Im Sommer sind verschiedene Gemüsesorten bereits abgeerntet. Lassen Sie die Beete nicht brach liegen und nutzen Sie sie für die Aussaat verschiedener Gemüse sowie Kräuter. Da der Boden warm ist, müssen Sie die Pflanzen nicht vorkultivieren.
In der zweiten Saisonhälfte säen: die Vorteile
Haben Sie einige Beete in der zweiten Saisonhälfte bereits abgeerntet, ist das noch eine gute Gelegenheit für die Aussaat anderer Gemüsesorten. Beachten Sie dabei die Fruchtfolge und säen Sie Gemüse aus, das eine gute Nachfrucht darstellt. Die Vorteile der Aussaat in der zweiten Saisonhälfte liegen auf der Hand:
- Abgeerntete Beete liegen nicht brach.
- Die Ernte kann mitunter noch im laufenden Jahr erfolgen.
- Die Keimung erfolgt schnell, da der Boden und die Luft noch warm genug sind und die Pflanzen nicht vorkultiviert werden müssen.
- Die Nährstoffe der Vorfrucht, beispielsweise von Erbsen oder Bohnen, werden ausgenutzt.
- Der Boden wird weniger von Unkraut durchwurzelt.
Tipp: Als Faustregel für die Fruchtfolge gilt, dass dort, wo zuvor Starkzehrer gestanden haben, Mittel- oder Schwachzehrer ausgesät werden. Mit einer Nachsaat in der zweiten Saisonhälfte und einem Wechsel der Pflanzenfamilie beugen Sie dem Befall mit Pilzen und Schädlingen vor.
In der zweiten Saisonhälfte säen: Was Sie beachten sollten
Verschiedene Gemüsesorten wie Wintersalate, aber auch schnell wachsende Gemüse wie Chinakohl oder Asia-Salate sind geradezu perfekt für die Aussaat im Juli oder einem späteren Monat. Einige Sorten ernten Sie noch im selben Jahr, während Sie andere im kommenden Jahr zeitiger ernten können.
Da die Tage kürzer werden, verlangsamt sich das Pflanzenwachstum bei der Aussaat in der zweiten Jahreshälfte. Bei einigen Salaten besteht der Vorteil darin, dass sie nicht in die Blüte gehen (schossen) und ungenießbar werden. Für verschiedene Sorten ist der Boden im Juli oder August sogar häufig noch zu warm. Sie keimen bei niedrigeren Temperaturen. Wird es zu warm, wässern Sie die Saat häufiger, um ihr den nötigen Kältekick für die Keimung zu geben.
Genauso wie bei der Aussaat im Frühjahr kommt es bei der Aussaat in der zweiten Jahreshälfte auf die geeignete Vorfrucht, aber auch auf die richtigen Nachbarn an. Gute Nachbarn für Radieschen sind beispielsweise Spinat und Salat.
Im Juli säen: Saatgut für Ganzjahres-Freilandkultur
Für die Aussaat im Juli kaufen Sie Saatgut, das für die Ganzjahres-Freilandkultur geeignet ist. Einige Samensorten eignen sich nur für die Frühjahrs- oder Herbstkultur und sollten im Juli nicht ausgesät werden. Im Juli können Sie
- Markerbsen,
- Buschbohnen,
- Radieschen,
- Möhren,
- Rote Bete,
- Rettich,
- Mangold,
- Kresse,
- Eisbergsalat,
- Endivien und
- Dill
aussäen. Lichtkeimer wie Dill bedecken Sie nur schwach mit Erde, während Sie andere Samen ungefähr doppelt so tief in die Erde bringen, wie die Samen groß sind. Wässern Sie viel, damit die Samen bei großer Hitze nicht austrocknen. Einige Gemüsesorten, beispielsweise Mangold oder Endivien, überstehen kühle Temperaturen und können auch noch bis in den Winter hinein geerntet werden. Einige dieser Gemüsesorten wie Bohnen, Erbsen, Radieschen und Rote Bete sind schnellwüchsig und noch vor dem ersten Frost erntereif.
