Rote Bete gehören zu den gesündesten Gemüsesorten. Sie sind reich an Eisen, Vitamin C und Folsäure. Die Pflanzen sind zweijährig, doch werden sie nur einjährig kultiviert. Im zweiten Jahr bilden sie die Blüte aus. Die tolle Knolle hat ihren höchsten Wert, wenn sie etwa vier Monate nach der Aussaat geerntet wird. Die Knollen sind gut lagerfähig und aufgrund ihrer Eigenschaften für die Gesundheit ein ideales Wintergemüse. Rote Bete lassen sich leicht kultivieren und eignen sich daher gut für Einsteiger.
Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat
Möchten Sie Rote Bete kultivieren, stellt sich zuerst die Frage nach dem Zeitpunkt für die Aussaat. Dafür bestehen zwei Möglichkeiten:
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Rote Bete vorkultivieren und ab Ende März aussäen
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von Mitte April bis Anfang Juli direkt ins Freiland säen
So erfolgt die Vorkultur
Mit einer Vorkultur können Sie Rote Bete bereits frühzeitig ernten. Säen Sie Rote Bete in Anzuchterde und geeignete Anzuchtgefäße aus. Es handelt sich um Dunkelkeimer. Legen Sie die Samen zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde und bedecken Sie sie mit Erde. Bei einer Temperatur von 20 Grad keimen die Roten Rüben nach einigen Tagen. Halten Sie die Erde immer feucht, aber achten Sie darauf, dass sich keine Staunässe bildet.
Nach der Keimung reicht eine Temperatur von 15 Grad aus. Haben sich nach den Keimblättern die ersten Blätter gebildet, sollten Sie die Pflänzchen langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Bei frostfreiem Wetter können Sie die Jungpflanzen tagsüber wenige Stunden ins Freie stellen. Ab Mitte April können die Pflanzen direkt ins Freie. Sie sollten die zarten Pflanzen noch mit einem Vlies abdecken, da die Temperaturen dann noch unter den Gefrierpunkt rutschen können.
Die Wahl des richtigen Standorts
Rote Bete sind zwar ziemlich unkompliziert, doch lieben sie die Sonne. Sie brauchen einen sonnigen Standort. Bei Halbschatten sammelt sich in den Knollen mitunter zu viel Nitrat an. Rote Bete sind Tiefwurzler und benötigen tiefgründigen Boden. Der Boden sollte gut aufgelockert werden. Da sie Mittelzehrer sind, empfiehlt es sich, den Boden mit Kompost zu verbessern. Humusreicher, lockerer Boden bietet gute Bedingungen. Der Boden sollte nicht frisch mit Mist gedüngt sein.
Aussaat direkt ins Freiland
Ab Mitte April können Sie Rote Bete direkt ins Freiland, ins vorbereitete Beet, säen. Der Reihenabstand sollte etwa 25 bis 30 Zentimeter betragen. Die Samen säen Sie in zwei bis drei Zentimeter tiefe Rillen.
Säen Sie die Pflanzen zu früh ins Freiland, besteht die Gefahr, dass sie schossen, wenn es nach der Aussaat zu einem Kälteeinbruch kommt. Um das zu vermeiden, sollten Sie das Beet mit Vlies oder Stroh abdecken. Nach den Eisheiligen sind die Pflanzen außer Gefahr.
Aus einem Samenkorn können zwei bis drei Sämlinge entstehen. Zeigen sich die ersten Blätter nach den Keimblättern, sollten Sie die Pflanzen vereinzeln. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 10 Zentimeter betragen. So ist genügend Platz vorhanden, damit sich gute Knollen bilden können.
Tipp: Möchten Sie die Erntedauer verlängern, können Sie Rote Bete in Abständen von vier Wochen in mehreren Sätzen aussäen.
Rote Bete aus der Vorkultur ins Freie bringen
Haben Sie Rote Bete vorkultiviert, können Sie die Jungpflanzen ins vorbereitete Beet pflanzen. Der Abstand zwischen den Reihen beträgt 25 bis 30 Zentimeter. Zwischen den Pflanzen in einer Reihe sollte der Abstand 10 bis 15 Zentimeter betragen. Mit einem Pflanzholz stechen Sie Löcher. Die Jungpflanzen heben Sie vorsichtig aus dem Anzuchtgefäß und setzen sie in die Löcher ein. Die Erde drücken Sie vorsichtig an. Nun müssen Sie die Pflänzchen noch angießen.
