Obst und Gemüse abseits der Saison genießen und das ganz ohne schlechtes Gewissen (Stichwort: Treibhausgasemissionen) – geht das? Ja! Und zwar mit einem Einmachkalender! Einlegen, einkochen, trocknen etc., haben besagte Lebensmittel Saison, werden sie lange haltbar gemacht und für Zeiten konserviert, in denen sie sonst nicht zu haben sind. Ob Sie einen eigenen Garten haben oder Obst und Gemüse im Handel erwerben, ist dabei vollkommen egal. Das einzige, was Sie beim Kauf beachten müssen ist, dass die Lebensmittel gerade bei uns Saison haben.
Saisonkalender – wann Obst und Gemüse geerntet werden
Betrachten wir uns mal die wichtigsten Obst- und Gemüsesorten und sehen uns an, wann diese im Garten geerntet werden können bzw. hierzulande Saison haben und somit – aus deutschen Landen – im Handel erhältlich sind.
Gemüse |
Erntemonate |
August bis September |
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Juli bis Oktober |
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Mai bis Oktober |
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Juli bis Oktober |
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Juni bis Oktober |
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Juli bis Oktober |
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Juni bis November |
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Juni bis August |
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Juni bis November |
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Frühlingsknoblauch |
September bis Oktober |
Mai bis Oktober |
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November bis Februar |
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Juni bis Oktober |
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Juni bis Oktober |
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Juli bis November |
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Mai bis Oktober |
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August bis November |
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Januar bis Dezember |
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Mai bis Juli |
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Mai bis Oktober |
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Mai bis Oktober |
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Juni bis Oktober |
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Juli bis Oktober |
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September bis März |
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September bis November |
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Mai bis Oktober |
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Mai bis Oktober |
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Rhabarber |
April bis Juni |
Oktober bis März |
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Juli bis November |
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Juni bis November |
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Oktober bis Februar |
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April bis Juni |
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März bis Mai |
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Mai bis Juni |
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Mai bis Oktober |
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September bis Dezember |
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Juli bis Oktober |
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Juni bis November |
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Winterknoblauch |
Juli bis August |
Mai bis Februar |
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Juni bis Oktober |
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Juni bis August |
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Juli bis Oktober |
Obst |
Erntemonate |
Äpfel |
August bis Oktober |
Aprikosen |
Juli bis August |
Birnen |
August bis Oktober |
Brombeeren |
Juli bis September |
Erdbeeren |
Mai bis Juli |
Heidelbeeren |
Juli bis September |
Himbeeren |
Juni bis August |
Holunderbeeren |
September bis Oktober |
Honigmelonen |
Juni bis September |
Johannisbeeren |
Juni bi August |
Kirschen |
Juni bis August |
Mirabellen |
Juli bis September |
Pfirsiche |
Juli bis August |
Pflaumen |
Juli bis September |
Preiselbeeren |
August bis Oktober |
Quitten |
September bis November |
Stachelbeeren |
Juni bis August |
Wassermelonen |
August bis September |
Weintrauben |
September bis Oktober |
Einmachkalender: Gemüse und Obst haltbar machen
Kommen wir nun dazu, wie Sie Obst und Gemüse für Zeiten konservieren können, in denen sie keine Saison haben. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten:
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Lagern
Bestimmte Obst- und Gemüsesorten lassen sich über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen oder gar Monaten lagern. Dazu gehören Wurzel- und Knollengemüse wie Möhren, Steckrüben, Knollensellerie, Pastinaken, Petersilienwurzeln, Rettich, Rote Bete, Kohlrabi, Weißkohl, Wirsing und Rotkohl. Sie sind unter entsprechenden Bedingungen (kühl, trocken und dunkel) oft mehrere Monate lagerfähig. Ebenso können Sie Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch über einen langen Zeitraum lagern.
Beim Obst sind es vor allem Äpfel, Birnen und Quitten die im kühlen Keller mehrere Wochen bis Monate frisch bleiben. Werden Äpfel lange gelagert, verlieren Sie allerdings ihre Vitamine.
