Rüben gibt es in zahlreichen Sorten, doch einige davon sind nur wenig bekannt. Das unter der Erde heranwachsende Wurzelgemüse ist gesund, zumeist winterhart und kann auf vielfältige Weise zubereitet werden. Es ist nährstoffreich und enthält viele Vitamine.
Möhren: beliebte und vielfältig verwendbare Gemüsesorte
Zu den beliebtesten Rübensorten gehören Möhren, die in vielen Sorten angeboten werden. Neben den typischen orangeroten Möhren gibt es auch weiße, gelbe und violette Sorten. Bereits im März sollten Sie Möhren aussäen. Die Keimdauer beträgt bis zu vier Wochen. Daher ist es sinnvoll, die Saat zu markieren, indem Sie den Möhrensamen mit Salat- oder Radieschensamen mischen. Bevor die Möhren erntereif sind, haben Sie Salat oder Radieschen abgeerntet.
Die Aussaat von Möhren ist noch bis in den Juli hinein möglich. Möhren sind winterhart und gut lagerfähig. Das Gemüse ist reich an Beta-Carotin, das wichtig für Haut und Augen ist. Darüber hinaus sind weitere wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Möhren schmecken roh, aber auch gekocht oder gedünstet. Sie können als Gemüsebeilage, aber auch als Suppe oder Eintopf verarbeitet werden.
Pastinaken: verwandt mit den Möhren
Pastinaken erinnern in ihrer Form an Möhren, doch sind sie weiß und haben einen süßlich-würzigen Geschmack. Sie können schon im März ausgesät werden. Die Keimdauer ist kürzer als bei Möhren. Auch die Samen unterscheiden sich in ihrer Form von Möhrensamen. Pastinaken können im Oktober und November geerntet werden. Sie sind winterhart und gut lagerfähig. Sie eignen sich für Gemüsebeilagen, Suppen und Pürees.
Tipp: Verwenden Sie zu gleichen Teilen Möhren und Pastinaken, die Sie putzen, waschen und schälen. Schneiden Sie das Gemüse in feine Scheiben oder würfeln Sie es. Kochen oder dünsten Sie es bissfest und salzen Sie es leicht. Mit Butter und Petersilie runden Sie den Geschmack ab.
Schwarzwurzeln: ein gesundes Wintergemüse
Schwarzwurzeln haben einen feinen, milden Geschmack und können ab März direkt ins Freiland gesät werden. Sie brauchen einen lockeren, tiefgründigen, humosen Boden, damit sich die Wurzeln nicht verzweigen und gerade ins Erdreich wachsen. Säen Sie die Schwarzwurzeln im Abstand von ca. 10 Zentimetern ins Beet. Der Reihenabstand sollte bei 30 Zentimetern liegen. Der Anbau ist auch im Hochbeet oder in der Mitte eines Hügelbeets möglich.
Schwarzwurzeln können im Oktober und November geerntet werden. Sie sind jedoch winterhart und können auch noch länger im Beet bleiben. Decken Sie die Pflanzen dann mit Laub oder Stroh ab, um sie im Winter ernten zu können. Beim Schälen setzen die Wurzeln weiße Milch frei, die sich nur schwer von der Haut entfernen lässt. Tragen Sie daher beim Schälen Handschuhe und fetten Sie das Messer mit Öl ein. Geben Sie die geschälten Wurzeln in Wasser, dem Sie eine geringe Menge Essig und etwas Mehl zusetzen. So werden die Wurzeln nicht braun. Schwarzwurzeln sind hervorragend für Gemüsebeilagen, Pürees und Aufläufe geeignet.
Tipp: Verwenden Sie für den Auflauf Schwarzwurzeln, Pellkartoffeln, Kochschinken, saure Sahne und geriebenen Käse. Schälen Sie die Schwarzwurzeln, garen Sie sie kurz in Salzwasser und legen Sie sie in eine gefettete Auflaufform. Geben Sie die in Scheiben geschnittenen Pellkartoffeln, die saure Sahne, den Schinken und den geriebenen Käse darüber. Backen Sie den Auflauf im Backofen, bis der Käse zerlaufen ist und eine goldbraune Farbe hat.
Topinambur: mehrjähriges Gemüse mit starkem Ausbreitungsdrang
Topinambur hat einen süßlichen Geschmack und gehört zur Familie der Sonnenblumen. Sie erhalten es in Knollenform. Die Knollen bringen Sie im Frühjahr in die Erde. Da die Pflanzen stark in die Höhe wachsen und sich verzweigen, eignen sie sich gut als Sichtschutz. Sie bringen schöne gelbe Blüten hervor.
Im Herbst können Sie die Knollen ernten. Lassen Sie einige im Boden, können Sie über viele Jahre ernten. Ernten Sie nur so viele Knollen, wie Sie für eine Mahlzeit brauchen, da sie sich nicht länger als vier bis fünf Tage halten und schnell an Geschmack verlieren. Da sich Topinambur stark ausbreitet, sollten Sie eine Wurzelsperre anlegen. Topinambur kann wie Kartoffeln zubereitet werden. Das Gemüse eignet sich für Bratkartoffeln, Aufläufe oder Suppen.
Teltower Rübchen: eine Spezialität aus Brandenburg
Teltower Rübchen haben ihren Ursprung im brandenburgischen Teltow und wurden bereits von Goethe geschätzt, der sie sich nach Weimar liefern ließ. Die Rübchen sind kegelförmig, haben eine weißgraue Rinde und weißes Fleisch. Sie neigen zur Bildung von Seitenwurzeln und weisen Querrillen auf. Der Boden sollte gut gelockert, sandig und humusreich sein. Die Aussaat kann schon im März erfolgen, doch eignen sich die Rübchen auch hervorragend als Nachkultur. Sie können dann im August im Reihenabstand von 20 Zentimetern gesät werden. Die Pflanzen werden auf einen Abstand von 10 Zentimeter vereinzelt.
