Salbei ist die Arzneipflanze des Jahres 2023 und nahezu jedem bekannt. Die aromatischen Blätter lassen sich nämlich hervorragend in der Küche als Würze einsetzen und nur die wenigsten Menschen kennen die hervorragende medizinische Wirkung. Doch genau deshalb ist der Salbei die Arzneipflanze des Jahres 2023. Welche Eigenschaften das Heilkraut hat und wie Sie sie anpflanzen können, erfahren Sie in diesem Bericht.
Der botanische Name sagt schon alles
Der botanische Name von Salbei lautet Salvia officinalis. Dabei leitet sich Salvia vom lateinischen Wort salvus ab und steht für gesund und wohl. Denn bereits im Mittelalter war der Salbei eine wichtige Heilpflanze für die Gesundheit und war in jedem Klostergarten zu finden.
Dabei hat die Pflanze ihren Ursprung in Mittelmeerraum und löst somit den Mönchspfeffer, der im Jahr 2022 Arzneipflanze des Jahres war, ab. Dabei ist die Arzneipflanze des Jahres aber nicht mit der Heilpflanze des Jahres zu verwechseln.
Der Salbei genoss schon immer einen sehr besonderen Stellenwert, da sie sich ständig erneuert. Der Halbstrauch, der bis zu 80 cm hoch werden kann, bildet immer neue Triebe und ist selbst im Winter noch grün. Diese Eigenschaft lässt vermuten, dass er die ewige Jugend verkörpert. Zumal er im Spätmittelalter als Allheilmittel galt und für nahezu alle Beschwerden eingesetzt wurde.
Denn zum einen werden dem Salbei menstruationsfördernde Eigenschaften zugesagt. Zum anderen ist er aber auch bei Husten ein Multitalent und kann sogar äußerlich bei Juckreiz und Wunden angewendet werden. Dies wurde auch schon in den Schriften aus dem 16. Jahrhundert notiert. Daher waren diese Anwendungen auch bis zum 20. Jahrhundert gang und gäbe und Salbei wurde für nahezu alle Beschwerden genutzt.
Schwitzen ade – Salbei hilft
Wissenschaftler forschen immer weiter und haben unter anderem auch herausgefunden, dass die Salbeiblätter (Salviae officinalis folium) bei weiteren Beschwerden hilfreich eingesetzt werden können. So sind sie unter anderem ein wichtiger Helfer gegen:
- Übermäßiges Schwitzen
- Sodbrennen
- Blähungen
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Hautentzündungen
In der Volksmedizin wird Salbei aber auch bei Husten, schlechtem Atem oder zum Abstillen genutzt. Zudem gilt Salbei seit jeher der Zahnhygiene. Als es noch keine Zahnbürsten gab, wurden einfach Salbeiblätter um den Finger gewickelt und Zähne und Zahnfleisch damit massiert.
Die Forschung geht sogar noch weiter und sieht im Salbei womöglich ein künftiges Alzheimer-Mittel. Dabei wurde festgestellt, dass verschiedene Salbei Arten das Enzym Acetylcholinesterase gehemmt werden können, was dann für eine Alzheimer-Demenz sehr interessant sein könnte.
Gleichzeitig zeigte der Studienkreis auf, dass Salbei auch eine Möglichkeit aufweist, die Cholesterinwerte zu regulieren. Selbst eine antiinfektiöse Wirkung bei vaginalem Pilz soll Salbei aufweisen, wenn die Behandlung lokal stattfindet. Da aber die öffentliche Förderung in Europa mehr schlecht als recht ist, wird sich diese These noch lange nicht bestätigen können. Dennoch ist Salbei eine hervorragende Pflanze, die nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Würze für Speisen eingesetzt wird.
Salbei pflanzen und pflegen
Salbei ist ein Halbstrauch und kann im Garten wie auch auf Balkon und Terrasse in Kübel gepflanzt werden. Das Kraut ist sehr anspruchslos und muss im Freiland nur bei großer Trockenheit gegossen werden. Im Kübel hingegen muss er öfter bewässert werden, da er zu schnell abtrocknet. Dennoch ist darauf zu achten, dass der Salbei keine nassen Füße bekommt, da die Heilpflanze Staunässe nicht verträgt.
