Im eigenen Garten wollen Sie sicher keine Ratten sehen. Allerdings fühlen sich diese unbeliebten Nagetiere im Grünen in der Regel sehr wohl. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Ratten in vielen Gärten hervorragende Lebens- und Wohnbedingungen vorfinden. Entdecken Sie Ratten im eigenen Garten, dann sollten Sie die Nager nicht dulden und versuchen, die Ratten so schnell wie möglichst dauerhaft aus dem Gartenbereich zu vertreiben. Das ist auch geboten, weil Ratten eine ganze Reihe von Krankheiten übertragen können und auch für nicht unerhebliche Schäden im Garten sorgen können. In diesem Artikel geben wir eine ganze Reihe von Tipps, wie Sie einem Rattenbefall vorbeugen können und wie Sie die Nager bei einem bereits vorhandenen Befall im Gartenbereich wieder loswerden können.
Grundsätzlich gelten Ratten als nicht ungefährliche Schädlinge und aus diesem Grund sollten Sie einen Rattenbefall schnellstmöglich angehen. So können Kot und Urin der Nager vorhandene Nahrungsvorräte verunreinigen und auch auf diese Weise Krankheiten verbreiten. Zusätzlich sind Ratten häufig von Parasiten wie Flöhen und Zecken befallen, die auch für Haustiere und Menschen gefährlich werden können.
Woran können Sie einen Rattenbefall im Garten erkennen?
Eher selten erkennen Sie wahrscheinlich einen Rattenbefall durch die Sichtung einer Ratte. In den meisten Fällen fallen eher Hinterlassenschaften wie Rattenkot und Urin der Nager sowie vorhandene Bissspuren auf ein Vorhandensein von Ratten hin. Wenn Sie also unter anderem Rattenkot im eigenen Garten entdecken, dann sollten Sie schnell reagieren und Maßnahmen gegen die Nagetiere ergreifen. Schließlich können sich Ratten unter guten Bedingungen sehr schnell vermehren und zu einer großen Plage werden.
Den Kot von Ratten können Sie relativ leicht erkennen und von den Ausscheidungen beispielsweise anderer Nagetiere unterscheiden. Rattenkot hat ungefähr die Form von einem Reiskorn und weist eine Größe von bis zu zwei Zentimetern auf. Darüber hinaus ist der Rattenkot auch leicht gebogen und tritt meistens in größerer Menge an einer Stelle auf.
Handelt es sich noch um frischen Rattenkot, dann erkennen Sie diesen an einer noch weichen Konsistenz und einer glänzend schwarzen Färbung. Fällt zusätzlich ein starker Ammoniakgeruch auf, dann spricht viel für einen Rattenbefall. Dieser Geruch stammt dann wahrscheinlich vom Urin der vorhandenen Ratten.
Zusätzliche Indizien für Ratten im Gartenbereich sind beispielsweise Bissspuren an Papier, Holz und Kunststoff. Die Nager knabbern aber auch Behälter für Lebensmittel an, um an vorhandene Nahrung im Inneren der Behälter zu gelangen. Ratten nagen aber genauso auch an Pflanzen und selbst Kabel sind vor den großen Nagetieren nicht sicher.
Auf einem staubigen oder weichen Untergrund können Sie häufig Pfotenabdrücke der Ratten erkennen. Ein zusätzlicher Hinweis auf einen Rattenbefall im Garten können größere Löcher im Boden sein, denn die weit verbreiteten Wanderratten legen gerne Erdhöhlen an.
Größere Löcher im Garten können ebenfalls ein Hinweis auf Ratten sein, da sich insbesondere Wanderratten Erdhöhlen anlegen.
Warum breiten sich Ratten gerne im Garten aus?
Ein Garten ist in vielen Fällen ein richtiges Paradies für Ratten und bietet reichlich Futter und Nistmöglichkeiten. Vorhandene Komposthaufen und herabgefallenes Obst ziehen die Nagetiere magisch an. Ratten sind generell weniger an Fleischresten, sondern vor allem an Gemüse und Obst als Nahrung interessiert. Allerdings verschmähen die Nager auch fleischhaltige Reste nicht und dadurch ist ein Komposthaufen besonders interessant für Ratten.
