Pflanzensamen können Sie inzwischen nicht nur als Samenkörner kaufen. Möchten Sie sich die Aussaat im Garten und auf dem Balkon erleichtern, entscheiden Sie sich für Saatbänder und Saatplatten, die Sie von verschiedenen Herstellern bereits für zahlreiche Arten von Saatgut bekommen. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Vorteile Saatbänder und Saatplatten bieten und wie Sie sie anwenden.
Saatbänder und Saatplatten: einfache und gleichmäßige Aussaat
Verwenden Sie einfaches Saatgut in Form von Samenkörnern, ist eine gleichmäßige Aussaat im richtigen Abstand nicht immer gewährleistet. Das ist vor allem bei Pflanzen mit winzig kleinen Samenkörnern ein Problem, beispielsweise bei Möhren.
Anders sieht es aus, wenn Sie Saatbänder und Saatplatten nutzen. Dabei werden die Samen in Vliesbänder oder -scheiben eingebettet. Der richtige Samenabstand wird dabei bereits berücksichtigt. Sie müssen nur das Saatband oder die Saatscheibe in der erforderlichen Saattiefe auf den Boden legen und mit Erde bedecken. Die Samen keimen so wie gewohnt und dringen durch das Vliesband oder die Vliesscheibe. Da der richtige Samenabstand bereits berücksichtigt wurde, müssen Sie die Pflanzen später nicht mehr vereinzeln.
Geeignete Pflanzen für Saatbänder und Saatplatten: Gemüse, Kräuter und Zierpflanzen
Saatbänder und Saatplatten erhalten Sie für zahlreiche Arten von Pflanzen. Bei Gemüsesorten mit großen Samen wie Dicken Bohnen, Buschbohnen oder Erbsen benötigen Sie keine Saatbänder, da es einfach ist, die Samen im entsprechenden Abstand in die Erde zu bringen. Die Saatbänder und Saatscheiben eignen sich jedoch für:
- Möhren
- Salat
- Spinat
- Radieschen
- Pastinaken
- Rettich
- Petersilie
- Dill
- Basilikum
- Schnittlauch
- Kresse
- bienenfreundliche Sommerblumenmischungen
Sie erhalten auch Saatbänder mit Mischungen aus Kräutern oder Salaten. Dabei kommt es darauf an, dass die gemischten Kräuter unter ähnlichen Bedingungen gedeihen.
Vorteile von Saatbändern und Saatscheiben: einfache Anwendung und richtiger Abstand
Saatbänder und Saatplatten bieten Ihnen eine Reihe von Vorteilen:
- für Beete im Garten, aber auch für Blumentöpfe, Balkonkästen, Pflanzkübel und Hochbeete geeignet
- immer der richtige Abstand der Samen
- kein Verziehen der Jungpflanzen notwendig
- einfache Anwendung
- Samen werden nicht von Vögeln gefressen oder vom Wind weggeweht
- auch für Einsteiger geeignet
Ein Nachteil gegenüber herkömmlichem Saatgut ist der etwas höhere Preis für Saatbänder und Saatplatten.
Saatbänder und Saatplatten richtig anwenden: Boden gut vorbereiten
Möchten Sie Saatbänder oder Saatplatten anwenden, müssen Sie den Boden gut vorbereiten. Grundsätzlich benötigen die Pflanzen das gleiche Substrat wie bei herkömmlichem Saatgut. Möchten Sie Saatbänder in die Beete oder ins Hochbeet bringen, müssen Sie abhängig von den Ansprüchen der Pflanzen den Boden mit Stallmist oder Kompost anreichern oder das Substrat entsprechend mischen. Auch dann, wenn Sie Saatbänder in Blumenkästen oder Saatscheiben in Blumentöpfen anwenden, ist das geeignete Substrat erforderlich.
Lockern Sie den Boden gut auf. Bei Saatbändern ist eine gleichmäßig tiefe Saatrille wichtig. Es kommt auf die Saattiefe und den Reihenabstand an, um die Saatbänder richtig in die Erde zu bringen. Die Saatbänder legen Sie in die Saatrillen und bedecken sie mit Erde. Saatscheiben legen Sie auf die Erde, um sie dann mit Substrat in der geeigneten Höhe zu bedecken. Gießen Sie nach der Aussaat und achten Sie darauf, dass die Erde immer feucht, aber nicht zu nass ist. Es ist wichtig, dass das Spezialpapier der Saatbänder und Saatplatten nicht austrocknet, da die Keimlinge sonst verkümmern würden, bevor sich Wurzeln ausbilden.
Saatbänder oder Saatplatten selbst herstellen: Geld sparen und Aussaat erleichtern
Möchten Sie sich die Aussaat erleichtern, aber beim Kauf von Saatgut sparen, stellen Sie Saatbänder oder Saatplatten selbst her. Sie benötigen dafür das entsprechende Saatgut sowie Küchenkrepp oder Toilettenpapier, etwas Mehl, Wasser und einen Pinsel. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rühren Sie einen dicken, streichfähigen Brei aus Mehl und Wasser als Kleber an.
- Verwenden Sie für Saatplatten Küchenkrepp und für Saatbänder Toilettenpapier. Das Material muss möglichst dünn und frei von Plastik sein.
- Legen Sie Streifen von Toilettenpapier oder Küchenkrepp vor sich hin und setzen Sie mit dem Mehlkleber die Samen im entsprechenden Abstand darauf.
- Legen Sie ein weiteres Blatt Toilettenpapier oder ein weiteres Blatt Küchenkrepp darüber und drücken Sie die noch feuchten Klebestellen vorsichtig an.
- Lassen Sie die Saatbänder und Saatplatten gründlich trocknen, bevor Sie sie weglegen. Das ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Die Saatbänder oder Saatplatten sollten Sie mit der Art der Samen und dem Datum beschriften.