Säen Sie Gemüse aus, kommt es nicht nur auf den richtigen Zeitpunkt an. Wichtig sind auch die Saattiefe, der Abstand der Samen zueinander und der Standort. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, worauf Sie bei der Aussaat von Gemüse achten sollten.
Richtiger Zeitpunkt für die Aussaat: Frostempfindlichkeit beachten
Säen Sie Gemüse aus, müssen Sie den richtigen Zeitpunkt beachten. Um gute Bedingungen für die Keimung zu schaffen, kommt es auf das richtige Verhältnis zwischen Temperatur und Licht an. Einige Gemüsesorten wie Bohnen, Tomaten, Paprika, Gurken oder Auberginen sind frostempfindlich und können erst nach den Eisheiligen ins Freiland gesät werden. Allerdings können Sie sie oft im Gewächshaus vorkultivieren und daher schon im März oder Anfang April aussäen. Andere Gemüsesorten wie
- Radieschen,
- Rettich,
- Rote Bete,
- Salat,
- Spinat,
- Möhren oder
- Pastinaken
sind frostunempfindlich und können schon im März ins Freiland gesät werden. Bei Möhren oder Pastinaken ist es sogar sinnvoll, sie schon möglichst im März zu säen, da dann die Gefahr, dass sie von Maden befallen werden, geringer ist.
Bekommen die Keimlinge nicht genug Licht, können sie schnell vergeilen. Diese Gefahr besteht vor allem bei der Aussaat auf der Fensterbank. Da diese Pflanzen kaum überlebensfähig sind, säen Sie Gemüse auch bei der Vorkultur auf der Fensterbank nicht vor Anfang März aus. Ein Aussaatkalender oder die Angaben auf den Samenpackungen zeigen Ihnen, wann der richtige Zeitpunkt für die Aussaat der verschiedenen Gemüsesorten ist.
Tipp: Haben Sie frostempfindliche Gemüsesorten wie Gurken vorkultiviert, gewöhnen Sie sie langsam an die Bedingungen im Freiland, indem Sie sie nur stundenweise nach draußen bringen. Nachdem Sie sie ins Freiland gepflanzt haben, gießen Sie sie mit temperiertem Wasser an, damit sie keinen Schock erleiden.
Licht- und Dunkelkeimer: auf die Saattiefe achten
Um Gemüse aus Samen erfolgreich anzubauen, müssen Sie wissen, welche Sorten zu den Licht- und Dunkelkeimern gehören. Lichtkeimer brauchen Licht zum Keimen und werden daher nur flach ausgesät. Bedecken Sie die Samen nicht oder nur schwach mit Substrat. Die Samen müssen Sie nur mit einem Brett etwas andrücken, damit der Wind sie nicht wegträgt oder Regen sie wegspült. Möchten Sie sie schwach mit Erde bedecken, sollte die Erdschicht nicht dicker als die Samen selbst sein. Dunkelkeimer müssen mit Erde bedeckt werden. Sie benötigen die Erde, damit sie die Samenschalen abstreifen können.
Zu den Lichtkeimern gehören Dill, Kresse, Sellerie, Karotten und Kopfsalat. Die meisten anderen Gemüsesorten wie
- Bohnen,
- Erbsen,
- Zucchini,
- Kürbis,
- Tomaten,
- Gurken,
- Kohlsorten,
- Paprika und
- Rote Bete
gehören jedoch zu den Dunkelkeimern. Die notwendige Saattiefe unterscheidet sich bei den Dunkelkeimern. Achten Sie am besten auf die Angaben auf der Samenpackung bezüglich der Saattiefe. Säen Sie die Dunkelkeimer in Rillen oder stecken Sie sie in die Erde.
Tipp: Möchten Sie verhindern, dass Samen von Lichtkeimern weggespült werden, feuchten Sie vor der Aussaat die Erde etwas an.