Auf gute Nachbarschaft: Fruchtfolge sowie gute und schlechte Nachbarn
Um möglichst hohe Erträge zu erzielen, sollten Sie auf die richtige Fruchtfolge und die passenden Nachbarn achten. Als Vorkultur, im Jahr, bevor Sie Rote Bete anbauen, sind Kohlpflanzen, Bohnen oder Erbsen als Starkzehrer gut geeignet. Bohnen und Erbsen bieten den Vorteil, dass sie den Boden gut mit Stickstoff anreichern. Dort, wo Rote Bete oder artverwandte Pflanzen wie Mangold oder Spinat gestanden haben, sollten Sie mindestens vier Jahre lang keine Rote Bete mehr anbauen.
Gute Nachbarn |
Schlechte Nachbarn |
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Die richtige Pflege
Rote Bete benötigen viel Wasser. In der Wachstumsphase sollten Sie bei Trockenheit regelmäßig wässern. Bekommen die Pflanzen jedoch zu viel Wasser, entwickelt sich das Laub stärker, während die Knollen zurückbleiben. Ist es für die Pflanzen zu trocken, können die Knollen holzig werden.
Möchten Sie die Entwicklung der Knollen fördern, können Sie alle zwei bis drei Wochen einen kalihaltigen Gemüsedünger ins Beet einarbeiten. Gut geeignet ist auch eine verdünnte Brennnesseljauche, die Sie ins Gießwasser geben. Von Zeit zu Zeit sollten Sie den Boden auflockern und Unkraut jäten.
Zeit für die Ernte
Rote Bete können Sie drei bis vier Wochen nach der Aussaat ernten. Haben die Knollen die Größe eines Golfballs, können sie bereits geerntet werden. Diese jungen Knollen sind schön zart und haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Sie können mit der Ernte aber auch warten, bis die Blätter gelb werden. Bei den größeren Knollen ist der erdige Geschmack stärker ausgeprägt.
Die Rüben können Sie einfach am Laub aus der Erde ziehen. Möchten Sie Rote Bete lagern, müssen die Herzblätter erhalten bleiben, damit die Rüben nicht vertrocknen. Die vergilbten Blätter entfernen Sie. Spätestens bis zum ersten Frosteinbruch müssen Rote Bete geerntet werden.
So lagern Sie Rote Bete
In einer Holzkiste mit feuchter Erde oder Sand können sich Rote Bete nach der Ernte noch einige Zeit halten. Möchten Sie Rote Bete bis zum Winter lagern, sollte die Aussaat erst im Juni erfolgen. Rote Bete lassen sich am besten lagern, wenn das Laub bereits welk ist. Die Lagerung sollte bei hoher Luftfeuchtigkeit erfolgen. Rote Bete können sich dann bis in das Frühjahr halten. Nur Knollen, die nicht beschädigt sind, sollten gelagert werden.
Alternativ dazu können Sie Rote Bete in Zeitungspapier oder Küchentücher einschlagen und bis zu vier Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks lagern.
Probleme während der Kulturphase
Rote Bete sind ziemlich robust. Trotzdem können Probleme nicht völlig ausgeschlossen werden:
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verschiedene Pilzerkrankungen wie Echter und Falscher Mehltau
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Blattläuse
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Rübenfliege
Diese Probleme sind jedoch eher selten. Düngen Sie nicht zu stark, achten Sie auf die Pflanzabstände und die richtige Vorkultur und warten Sie mindestens vier Jahre, bis Sie wieder Rote Bete am selben Standort anbauen, lassen sich die meisten Probleme vermeiden.
So verarbeiten Sie Rote Bete
Haben Sie keine Möglichkeit, Rote Bete zu lagern, können Sie die Knollen schälen, in Scheiben oder Würfel schneiden, 25 Minuten kochen, abkühlen lassen und einfrieren. Auch durch Vakuumieren oder Einkochen lassen sie sich gut haltbar machen.
Rote Bete können Sie roh für Salate, Rote-Bete-Carpaccio oder mit Mozzarella verwenden. Rote Bete eignen sich auch für verschiedene Suppen. In dünne Scheiben geschnitten, können Rote Bete im Backofen zu Chips verarbeitet werden. In Scheiben oder Würfel geschnitten, ergänzen sie ein buntes Ofengemüse.
Tipp: Bei der Verarbeitung und Zubereitung sollten Sie immer Handschuhe tragen, da Rote Bete stark färben.