Die Qualität Ihres Rasens verbessern Sie, indem Sie ihn regelmäßig sanden. Der Boden wird lockerer und durchlässiger, was vor allem bei lehmigen Böden sinnvoll ist. Der Rasen kann sich besser gegen Moos und Unkraut durchsetzen.
Rasen sanden: Luftführung und Wurzelwachstum verbessern
Ist der Boden verdichtet, kann er dem Rasen schwer zu schaffen machen, da er sich gegen Unkraut und Moos schlechter durchsetzen kann. Wird der Rasen gesandet, macht ihn das vitaler, da der Boden lockerer und durchlässiger wird. Damit Sie mit dem Sanden der Rasenfläche die gewünschte Wirkung erzielen, müssen Sie diesen Prozess in jedem Frühjahr wiederholen. Erst nach ein paar Jahren ist das Ergebnis sichtbar. Da die gesandete Rasenfläche einen besseren Wasserabzug gewährleistet, hat Staunässe keine Chance. Die Wurzeln bekommen mehr Nährstoffe und Luft, was zu einem besseren Wachstum führt, da der Anteil der Grobporen im Boden steigt. Der Erfolg der Besandung hängt von der richtigen Vorbehandlung, vom verwendeten Sand, von der aufgebrachten Menge und vom Gerät ab.
Das Sanden hat mehrere Ziele:
- Verbesserung der Luftführung und Förderung des Wurzelwachstums
- Vermeidung von Staunässe durch verbesserte Drainage und besseren Wasserabfluss
- höhere Belastbarkeit des Rasens beim Begehen und Befahren
- bessere Scherfestigkeit des Bodens, wenn der Rasen sportlich genutzt wird
- schnelleres Abtrocknen der Rasenfläche und Vorbeugung der Bildung von Moos
- Ausgleich von Unebenheiten des Rasens
Tipp: Ist der Boden von Natur aus sandig, müssen Sie den Rasen nicht sanden. Staunässe und eine stärkere Verdichtung sind bei sandigen Böden nicht zu befürchten.
Geeigneter Sand für den Rasen: auf feine Körnung achten
Der Sand sollte gewaschen sein und keine groben Anteile mehr enthalten. Damit der Sand nicht verklumpt, sollte er keine Anteile von Ton und Schluff enthalten. Gut geeignet ist Quarzsand oder Spielsand, der eine feine Körnung 0/2 aufweist. Scharfgewaschener Quarzsand ist mit einer Körnung von 0,06 bis 2 Millimetern geeignet. Feiner Sand kann auch bei feinporigem Lehmboden noch in tiefere Bodenschichten gespült werden. Der Sand sollte kalkarm sein, damit er den pH-Wert des Bodens nicht beeinflusst. Lediglich dann, wenn der Boden sauer ist, kann der Sand etwas Kalk enthalten, um den Boden zu neutralisieren. Spezieller Rasensand wird in Säcken angeboten, doch handelt es sich meistens um Quarzsand, der dann relativ teuer ist. Rundkörniger Sand rutscht besser durch die Grasnarbe.
Tipp: Verwenden Sie Bausand, da er preiswert ist. Kleinere Mengen können Sie direkt beim Kieswerk abholen.
Vorbereitung des Rasens: Aerifizieren ist effektiv
Müssen Sie nur geringe Mengen Sand auf den Rasen aufbringen, können Sie auf vorheriges Lüften oder Vertikutieren verzichten. Besanden Sie den Rasen zum ersten Mal oder ist er stark verdichtet, vertikutieren Sie vorher. Bei stark verdichtetem Rasen kommen Sie mit Vertikurtieren allein nicht aus, weshalb eine Vorbereitung durch Aerifizieren sinnvoll ist. Dabei stanzen Sie Löcher in die Erde, die dann mit Sand ausgefüllt werden.
Hilfreich ist ein Aerifizierungsgerät mit Hohlkegeln, mit denen Sie in gleichmäßigen Abständen Löcher ausstanzen. Alternativ dazu eignet sich auch eine Grabegabel, mit der Sie Löcher in den Rasen stechen. Das Aerifizieren schließt sich an das Vertikutieren an. Abhängig vom verwendeten Aerifizierungsgerät müssen Sie die ausgestanzten Erdklumpen vom Rasen entfernen, bevor Sie an das Sanden gehen.