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Einkochen
Das Einkochen von Obst und Gemüse funktioniert sehr einfach und ist auch ohne einen speziellen Einkochtopf durchzuführen. Die Lebensmittel werden gewaschen, geschält und in Stücke geschnitten. Nun werden sie in sterilisierte Einmachgläser gefüllt und mit dem Deckel verschlossen. Geben Sie die Gläser bei 180 Grad in den Backofen. Sobald die Flüssigkeit in den Gläsern zu perlen beginnt, schalten Sie den Ofen aus und lassen die Gläser noch rund eine halbe Stunde drin. Danach abkühlen lassen und dunkel lagern – so ist das Eingekochte mehrere Monate haltbar.
Prinzipiell kann jedes Gemüse eingekocht werden. Gurken, Spinat und Tomaten können durch die Hitze allerdings sehr weich und dadurch matschig werden. Auch beim Obst gibt es Sorten, die für das Einkochen nicht gut geeignet sind. Dazu gehören Erdbeeren und Himbeeren – auch sie werden weich und matschig. Gar nicht geeignet sind Wassermelonen.
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Einlegen
Gemüse kann auf drei Arten eingelegt werden:
- Sauer einlegen: Das Gemüse wird roh oder gegart in Einmachgläser gegeben und mit kaltem oder heißem Essigsud übergossen. Heißer Sud macht das Gemüse weicher.
- Salzig einlegen: Dazu wird eine Salzlake aus Wasser und Salz (gerne weitere Gewürze) gekocht und anschließend über das in ein Glas gefülltes Gemüse gegeben. Der Sud sollte vorher abkühlen.
- In Öl einlegen: Das Gemüse garen, in Gläser füllen, nach Belieben würzen und mit Öl aufgießen.
Obst wird in der Regel in Zuckerwasser eingelegt. Dazu das gewaschene und klein geschnittene Obst in Gläser füllen und mit aufgekochtem Zuckerwasser übergießen.
Die Flüssigkeiten sollten Obst und Gemüse vollständig bedecken. Die Gläser luftdicht verschließen und kühl und dunkel lagern, so halten die Lebensmittel mehrere Monate. Wie schon beim Einkochen sind auch beim Einlegen Gemüse- und Obstsorten, die besonders weich sind oder werden nicht unbedingt geeignet.
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Trocknen und Dörren
Gemüse und Obst können Sie auch haltbar machen, indem Sie es trocknen oder dörren. Getrocknet wird bei Temperaturen zwischen 30 und 50 Grad an der Luft, beim Dörren kommen zusätzliche Heizquellen wie Dörrofen oder Backofen zum Einsatz. Der Trocken- oder Dörrvorgang kann mehrere Stunden dauern. Obst und Gemüse, das sehr viel Wasser enthält sollte für optimale Ergebnisse besser gedörrt werden.
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Einfrieren
Obst und Gemüse lässt sich auch prima bei tiefen Temperaturen haltbar machen. Packen Sie die Lebensmittel in Gefrierbehälter oder –beutel und geben Sie diese in die Tiefkühltruhe. Nicht geeignet sind Obst- und Gemüsesorten mit einem hohen Wasseranteil wie Melonen, Himbeeren, Trauben, Tomaten, Gurken und Rettich.
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Fermentieren
Fermentieren ist eine gesunde Möglichkeit, Gemüse und Obst lange haltbar zu machen. Gesund deswegen, da durch den Prozess zusätzliche Vitamine entstehen. Das Obst oder Gemüse wird kleingeschnitten oder gehobelt und anschließend in sterile Gläser gefüllt. Nun wird eine Salzlake aufgekocht (auf 1 Liter Wasser kommen etwa 30 Gramm Salz) und nach dem Abkühlen ins Glas gegeben. Die Gläser verschließen, allerdings nicht luftdicht, damit Gas austreten kann, denn nun beginnt die Gärung. Je länger die Gärung, desto saurer werden Gemüse und Obst. Die Haltbarkeit kann durch das Fermentieren sogar mehrere Jahre betragen.
Weiterhin lassen sich Obst und Gemüse direkt nach der Ernte zu Sirup, Marmelade, Gelee, Kompott, Mus, Pesto oder Chutney verarbeiten und so ebenfalls lange haltbar machen.
Ihr persönlicher Einmachkalender
Lassen Sie uns zum Schluss mal beispielhaft einen Einmachkalender für das ganze Jahr erstellen. Was ist wann zu tun – so könnte er aussehen:
Monat |
Obst & Gemüse verarbeiten |
Januar |
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Februar |
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März |
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April |
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Mai |
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Juni |
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Juli |
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August |
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September |
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Oktober |
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November |
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Dezember |
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