Rhabarber ist nicht nur ein sehr beliebtes Gemüse, sondern auch perfekt geeignet, um Schädlinge und Krankheiten von Pflanzen fernzuhalten. Zudem sind in Rhabarberblättern eine große Menge an Nährstoffen enthalten, weshalb sie sich auch hervorragend als Pflanzendünger eignen. Somit müssen Sie die nicht verzehrbaren Rhabarberblätter nicht entsorgen, sondern können Sie direkt als Pflanzendüngen und -schutz verwenden. Wie Sie dabei vorgehen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Rhabarberblätter sind der perfekte organische Dünger
Immer mehr Gärtner setzen auf organische Dünger und versuchen dabei so gut wie möglich auf Mittel aus dem Handel zu verzichten. Dabei geben unsere Gartenpflanzen eine große Menge an Möglichkeiten, sie nicht nur zu verzehren, sondern sie auch als Dünger oder Schädlings- und Krankheitsschutz einzusetzen. Insbesondere Rhabarberblätter sind dabei exzellent, um anderen Pflanzen etwas Gutes zu tun.
Inhaltsstoffe von Rhabarberblättern
Rhabarberblätter enthalten jede Menge Kalium und sollten gerade deshalb nicht einfach auf den Kompost wandern. Doch nicht nur Kalium ist in den Blättern des Rhabarbers vorhanden. Auch weitere Mineralstoffe wie Phosphor oder Kalzium. Zudem sind Eisen, Magnesium oder auch Kupfer in den großen grünen Blättern enthalten. Aus den Blättern kann ein einfacher Sud hergestellt werden, der dann bei vielen Pflanzen im Garten als Dünger und Schutz verwendet werden kann.
Kalium
Gerade Kalium ist deshalb so wichtig, da er für andere Pflanzen ein wichtiger Nährstoff ist. Er verleiht den Pflanzen nämlich eine hohe Widerstandskraft gegen Krankheiten. Gleichzeitig wird der Zellaufbau gestärkt und das Wachstum gefördert.
Phosphor
Phosphor ist speziell für die Photosynthese von großer Bedeutung und somit essenziell für die Pflanzen. Des Weiteren dienen Phosphorverbindungen auch dazu, dass die Pflanzen atmen können, da Phosphor auch an energieerzeugenden Prozessen beteiligt ist.
Kalzium
Nicht nur für uns Menschen ist Kalzium ein wichtiger Mineralstoff. Auch für Pflanzen ist Kalzium lebensnotwendig. Der Mineralstoff spielt deshalb eine große Rolle, da er in die Zellwände eingebaut wird, um diese zu stärken. Überdies hat Kalzium eine wichtige Rolle bei Regulationsvorgängen des Pflanzenstoffwechsels. Daher sollte im Boden immer genügen des Mineralstoffs vorhanden sein, um die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Eine Düngung mit Rhabarberblättern kann hier sehr hilfreich sein.
Eisen
Eisen ist für die Pflanzen ein Nährstoff, der ebenfalls eine große Bedeutung hat. Viele Pflanzen benötigen diesen Mineralstoff, um gesund zu bleiben, zu wachsen und widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten zu sein. Insbesondere Tomaten, Bohnen, Erbsen, Kürbis und Paprika benötigen eine große Menge an Eisen, weshalb es hier spezielle Eisendünger im Handel gibt. Doch auch mit Rhabarberblättern können Sie das Gemüse düngen, um es mit ausreichend Eisen zu versorgen.
Magnesium
Haben Pflanzen zu wenig Magnesium, wachsen sie nicht richtig, sind nicht widerstandsfähig und die Ernte kann schlecht ausfallen. Magnesium unterstützt zum einen Stoffwechselprozesse, dient zur Bildung starker Zellwände und ist auch die Keimung und Fruchtentwicklung besonders wichtig. Zu den Pflanzen mit einem hohen Magnesiumbedarf zählen unter anderem Nadelgehölze oder Buchsbäume.
