Zahlreiche Pflanzen wie Bohnen oder Kürbisgewächse klettern und benötigen eine Rankhilfe, damit sie sich festhalten können. Zudem verhindert diese, dass die Früchte an der Erde liegen und möglicherweise bei starker Nässe faulen. Rankhilfen können bei einigen Pflanzen als Sichtschutz vor neugierigen Blicken genutzt werden, etwa bei stark wachsenden Pflanzen wie Knöterich oder Kletterrosen. Nicht zuletzt ist auch der optische Faktor nicht zu unterschätzen – immerhin können sie Ihren Garten dekorativ aufwerten. Rankhilfen bauen Sie entweder selber und besorgen fertige Modelle aus dem Bau- oder Gartenmarkt.
Was Sie bei Rankhilfen beachten sollten
Für welche Rankhilfen Sie sich entscheiden, hängt von der Art der Pflanzen und ihrem Wuchs ab. Für einige Pflanzen wie Tomaten oder Stangenbohnen reichen bereits einfache Stangen oder Schnüre aus. Um den Pflanzen noch mehr Halt zu verleihen, können Sie sie zusätzlich an der Rankhilfe anbinden. Pflanzen, die in die Breite wachsen, können an einem Gitter ranken. Es gibt auch verschiedene dekorative Objekte, die sich gut als Kletterhilfe für die Pflanzen eignen und ohne viel Aufwand verwendet werden können. Pflanzen, die nicht sehr hoch wachsen, aber eine Kletterhilfe benötigen, beispielsweise Erbsen oder Dicke Bohnen, können mit Reisigruten gestützt werden. Auch ein Zaun, etwa ein Maschendraht- oder Gitterzaun, kann für verschiedene Pflanzen als Rankhilfe genutzt werden.
Tipp: Möchten Sie einen Zaun als Rankhilfe für Nutzpflanzen verwenden, bedenken Sie, dass die Pflanzen meist nach einem Jahr den Standort wechseln müssen. Sie können diese Pflanzenart oft erst einige Jahre später erst wieder an diesem Standort anbauen. Setzen Sie daher entweder auf variabel einsetzbare Systeme oder auf mobile Rankgitter, die Sie einfach in die Erde stecken können.
Material für die Rankhilfen
Häufig bestehen Rankhilfen aus Metall. Es ist stabil, beständig und robust. Am besten eignet sich Edelstahl, aber auch feuerverzinkter oder pulverbeschichteter Stahl ist an Langlebigkeit kaum zu übertreffen. Auch Kunststoff und Holz sind als Material geeignet. Auch gegen einen Materialmix ist nichts einzuwenden. Kombinieren Sie etwa Holz, Kunststoff oder Metall mit Schnüren, die Sie vertikal oder horizontal spannen. Aus Holzlatten bauen Sie ein Spalier oder Gitter bauen. Robuste Netze, die Sie zwischen Stangen aus Holz oder Metall spannen, eignen sich ebenfalls als Kletterhilfen. Schnüre oder Netze sollten möglichst aus Naturmaterialien wie Sisal, Hanf oder Baumwolle bestehen.
Möchten Sie Rankhilfen aus Holz über mehrere Jahre verwenden, sollten Sie sie mit einer Lasur oder Imprägnierung behandeln. Sie werden dann witterungsbeständig. Sie sollten jedoch darauf achten, dass die Lasur oder Imprägnierung unschädlich für die Pflanzen ist.
Tipp: Als Rankhilfen für Gurken oder Erbsen können Sie ausgediente Felder von Gitterzäunen verwenden. Graben Sie diese Felder in die Erde ein und verankern Sie sie zusätzlich mit Heringen für Zelte und mit dicken Schnüren. Sie können die Felder auch schräg nebeneinander aufstellen und in den Boden eingraben. Auch Baustahl, auf die ideale Größe zugeschnitten, ist eine preisgünstige und einfache Möglichkeit.
Rankhilfen selber bauen: einige Ideen im Überblick
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Ideen vor, wie Sie selbst eine Rankhilfe bauen können. Die Bauform sowie die verwendeten Materialien hängen von der Art der Pflanzen ab.
Stangenpyramide
Die Stangenpyramide erinnert in ihrer Form an ein Tipi. Sie ist für Stangenbohnen gut geeignet und leicht zu bauen. Sie brauchen vier bis acht Stangen, die mindestens 2,5 Meter lang sind. Graben Sie kreisförmig angeordnet tiefe Löcher, gegebenenfalls mithilfe eines Erdbohrers, und setzen Sie die einzelnen Stangen ein. Führen Sie sie pyramidenförmig zusammen und fixieren Sie sie etwa mit einer stabilen Schnur.