Haben Sie Ratten im Garten entdeckt, dann finden die schlauen Nagetiere häufig auch den Weg ins Haus und breiten sich ohne wirksame Gegenmaßnahmen im gesamten Haus aus.
Welche Rattenarten leben in unseren Gärten?
Entdecken Sie in unseren Breitengraden Ratten im Garten, dann handelt es sich in den meisten Fällen um sogenannte Wanderratten. Ausgewachsene Tiere dieser Rattenart erreichen in ausgewachsenem Zustand eine Körperlänge von bis zu 30 Zentimetern. Rechnet man die Länge des Rattenschwanzes hinzu, dann können die Nager insgesamt eine Länge von bis zu 60 Zentimetern aufweisen. Das Fell dieser Wanderratten weist eine Färbung von Grau bis Braun auf. Ein Rattenweibchen hat pro Jahr bis zu sechs Würfe und jeder Wurf kann bis zu acht Junge aufweisen. Die Jungtiere wiederum sind bereits nach zwei Monaten selbst geschlechtsreif und das erklärt die massenhafte Verbreitung dieser Nagetiere.
Neben den Wanderratten fühlen sich auch die sogenannten Hausratten eigentlich in Gärten wohl. Allerdings gibt es diese Rattenart immer seltener, weil sie von den deutlich größeren Wanderratten immer mehr verdrängt werden.
Können Ratten im Garten zu einer Gefahr werden?
Ratten können genauso wie andere Wildtiere, die sich im Garten aufhalten, gefährliche Krankheiten verbreiten. Allerdings kommt es eher selten vor, dass im Garten lebende Ratten zu einer Bedrohung für den Menschen werden. Beißt eine Ratte bei Bedrohung zu, dann kann die Bissverletzung sich allerdings schnell entzünden und beim Biss können auch schnell Krankheiten auf Menschen übertragen werden. Allerdings kommt es nur selten vor, dass Ratten tatsächlich Menschen bewusst angreifen. Vielmehr können die Ausscheidungen der Nagetiere unter bestimmten Umständen zur Gefahr für Menschen werden.
Wie werden Sie Ratten im Garten wieder los?
Haben sich Ratten in Ihrem Garten breitgemacht, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die ungebetenen Gäste wieder aus dem Garten vertreiben können. Abgesehen von Rattenfallen gibt es auch einige Hausmittel, mit denen Sie die Ratten möglicherweise vertreiben können.
Solche Mittel helfen allerdings meistens nur, wenn es sich um einzelne Ratten im eigenen Garten handelt. Bei einem größeren Rattenbefall und einer bereits vorhandenen Rattenkolonie empfiehlt es sich dagegen, so schnell wie möglich einen professionellen Schädlingsbekämpfer ins Boot zu holen.
Hilfreiche Hausmittel gegen Ratten
Hausmittel für den Einsatz gegen vorhandene Ratten setzten zur Abschreckung meistens auf einen für die Nagetiere unangenehmen Geruch. Entsprechend kann es zum Beispiel helfen, wenn Sie Nelkenöl oder Essigessenz auf den üblichen Laufwegen der Ratten verteilen. Die Ratten mögen den Geruch der angesprochenen Mittel nicht und das gilt übrigens gleichermaßen auch für den Einsatz einer ganzen Reihe von ätherischen Ölen.
Alternativ können Sie auch versuchen, mit einem in Terpentin getränkten Lappen an Orten mit Nagespuren vorhandene Ratten zu vertreiben. Allerdings funktionieren solche Hausmittel meistens nur vorübergehend, weil die Ratten sich an die unangenehmen Gerüche gewöhnen und sich dann dadurch nicht mehr weiter vertreiben lassen.
Neben den Gerüchen können Sie bei der Vertreibung von Ratten im Garten auch versuchen, auf Töne zu setzen. Hierfür brauchen Sie allerdings ein Ultraschallgerät, welches für die Ratten unangenehme hohe Töne sendet. Allerdings können solche Ultraschallgeräte auch unangenehm für vorhandene Haustiere wie Hunde und Katzen sein. Aus diesem Grund sollten Sie auf solche Ultraschallgeräte zur Vertreibung von Ratten verzichten, wenn Haustiere vorhanden sind.
