Rosen sind in fast jedem Garten zu finden. Die Königin der Blumen trägt ihren Namen zurecht, verzaubert sie doch mit grandiosen Blüten in vielen Farben. Dabei ist Rose nicht gleich Rose, denn die Schönheiten gibt es in vielen Arten. Jede Art hat ihre ganz eigenen Ansprüche an die Pflege. Einst waren Rosen echte Diven, die eine sehr intensive Pflege benötigten. Auch wenn die Königin der Blume immer noch umgarnt werden möchte, so gibt es doch inzwischen Züchtungen, die relativ pflegeleicht sind.
Rosen sind weit verbreitet
Ihren Ursprung haben Rosen auf der nördlichen Halbkugel. Wildrosen sind von China über den Mittleren und Nahem Osten bis nach Europa zu finden. Aber auch in Nordamerika gibt es wilde Rosen. Auf der südlichen Halbkugel sind nur wenige Arten.
Öfter blühende Rosen stammen aus China. Hier sollen sie bereits 2700 v. Chr. in Gärten kultiviert worden sein. Chinesische Rosen haben die Rosenzüchtungen in Europa sehr stark beeinflusst. Bereits in der Antike bezeichnete die Dichterin Sappho die Rosen als „Königin der Blumen“. Im antiken Griechenland wurden die Blumen sehr verehrt. So wurden Soldaten, die aus der Schlacht siegreich heimkehrten, mit Rosenkränzen willkommen geheißen. Ohne Frage wusste natürlich auch die griechische Göttin der Liebe – Aphrodite – die Rosen zu schätzen. Deshalb stehen die Blumen auch für die Liebe und die Schönheit.
Auch das Christentum schätzten die Rosen. Weiße Rosen standen für die Reinheit der Jungfrau Maria, rubinrote Rosen sollen aus dem Blut Christis entstanden sein. Selbst im Kirchenbau sind Rosen wiederzufinden.
Vor allem die Engländer haben die Rosen schon früh für ihre nationale Identität entdeckt. Nach dem Rosenkrieg der Häuser Lancaster und York wurde die Rosen zur Nationalblume. Richtig in Schwung kam die Rosenzucht während der Renaissance und des Barocks. Heimische Rosen wurden mit chinesischen, nordafrikanischen und persischen Rosen gekreuzt. Kaiserin Joséphine, die Ehefrau Napoleons, galt als eine der größten Liebhaberinnen der Rosen. In ihrem Garten im Schloss Malmaison gab es über 250 Rosensorten.
Die teuerste Rose der Welt
Die teuerste Rose der Welt ist etwa 15,8 Millionen Dollar wert. Gezüchtet wurde die Rose von David Austin, einem der bekanntesten Rosenzüchter unserer Zeit. Auf der Chelsea Flower Show 2006 in London wurde die Züchtung zum ersten Mal vorgestellt. 15 Jahre benötigte Austin für die perfekte Rose. Die pfirsichfarbene Juliet Rose verzaubert mit einer Blüte im Stil der alten Gartenrosen und einem betörenden Duft, der seinesgleichen sucht.
Zu den teuren und seltene Rosen zählen auch die „Morbiden Rosen“. Die Raritäten unter den Rosen verzaubern mit ungewöhnlichen Farben, zu denen vor allem Flieder und Mauve zählen. Aber auch Rosen in Braun oder Rosa oder mit bizarren Blütenformen zählen dazu. Eine exakte Definition gibt es aber dafür nicht. Übrigens, blaue Rosen zählen nicht dazu, denn diese gibt es nicht. Blaue Rosen sind keine echten Rosen, sie sind eingefärbt.
Diese Rosenarten gibt es
Rosen werden in acht Arten unterteilt. Unterteilt werden sie in Beetrosen, Edelrosen, Strauchrosen, Kletterrosen und Ramblerrosen, Bodendeckerrosen, Zwergrosen, Stammrosen und Wildrosen. Die Rosenarten unterscheiden sich vor allem im Wuchs und in der Blühfreudigkeit.
Rosenart | Eigenschaften |
Beetrosen |
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Kletterrosen und Ramblerrosen |
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Edelrosen |
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Strauchrosen |
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Bodendeckerrosen |
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Stammrosen |
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Zwergrosen |
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Wildrosen |
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Ein Duft von Rosen liegt in der Luft
Beim Anblick einer Rose kommt wohl jeder in die Versuchung, daran zu riechen. Wie enttäuschend ist es, wenn die Rosen nicht duften oder nur noch einen Hauch von Duft von sich geben. Einige Rosen duften aber besonders stark. Sie werden als Duftrosen bezeichnet. Oft steigt schon von Weitem der Duft von Himbeeren, Erdbeeren, Äpfeln, Honig oder Zitronen in die Nase. Es gibt aber auch würzige Düfte. Die Zucht von Duftrosen hat eine lange Tradition. Diese Rosen bieten Ihnen ein besonderes Sinneserlebnis. Ihr betörender Duft kann Stimmungen und Emotionen hervorrufen und hat eine emotionale Wirkung. Ihre ätherischen Öle werden oft in der Parfümherstellung verwendet. Zu den bekanntesten Duftrosen zählen die Damaszener-Rosen, die Bourbonrosen, Englische Rosen, Teerosen und Alba-Rosen.