Tipp: Ist der Standort windig oder wachsen die Pflanzen sehr kräftig, können Sie die Stangen oder Pfeiler für die Rankhilfen in vorbereitete Löcher in den Boden einlassen und einbetonieren. So trotzen sie dem Wind.
Stangen in der Reihe
Eine einfache Rankhilfe für Stangenbohnen, aber auch für Klettertomaten sind Stangen in der Reihe. Sie sollten die Holz- oder Metallstangen in einem Abstand von 50 bis 70 Zentimetern zueinander tief in den Boden eingraben. Um der Konstruktion den nötigen Halt zu geben, verbinden Sie die einzelnen Stangen mit einer Querstange, beispielsweise aus Holz. An der Querstange können die Pflanzen weiterranken.
Kombination aus Stangen und Schnüren
Für diese Variante lassen Sie zwei Holzstangen in einem größeren Abstand zueinander in die Erde ein, etwa an zwei gegenüberliegenden Seiten eines Beets. Diese Pfeiler verbinden Sie mit einer Querstange. An der Querstange knoten Sie Schnüre an, die Sie schräg versetzt mit Heringen in der Erde befestigen. Diese Konstruktion ist perfekt für Stangenbohnen, die an den Schnüren hochranken.
Jägerzaun als einfaches Rankgitter
Für Erbsen oder Dicke Bohnen, die recht flach wachsen, eignet sich ein einfach zu errichtender Jägerzaun aus Holzlatten. Sie brauchen Holz- oder Bambusstangen in einer Länge von 1,20 oder 1,50 Metern. Zuerst stecken Sie die Latten im Abstand von 30 bis 35 Zentimetern nach rechts geneigt in die Erde. Weitere Stangen stecken Sie auf derselben Linie im selben Abstand nach links geneigt in die Erde. Bei Bedarf befestigen Sie sie mithilfe von Draht oder Schnüren aneinander.
Spalier
Ein Spalier ist gut für Gurken, Kürbisse, aber auch Feuerbohnen oder Klettererdbeeren geeignet. Sie benötigen dafür Holzlatten, die abhängig von der Art der Pflanzen und von der Größe des Gerüsts mehr oder weniger stabil sein müssen. Ein Spalier können Sie mit Latten bauen, die Sie quer oder diagonal anordnen.
Für ein Spalier benötigen Sie zuerst einen Rahmen aus stabilen Holzleisten. Die senkrechten Leisten müssen Sie in den Boden eingraben, damit das Spalier den nötigen Halt bekommt. Wollen Sie das Spalier über mehrere Jahre verwenden, können Sie es auch einbetonieren. Diesen Rahmen füllen Sie nun mit Latten aus, die Sie im gleichen Abstand zueinander senkrecht und waagerecht anordnen. Alternativ können Sie diese Latten auch diagonal arrangieren.
Tipp: Einfach, aber wirkungsvoll: Bohren Sie Löcher in den Rahmen und ziehen Sie im gleichen Abstand eine kräftige Schnur oder auch Draht hindurch und spannen Sie so ein stabiles Netz auf.
Noch mehr DIY-Ideen
Um ein Rankgitter zu bauen, müssen Sie nicht unbedingt einkaufen gehen. Verwenden Sie einfach, was ohnehin noch vorhanden ist. Ausgediente Felgen mit Speichen, beispielsweise von Fahrrädern, können Sie zu einer Art Spalier zusammenbinden und in der Erde abstützen. Ein solches Spalier eignet sich für Gurken, aber auch für Zierpflanzen wie Kletterrosen. Eine gute Idee kann auch Reisig sein, den Sie in die Erde stecken und zusammenbinden. Auch Bambus oder Weidenruten können Sie auf verschiedene Weise arrangieren.
Rankhilfe bepflanzen
Bei den meisten Pflanzen platzieren Sie zunächst die Rankhilfe im Beet und pflanzen anschließend die Gurken, Bohnen, Kürbispflanzen oder Erdbeeren. Ziehen Sie sie am Gitter hoch. Manche Pflanzen müssen Sie festbinden, während sich etwa Erbsen und Kürbis problemlos selbst „festhalten“. Bei einigen Pflanzen können Sie die Rankhilfe auch nachträglich errichten, beispielsweise bei Erbsen, Gurken oder Kürbis.