Kupfer
Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement, das für das gesunde Wachstum von Pflanzen unerlässlich ist. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese, der Atmung und der Proteinbildung. Kupfer ist ein Bestandteil wichtiger Enzyme und trägt zur Stärkung der Zellwände bei, was die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge macht. Ein Mangel an Kupfer kann zu Wachstumsstörungen, verzögertem Blühen und einer verminderten Fruchtqualität führen. Daher ist die ausreichende Versorgung mit Kupfer für eine optimale Pflanzengesundheit und Ertragsleistung von großer Bedeutung.
Welche Pflanzen können mit Rhabarberblättern gedüngt werden?
Natürlich können nicht alle Pflanzen mit Rhabarberblättern gedüngt werden. Besonders gut vertragen:
eine Düngung mit Rhabarberblättern.
Der Sud aus Rhabarberblättern ist vor allem voller Kalium, weshalb er nicht für alle Pflanzen geeignet ist. Doch Pflanzen, die einen hohen Kaliumbedarf haben, können sehr gut mit Rhabarberblättern gedüngt werden. Dieser organische Dünger hat zudem den Vorteil, dass das Gemüse einen intensiveren Geruch sowie ein deutlich besseres Aroma entfalten können.
Was gibt es zu beachten, wenn Sie mit Rhabarberblättern düngen?
Wie bei jedem Einsatz von Küchenabfällen zur Düngung muss einiges beachtet werden. Denn nur so entsteht auch ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis im Boden. Damit die Pflanzen auch wirklich gestärkt und vor Schädlingen und Krankheiten geschützt werden, ist ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis von großer Bedeutung. Denn durch das Düngen mit selbst hergestellten Dünger kann es auch schnell zu einer Überversorgung und somit zu Schäden an den Pflanzen kommen.
Bevor Sie Rhabarberblätter als Dünger einsetzen, sollten Sie natürlich zuerst den Boden analysieren. Entnehmen Sie hierzu eine Bodenprobe und schauen Sie, welche Nährstoffe in ausreichendem Maß vorhanden sind und wo noch Bedarf besteht. Gedüngt wird in der Regel im Abstand von zwei bis drei Wochen in der Vegetationsperiode. Die erste Düngung erfolgt im Frühjahr, um die Pflanzen zu stärken und das Wachstum zu fördern. Die letzte Düngung erfolgt im Herbst, um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten und sie widerstandsfähiger zu machen. Im Winter wird nicht gedüngt.
Möchten Sie die Rhabarberblätter als Dünger und Schädlingsmittel einsetzen, müssen Sie zudem darauf achten, dass es verschiedene Stärken des Rhabarberblätter-Suds gibt. Überdies nutzen Sie nur die Blätter und nicht die Stängel. Aus den Stängeln können Sie einen leckeren Kuchen oder ein schmackhaftes Dessert zubereiten und aus den Blättern einen Sud. Der Grund hierfür ist, dass die Blätter zum einen nicht verzehrt werden können und zum anderen, die wichtigen Inhaltsstoffe gegen Schädlinge und Krankheiten hauptsächlich in den Blättern vorhanden sind. So sind beispielsweise Oxalsäure, Gerbstoffe und Anthrachinone in den Blättern in deutlich größeren Mengen vorhanden als in den Stängeln. Diese Stoffe sind ein hervorragendes Mittel gegen Blattläuse und sollten daher in einer höheren Konzentration vorhanden sein.
Sud aus Rhabarberblättern herstellen
Ein Sud aus Rhabarberblättern herzustellen, ist denkbar einfach. Sie benötigen dazu einen Topf, ein Sieb, ein Handtuch aus Baumwolle sowie Rhabarberblätter. Um den Sud der Rhabarberblätter als Dünger einzusetzen, ist dann noch eine Gießkanne oder ein Spritzbehälter notwendig.
Bei der Rhabarberblätter-Pflanzenjauche müssen Sie unterscheiden, wofür Sie sie einsetzen möchten. Möchten Sie die Rhabarberblätter als Dünger einsetzen, benötigen Sie fünf Teile Wasser und einen Teil Rhabarberblätter. Das entspricht dann 2500 ml Wasser und 500 g Rhabarberblätter. Um einen Sud für Schädlinge und Krankheiten herzustellen, ist ein Verhältnis von 1:1 notwendig. Also ein Teil Wasser und ein Teil Rhabarberblätter.
