Salat ist ein echter Dauerbrenner – ihn würden wir am liebsten das ganze Jahr über genießen. Mit Ihrem eigenen Garten ist das auch gar kein Problem: Selbst das kleinste Beet hat immer noch Platz für ein paar Salatköpfe. Für Salatgenuss durch das ganze Jahr müssen Sie lediglich mit Plan vorgehen – wir zeigen Ihnen, wann und wie Sie richtig säen und welche Sorten sich für welche Jahreszeit eignen.
Zeitversetzt säen: das Geheimnis des regelmäßigen Erntens
Sicherlich möchten Sie nicht auf einen Schlag 20 erntereife Salatköpfe dastehen haben, die Sie auf die Schnelle gar nicht essen können, ehe sie schießen (in die Blüte gehen). Sinnvoller ist es, wenn Sie pro Woche je nach Bedarf zwei oder drei fertige Salatköpfe ernten können. Das erfordert, dass Sie zeitversetzt säen. Dabei gibt es zwei Strategien:
- Zwei-Wochen-Rhythmus: Schreiben Sie sich alle zwei Wochen eine Erinnerung in Ihren Kalender, dass Sie nachsäen müssen. So können Sie es nicht vergessen.
- Blätter beobachten: Behalten Sie Ihre gesäten Pflanzen im Auge – sobald sich die ersten richtigen Blätter bilden, säen Sie den nächsten Satz.
Jeder Satz besteht nur aus wenigen Samen, sodass Sie immer genau die Menge Salat zur Verfügung haben, die Sie benötigen. Der richtige Zeitabstand der Sätze orientiert sich an der Wuchszeit der gewählten Salate. Die meisten Salate brauchen acht bis zehn Wochen bis zur Reife – dann sind zweiwöchige Intervalle sinnvoll. Es gibt aber auch Salate, die deutlich länger bis zur Erntereife brauchen. So lässt sich Radicchio rund fünf Monate Zeit, Winterkopfsalat braucht sogar sieben Monate.
Tipp: Haben Sie Hühner, Enten oder andere Tiere, die Salat mögen? Dann seien Sie ruhig etwas großzügiger – ein paar Pflanzen mehr machen nicht viel mehr Arbeit, aber die Tiere freuen sich über übrigen Salat, auch wenn er bereits geschossen ist!
Tipps für perfekten Salat: Darauf sollten Sie beim Anbau achten
Damit Sie an Ihren Salatpflanzen viel Freude haben, sollten Sie beim Anbau diese Tipps beherzigen:
- Schutz vor Tieren: Decken Sie die Saat mit einem Vlies ab, damit Vögel sie nicht ausscharren können. Sobald sich die ersten Blätter zeigen, steht der Schutz vor Nacktschnecken im Vordergrund.
- Aussaattemperatur: Die ideale Temperatur für die Aussaat liegt bei 15 bis 18°C. Daran liegt es auch, dass sich Salat nur im Frühjahr und im Herbst gut ins Beet säen lässt – im Spätfrühling und Sommer ziehen Sie ihn besser vor.
- Blüte beachten: Sobald sich der Kopf des Salats gebildet hat, geht die Salatpflanze schnell in die Blüte über (schießt), dann werden die Salatblätter bitter. Im Sommer geht das besonders schnell. Beobachten Sie die Oberfläche des Salats: Verlieren sie ihren Glanz, steht die Blüte unmittelbar bevor.
- Standort: Salat mag sonnige, aber nicht zu heiße Standorte. Ideal sind deshalb Orte, die am Tag mehrere Stunden Sonne abbekommen, aber an denen die Luft zirkulieren kann. Pflücksalate brauchen weniger Sonne – sie dürfen auch im Halbschatten höherer Pflanzen stehen.
- Mulchen: Wassermangel führt zu schnellerer Blüte. Lassen Sie Ihren Salat am besten auf einer Mulchschicht wachsen, denn diese hält die Feuchtigkeit im Boden.
- Dünger: Salate sind Mittelzehrer. Idealerweise versorgen Sie einen Quadratmeter Boden mit einer Handvoll Hornspänen und einem Eimer Kompost. Bei zu schlechter Nährstoffversorgung köpfen Kopfsalate nicht ordentlich und es bilden sich bittere Blätter.
- Mischkultur: Salat muss nicht unbedingt ein eigenes Beet bekommen. Sparen Sie Platz und pflanzen Sie ihn zu seinen „Freunden“ ins Beet. Salat verträgt sich gut mit Bohnen, Erbsen, Spinat, Tomaten, Gurken, Radieschen, Rettich und Kohlrabi.
