Die meisten Gartenbesitzer sehen Rasenschnitt lediglich als lästigen Gartenabfall an und stellen sich die Frage: Was soll ich damit tun? Rasenschnitt kompostieren, einfach auf dem Rasen liegen lassen oder zum Grünabfall geben? Es gibt mehrere Möglichkeiten, um den Rasenschnitt nicht nur als Abfall anzusehen, sondern zu verwenden.
Warum ist das Mähen des Rasens wichtig?
Das Rasenmähen ist dann wichtig, wenn Sie einen dichten, grünen Rasenteppich genießen möchten. Zielen Sie eine Naturwiese mit blühenden Pflanzen ab, können Sie auf das Schneiden der Wiese verzichten. Wenn Sie den Rasen regelmäßig schneiden, bilden sich neue Seitentriebe. Dadurch wächst das Gras gleichmäßig und es entwickelt sich ein dichter Teppich.
Damit Wildwuchs und Unkraut so gut wie keine Chance zum Wachsen haben, sollte die Rasenfläche zwischen 3 und 5 Zentimeter hoch sein. Ist der Rasen niedriger als 3 Zentimeter, kann der Boden anfälliger für Krankheiten werden. Außerdem trocknet er bei Sonnenschein schneller aus und die Grasfläche verbrennt.
Im Frühling wächst das Gras sehr schnell, sodass Sie Ihren Rasen zwei Mal pro Woche mähen sollten. Im Sommer ist es ausreichend, die Rasenfläche einmal wöchentlich zu schneiden. Bei der regelmäßigen Rasenpflege ist das Mähgut kürzer und feiner, sodass die Menge an Rasenschnitt eher gering ist. Haben Sie Ihren Rasen über längere Zeit nicht geschnitten, ist das Mähgut länger und je nach Größe der Fläche haben Sie mitunter mit Bergen an Rasenschnitt zu kämpfen. Aus diesem Grund ist das regelmäßige Mähen des Rasens zu empfehlen. Das feine Mähgut können Sie unterschiedlich nutzen.
Rasenschnitt für Tierstreu oder Tierfutter trocknen
Kaninchen, Meerschweinchen, Ziegen und andere Tiere benötigen Heu als Einstreu oder als Futter. Sollten Sie selbst kein Halter solcher Tiere sein, gibt es vielleicht in Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis Tierhalter, die sich über Heu freuen.
Wenn Sie das Mähgut trocknen möchten, müssen Sie es vor Regen schützen und dünn ausbreiten. Ansonsten bilden sich Schimmel und Fäulnis. Dazu eignen sich Gitter oder Netze, die den Rasenschnitt gut belüften. Sie können ebenfalls Kästen verwenden, die über Schlitze oder Lüftungslöcher verfügen.
Abhängig von der Menge des Schnittguts und des Wetters ist das Mähgut nach drei bis sieben Tagen trocken. Wenn Sie den Rasenschnitt zwischendurch wenden, verkürzen Sie die Trockenzeit.
Rasenschnitt als Mulchmaterial verwenden
Die Bodenlebewesen können den feinen Rasenschnitt leicht verdauen. Außerdem stecken viele Nährstoffe im Mähgut. Wenn Sie Ihre Rasenfläche regelmäßig schneiden, können Sie den Schnitt einfach auf dem Rasen liegen lassen. Die Bodenbewohner kümmern sich darum und Ihr Rasen wird mit Nährstoffen versorgt. Empfehlenswert ist ein Rasenmäher mit Mulchfunktion. Diese Mäher häckseln das Gras sehr fein und es wird beim Rasen schneiden gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilt.
Weil das Mähgut nährstoffreich ist, können Sie es ebenfalls als Mulchmaterial für Gartenbeete nutzen. Oder Sie streuen etwas davon ab und zu unter Büsche und Sträucher. Die Mulchschicht aus Rasenschnitt sollte möglichst dünn sein. Eine andere Option ist es, das Mähgut in den Gartenboden in Beeten einzuarbeiten. Neigt Ihr Boden zur Verdichtung, ist das Einarbeiten des Schnittguts sogar sehr ratsam. Mulchen Sie mit Rasenschnitt etwa alle vier Wochen.
Wenn Sie den Rasenschnitt als Mulchmaterial für Ihr Beet nutzen, sollten Sie das Mähgut gut verteilen, sodass es trocknen kann. Andernfalls kommt es zur Schimmelbildung und Fäulnis.