Aussaat im August: Vorräte für Herbst und Winter sichern
Säen Sie verschiedene Gemüsesorten noch im August aus, steht Ihnen ein Vorrat für Herbst oder Winter bereit. Sogar Buschbohnen können Sie noch im August aussäen. Länger als bis zum 20. August warten Sie aber besser nicht. Die ersten Nachtfröste machen ihnen nämlich den Garaus. Buschbohnen tun dem Boden gut, da sie Stickstoff für die Nachfrucht liefern. Säen Sie die Bohnen dort, wo zuvor Spinat gewachsen ist.
Buschbohnen sind aber nicht das einzige Gemüse, das noch im August gesät werden kann. Für die Aussaat im August eignen sich auch
- Feldsalat,
- Grünkohl,
- Radieschen,
- Mangold,
- Petersilie,
- Spinat,
- Winterrettich und
- Winterportulak.
Für Mangold ist der August der letzte Aussaattermin. Lockern Sie das Beet gründlich und halten Sie es feucht, um den Samen gute Bedingungen für den Start zu geben. Am besten wächst Mangold auf einem Beet, auf dem zuvor Erbsen oder Bohnen gestanden haben. Der im Boden gespeicherte Stickstoff gibt den Sämlingen eine gute Starthilfe.
Tipp: Möchten Sie Mangold noch bis in das Frühjahr hinein ernten, mulchen Sie das Beet im Herbst mit einer dicken Schicht aus Laub. Das ist vor allem in milden Lagen zu empfehlen.
Aussaat im September: Lücken in den Beeten füllen
Soll das Gemüse noch bis zum Frost erntereif sein, setzen Sie es im September nicht mehr ins freie Beet. Füllen Sie Lücken in Ihren Beeten mit einer späten Aussaat, wird die Vegetationsperiode verkürzt. Eine Ausnahme bilden Radieschen, da sie nur eine außerordentlich kurze Vegetationsperiode haben. Sie können jetzt noch ins freie Beet gesät werden.
Bei der Aussaat in die Lücken der Beete können auch noch
- Feldsalat,
- Salatrauke,
- Winterportulak und
- Spinat
bis vor dem ersten Frost geerntet werden.
Bei Spinat entscheiden Sie sich für winterresistente Sorten, die noch im September gesät werden können. Spinat braucht humosen, tiefgründigen und feuchten Boden. Er gehört zu den Dunkelkeimern. Die Samen bedecken Sie gut mit Erde. Mit einem Vliestunnel oder Folie schützen Sie die Jungpflanzen vor Frost. Die Ernte ist ab Anfang November möglich. Winterfeste Sorten können sogar noch bis Anfang April geerntet werden.
Für die Aussaat im September eignen sich auch Asia-Salate. Sie sind Schwach- oder Mittelzehrer und stellen daher keine hohen Ansprüche an den Boden. Eine Düngung ist nicht erforderlich. Die Salate sind schon acht bis neun Wochen nach der Aussaat erntereif. Schneiden Sie die Salate häufig, können sie gut nachwachsen.
Aussaat von Bienenfreund: Kur für den Boden
Haben Sie die Beete im September abgeerntet und ist noch Platz vorhanden, eignet sich Bienenfreund (Phacelia). Die Pflanze säen Sie noch im September auf freien Gemüsebeeten aus. Sie ist eine hervorragende Gründüngung und wirkt für den Boden wie eine Kur. Säen Sie Phacelia breitwürfig in den gelockerten Boden und harken Sie die Samen mit dem Rechen ein. Während der Keimphase in den folgenden Wochen dürfen die Samen nicht austrocknen. Schneiden Sie die Stängel im Dezember ab und lassen Sie das Kraut auf dem Beet liegen. Wertvollen Humus erhalten Sie, wenn Sie die Reste der Pflanzen im kommenden Frühjahr beim Umgraben in den Boden einarbeiten. Für die nachfolgenden Gemüsepflanzen, darunter auch für Starkzehrer wie Kohl, ist Phacelia eine hervorragende Vorfrucht.