Wir wissen, dass man durch das Einkochen/Einwecken oder durch die Herstellung von Marmelade Früchte lange haltbar machen kann. Eine weitere Methode ist das Ansetzen eines Rumtopfes. Dieser ist besonders in der kalten Jahreszeit beliebt, weswegen jetzt im Sommer der beste Zeitpunkt ist, um damit zu beginnen, die Früchte zu konservieren. Wir zeigen Ihnen, was Sie dafür brauchen und wie es funktioniert.
Wie ein Rumtopf funktioniert
Alkohol und Zucker haben die Eigenschaften, Früchte lange konservieren zu können. Alkohol sorgt ab einem Alkoholgehalt von 20 % und mehr dafür, dass nicht mehr ausreichend Wasser vorhanden ist, damit Keime existieren können. Zucker hat eine sogenannte hygroskopische, also eine wasserbindende Wirkung. Auch hier wird den Keimen das Wasser entzogen, weswegen diese nicht mehr existieren können. Eine Kombination aus beidem ist also eine perfekte Möglichkeit, Früchte lange haltbar zu machen. Und eine schmackhafte noch dazu.
Daher sind Alkohol (in diesem Fall Rum) und Zucker die Hauptbestandteile eines Rumtopfes. Und natürlich Früchte, dazu aber gleich noch ausführlicher. Da Früchte aus dem eigenen Garten in den Sommermonaten reif sind, werden diese bereits jetzt eingelegt. Weil aber nicht alle Früchte zur gleichen Zeit reifen, kommen im Laufe von mehreren Monaten immer wieder neue dazu, sodass sich der Rumtopf stetig füllt. Im Winter – meist in der Vorweihnachtszeit – ist er dann fertig und kann genossen werden.
Was Sie alles für einen Rumtopf brauchen
Allen voran natürlich die Früchte, den Rum (über 50 Volumenprozent), weißen oder braunen Zucker und – nach Wunsch – Gewürze wie Kardamom und Zimt, damit es auch schön weihnachtlich wird.
Geeignete Früchte für den Rumtopf sind (je nachdem natürlich, was Ihr Garten hergibt):
- Erdbeeren (werden oftmals als Grundlage genommen, schon allein deshalb, weil sie als eine der ersten Früchte reif sind)
- Kirschen/Sauerkirschen
- Johannisbeeren
- Heidelbeeren
- Stachelbeeren
- Aprikosen/Pfirsiche
- Pflaumen
- Mirabellen
- Brombeeren
- Himbeeren
- Trauben
- Äpfel
- Birnen
So, nun haben wir die Zutaten, die hinein kommen. Doch wie sollte das Gefäß aussehen? Im Idealfall nehmen Sie dazu einen Rumtopf. Dieser besteht aus Ton und hat einen Deckel, alternativ können Sie auch einen Steinzeugtopf nehmen. Möglich ist auch ein großes Einmachglas. An Fassungsvermögen sollte der Rumtopf zwischen 3 und 5 Litern haben, je mehr, umso besser. Schließlich kommen immer wieder neue Früchte dazu.
Den Rumtopf ansetzen
Nachdem wir alles haben, was wir brauchen, geht es nun daran, den Rumtopf anzusetzen.
- Waschen Sie die Früchte, die als erstes hineinkommen sollen und trocknen Sie diese ab.
- Geben Sie sie nun mit der gleichen Menge an Zucker in den Topf, mischen Sie gut durch und lassen Sie das Ganze gut eine halbe Stunde ziehen.
- Nun wird mit Rum aufgefüllt und zwar so viel, dass die Früchte mit Alkohol bedeckt sind. Rühren Sie noch einmal gut durch. Wenn Früchte an der Oberfläche schwimmen, ist das in der Regel kein Problem. Um ganz sicher zu gehen und Schimmel zu vermeiden, können Sie den Rumtopf ein- bis zweimal in der Woche gut umrühren.
- Geben Sie den Deckel auf den Topf und stellen Sie den Rumtopf dunkel. Achten Sie auch darauf, dass so wenig Luft wie möglich hineingelangt. Wenn Sie ein Einmachglas verwenden, geben Sie unbedingt ein Tuch darüber, dass der Inhalt kein Licht abbekommt. Ideal ist es, wenn Sie den Rumtopf in einen kühlen Keller stellen.
- Sobald die nächsten Früchte reif sind, können Sie diese zum Rumtopf dazugeben. Vorher vermischen Sie die jeweiligen Früchte mit der Hälfte an Zucker und lassen alles eine halbe Stunde ziehen. Danach in den Rumtopf geben, mit Rum auffüllen und umrühren.
- Dies können Sie beliebig oft wiederholen, bis der Topf randvoll mit Früchten ist. Nach der letzten Zugabe mindestens 4 Wochen ziehen lassen.
Auswahl und Verarbeitung der Früchte
Früchte einfach ernten und ab in den Topf? Nein, ein paar Dinge gibt es durchaus zu beachten, damit der Rumtopf auch perfekt wird:
- Früchte müssen reif aber nicht überreif sein. Haben Sie bereits Druckstellen oder sind sie sehr weich, essen Sie sie lieber ganz schnell.
- Nach dem gründlichen Waschen der Früchte sollten diese gut abgetrocknet werden, denn wenn sie in den Rumtopf kommen, müssen sie sauber und trocken sein.
- Wenn Sie Weintrauben und Stachelbeeren verwenden, sollten Sie immer ein kleines Loch hineinstechen, so kann der Alkohol auch in die Frucht eindringen.
- Pfirsiche, Aprikosen, Mirabellen werden ohne Haut eingelegt.
- Bei Pflaumen können Sie die Haut dranlassen, sollten die Früchte aber halbieren und den Kern entfernen.
- Kirschen werden in der Regel nicht entkernt.
- Große Früchte werden in mundgerechte Stücke geschnitten.
- Verwenden Sie nur feste Früchte, da sie sonst matschig werden, vor allem bei Erdbeeren oder Himbeeren wichtig.
Der Rumtopf-Kalender
Welche Früchte haben wann Saison? Wann können Sie diese also zum Rumtopf geben?
- Juni: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen
- Juli: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Marillen, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Brombeeren
- August: Himbeeren, Johannisbeeren, Marillen, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Brombeeren
- September: Himbeeren, Heidelbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Trauben, Pflaumen, Birnen, Äpfel
- Oktober: Himbeeren, Trauben, Pflaumen, Birnen, Äpfel