Rasenschnitt kompostieren
Sie können Ihren Rasenschnitt auf den Komposthaufen werfen. Verwenden Sie dazu kleine Mengen und verteilen Sie das Mähgut gleichmäßig. Möchten Sie größere Mengen kompostieren, müssen Sie das Schnittgut zunächst trocknen, da es sonst schimmeln würde. Tragen Sie dennoch lediglich dünne Schichten des Rasenschnitts auf den Kompost auf. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Bewahren Sie das Mähgut für etwa sieben Tage gut belüftet auf, sodass es komplett durchtrocknen kann.
- Tragen Sie das Heu in dünnen Schichten auf den Komposthaufen auf. Sie können das getrocknete Gras ebenfalls mit Erde oder Kompost mischen.
- Sorgen Sie stets für eine Luftzufuhr, um Fäulnis zu verhindern. Bei Fäulnis entstehen üble Gerüche, die häufig zu Ärger mit der Nachbarschaft führen. Außerdem können Sie den Kompost nicht mehr zum Düngen verwenden, wenn sich Schimmel gebildet hat.
Falls Ihnen der Platz zum Trocknen des Schnittguts fehlt, können Sie das Mähgut auflockern und im Anschluss mit Reisig oder gehäckselten Zweigen mischen. Diese Mischungen können Sie mit Komposterde vermengen oder direkt auf den Komposthaufen geben.
Rasenschnitt auf nicht bepflanzten Flächen auftragen
Auf brachliegenden Flächen sorgt Rasenschnitt dafür, den Boden zu belüften und Unkraut zu unterdrücken. Darüber hinaus erhält der Boden durch das Mähgut Nährstoffe. Für diesen Zweck können Sie das Schnittgut dicker auftragen. Dennoch müssen die einzelnen Schichten abtrocknen können. Des Weiteren können Sie den Rasenschnitt in den Boden einarbeiten.
Ist bei feuchtem Wetter mit Fäulnis zu rechnen oder neigt der Boden zur Verdichtung, können Sie grobes Material wie gehäckselte Äste untermischen oder das Mähgut vorher zum Trocknen ausbreiten. Das Untermischen von Kohle, Kokosfasern oder Sand reduziert ebenfalls die Schimmelbildung.
Rasenschnitt für Pflanzenjauche nutzen
Mit dem Schnittgut können Sie eine Pflanzenjauche herstellen, die als organischer Dünger verwendbar ist. Im Gras befinden sich Nährstoffe, die Sie Ihren Pflanzen als Jauche schnell zur Verfügung stellen können. Geben Sie rund ein Kilogramm Mähgut auf zehn Liter Wasser. Die Nährstoffe werden umso besser herausgelöst, je feiner der Rasenschnitt ist. Der Gärungsprozess beginnt bei feinem Schnittgut schneller.
Decken Sie den Behälter ab und stellen Sie ihn an einem warmen Platz. Rühren Sie die Lösung regelmäßig um. Steigen keine Bläschen mehr auf, ist Ihre Jauche fertig. In der Regel dauert es bis zur fertigen Jauche etwa vier bis fünf Tage. Je nach Temperaturen kann es auch vierzehn Tage dauern. Seihen Sie die Lösung ab und mischen Sie die Jauche mit Gießwasser. Jetzt können Sie damit regelmäßig Ihre Pflanzen düngen.
Die Jauche aus Rasenschnitt enthält viel Stickstoff. Da Stickstoff nicht die Blütenbildung fördert, sondern die Entwicklung neuer Triebe und Blätter anregt, sollten Sie die Jauche bei blühenden Pflanzen lediglich in der ersten Zeit der Wachstumsphase nutzen.
Rasenschnitt als Füllmaterial für das Hochbeet verwenden
Für ein Hochbeet ist viel Erde notwendig. Sie können als erste Schicht Kompost nutzen und dazu ebenfalls Rasenschnitt verwenden. Damit sorgen Sie gleichzeitig für eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen, die im Hochbeet wachsen sollen. Mischen Sie Kompost mit Laub und Grasschnitt oder vermischen Sie das Mähgut direkt mit Erde. Verteilen Sie die Mischung über der Drainage im Hochbeet, bevor Sie weitere Pflanzerde auffüllen. Nachdem Sie Ihr Hochbeet bepflanzt haben, können Sie mit dem nächsten Rasenschnitt mulchen.
Rasenschnitt als Füllmaterial für das Hochbett ??
Stelle ich mir lustig vor 🙂
Hallo Bernd, Rasenschnitt darf durchaus mit als Füllmaterial ins Hochbeet. Natürlich nicht ausschließlich. Ein Hochbeet wird Schicht für Schicht aufgebaut. Neben Ästen und Zweigen, Kompost und Mist darf auch Rasenschnitt mit dazu.