Die berühmten Damaszener-Rosen
Sie stammen eigentlich aus dem Orient. In Persien wurden die Rosen schon vor vielen tausend Jahren kultiviert. Sie spielten hier eine wichtige Rolle in der Kultur. Im 13. Jahrhundert brachten Kreuzritter die Rosen mit nach Europa in die Gärten der Reichen. Da man in Europa annahm, die Rose käme aus Damaskus, hat die Blume den Namen Damaszener-Rose erhalten.
Mit ihren großen gefüllten Blüten, die einen intensiven süßen Duft verströmen, gehören sie zu den beliebtesten Rosenarten, die in verschiedenen Rosatönen blüht. Wie alle alten Rosenarten blüht auch die Damaszener-Rose nur einmal im Jahr. Inzwischen gibt es aber auch Züchtungen, die mehrmals blühen. Aus den Blüten wird heute Rosenöl und Rosenwasser gewonnen. Im Jahr 2013 war die Damaszener-Rose die „Heilpflanze des Jahres“. Heute gibt es nur noch zwei wirklich alte Sorten – „York and Lancaster“ und „Trigintipetala“ oder „Kazanlik“. Einer Legende nach soll die Rose „York and Lancaster“ eine Züchtung mit rosa, weißen und gefleckten Blüten an einem Strauch sein, die nach dem Rosenkrieg 1485 um das englische Königshaus entstanden ist. Die Sorte „Trigintipetala“ oder „Kazanlik“stammt aus dem bulgarischen Rosental, wo sie bereits 1689 erwähnt wurde. Sie ist eine Ölrose mit halbgefüllten rosa Blüten und einem sehr intensiven Duft.
Die Bourbonrose
Bourbonrosen kommen von der französischen Kolonie Île Bourbon. Gezüchtet wurden die Rosen im 19. Jahrhundert aus den Damaszener-Rosen und der Rosa chinensis. Die historische Rosensorte ist vor allem durch ihren betörenden Duft bekannt, der als süß, fruchtig und würzig beschrieben wird. Die großen gefüllten Blüten blühen weiß, rosa, rot und lila. Gerade in den letzten Jahren wurden einige der alten Sorten wiederentdeckt und betören nicht nur die Herzen von Rosenliebhabern.
Die Englische Rose
Englische Rosen sind vor allem Züchtungen des Rosenzüchters David Austin und sind eine sehr junge Rosenklasse. Die Blüten der Rosen ähneln den alten Rosensorten. Die rosettenförmigen Blüten verströmen einen intensiven Duft. Die Rosensorten sind sehr robust und wenig anfällig gegenüber Rosenerkrankungen. Sie wachsen buschig und entwickeln sich schnell zu reich blühenden Sträuchern.
Die Teerosen
Zu den stark duftenden Rosen gehört auch die Teerose. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist einer der ältesten Rosenklassen, deren Vorgänger aus China kamen. Teehändler brauchten die Rosen, die in China vor allem in Teegärten kultiviert wurden, mit nach Europa. Bereits im 17. Jahrhundert wurden die Rosen kultiviert. Ihre großen, gefüllten Blüten zeigen sich vor allem in Weiß, Rosa oder Rot. Berühmt sind Teerosen vor allem wegen ihres betörenden Duftes, der als sehr intensiv und fruchtig beschrieben wird. Die Sträucher werden groß und sehr buschig.
Die Alba-Rose
Alba-Rosen wurden vermutlich bereits im antiken Rom kultiviert. Alba-Rosen gelten als eine der ältesten bekannten Rosensorten. Berühmt sind die Rosen durch ihren frischen, blumigen Duft und ihr zarten Blüten, die sehr groß, einfach oder halb gefüllt sind. Alba-Rosen gibt es in Weiß oder zart Rosa. Alba-Rosen werden auch als Weiße Bauernrosen bezeichnet. Die Rosen wachsen buschig und überhängend und werden bis zu zwei Meter hoch. Sie sind sehr frosthart und können sogar im Halbschatten gepflanzt werden.
Die schönste Rose der Welt
Inzwischen gibt es über 30.000 Rosensorten. Wer weiß da schon, was die schönste Rose ist? Und schließlich ist für jeden eine andere Sorte überwältigend schön. Aber Rosen haben schon einige Superlative zu bieten. Wussten Sie, dass es tatsächlich schwarze Rosen gibt? Diese Rosen gehören zu den schönsten und außergewöhnlichsten Rosen der Welt. Und damit ist nicht die Black Baccara Rose gemeint. In der Türkei gibt es die schwarze Rose aus Halfeti. Diese Rosen blühen nur hier. Allerdings können Sie die schwarzen Rosen niemanden mitbringen, denn sobald die Rosen umgepflanzt oder gepflückt werden, verändern sie ihre Farbe.