Rotklee, auch als Wiesenklee bekannt, ist eine heimische Pflanze, deren botanischer Name Trifolium pratense lautet. Das Wort Wiesenklee kommt daher, da der botanische Name sich von folium für Blatt und tri für drei ableitet. Das Wort pratense hingegen wird mit „auf der Wiese“ übersetzt. Der Rotklee zählt zu der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler, zu denen unter anderem auch Erbsen, Bohnen, Süßholz, Hauhechel oder die Färber-Ginstel zählen. Schaut man sich die engere Zuordnung an, wird der Wiesenklee der Gattung Klee zugeordnet, zu der auch Weißklee oder Purpur-Klee zählt.
Rotklee Merkmale
Der Rotklee ist eine krautige Pflanze, die vor allem nährstoffreiche Wiesen liebt. Daher ist der Wiesenklee oft an Wegrändern oder Waldlichtungen zu finden. Durch die Robustheit kann die Kleesorte sogar in Höhen von bis zu 2.500 Metern anzutreffen sein. Das mehrjährige Kraut kann eine Wuchshöhe von bis zu 70 cm erreichen. Allerdings sind die krautigen Pflanzen, die wild wachsten meist deutlich kleiner und erreichen eine Höhe von etwa 40 cm.
Wiesenklee ist ein typischer Tiefwurzler, der seine Pfahlwurzeln bis zu 2 Meter in die Tiefe strecken kann. Auch dies ist ein Grund, weshalb die Pflanze sehr anpassungsfähig ist und sich in Osteuropa, Asien und Europa wohlfühlt. Zudem wird er in den osteuropäischen und asiatischen Ländern auch als Heilpflanze angebaut und hat hier eine sehr große Bedeutung.
Die Blätter des Rotklees weisen eine Länge von 1,5 bis 6 cm aufweisen und haben einen fast glatten Blattrand. Was besonders auffällt ist der helle Fleck in der Mitte des Blattes. Die Blätter sind außerdem auf beiden seine leicht und fein behaart und sind meistens in einer Dreiergruppe angeordnet. Der so berühmte vierblättrige Klee hingegen ist äußerst selten zu finden. Die Stängel des Rotklees sind teilweise sehr leicht behaart und kantig.
Die Blütezeit des Rotklees ist zwischen Ende April und Mitte Oktober. Dabei bildet die Pflanze einen kugelförmigen Blütenstand, der unzählige rosa Blüten hervorbringt. In der Regel erreicht der Blütenstand eine Länge von bis zu 2 cm. Insbesondere im Frühling sind die Blüten eine sehr wichtige Nahrungsquelle für Insekten und Bienen.
Aussaat und Anbau von Rotklee
Rotklee wird immer häufiger als Nutzpflanze angebaut, zumal sie als Futterpflanze oder Heilkraut immer wichtiger wird. Ein weiterer Vorteil von Wiesenklee ist, dass die Pflanze als Gründüngungsalternative dient, da sie Stickstoff an sich binden kann.
Das Küchenkraut ist sehr anspruchslos und liebt sonnige bis halbschattige Lagen. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein, damit sich der Rotklee gut entfalten kann. Zudem liebt er mäßig feuchte Böden. Wer über einen sauren Boden verfügt, sollte beim Anbau noch ein wenig Kalk hinzufügen, damit das Kraut auch richtig wachsen kann.
Aussaat im Freiland
Die beste Aussaatzeit sind die Monate März und Mai. Freilandaussaat ist jedoch bis Mitte August möglich. Da die Samen des Wiesenklees Lichtkeimer sind, sollte die Tiefe nur rund 0,5 bis 1 cm betrage. Wichtig ist vor allem der Abstand des Rotklees, der mindestens 20 cm betragen sollte. Nur so kommt es nicht zur Nährstoffkonkurrenz.
Aussaat in Töpfen
Die Aussaat in Blumenkübeln dürfte recht schwierig sein, da der Rotklee ein Tiefwurzler ist. Somit müssten die Blumentöpfe sehr tief sein, da das Kraut Wurzeln von bis zu 2 Metern ausbilden kann. Bei zu niedrigen Kübeln können sich die Wurzeln nicht richtig entfalten, was sich dann natürlich auch auf das Wachstum auswirkt. Als Substrat eignet sich Blumenerde.
Rotklee gießen
Wiesenklee ist eine Pflanze, die eine mäßig feuchte Umgebung mag. Daher ist regelmäßiges Gießen für das üppige Wachstum unausweichlich. Es ist aber darauf zu achten, dass der Boden nicht nass, sondern nur mäßig feucht ist. Kommt es zu einer kurzen Trockenphase, nimmt das der Rotklee nicht übel, da er durch seine tiefen Wurzeln auch Wasser aus unteren Bodenschichten erhält.
Rotklee düngen
Rotklee muss im ersten Jahr eher nicht gedüngt werden, da er sich über die Wurzeln selbst versorgen kann. Lediglich wenn die Böden ausgelaugt sind, ist eine Düngung notwendig. Dabei werden vor allem Kalium und Stickstoff benötigt. Bevor der Rotklee ausgesät wird, sollte daher der Boden mit Rinderdung oder Kompost durchmischt werden.
Rotklee Schädlinge
Rotklee weist sehr selten einen Schädlingsbefall auf. Sollte es dazu kommen, sind meist die Rotklee-Spitzmausrüssler das Problem. Das Kleespitzmäuschen, wie der Schädling auch genannt wird, ist ein Käfer, der eine Größe von bis zu 3 mm aufweisen kann. Die Larven sind am gefährlichsten, da sie sich von den Blüten ernähren und auch Löcher in die Blätter fressen.
Überwintern von Rotklee
Rotklee ist winterhart und es müssen keinen Vorkehrungen getroffen werden. Das Laub des Wiesenklees stirbt in den Wintermonaten ab und treibt dann im Frühling wieder neu aus.
Welche Verwendung hat Rotklee?
Rotklee wird vor allem als Futterpflanze genutzt, da der Eiweißgehalt sehr hoch ist. Weiterhin kommt Wiesenklee als Gründungspflanze in Betracht, da sie Stickstoff an sich binden kann. Doch auch als Heilkraut für Frauen in den Wechseljahren wird sie in der alternativen Medizin häufig genutzt.
Insbesondere in der Küche ist Rotklee kaum noch wegzudenken. In der Regel wird das Kraut in Form von Sprossen verwendet, da die Keimlinge unzählige Mineralien und Spurenelemente enthalten. Neben Vitamin B1, B3 und Vitamin C sind auch Calcium, Kalium und Magnesium in den Sprossen enthalten. Die Rotklee-Sprossen haben einen milden nussigen Geschmack und werden ähnlich wie Kresse verwendet. Somit sind sie für Salatgerichte hervorragend geeignet.
Wer sich Rotklee-Sprossen anbauen möchten, kann bereits nach 5 bis 8 Tagen die ersten Keimlinge ernten und sie in der Küche als Verfeinerung von Salaten zu nutzen. Doch auch die jungen Blätter des Rotklees sind verzehrbar und passen besonders gut in Kräuterquarks. Vor allem mit Petersilie geht Rotklee einen sehr harmonischen Geschmack ein. Selbst in Smoothies werden Rotklee-Blätter immer beliebter, da sie voller Nährstoffe sind. Die schonen rosa Blüten hingegen können perfekt als Dekoration genutzt werden, sind aber ebenfalls essbar und weisen einen sehr milden Geschmack auf.