Rittersporn ist definitiv ein Blickfang im Garten mit seinen leuchtenden Blüten und der Wuchshöhe von bis zu 2 Metern. Der Klassiker sollte deshalb in keinem Staudenbeet fehlen, damit auch Sie tolle Akzente in Ihrem Garten setzen können. Für welche Farbe Sie sich dabei entscheiden, ist natürlich Geschmackssache. Rittersporn gibt es in Weiß, Rosa, Blau oder Violett und er ist nicht nur ein Highlight im Garten, sondern auch in der Pflanzenheilkunde. Was Sie zu Rittersporn wissen müssen, haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Wissenswertes über Rittersporn
Rittersporn (Delphinium) ist eine äußerst beliebte Gartenstaude, die in jedem Garten Akzente setzen kann. Die bis zu 2 Meter hohe Pflanze zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und kommt in Europa, China, Nordamerika sowie im afrikanischen Hochland vor – je nach Art. Immerhin gibt es weltweit rund 300 verschiedene Arten. Der einjährige Acker-Rittersporn (Consolida regalis) ist in Deutschland heimisch. Während er früher ebenfalls Delphinium hieß, bildet er heute jedoch eine eigene Gattung. Zu finden ist der Acker-Rittersporn, wie der Name schon sagt, an Feldrainen. Er bevorzugt einen lehmigen und kalkhaltigen Boden sowie einen sonnigen Standort. Leider ist der Acker-Rittersporn gefährdet und ist daher auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
Nur wenigen Hobbygärtner muss man erklären, weshalb die Pflanze den Namen Delphinium erhalten hat. Das griechische Wort leitet sich im Grunde von der Form der Blütenknospen ab. Diese sollen einem Delphin ähnlich sehen. Der deutsche Name Rittersporn hingegen kommt zwar auch vom Aussehen der Blüte, aber auch durch den rückwärts gerichteten Sporn, der deutlich an der Rückseite der Blüte zu sehen ist. Rittersporn ist außerdem ein Symbol der Romantik und steht für innige Verbunden und unerfüllte Sehnsüchte.
Rittersporn Sorten
Es gibt unzählige Arten von Rittersporn. Dabei sind gerade die Hybriden etwas anfälliger, aber dennoch ein Grund, sie im Garten zu pflanzen und so außergewöhnliche Akzente zu setzen. In Zweier- oder Dreiergruppen kann der Rittersporn nicht nur mit Rosen harmonieren, sondern auch mit Taglilien, Sonnenaugen oder Storchenschnabel eine besondere Kombination ergeben. Zudem eignet sich der Rittersporn selbstverständlich auch als Schnittblume in Gestecken und Sträußen. Hier einige Sorten, die Sie sich etwas genauer anschauen sollten, wenn Sie planen, Rittersporn in Ihren Garten zu pflanzen.
Sorten aus der Belladonna-Gruppe
- ‚Piccolo‘ erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 100 Zentimetern und blüht enzianblau.
- ‚Völkerfrieden‘ wird bis zu 100 Zentimeter hoch und leuchtet tiefblau mit weißem Auge.
- ‚Atlantis‘ erreicht eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern und blüht tiefviolett.
- ‚Ballkleid‘ wird bis zu 120 Zentimeter hoch und hat hellblaue Blüten.
- ‚Casa Blanca‘ kann bis zu 150 Zentimeter hoch wachsen und blüht weiß.
Sorten aus der Elatum-Gruppe
- ‚Ouvertüre‘ ist ein Rittersporn mit mittelblauen und rosa Blüten und einem schwarzen Auge. Die Pflanze wird bis zu 160 Zentimeter hoch.
- ‚Finsteraarhorn‘ wächst bis zu 170 Zentimeter hoch und hat tief violettblaue Blüten mit braunem Auge.
- ‚Berghimmel‘ erreicht eine Höhe von bis zu 180 Zentimetern und die Blüten sind hellblau mit weißem Auge.
- ‚Lanzenträger‘ besticht mit enzianblauen Blüten und weißem Auge und wächst bis zu 200 Zentimeter hoch.