Die richtige Menge Sand: abhängig vom Ziel
Wie viel Sand Sie verwenden, hängt davon ab, welches Ziel Sie mit dem Besanden verfolgen:
- Ausgleich von Unebenheiten: 0,5 bis 1 Liter pro Quadratmeter
- nach dem Vertikutieren: 2 bis 3 Liter pro Quadratmeter
- nach dem Aerifizieren mit Schlitzmessern: 3 bis 5 Liter pro Quadratmeter
- nach dem Aerifizieren mit Hohlkegeln: 4 bis 6 Liter pro Quadratmeter
Entscheidend für die Menge an Sand ist zusätzlich die Bodenqualität. Sie benötigen umso mehr Sand, je verdichteter und tonreicher der Boden ist.
Besandung von Rasen: die Schritt-für-Schritt-Anleitung
Besanden Sie den Rasen, ist eine gute Vorbereitung erforderlich. Bringen Sie ungefähr zwei Wochen vor dem Vertikutieren Rasendünger aus, damit der Rasen für diese Maßnahme gut gewappnet ist. Beim Sanden des Rasens gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rasen auf eine Höhe von ca. 3 Zentimetern abmähen
- gesamte Rasenfläche in Quer- und Längsrichtung vertikutieren, um Rasenfilz zu entfernen und den Boden durchlässiger zu machen
- eventuell den Rasen aerifizieren
- Sand ein bis zwei Zentimeter hoch auf dem Rasen verteilen, sodass die Spitzen der Grashalme noch sichtbar sind
- Sand mit der Rückseite des Rechens und dann mit den Zinken einarbeiten
- Rasen gut wässern, damit der Sand in den Boden gespült wird
Zum Verteilen des Sands können Sie einen Streuwagen verwenden, doch reicht es mitunter aus, den Sand mit der Schaufel aufzubringen und dann mit dem Rechen einzuarbeiten.
Ausgleich von Unebenheiten durch Sanden: Schleppnetz verwenden
Mit dem Sanden des Rasens lassen sich Unebenheiten ausgleichen. Sie benötigen dafür ein Schleppnetz, das Sie mehrmals über die Fläche ziehen. Mit kleineren Netzen ist das per Hand möglich. Der Ausgleich von Unebenheiten, wenn nur einzelne Stellen uneben geworden sind, gelingt auch, wenn Sie direkt auf diese Stellen Sand aufbringen. Die Grasnarbe darf nie komplett bedeckt sein. Sind größere Kuhlen vorhanden, wiederholen Sie den Vorgang mehrmals. Ist die Sandschicht zu dick, stirbt die Grasnarbe ab. Zum Einarbeiten des Sands bei Unebenheiten eignet sich eine Rasenrakel, die wie ein Gitter aussieht.
Topdressing: noch bessere Verdichtung ds Rasens
Soll der Rasen richtig dicht sein oder möchten Sie Lücken im Rasen ausgleichen, verwenden Sie ein Topdressing. Das Topdressing erfolgt nach dem Besanden des Rasens. Mischen Sie Grassamen, Dünger und Bodenverbesserer und verteilen Sie die Mischung gleichmäßig auf der Rasenfläche. Auf kahle Stellen können Sie auch eine Mischung aus Grassamen und Sand aufbringen und in den Boden einharken.
Wann Rasen sanden: Frühjahr als beste Zeit
Die beste Zeit zum Sanden des Rasens ist das Frühjahr. Zeigen sich im Rasen Filz, Moos und Unkraut und werden die Halme gelb, ist es höchste Zeit dafür. Grundsätzlich kann der Rasen die gesamte Saison über gesandet werden. Das Frühjahr, wenn Sie den Rasen zum ersten Mal mähen und vertikutieren, ist jedoch am besten geeignet. Zuvor düngen Sie den Rasen, damit er kräftig genug für diese Prozedur ist.
Wie oft Rasen sanden: Mindestens einmal jährlich
Mindestens einmal jährlich sollten Sie den Rasen sanden. Ist der Boden stark beansprucht, kann der Rasen in den ersten zwei oder drei Jahren auch zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, gesandet werden. Bis sich die gewünschten Effekte zeigen, kann es rund drei Jahre dauern. Damit der Rasen dauerhaft gepflegt wirkt, wiederholen Sie diesen Prozess jedes Jahr.