Fallen und Köder bei der Rattenbekämpfung einsetzen
Die angesprochenen Hausmittel helfen nur teilweise im Kampf gegen Ratten und meistens nur für einen relativ kurzen Zeitraum. Aus diesem Grund greifen viele Leute bei einem Rattenbefall im Garten auf Rattenfallen zurück.
Grundsätzlich unterscheidet man bei diesen Fallen zwischen Schlagfallen und Lebendfallen für Ratten. Bei den sogenannten Schlagfallen werden die Ratten sofort getötet. Grundsätzlich gelten Lebendfallen als humaner, weil eine Ratte hiermit lebend gefangen wird. Anschließend können Sie die Ratte in weiterer Entfernung in der freien Natur wieder freilassen. Allerdings verlagern Sie damit das Rattenproblem vielfach nur an einen anderen Ort. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass die intelligenten Ratten trotz größerer Entfernung immer wieder zurück in den Garten finden.
Ratten sind intelligente Tiere und dadurch bringen sowohl Schlagfallen als auch Lebendfallen auf Dauer nicht die erhofften Erfolge. Wenn eine Ratte in eine aufgestellte Falle geht, dann bekommen es andere Ratten aus der Gruppe häufig mit. Das führt in vielen Fällen dazu, dass die anderen Nagetiere die Fallen anschließend als Gefahr erkennen.
Für möglichst große Erfolge sollten Sie die Fallen immer wieder an verschiedenen Orten im Gartenbereich aufstellen. Sinnvoll ist es überdies, immer wieder anders aussehende Fallen aufzustellen, damit die Ratten die Fallen nicht so schnell erkennen und die aufgestellten Fallen länger wirksam bleiben.
Rattengift für die Bekämpfung der Nagetiere einsetzen
Es gibt eine ganze Reihe von Rattengiften, die Sie frei im Handel kaufen können. Allerdings weisen die Hersteller nicht umsonst bei den meisten Produkten darauf hin, dass diese nur von Personen mit Sachkunde eingesetzt werden sollen. Das hängt damit zusammen, dass falsch angewendete Rattengifte auch zu einer Gefahr für andere Tiere und auch für Kinder werden können. Aus diesem Grund ist es in der Regel sinnvoller für die Bekämpfung einer Rattenkolonie einen Fachmann hinzuzuziehen.
Ratten besser bekämpfen oder vertreiben?
Ratten lassen sich in vielen Fällen nur schwer dauerhaft aus dem Garten vertreiben. Angesichts dessen raten die meisten professionellen Schädlingsbekämpfer bei Ratten auch zu einer Bekämpfung der Nagetiere. Bei einzelnen Ratten ist eine Vertreibung eher möglich, aber bei einer Vielzahl von Ratten im Gartenbereich lässt sich dieses Vorhaben immer schwieriger umsetzen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen eine Ansiedlung von Ratten
Eine Bekämpfung von Ratten ist schwierig und gelingt auch längst nicht immer. Deshalb ist es eine gute Idee, wenn Sie vorbeugende Maßnahmen gegen eine Ansiedlung von Ratten in Ihrem Garten ergreifen. Hierzu gehört unter anderem, dass Sie vorhandene Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen für Ratten in Ihrem Garten entfernen. Wenn Sie einen Komposthaufen im Garten haben, dann graben Sie den Kompost regelmäßig um. Auf diese Weise verhindern Sie eine gleichbleibende Temperatur im Komposthaufen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, dass Sie den Komposthaufen von unten durch ein Gitter schützen. Ein solches Schutzgitter verhindert, dass die Wanderratten sich von unten in den Kompost graben können. Alternativ können Sie auf einen Schnellkomposter setzen, der nur selten zur Herberge von Ratten wird.
Vorhandene Essensreste entsorgen Sie möglichst in der Biotonne und halten diese Tonne immer geschlossen. Lebensmittel immer in stabilen Behältern aufbewahren und im Garten vorhandenes Fallobst möglichst zeitnah aufsammeln.