Romanesco besticht mit seiner attraktiven Form und seiner grünen Farbe und ist im Geschmack intensiver als klassischer Blumenkohl. Es gibt neben älteren Sorten auch neue Sorten als F1-Hybriden. Erfahren Sie, was Sie bei Anbau und Pflege von Romanesco beachten müssen.
Romanesco: Blumenkohl in seiner schönsten Form
Aufgrund seiner außergewöhnlich schönen Form, bei der die Blütenstände an kleine Türmchen erinnern, wird Romanesco auch als Minarettkohl oder Türmchenkohl bezeichnet. Die Blütenstände entwickeln bei dieser Kohlart eine Selbstähnlichkeit mit ihren fraktalen Strukturen und Spiralen. Aufgrund der grünen Farbe wird mitunter angenommen, dass es sich bei Romanesco um eine Kreuzung aus Blumenkohl und Brokkoli handelt. Das ist ein Trugschluss, denn Romanesco ist keine Kreuzung, sondern eine eigenständige Varietät des Blumenkohls.
Romanesco hat einen intensiveren Geschmack als der klassische Blumenkohl, was am Chlorophyll in den Blütenständen liegt. Das Chlorophyll gibt dem Romanesco seine grüne Farbe. Romanesco enthält auch mehr Vitamin C und Vitamin A als der weiße Blumenkohl und ist daher auch gesünder. Zumeist ist Romanesco erst später reif als weißer Blumenkohl und hat oft auch kleinere Köpfe. Allerdings müssen Sie ihn nicht im Supermarkt kaufen, da der Anbau auch bei deutschen Hobbygärtnern gelingt.
Romanesco für den heimischen Garten: alte Sorten und F!-Hybriden
Möchten Sie in Ihrem Garten Romanesco anbauen, erhalten Sie die Samen in Gartenmärkten oder Online-Gartenshops. So können Sie selbst Jungpflanzen heranziehen und dann ins Freiland pflanzen. Einige Sorten eignen sich auch für heimische Gärten, da sie robust sind und keine hohen Ansprüche an den Standort stellen. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich in Herkunft, Größe, Aussehen und Erntezeit. Neben klassischen Sorten eignen sich auch F1-Hybriden für Hobbygärtner:
- Romanesco als alte Sorte, die wüchsig ist, mittelgroße Köpfe ausbildet und pro Pflanze eine Anbaufläche von 70 x 70 Zentimetern benötigt
- White Gold mit hohen Erträgen, geeignet für den Anbau im Spätsommer oder Herbst, robust, gute Anbaubedingungen
- Celio (F1) mit großen Köpfen, guten Erträgen, schnell wachsend, robust, für den ganzjährigen Anbau geeignet
- Navona (F1) mit gleichmäßig geformten, schweren Köpfen, robust, für den Herbstanbau geeignet
- Veronica (F1) als neue Sorte, häufig kommerziell angebaut, bildet gleichmäßige, attraktive Rosen, resistent gegen Echten Mehltau, für den Anbau im Spätsommer oder im Herbst geeignet
- Gitano (F1) als moderne Sorte mit kompaktem Wachstum und hohen Erträgen, geeignet für den Herbstanbau, resistent gegen Falschen Mehltau
Romanesco anbauen: Jungpflanzen heranziehen und ins Freiland pflanzen
Romanesco ziehen Sie aus Samen, um dann die Jungpflanzen ins Freiland zu pflanzen. Mit der Aussaat können Sie Ende Februar beginnen. Zum Keimen benötigen die Samen eine Bodentemperatur von ungefähr 12 Grad Celsius. Gut geeignet für die Anzucht ist die Fensterbank, doch kann die Aussaat auch in ein windgeschütztes Frühbeet erfolgen. In frostigen Nächten decken Sie die Keimlinge im Frühbeet mit einem Vlies ab. Im Freiland ist die Aussaat erst ab April sinnvoll. Die Keimung erfolgt schon nach einer Woche. Haben Sie die Keimlinge auf der Fensterbank, pikieren Sie sie etwa drei Wochen nach der Keimung.
Romanesco auspflanzen ins Freiland: Ansprüche an Standort und Boden
Ab April können die Jungpflanzen ins Freiland, doch benötigen sie unbedingt einen sonnigen, geschützten Platz, um gut zu gedeihen. Der Boden muss nährstoffreich sein, da Romanesco wie alle Kohlsorten zu den Starkzehrern gehört.
Den Boden bereiten Sie ungefähr vier Wochen vor der Pflanzung von Romanesco mit reifem Kompost vor. Der Pflanzabstand und der Reihenabstand sollten jeweils mindestens 50 Zentimeter betragen. Der klassische Romanesco braucht sogar einen Pflanz- und Reihenabstand von jeweils 70 Zentimetern.
Tipp: Arbeiten Sie Hornspäne in den Boden ein, damit der Romanesco eine gute Starthilfe bekommt.
Pflege von Romanesco: wässern und düngen
Haben Sie Romanesco ins Freiland gepflanzt, gießen Sie ihn gut an. Lassen Sie den Boden nicht austrocknen. Im Sommer gießen Sie häufiger. Lockern Sie den Boden regelmäßig auf und jäten Sie Unkraut. Versorgen Sie die Pflanzen während der Wachstumszeit alle zwei Wochen mit einem stickstoffhaltigen Dünger. Stellen Sie die Düngergaben vier Wochen vor der Ernte ein, da der Geschmack sonst beeinträchtigt wird.
Ernte von Romanesco: Kontrolle der Blütenstände
Abhängig vom Zeitpunkt der Pflanzung und der Sorte ist die Ernte von Romanesco oft schon acht bis zehn Wochen nach dem Auspflanzen möglich. Bei Romanesco gilt es, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte festzustellen. Kontrollieren Sie zur Erntezeit die Blütenstände mindestens jeden zweiten Tag. Die Ernte erfolgt, bevor sich die Kohlköpfe lockern. Ernten sollten Sie, wenn der Blütenstand vollständig von den äußeren Blättern freigegeben wird. Schneiden Sie einfach den Kohlkopf ab. Den Rest der Pflanze entsorgen Sie auf dem Kompost.
Krankheiten und Schädlinge von Romanesco: Kohlhernie und Kohlweißlinge
Da Romanesco eine Varietät des Blumenkohls ist, wird er von den gleichen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht wie der weiße Blumenkohl. Die Kohlhernie ist eine gefährliche Pilzkrankheit, die Ihre Kohlpflanzen unbrauchbar macht. Die Blätter der Kohlpflanzen werden mitunter von Erdflöhen zerfressen. Schützen Sie die Jungpflanzen beim Auspflanzen ins Freiland vor Schnecken. Eine große Gefahr stellt der Kohlweißling dar, der seine Eier an den Kohl ablegt und dessen Raupen die Blätter abfressen.