Zudem können Sie die Pflanzenjauche aus Rhabarberblättern in zwei verschiedenen Varianten zubereiten. Zum einen, indem Sie den Sud aufkochen und zum anderen, indem die Jauche nur ziehen muss. Benötigen Sie große Mengen des Suds ist es sinnvoll, die zweite Variante anzuwenden.
Variante 1 – Rhabarberblätter-Sud mit Kochen
- Zerkleinern Sie die Rhabarberblätter mit dem Messer oder reißen Sie sie in Stücke.
- Füllen Sie einen Topf mit 500 ml Wasser und geben Sie 500 g der zerkleinerten Rhabarberblätter hinzu.
- Kochen Sie den Sud kurz auf und lassen Sie ihn für etwa 30 Minuten ziehen.
- Legen Sie ein Sieb mit einem Tuch aus Baumwolle aus und gießen Sie den Sud durch das Sieb in einen anderen Topf. Drücken Sie die Rhabarberblätter zum Schluss noch einmal gut aus, sodass Sie jeden Tropfen auffangen können.
- Die Blätter können Sie dann auf dem Kompost entsorgen und den Sud zum Gießen gegen Schädlinge und Krankheiten nutzen.
Variante 2 – Rhabarberblätter-Sud ohne Kochen
- Rhabarberblätter grob zerkleinern und in einen Eimer oder eine Tonne geben.
- Den Behälter dann mit heißem Wasser auffüllen, gut verschließen und für 24 Stunden ziehen lassen.
- Nach 24 Stunden den Rhabarberblätter-Sud durch ein Sieb mit einem Baumwolltuch abgießen und die Pflanzen damit düngen oder den Sud zur Schädlingsbekämpfung einsetzen.
VORSICHT: Wenn Sie den Sud aus Rhabarberblättern als Dünger oder Schädlings- und Krankheitsbekämpfung einsetzen, bedenken Sie bitte, dass sich die Brühe nicht lange hält. Innerhalb von zwei bis drei Tagen beginnt die Gärung, weshalb die Brühe spätestens dann verbraucht werden sollte. Natürlich ist es möglich, die Haltbarkeit zu verlängern, indem Sie den Behälter im Kühlschrank aufbewahren. Allerdings entwickelt die Brühe einen sehr unangenehmen Geruch, weshalb es nicht wirklich empfehlenswert ist.
So gehen Sie bei der Verwendung der Rhabarberblätter als Dünger vor
Um Ihre Pflanzen mit dem Rhabarberblätter-Sud zu düngen, geben Sie die vorbereitete Pflanzenjauche in eine Gießkanne und gießen Sie die Pflanzen alle drei Wochen mit ein wenig Jauche.
So gehen Sie bei der Verwendung der Rhabarberblätter als Schutz vor
Wenn Sie Blattläuse mit der Pflanzenjauche aus Rhabarberblättern bekämpfen möchten, besprühen Sie die befallenen Pflanzenteile einmal täglich mit einer Sprühflasche, bis die kleinen Plagegeister verschwunden sind.
Um die Braun- und Krautfäule zu bekämpfen, können Sie den Auszug ebenfalls auf die betroffenen Pflanzen täglich aufsprühen.
Durch den sehr vielseitigen Einsatz der Rhabarberblätter müssen Sie in Zukunft keine Blätter mehr auf den Kompost geben. Stellen Sie eine Jauche daraus her, um die Rhabarberblätter als Dünger zu verwenden oder nutzen Sie den Pflanzensud dazu, um Ihre Pflanzen vor Blattläusen und anderen Schädlingen sowie Krankheiten zu schützen und zu verteidigen. Sie werden sehen, wie hilfreich die Rhabarberblätter-Jauche ist und wie effektiv sie gegen unliebsame Tiere und Krankheitsbefall vorgeht. Doch beachten Sie dabei, dass nicht alle Pflanzen damit gedüngt werden können. Den Rhabarberblätter-Sud hingegen können Sie zum Schutz bei nahezu allen Pflanzen nutzen. Oleander, Rosen oder auch Holunder können Sie so schnell und effektiv Läusefrei bekommen. Die Rhabarberblätter als Dünger sollten sie allerdings nur bei Pflanzen einsetzen, die einen hohen Kaliumbedarf haben. Andere Pflanzen wären mit der Pflanzenjauche überdüngt.