Gramm Salz aufgelöst und damit das Unkraut begossen. Eine dritte Möglichkeit ist kochendes Wasser, das die Pflanze verbrüht.
Denken Sie aber immer daran: Bei diesen Methoden werden auch alle umliegenden Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen und die Tierlebewesen sterben ebenfalls.
Quecken vorbeugen
Damit es erst gar nicht zur explosionsartigen Verbreitung von Quecken kommt, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Dies können Sie tun:
- Kartoffeln pflanzen: Auf freien Beeten ist es sinnvoll, Kartoffeln zu pflanzen. Diese dämmen durch ihre großen Blätter das Wachstum der Quecke deutlich ein.
- Vermeiden Sie, Ihrem Boden zu viel Stickstoff zu geben. Je mehr davon im Boden ist, umso leichter breitet sich die Quecke aus.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Beete und den Rasen und werden Sie zeitig aktiv.
- Bringen Sie in Staudenbeeten eine Mulchschicht aus, auch die sorgt dafür, dass sich das Unkraut nicht gut entwickeln kann.
- Rasenflächen sollten regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Auch das Vertikutieren ist ein- bis zweimal im Jahr wichtig, ebenso das regelmäßig Mähen (einmal wöchentlich während der Wachstumszeit).
- Verwenden Sie beim Ansäen von Rasen nur hochwertige Rasensamen.
- Setzen Sie am Rande von Rasenflächen Wurzelsperren bzw. Rasenkanten.