Saattiefe: Wie tief Sie Dunkelkeimer säen müssen
Bei den meisten Dunkelkeimern sollte die Saattiefe nicht mehr als zwei Zentimeter betragen. Als Faustregel gilt, dass die Erdschicht zum Bedecken des Saatguts ungefähr zwei- bis dreimal so dick wie die Größe der Samen sein sollte. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, die Sie tiefer in die Erde bringen. Orientieren Sie sich an folgenden Saattiefen:
- Busch- und Stangenbohnen: ca. 3 Zentimeter
- Erbsen: bis 5 Zentimeter
- Feldsalat: 1 bis 2 Zentimeter
- Gurken: 2 Zentimeter
- Kohlsorten: 1 bis 2 Zentimeter
- Kürbis: 2 bis 3 Zentimeter
- Porree: ca. 2 Zentimeter
- Paprika: 2 Zentimeter
- Pastinaken: 1 Zentimeter
- Radieschen und Rettich: 2 Zentimeter
- Schwarzwurzeln: 2 Zentimeter
- Spinat: 2 Zentimeter
- Tomaten: 2 Zentimeter
- Zucchini: 3 Zentimeter
Aussaat in Wälle: besserer Stand für Dunkelkeimer
Verschiedene Dunkelkeimer wie Erbsen oder Bohnen säen Sie in Wälle. Häufeln Sie Wälle im entsprechenden Reihenabstand an und stechen Sie im geeigneten Samenabstand kleine Löcher hinein, in die Sie die Samen stecken. In die Wälle können die Samen etwas tiefer als in der sonst empfohlenen Pflanztiefe gesteckt werden, beispielsweise bis zu neun Zentimetern tief. Erbsen und Bohnen bekommen einen besseren Stand und müssen dann nicht gleich angehäufelt werden. Schließen Sie die Erde über den Samen.
Richtiger Abstand der Samen: nicht zu dicht säen
Bereits bei der Aussaat müssen Sie die geeigneten Reihenabstände sowie die Abstände der Pflanzen zueinander beachten. Mit dem Reihenzieher ziehen Sie die Reihen, die gleichzeitig als Pflanzrillen dienen. Eine Schnur, an der Sie den Reihenzieher entlangziehen, sorgt dafür, dass die Reihen gerade werden. Einige Gemüsesorten, beispielsweise Möhren oder Kohlsorten, haben sehr kleine Samen. Sie können etwas dichter ausgesät werden.
Damit sie nach der Keimung nicht um Nahrung und Licht konkurrieren, vereinzeln Sie die Jungpflanzen, indem Sie nur die kräftigsten im Beet lassen. Kohlpflanzen pikieren Sie, damit sie kräftigere Wurzeln bilden und einen besseren Start bekommen. Gemüsesorten mit größeren Samen wie Erbsen oder Bohnen setzen Sie schon im geeigneten Abstand ins Beet. Buschbohnen werden in Horsten mit drei bis fünf Bohnen in einem Samenloch gesät. Der Abstand der einzelnen Horste kann ca. 20 Zentimeter betragen. Mit einem Bandmaß messen Sie die entsprechenden Abstände ab.
Tipp: Kleinere Samen wie von Möhren oder Kohl mischen Sie mit Quarzsand. So wird die Saat gleichmäßiger und die Keimlinge stehen nicht zu dicht.
Das richtige Substrat: nährstoffarme Erde
Die meisten Gemüsesorten benötigen für die Aussaat nährstoffarme Erde und werden dann später in nährstoffreiche Erde umgepflanzt. Kohl benötigt, wenn Sie die jungen Pflanzen pikieren oder ins Freiland pflanzen, einen nährstoffreichen Boden, den Sie am besten mit Kompost oder Mist vorbereiten. Zur Aussaat von Gemüse erhalten Sie in Garten- und Baumärkten spezielle Anzuchterde. Das Substrat sollte nicht zu feucht sein, damit die Samen nicht schimmeln, doch darf es auch nicht zu trocken sein.
Haben Sie das Gemüse ausgesät, befeuchten Sie die Erde mit der Gießkanne oder nur leicht mit dem Gartenschlauch. Halten Sie die Erde immer gleichmäßig feucht. Einige Gemüsesorten benötigen auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit die Samen nicht austrocknen. Beim Vorziehen sollten Sie die Saatkästen mit einer durchsichtigen Folie mit Löchern oder einer speziellen Abdeckhaube abdecken. Achten Sie darauf, das Substrat nicht zu feucht zu halten, da die Samen sonst schnell faulen.
Guten Tag, wenn ich eine Folgesaat zB bei Radieschen machen möchte, mache ich das in der gleichen Reihe wo ich geerntet habe oder muss ich mir einen anderen Platz im Beet suchen? Ich sollte ja auch eine dreijährige Pause einhalten. Es ist etwas verwirrend 🙁
Danke für eure Hilfe. LG Sigrid
Liebe Sigrid, oft ist es gar nicht möglich, im Beet eine andere Stelle zu finden, da die Beete ja auch möglichst viel Samen aufnehmen sollen. Es ist also möglich, die gleiche Reihe zu wählen. Nur sollte eben die Folgesaat entsprechend ausgewählt werden. Allerdings ist es bei Radieschen so, dass Sie da ohne Probleme noch mal Radieschen drauf säen können. Sie können aber auch Bohnen etc. als Folgesaat ins Beet bringen.