Beim Wort Safran werden viele hellhörig, denn das Gewürz ist fast Gold wert. Wer hätte gedacht, dass das Gewürz aus einem kleinen Krokus gewonnen wird, der sich auch noch in unseren Breitengraden anbauen lässt. Manch einer mag jetzt schon an den großen Gewinn denken. Doch um das begehrte Gewürz in ausreichenden Menge zu ernten, bedarf es viel Arbeit. Trotzdem lohnt sich der Anbau, denn die kleinen Krokusse sind im Herbst ein wunderbarer Hingucker.
Safran-Krokus – ein Steckbrief
Der Safran-Krokus ist ein außergewöhnlicher Vertreter aus der Gattung Krokus, die zur Familie der Schwertliliengewächse gehört. Sein botanischer Name lautet Crocus sativus. Die Pflanzenart ist ein Mutant aus dem Crocus cartwrightianus, der auf den ägäischen Inseln beheimatet ist. Safran-Kokusse sind wegen des dreifachen Chromosomensatzes unfruchtbar. Sie können nur über die Teilung der Safranknollen gewonnen werden.
Name: Safran-Krokus
Botanischer Name: Crocus sativus
Höhe: 5 bis 10 cm
Blütezeit: September – November
Blütenfarbe: violett
Pflanzenart: Würz-, Färbe- und Heilplfanze
Etwas Geschichte rund um den Safran-Krokus
Bereits vor 3600 Jahren wurde Safran als Gewürz genutzt und im Ägäisraum angebaut. Safran wurde einst nicht nur aös Gewürz verwendet, sondern auch zum Färben von Stoffen. Im Alten Orient konnten sich natürlich nur die Reichen die safrangelben Gewänder leisten. Nach Niederschriften von Homer wurde jeder Preis für Safran gezahlt. Im Mittelalter soll das Gewürz dreimal so teuer wie Pfeffer gewesen sein. In vielen Kulturen gehört Safran auch zur Hochzeit, denn er stand für Reichtum. So wurden Hochzeitsschleier gelb gefärbt und Safranfäden aufs Hochzeitsbett gestreut. Aber auch Salben, Balsame und Duftöle wurden aus Safran hergestellt. Und noch im 20. Jahrhundert wurde Safran bei Bindehautentzündungen und Quetschungen als Heilmittel eingesetzt. Übrigens soll Safran auch eine berauschende Wirkung haben. Er wirkt stimmungsaufhellend und wird noch heute bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt.
Heute gehört Safran zu den teuersten Gewürzen der Welt. Das Gewürz wird aus den Griffeln des Safran-Krokus gewonnen. Die Ernte ist Handarbeit. Für nur ein Kilogramm Safran müssen 150.000 bis 200.000 Blüten geerntet werden. Das entspricht einer Anbaufläche von etwa 10.000 Quadratmetern. Ein Pflücker schafft am Tag maximal 60 bis 80 Gramm. Der Preis für ein Kilogramm liegt je nach Qualität bei bis zu 30.000 Euro. Der Anbau im eigenen Kleingarten ist also nicht wirklich lukrativ und reicht maximal für den eigenen Bedarf.
So kommt der Safran-Krokus in den Garten
Safran-Krokusse können Sie nicht aussäen. Die Pflanzen können nur über die Knolle vermehrt werden. Die beste Pflanzzeit ist von Anfang August bis Ende September. Sie können die Zwiebeln aber auch noch bis zum ersten Bodenfrost setzen. Pflanzen Sie die Krokuszwiebeln gleich nach dem Kauf, da sie schnell austrocknen. Am schönsten wirken die Blumen, wenn Sie diese in kleine Gruppen setzen.
Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Im Gegensatz zu den frühjahrsblühenden Krokussen kommen sie auch mit weniger Licht zurecht. Natürlich bilden die Pflanzen an einem sonnigen Standort mehr Blüten aus. Optimal ist ein sandiger Lehmboden mit einem hohen Nährstoff- und Humusgehalt. Aber wer hat schon einen perfekten Gartenboden? Bringen Sie deshalb bei schweren Böden etwas Sand und Kompost ein. Arbeiten Sie eine gute Portion Humus in den Boden ein. Ideal sind auch Kuhmist oder andere Mistarten. Staunässe verträgt der Safran-Krokus nicht.
Der Safran-Krokus mag einen windgeschützten Standort. Dabei sollten Sie vor allem die eisigen Nordwinde beachten, die der Krokus nicht mag.
Safran-Krokusse sollten Sie etwas tiefer setzen als andere Krokusarten. Setzen Sie die Blumenzwiebeln mindestens zehn bis 15 Zentimeter tief. Zwischen den Krokuszwiebeln sollten Sie einen Abstand von zehn Zentimetern einhalten. Für einen Quadratmeter benötigen Sie etwa 100 Safranknollen. Möchten Sie den Krokus anbauen, um den Safran zu nutzen, sollten Sie mit etwa fünf Quadratmetern rechnen. Pro Quadratmeter ernten Sie etwa ein bis drei Gramm Safran.
Braucht der Safran-Krokus Pflege?
Einmal gepflanzt, können Sie die Krokusse sich selbst überlassen. Für eine schönere Blüte können Sie die Pflanzen beim Austrieb mit Nährstoffen unterstützen. Etwas reifer Kompost reicht aus. Auch einen organischen Dünger können Sie einsetzen. Auf keinen Fall sollten Sie die Blätter zu früh abschneiden. Nach der Blüte beginnen diese zu welken. Über die Blätter werden aber immer noch Nährstoffe und Energie gesammelt. Entfernen Sie diese erst, wenn alles komplett verwelkt ist. So bleibt die Pflanze lange vital. Da der Safran-Krokus wintergrün ist, kann es in sehr kalten Wintern ratsam sein, die Pflanzen mit etwas Reisig oder einem anderen Winterschutz abzudecken. Etwas empfindlich reagiert der Safran auf Konkurrenz. Halten Sie die Plätze deshalb frei von Unkräutern.
Safran-Krokus vermehren – das geht ganz von allein
Safran verwildert leicht, denn die Knollen bilden Brutknollen aus. Möchten Sie den Safran auch an anderen Stellen pflanzen, können Sie die Knollen ab Juni aus dem Boden entnehmen und teilen. Ziehen Sie die Safranknollen alle fünf Jahre um. Der Boden ist dann ausgelaugt und die Pflanzen benötigen einen frischen Boden. Der bisherige Standort sollte dann für die nächsten zehn Jahre nicht mit Safran bepflanzt werden.
So gewinnen Sie den köstlichen Safran
Zwischen Oktober und November können Sie die Blüten pflücken. Ernten Sie am Morgen, bevor sich die Blüten öffnen. Blüten, die bereits aufgegangen sind, eignen sich nicht mehr für die Ernte. Durch die Blütenernte treiben die Pflanzen immer wieder neue Blüten. Die geernteten Blüten öffnen sich im warmen Zimmer und Sie können die Safranfäden entnehmen. Nach der Ernte sind die Fäden noch feucht und müssen getrocknet werden. Nach der Trocknung sollten die Safranfäden mindestens drei Monate lagern, bevor Sie diese nutzen. In dieser Zeit entwickelt sich das besondere Aroma. Frischer Safran schmeckt noch nicht.
Lagern Sie das feine Gewürz unbedingt trocken und dunkel in einem luftdicht verschlossenem Gefäß, da es sonst Feuchtigkeit anzieht und sein Aroma verliert. Durchsichtige Verpackungen gehen auf Kosten des Aromas. Deshalb sind durchsichtige Gewürzverpackungen aus dem Handel mit Safran keine gute Entscheidung.