Sorten aus der Pacific-Giant Gruppe
- ‚Astolat‘ weist rosa/lila Blüten auf und wird bis zu 180 Zentimeter hoch.
- ‚Galahad‘ wird ebenfalls 180 Zentimeter hoch, hat aber reinweiße Blüten.
- ‚King Arthur‘ ist mit dunkelvioletten Blüten mit weißem Auge ein echter Blickfang mit seinen 180 Zentimetern.
Aussehen und Wuchs von Rittersporn
Rittersporn wächst aufrecht und kann bis zu 2 Meter hoch werden. Überdies sind die handförmigen und frisch grünen Blätter tief eingeschnitten, was ein typisches Merkmal von Rittersporn ist. Die Blütenrispen, die von Juni bis September erscheinen, stehen auf kräftigen und hohlen Stielen und tragen weiße, violette oder auch hell- bis dunkelblaue Blüten, je nach Sorte. Es gibt sogar Sorten, bei denen sich ein wahres Farbenspiel zeigt. Je nach Lichteinfall zeigen sich die Blüten von Blau bis Violett in verschiedenen Tönen.
Die Blüten haben auf der Rückseite einen langen und leicht gebogenen Fortsatz, der an den Fußpanzer der Ritterrüstungen erinnert, weshalb die Pflanze auch den Namen Rittersporn erhalten hat. Neue Züchtungen haben sogar Rose- und Gelbtöne hervorgebracht, die ebenfalls sehr schön anzusehen sind.
Anbau und Pflege
Rittersporn zählt zu den Leitstauden, die Sie am besten in Gruppen pflanzen. Zudem sollte die Pflanze immer im hinteren Teil des Beets stehen, da sie mit einer Höhe von 2 Metern viele Stauden überragen würde. Worauf Sie beim Anpflanzen noch achten müssen, erklären wir Ihnen nachfolgend.
Standort und Boden
Rittersporn liebt einen schattigen Fuß und die Sonne im Gesicht. Ein vollsonniger Platz ist daher ideal. Zudem sollten Sie eine niedrige Unterpflanzung wählen, damit der Fuß auch wirklich kühl und schattig genug ist. Im Grunde ist ein kühles und luftfeuchtes Klima perfekt für diese imposante Staude. Der Boden hingegen sollte lehmig und sandig sein und des Weiteren auch nährstoff- und humusreich mit feuchtem Substrat.
Anbau im Freien
Wie bereits erwähnt, sollte der Rittersporn immer im hinteren Bereich des Beetes angepflanzt werden, da er mit 2 Metern eine erstaunliche Höhe erreichen kann. Bevor Sie den Rittersporn jedoch pflanzen, sollten Sie etwas Kompost in die Erde einarbeiten. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie den Wurzelballen nicht zu tief einsetzen, da die Pflanze ein Flachwurzler ist.
Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 60 Zentimeter betragen, damit genügend Platz vorhanden ist, dass zum einen die Luft zirkulieren und zum anderen, dass sich der Rittersporn auch gut entfalten kann. Obendrein sollten Sie auch darauf achten, dass hohe Sorten an windgeschützten Plätzen stehen, sodass die Blütentriebe nicht abknicken können. Möglich wäre auch, einen Staudenhalter zu bauen und so die Pflanze zu schützen.
Rittersporn ist zusätzlich ein hervorragender Begleiter für Rosen. Die beiden Pflanzen harmonieren sehr gut miteinander und blühen sogar gleichzeitig, weshalb Sie hier nochmals Akzente setzen können.
Pflege von Rittersporn
Bei der Pflege müssen Sie auf einiges achten, wenn Sie mit einem Blütenmeer belohnt werden möchten. Insbesondere im Frühling sollten Sie darauf achten, dass die Nährstoffversorgung gewährleistet ist, damit die Pflanzen kräftig austreiben können. Daher sollten Sie Hornmehl und Kompost in den Boden einarbeiten. Auch das regelmäßige Gießen ist von großer Bedeutung. Zudem sollten Sie alle drei Wochen Flüssigdünger verwenden, da der Rittersporn ein Starkzehrer ist und immer genügend Nährstoffe benötigt.