Die Ernte ist bereits acht Wochen nach der Aussaat möglich. Teltower Rübchen haben einen milden, süßlichen Geschmack. Sie eignen sich gut als Gemüsebeilage, für Suppen, Eintöpfe, aber auch für Salate. Häufig werden die Rübchen gedünstet und mit Zucker karamellisiert, der in Butter geschmolzen wurde.
Kerbelrübchen: eine wenig bekannte Delikatesse
Kerbelrübchen sind fast in Vergessenheit geraten, doch sind sie eine Delikatesse. Sie sind kegelförmig und neigen zur Bildung von Seitenwurzeln, weshalb sie einen lockeren, humusreichen Boden brauchen. Düngen Sie den Boden gut und halten Sie ihn ständig feucht. Kerbelrübchen sind etwas anspruchsvoller im Anbau. Noch bis in den Dezember hinein kann die Aussaat ins Freiland oder in Anzuchtplatten erfolgen, da es von der Bildung der Keimblätter bis zum Erscheinen des ersten Blattpaars ziemlich lange dauern kann.
Die Rüben können den Winter über im Beet bleiben, wenn es keine Probleme mit Mäusen und Wühlmäusen gibt. Andernfalls werden sie im Herbst aus dem Boden genommen und im Keller in Sand eingeschlagen. Erst beim Einlagern entfalten sie ihr volles Aroma. Kerbelrübchen sind in ihrem Geschmack etwas scharf, ähnlich wie Sellerie, mit einem leichten Maronenaroma. Sie haben im gekochten Zustand eine Konsistenz wie eine mehlige Kartoffel und können daher wie Kartoffeln verwendet werden.
Mairübchen: Ernte nicht nur im Mai möglich
Mairübchen sind kugelrund, mit weißem Fleisch und einer weißlichen Schale. Sie können abhängig vom gewünschten Erntezeitpunkt von März bis August ins Freiland gesät werden. Die Aussaat ist zeitlich versetzt möglich, um die Ernteperiode zu verlängern. Achten Sie auf einen Reihenabstand von 20 Zentimetern und dünnen Sie die Rübchen auf einen Abstand von 10 bis 15 Zentimetern aus. Der Boden sollte stets locker und feucht sein.
Schon sechs bis acht Wochen nach der Aussaat kann die Ernte erfolgen. Die Rübchen haben einen süßlich-würzigen Geschmack und eignen sich hervorragend für Salate, aber auch als Gemüsebeilage mit Butter. Die Rübchen verarbeiten Sie nach der Ernte am besten möglichst schnell, denn sie sind nicht lange lagerfähig.
Steckrüben: deftiges Gemüse für den Winter
Steckrüben gehören zu den Riesen unter den Rüben, denn sie entwickeln große Knollen mit brauner oder violetter Rinde und gelbem bis orangefarbenem Fleisch. Sie bevorzugen einen halbschattigen Standort mit einem nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Arbeiten Sie reifen Mist oder Kompost in den Boden ein. Die Aussaat erfolgt von Ende Mai bis Ende Juni direkt ins Freiland. Der Abstand zwischen den Reihen und zwischen den Pflanzen sollte jeweils 40 Zentimeter betragen. Lockern Sie den Boden regelmäßig und wässern Sie vor allem von Juni bis August reichlich. Das Wachstum fördern Sie mit einer Jauchedüngung, für die Sie auch Brennnesseljauche verwenden können.
Die Ernte erfolgt im Oktober und November. Kurzfristige Fröste bis minus sechs Grad Celsius vertragen die Rüben. Steckrüben lassen sich gut in einer Erdmiete oder in mit Sand gefüllten Kisten im kühlen Keller lagern. Das Gemüse eignet sich für deftige Eintöpfe mit Fleisch und Möhren, aber auch für Cremesuppen und Pürees.
Tipp: Gold- oder Butterrübchen sind die kleinen Schwestern der Steckrüben und haben einen milderen Geschmack. Sie können ähnlich wie Steckrüben verwendet werden. Die Aussaat ist vom zeitigen Frühjahr bis in den August möglich. Die Kultur dauert nicht so lange wie bei den Steckrüben.
Rote Bete: gesund und reich an Eisen
Rote Bete bildet nahezu kugelige Knollen mit rotem Fleisch und brauner Rinde aus. Nicht nur die Knollen, sondern auch die Blätter sind verwendbar und eignen sich für Smoothies. Rote Bete sind reich an Eisen, Folsäure und Kalium.
Von Mitte April bis in den Juni hinein kann die Aussaat direkt ins Freiland erfolgen. Rote Bete stellen keine hohen Ansprüche an die Pflege, denn sie gedeihen fast immer. Der Boden sollte gut vorbereitet und kompostiert werden. Säen Sie das Gemüse in Rillen von zwei bis drei Zentimetern Tiefe aus. Der Reihenabstand sollte bei 25 Zentimetern, der Abstand der Samen in der Rille 10 Zentimeter betragen. Lockern Sie regelmäßig den Boden und wässern Sie gut.
Die Ernte kann drei bis vier Monate nach der Aussaat erfolgen. Im kühlen Keller sind Rote Bete in einer Kiste mit Sand lagerfähig. Sie haben einen erdigen, etwas säuerlichen Geschmack und können für die Bereitung von Saft, für Salate, aber auch sauer eingelegt oder gedünstet verwendet werden.
Es gibt auch Gelbe Bete, geringelte Bete, die rot-weiß geringelt sind, sowie weiße Bete. Diese Sorten schmecken weniger erdig.