- Selbstaussaat: Einige Salatsorten eignen sich bestens zur Selbstaussaat. Lassen Sie beispielsweise im Frühling ein paar kräftige Feldsalat-Pflanzen blühen und die Samen abfallen. Sie werden feststellen, dass die kleinen Pflanzen im nächsten Herbst oder Frühling plötzlich überall aus dem Boden schießen und Sie können ohne Pflege reich ernten.
- Pflücksalate mehrfach ernten: Bei Pflücksalat können Sie immer wieder die äußeren Blätter pflücken und er wächst wieder nach, solange sie das Herz stehen lassen. Meist werden die Blätter nach der zweiten oder dritten Ernte langsam bitter.
- Vorgezogene Pflanzen: Salatpflanzen aus dem Baumarkt oder vom Gärtner sind praktisch, weil Sie schnell ernten können. Leider gibt es hier nur eine überschaubare Vielfalt. Außerdem wurzeln direkt ins Beet gesäte Salate besser und sind dadurch weniger pflegeintensiv.
Welcher Salat passt zu welcher Jahreszeit?
Salat können Sie das ganze Jahr über anbauen, solange Sie auf die richtigen Sorten zurückgreifen. Wintersalate müssen winterhart sein, also auch mit Minustemperaturen klarkommen. Sommersalate hingegen sollten möglichst spät schießen, damit Sie auch noch genügend Zeit haben, sie zu essen. Das sollten Sie zu den Jahreszeiten wissen:
- Frühling: Abgesehen von den Wintersorten können Sie ab Mitte/Ende März nahezu alle gängigen Salatsorten pflanzen – jetzt ist die beste Jahreszeit für Salat. Ob Kopf-, Pflück- oder Romanasalat, schöpfen Sie aus den Vollen.
- Sommer: Achten Sie für etwas mehr Flexibilität auf spät schießende Sorten (z. B. Indianerperle, Salad Bowl, Romanasalat). Bei sinnvollen Saatabständen können Sie aber auch jetzt noch die meisten Salatsorten pflanzen.
- Herbst: Im Herbst haben die aromatischen Endivien, Eisbergsalate und Friséesalate Saison. Auch Kopfsalat wächst noch problemlos. Wenn Sie ab September neu aussäen, achten Sie darauf, dass die Salatsorten frosthart sind.
- Winter: Im Winter werden Sie in aller Regel keinen Salat säen oder pflanzen. Haben Sie aber im Spätsommer oder Herbst vorgesorgt, können Sie Wintersalate jetzt trotzdem ernten. Winterbutterkopf beispielsweise hält bis zu -20°C aus. Solche Sorten werden im August oder September gesät und werden gegen die Kälte mit einem Vlies abgedeckt. Sie wachsen über den Winter langsam weiter und können im März oder April geerntet werden, wenn viele andere Salate gerade erst vorgezogen werden. Spinat, Feldsalat und Asia Salate hören zwar bei Temperaturen unter 6°C auf zu wachsen – sobald aber ein paar mildere Tage auftreten, können Sie mit etwas Glück ernten. Das kann sogar im Dezember oder Januar der Fall sein.
Abseits der Klassiker: interessante Salatsorten zum Ausprobieren
Es muss nicht immer Kopfsalat und Eisbergsalat sein – probieren Sie doch mal ein paar neue Sorten aus:
- Eichblattsalat: die Blätter sind geformt wie Eichenlaub, kann als Pflücksalat oder Kopfsalat verzehrt werden
- Red Velvet: Schnittsalat von dunkelroter Farbe mit sehr gutem Geschmack
- Forellenschluss: Romanasalat, hellgrüne Blätter mit dekorativen roten Sprenkeln
- Ovired: sieht aus wie roter Feldsalat, gehört aber zur Gruppe der Romanasalate
- Winterportulak: leicht säuerlicher Geschmack, kann im Winter geerntet werden
- Lollo Rosso: grüne, gekräuselte Blätter mit roten Spitzen, dickfleischiger Pflücksalat
- Mizuna: asiatischer Schnittsalat von mildem Geschmack, kann auch im Topf geerntet werden
- Teufelsohren: bildet längliche Blätter mit roten Spitzen
Sie können übrigens zwischen die Salatpflanzen auch Spinat oder Mangoldpflanzen setzen – deren junge Blätter sind eine tolle Ergänzung für jeden Salat. Fangen Sie am besten gleich an, die ersten Salatpflanzen vorzuziehen – schon in wenigen Tagen beginnt die Salatsaison im Gewächshaus oder im Freiland!