Hybriden sind empfindlicher
Rittersporn-Hybriden blühen in der Regel noch ein weiteres Mal, wenn Sie die Stiele eine Handbreit über dem Boden abschneiden, sobald die Blüten verwelkt sind. Somit bilden sie bis zum Spätsommer noch einmal Blütenkerzen, die zwar deutlich kürzer sind, aber dennoch üppig blühen. Damit Sie die Pflanze unterstützen, sollten Sie direkt nach dem Rückschnitte einen schnell wirkenden Mineraldünger verwenden und den Boden immer leicht feucht halten. Des Weiteren sollten Sie auch darauf achten, dass nach dem Rückschnitt kein Wasser in die Schnittstellen eintritt. Dies können Sie verhindern, wenn Sie die Blütenstiele nach dem Schnitt einfach etwas abknicken.
Haben Sie Belladonna-Hybriden gepflanzt, ist es außerdem von großer Bedeutung, dass Sie diese ausgraben, wenn die Vitalität nachlässt. Sie können die Pflanzen dann teilen und den Pflanzen so Vitalität verleihen. Hauptsächlich sind die Belladonna-Hybriden nicht besonders langlebig, weshalb das Teilen stattfinden muss. Deutlich langlebiger hingegen sind die Elastum-Hybriden, die allerdings ebenfalls eine Verjüngungskur benötigen, wenn sie auf nährstoffärmeren Böden stehen. Dann ist die Verjüngungskur bereits nach sechs Jahren nötig. Denken Sie auch daran, dass Sie die Pflanzen an andere Plätze setzen, da sonst Kümmerwuchs droht.
Hybriden sind deutlich empfindlicher. Daher ist es wichtig, dass die Pflanzen in rauen Lagen im Winter unbedingt geschützt werden müssen. Im Herbst schneiden Sie den Rittersporn bis auf eine Handbreit über dem Boden zurück. Das Schnittgut kann dann als Frostschutz dienen.
Schädlinge und Krankheiten
Rittersporn ist leider sehr anfällig für Krankheiten, weshalb es wichtig ist, dass die Luft gut zirkulieren kann. Dabei macht vor allem Echter Mehltau dem Rittersporn das Leben schwer. Ist das Klima hingegen kühl-feucht, wie an der Küste, gedeihen sie deutlich problemloser und haben mit dem Echten Mehltau kaum Probleme. Um einer Erkrankung vorzubeugen, sollten Sie den Rittersporn regelmäßig gießen, aber nicht zu viel. Überdies können Sie mit Schachtelhalmbrühe spritzen. Sollte die Pflanze bereits erkrankt sein, müssen Sie die befallenen Pflanzenteile unbedingt entfernen und über den Hausmüll entsorgen.
Neben dem Echten Mehltau kann es auch zu einer Bakteriose kommen. Diese erkennen Sie, wenn sich die Blätter schwarz färben. Dann haben Sie nur eine Möglichkeit – die Pflanze komplett über den Hausmüll zu entsorgen.
Nicht nur die Hobbygärtner lieben Rittersporn. Auch Schnecken machen sich gerne über die Pflanzen her. Um den Rittersporn jedoch gegen die gefräßigen Schleimer zu schützen, ist nicht nur das Absammeln von großer Bedeutung, sondern auch das Vorbeugen. Schneckenkragen sind perfekt, um den Rittersporn zu schützen. Vor allem dann, wenn die Pflanze frisch austreibt, ist ein Schutz unumgänglich.
Rittersporn ist giftig
So schön der Rittersporn auch ist – denken Sie daran, dass alle Teile des Rittersporns giftig für Tiere und Menschen sind. Daher sollten Sie diesen nur anpflanzen, wenn Sie keine kleinen Kinder oder Haustiere haben. Denn der Kontakt sollte unbedingt vermieden werden, da alle Teile des Rittersporns Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Auch, wenn der bloße Kontakt in der Regel noch keine Auswirkungen hat, kann es bei empfindlichen Personen dennoch zu Ausschlägen kommen.