Das Sanden des Rasens ist eine ergänzende Maßnahme zum Lüften und Vertikutieren. Erfahren Sie, warum und wann Sie Ihren Rasen sanden sollten. Sie bekommen eine Anleitung an die Hand, mit der das Rasen sanden auch für Anfänger unkompliziert durchführbar ist.
Warum ist Rasen sanden sinnvoll?
Das Lüften und das Vertikutieren eines Rasens sind zwei wichtige Pflegemaßnahmen. Zur Ergänzung sollten Sie den Rasen sanden. Indem Sie Ihren Rasen vertikutieren, kratzen Sie die oberste Schicht des Bodens leicht an. Auf diese Weise werden Filzschichten und Moos beseitigt, sodass Regenwasser und Luft wieder optimal in die Erde eindringen können. Mit einem Aerifizierungsgerät lüften Sie den Rasen. Das Gerät dringt tiefer als ein Vertikutierer in den Boden ein. Beide Maßnahmen optimieren den Transport von Wasser und Luft in den oberen Boden.
Der Erfolg dieser Maßnahmen wird durch das Sanden verbessert. Die Wirkung des Vertikutierens und des Lüftens bleibt durch das Rasen sanden länger erhalten. Mit dem Sand entstehen Hohlräume, durch die sich Wasser und Luft bewegen können. Durch den Sand wird vor allem lehmiger Boden durchlässiger, sodass Regenwasser besser abfließen kann. Bleibt Wasser auf dem Rasen stehen, fördert dies das Wachstum von Unkraut, Flechten und Moos und schwächt die Entwicklung der Gräser.
So sanden Sie Ihren Rasen
Mit den folgenden Tipps gelingt das Rasen sanden. Lesen Sie, welchen und wie viel Sand Sie verwenden sollten. Wir erklären Ihnen, ob Sie den Sand mit Samen oder Dünger mischen sollten und wie Sie den Rasen sanden müssen.
Den richtigen Sand verwenden
Zum Rasen sanden ist ein reiner Quarzsand zu empfehlen, der scharfgewaschen wurde. Die Körner sollten eine Größe zwischen 0,06 und 2 Millimeter vorweisen. Mit diesem Sand erzielen Sie eine gute Wasserdurchlässigkeit und eine optimale Lüftung des Rasens. Das Regenwasser kann tief in die Bodenschichten eindringen, sodass das Wachstum der Wurzeln angeregt wird. Darüber hinaus erreichen Sie mit dem Quarzsand eine höhere Belastbarkeit des Rasens.
Welche Menge an Sand benötige ich?
Ist der Boden sehr lehmig, benötigen Sie pro Quadratmeter 4 Kilogramm Sand. Bei einem leichten Boden reichen 2 Kilogramm Sand je Quadratmeter aus. Bei einem sandigen Boden können Sie auf das Sanden des Rasens verzichten.
In welcher Jahreszeit sollte ich meinen Rasen sanden?
Die beste Zeit zum Rasen sanden ist der Frühling. Vertikutieren oder lüften Sie zunächst die Rasenfläche, bevor Sie den Rasen sanden. Bei stark lehmigen Böden wird das Sanden im Herbst wiederholt. Bevor Sie sanden, sollten Sie die Rasenfläche mit einer Schnitthöhe von 2 bis 3 Zentimetern mähen. Das Mähgut darf nicht auf dem Rasen liegen bleiben. Damit der Sand gut in den Boden rieseln kann, ist das Lüften mittels Nagelschuhen empfehlenswert. Mit diesen speziellen Schuhen treten Sie kleine Löcher in den Boden, in die der Sand eindringen kann.
Ist das Mischen von Sand mit Rasendünger ratsam?
Rasendünger stärkt Ihren Rasen, denn das Vertikutieren oder Lüften bedeutet Stress für das Gras. Außerdem verhelfen Sie dem Rasen mit dem Dünger zum Wachstum. Mischen Sie pro Quadratmeter 30 bis 60 Gramm Rasendünger unter den Sand.
In welchem Fall soll ich Saatgut mit dem Sand mischen?
Falls Ihre Rasenfläche nach dem Vertikutieren Lücken aufweist, ist das Nachsäen mit Saatgut zu empfehlen. Ein dicht wachsender Rasen macht es Unkraut und Moos schwer, sich erneut durchzusetzen.
Sie sollten allerdings nicht den Sand mit dem Saatgut mischen und beides gleichzeitig ausstreuen. Die Samen benötigen in den ersten Wochen genügend Wasser. Sand sorgt jedoch für eine gute Wasserdurchlässigkeit, sodass sich das Wasser für das Saatgut nicht ausreichend lange genug hält. Somit müssten Sie die Rasenfläche täglich wässern.
Besser ist es, den Rasen zu sanden und nach ein paar Wochen das Saatgut auszustreuen. Oder Sie streuen die Samen nach dem Vertikutieren auf: Haben Sie den jungen Rasen nach der Aussaat erstmalig gemäht, können Sie den Rasen sanden.
Wie gehe ich beim Rasen sanden vor?
Tragen Sie im ersten Schritt die entsprechende Sandmenge auf jeweils einen Quadratmeter auf. Anschließend nehmen Sie einen Besen mit harten Borsten und verteilen damit den Sand auf der Fläche. Sie können ebenfalls einen Rechen nutzen und mit dem Rücken den Sand verteilen. Anschließend darf der Sand die Grasspitzen nicht mehr bedecken.
Muss ich den Rasen nach dem Sanden besonders pflegen?
Wenn Sie das Sanden im Frühling vornehmen, wächst der Rasen innerhalb einer Woche so hoch, dass er den Sand überwächst. Wichtig ist genügend Wasser, denn das Aerifizieren und das Vertikutieren sind für den Rasen stressig. Damit er sich erholen kann, benötigt er ausreichend Wasser. Sollte es über längere Zeit nicht regnen, müssen Sie die Rasenfläche bewässern. Mit dem Wasser rieselt der Sand zudem in die oberen Bodenschichten ein.
Tipps zum Rasen sanden auf verdichteten und lehmigen Böden
Ist Ihr Rasen stark verdichtet, stellt sich der Erfolg des Sandens erst nach einigen Jahren ein. In dem Fall müssen Sie jedes Frühjahr Ihre Rasenfläche sanden. Gleiches gilt für einen schweren Lehmboden. Damit die obere Schicht luft- und wasserdurchlässig wird, müssen Sie die Fläche regelmäßig besanden. Für einen optimalen Wasserabzug sollte ein Lehmboden nicht nur Sand, sondern zusätzlich Humus erhalten. Wiederholen Sie das Sanden bei einem lehmigen Boden im Herbst.