Salbei liebt einen trockenen und vollsonnigen Platz mit einem kalkhaltigen und mageren Boden. So wird vor allem das Aroma sehr intensiv. Bei nährstoffreichem Boden wächst die Pflanze zwar besser, das Aroma ist aber deutlich milder.
Bereits im April kann die Pflanze ins Freiland gesät oder ausgepflanzt werden. Beachten Sie aber, dass nur der Echte Salbei winterhart ist. Andere Salbei Sorten kommen mit den kalten Wintern in Deutschland nicht so gut klar.
Salbei ist ein Insektenmagnet
Salbei ist eine sehr beliebte Bienenweide und zieht von Mai bis Juni, wenn der Salbei blüht, zahlreiche Insekten an. Die Blüten liefern den Insekten Nektar und Pollen und sind eine wichtige Nahrungsquelle. Aus diesem Grund sollten Sie beim Rückschnitt im Frühling nicht alle Triebe gleichzeitig schneiden. Besser ist es, wenn Sie im Frühling die Hälfte der Triebe schneiden und nach der Blüte die zweite Hälfte. So haben die Insekten eine wichtige und wertvolle Nahrungsquelle.
Ernte von Salbei
Salbei muss regelmäßig geerntet werden. Nur so kann das Heilkraut auch gut wachsen. Dabei werden im Frühling die Triebe mit einer Scherer gekürzt. Junge Blätter wie auch die Triebspitzen können Sie dann über den ganzen Sommer ernten und Ihre Speisen damit würzen, leckerer Tees zubereiten oder Tinkturen gegen übermäßiges Schwitzen und Entzündungen herstellen. Zudem lässt sich der Salbei sehr gut trocknen, wobei die Wirkung bei getrocknetem Salbei niedriger ist.
So können Sie Salbei in der Küche verwenden
Salbeiblätter sind herb und können schnell andere Aromen überdecken, wenn Sie zu viel davon einsetzen. Außerdem haben sie einen leicht bitteren Geschmack und erinnern an Kampfer. Der Geruch ist sehr würzig und aromatisch. Möchten Sie mit Salbei würzen, setzen Sie die Blätter nur sparsam ein, damit Sie Ihre Gerichte nicht überwürzen. Kombinieren können Sie Salbei überdies sehr gut mit Thymian und Rosmarin oder Oregano, also geschmacksstarken Gewürzen, die es mit dem starken Aroma des Salbeis aufnehmen können.
Die Blätter des Salbeis sind sehr vielseitig einsetzbar und können hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten genutzt werden. Auch Gemüse oder Saucen können Sie damit verfeinern. In der mediterranen Küche darf Salbei auf keinen Fall fehlen. Zudem lässt sich aus Salbeiblättern eine sehr leckerer Salbeibutter herstellen.
So stellen Sie die leckere Salbeibutter her
Salbeibutter ist zu Fleisch ein Muss und selbst auf dem Brot, schmeckt sie fantastisch und kann mit verschiedenen Wurstsorten perfekte kombiniert werden. Dabei lässt sich die Salbeibutter schnell und einfach mit nur wenigen Zutaten selbst herstellen.
Zutaten:
- 1 Handvoll Salbei
- 250 g Butter
- 1 Knoblauchzehe
- Meersalz und Pfeffer
Zubereitung:
- Salbei waschen, trocken und in klein hacken.
- Butter in einer Schüssel in die Mikrowelle geben, damit sie etwas weicher wird, aber nicht zerläuft.
- Butter mit Salz und Pfeffer würzen, Knoblauch pressen und die gehackten Salbeiblätter ebenfalls unter die Butter rühren.
- Alles gut vermischen und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Butter in eine verschließbares Gefäß geben und aushärten lassen.
- Bei Bedarf kann die Butter auch in Eiswürfelbehälter eingefroren werden.
Salbeibutter können Sie praktisch wie Kräuterbutter zu Fleisch und Fisch verwenden. Eingefroren ist sie etwa sechs Monate haltbar. Im Kühlschrank hält sich die Salbeibutter einige Wochen.
Ich setze gerne auf pflanzliche Heilmittel. Schön zu lesen, dass Entzündungen im Mund- und Rachenraum durch Salbei gelindert werden können. Das war mir nicht bewusst.