Rasen hat einen hohen Nährstoffbedarf, doch werden ihm durch das regelmäßige Mähen Blattmasse und Nährstoffe entzogen. Soll der Rasen immer gepflegt aussehen, können Sie auf das regelmäßige Düngen nicht verzichten. Die Düngung kann bis zu viermal jährlich erfolgen.
Düngung des Rasens: Nährstoffverluste ausgleichen
Mähen Sie den Rasen, vermindern Sie die Blattmasse und entziehen ihm regelmäßig Nährstoffe. Gerade dann, wenn Sie den Rasenschnitt entfernen und nicht zum Mulchen verwenden, braucht der Rasen regelmäßig eine Düngung. Rasengräser gehören zu den Pflanzen mit dem höchsten Nährstoffbedarf, sie gelten also als Starkzehrer. Verzichten Sie auf das Düngen, wird der Rasen bald gelb oder weist kahle Stellen auf. Unkräuter und Moos machen sich breit, da der Rasen nicht mehr dicht genug wächst. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Rasen intensiv genutzt wird, beispielsweise Sport- oder Spielrasen. Für das erneute Wachstum nach dem Mähen benötigt der Rasen wieder viele Nährstoffe.
Wie oft düngen: mindestens dreimal jährlich
Ihren Rasen sollten Sie mindestens dreimal, maximal jedoch viermal im Jahr düngen. Beim Mähen mit einem Mulchmäher oder Mähroboter müssen Sie nicht so häufig düngen. Das Schnittgut dient als Dünger und zersetzt sich. Dabei werden Nährstoffe freigesetzt, die von den Gräsern verwendet werden.
Rasen wann düngen: gleichmäßig über das Jahr verteilt
Die Rasendüngung sollte über das Jahr verteilt erfolgen. Zu empfehlen sind diese Zeitpunkte:
- Frühjahr: Nach der ersten Mahd, zur Zeit der Forsythien-Blüte, versorgen Sie den Rasen mit einem Langzeitdünger, der eine Wirkungsdauer von zwei bis sechs Monaten hat
- Frühsommer: Im Juni, wenn die Gräser die stärkste Wachstumsphase haben, ist der Nährstoffbedarf am höchsten. Geeignet ist ein Dünger mit einer Wirkungsdauer von zwei bis drei Monaten.
- Optional: Im August kann eine dritte Düngung erfolgen, wenn der Rasen stark beansprucht wird.
- Letzte Düngung: Zwischen Ende September und Anfang November verwenden Sie zur Stärkung der Frosthärte einen kaliumbetonten Herbstrasendünger.
Verwenden Sie einen Langzeitdünger, muss er auch eine Sofortwirkung haben, um die Gräser im Frühjahr sofort mit Nährstoffen zu versorgen.
Tipp: Düngen Sie den Rasen an einem trockenen und bedeckten Tag, damit er durch die Düngung nicht verbrennt.
Richtigen Rasendünger verwenden: Bodenanalyse vornehmen
Für Ihren Rasen verwenden Sie grundsätzlich nur einen speziellen Rasendünger und keinen Universaldünger. Dabei kann es sich um organischen oder mineralischen Dünger handeln. Um zu ermitteln, was der Boden an Nährstoffen benötigt, lassen Sie eine professionelle Bodenanalyse vornehmen. Mit der Bodenanalyse werden Bodenart, Humusgehalt und der Gehalt an den verschiedenen Nährstoffen bestimmt. Geben Sie bei der Beauftragung der Bodenanalyse an, dass Sie Rasen anlegen möchten. Sie erhalten eine Empfehlung für die geeignete Düngung. Die Bodenanalyse lassen Sie ungefähr alle drei bis fünf Jahre durchführen.
Spezielle Rasendünger sind auf die Bedürfnisse des Rasens abgestimmt und enthalten die wichtigen Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium im richtigen Verhältnis. Langzeitdünger ist am besten geeignet, da er die Nährstoffe nur langsam freigibt. Zu empfehlen ist organischer Rasendünger, da er den Rasen gut mit Humus anreichert.
Rasendüngung im Herbst: speziellen Herbstrasendünger verwenden
Bei der Düngung im Herbst verwenden Sie keinen Langzeitdünger, sondern einen speziellen Herbstrasendünger, der einen höheren Kaliumanteil hat und den Rasen widerstandsfähiger gegen Frost macht. Die Zellwände der Gräser werden durch den Nährstoff gestärkt, der sich im Zellsaft anreichert. Der Dünger wirkt wie ein Auftausalz, da er den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit senkt. Ein höherer Stickstoffanteil würde das Wachstum der Gräser fördern und den Rasen anfälliger gegen Frostschäden machen.
Richtige Menge an Dünger: abhängig vom Nährstoffgehalt des Bodens
Welche Menge an Dünger Sie verwenden sollten, hängt vom Nährstoffbedarf des Bodens ab. Mit der Bodenanalyse erfahren Sie mehr über den Nährstoffgehalt. Der Stickstoffgehalt wird mit der Bodenanalyse nicht bestimmt, da er sich von Zeit zu Zeit verändert. Ein organischer Langzeitdünger versorgt den Boden gut mit Stickstoff. Richten Sie sich bei der Dosierung des Düngers nach den Empfehlungen auf der Packung, denn die Dosierung kann abhängig vom Hersteller unterschiedlich sein. Mineralischen Dünger dosieren Sie etwas niedriger als angegeben, um eine Überdüngung zu vermeiden. Ist der Rasen überdüngt, sieht er braun und verbrannt aus.
Richtig düngen: Streuwagen für optimale Verteilung
Beim Ausbringen des Düngers per Hand laufen Sie die Gefahr, dass auf einigen Stellen zu viel Dünger landet. Das kann zu einer gefährlichen Überdüngung führen, vor allem, wenn Sie mineralischen Dünger verwenden.
Besser geeignet ist ein Streuwagen, mit dem der Dünger gleichmäßig verteilt wird. Fahren Sie mit dem Streuwagen in Längs- oder Querrichtung Bahn für Bahn über die Rasenfläche und achten Sie darauf, dass sich zwischen den Bahnen keine Lücken befinden. Die Bahnen dürfen sich jedoch auch nicht überlappen. Fahrfehler durch Überdüngung sind an gelben Streifen zu erkennen, die erst nach einigen Wochen verschwinden.
Für größere Rasenflächen eignet sich ein Schleuderstreuer, der mit Akku betrieben und in der Hand gehalten wird. Düngen Sie nur, wenn der Rasen trocken ist, damit der Dünger nicht am Gras kleben bleibt. Mähen Sie zwei Tage nach der Düngung nicht.