Salbei zählt zu den beliebtesten mediterranen Küchenkräutern, da mit den Blättern zahlreiche Gerichte auf besondere Weise aufgewertet werden können. Zudem ist der Salbei nicht nur eine Würzpflanze, sondern ihm werden auch Heilkräfte zugeschrieben. Die mediterrane Pflanze ist aber nicht nur auf der Fensterbank kultivierbar, sondern macht sich auch im Staudenbeet sehr gut. Wie Sie Salbei richtig pflanzen und pflegen, damit er optimal gedeiht, erfahren Sie hier.
Wissenswertes zu Salbei
Der Gewürzsalbei (Salvia officinalis) zählt zu der Familie der Lippenblütler und ist seit Tausenden Jahren eine wichtige Heilpflanze. Dies zeigt auch der Name Salvia. Im Lateinischen steht der Begriff salvare für heilen. Daher war Salbei in jedem mittelalterlichen Klostergarten zu finden und wird auch in vielen Kräuterbüchern genannt. Allerdings gibt es rund 900 verschiedene Sorten, die unter anderem einjährig oder mehrjährig sein können oder krautig wachsen oder nur als Zierpflanze genutzt werden können.
Salbei wird in der Regel bis zu 50 cm hoch und die Blätter sind lang gestielt. Reibt man diese zwischen den Fingern, verströmen sie einen angenehmen Geruch, der an Kampfer erinnert. Je nach Sorte und Art blüht der Salbei zwischen Mai und September in den Farben violett, weiß oder rosa.
Beliebteste Arten und Sorten von Salbei
Wie bereits erwähnt gibt es rund 900 verschiedenen Sorten und Arten an Salbei. Die beliebtesten sind jedoch folgende:
- Echter Salbei: Dieser Halbstrauch ist der Favorit unter den Sorten und Arten und hat sehr aromatische Blätter. Zudem ist er die wichtigste Heil- und Gewürzpflanze.
- Purpursalbei: Purpurascens hat dunkelviolette Blätter, die leicht grünlich schimmern und ist mehrjährig.
- Silberblatt-Salbei: Salvia argentea ist eiförmig und hat flauschige Blätter, die silbrig behaart sind. Die Blüten sind weiß und eine Augenweide für den Garten.
- Steppensalbei: Salvia nemorosa besticht vor allem durch die blauvioletten Blütenkerzen und kann im Sommergarten tolle Akzente setzen. Ab Juni blüht dieser besonders anspruchslose Salbei unermüdlich und zeigt sich von seiner schönsten Seite. Insbesondere der Steppensalbei punktet mit zahlreichen Sorten, die in allen Farben erhältlich sind.
- Wiesen Salbei: Salvia pratensis ist einer der wenigen Sorten, die bei uns heimisch sind. Der Halbstrauch zieht eine große Menge an Insekten an und bietet somit einen gut deckten Tisch für diese.
- Muskateller Salbei: Dieser Sorte ist zweijährig und wird erst im zweiten Jahr sehr üppig. Die weiß-rosa Blüten zeigen sich im Juli und August und hat einen sehr aromatischen, teilweise sogar aufdringlichen Duft. Zudem sät sich der Muskateller-Salbei gerne selbst aus.
- Ananassalbei: Salbia elegans Scarlet pineapple ist ein Kleinstrauch, der zwar bis zu 90 cm hoch wird, aber nicht winterhart ist. Die auffälligen, röhrenförmigen Blüten zeigen sich im Hochsommer und sind ein Blickfang in jedem Garten. Wie der Name schon sagt, duftet der Ananassalbei nach Ananas, wenn Sie die Blätter zwischen den Fingern verreiben.
- Schopfsalbei: Slavia viridis ist eine einjährige Sorte, dessen gefärbte Hochblätter an den Blütenständen ein absoluter Blickfang sind. Sie leuchten in Rosa und Violett und können in den Beeten tolle Akzente setzen, da er bis zu 70 cm hoch wird.
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Sorten im Handel. Für welche Sie sich am Ende entscheiden, ist natürlich Ihnen überlassen. Empfehlenswert ist es jedoch, dass Sie verschiedene Sorten und Arten zusammen anbauen, um immer frischen Salbei in den unterschiedlichsten Geschmacksnoten zu erhalten.
Anbau und Pflege von Salbei
Salbei ist relativ anspruchslos und benötigt nicht viel Zuwendung. Selbst, wenn er einmal vergessen wird, nimmt er es Ihnen nicht sofort übel. Allerdings benötigt Salbei in sehr trockenen Phasen Wasser, verzeiht es Ihnen aber, wenn Sie bei normalem Wetter weniger nach der Pflanze schauen.
Standort und Boden
Salbei liebt die Sonne und benötigt einen warmen und vollsonnigen Platz. Staunässe und Schatten akzeptiert die Pflanze nicht. Der Boden sollte nicht zu stickstoffreich, aber durchlässig sein und mit einem humusreichen Substrat können Sie nichts falsch machen – selbst im Blumentopf nicht. Denn auch hier gedeiht er problemlos. Da Salbei eine Mittelmeerpflanze ist, bevorzugt er sandige Lehmböden in Verbindung mit Steinen. Im Topf müssen Sie außerdem auf eine Drainageschicht achten, dass das Wetter ablaufen kann.
Haben Sie die mediterrane Pflanze im Freiland, ist sie zum Teil winterhart. Sorten mit panaschiertem oder rotem Blatt, müssen Sie die Pflanze im Winter schützen. Gleiches gilt auch für die Kultivierung im Blumentopf.
Pflanzen von Salbei
Der Zeitraum der Anpflanzung ist sehr unterschiedlich und es kommt auf Art und Sorte an. Während der Echte Salbei im April im Frühbeet ausgesät wird, können Sie Stauden praktisch das ganze Jahr anpflanzen. Möchten Sie den Salbei direkt ins Freiland aussäen, ist dies ab Mitte Mai möglich. Sobald aus dem Samen Jungpflanzen geworden sind, müssen Sie sie vereinzeln und auf einen Abstand von 40 Zentimeter achten. Natürlich ist es auch möglich, dass Sie im Pflanzenhandel Jungpflanzen kaufen und diese dann teilen, um sie zu vermehren und direkt ins Freiland zu setzen. Den beliebten Muskateller Salbei hingegen können Sie erst im Juli ins Freiland säen. Steppensalbei und Stauden-Salbei im Allgemeinen kann von Frühling bis Herbst angepflanzt werden.
Eine Anpflanzung nach September ist zwar möglich, aber die Gefahr, dass das mediterrane Kraut nicht mehr richtig wurzelt, ist groß. Dies bedeutet, dass das Kraut in einem kalten Winter stark gefährdet ist. Beachten Sie, dass der Zuwuchs und die Blüten im zweiten Jahr enorm sind und die Pflanze somit einen erstaunlichen Platz benötigt!
Tipp: Wenn Sie verschiedenen Salbei Sorten und Arten zusammen pflanzen, haben Sie nicht nur einen tollen Blickfang im Garten, sondern auch den herrlichen Duft der Blüten von Mai bis September.
Gießen von Salbei
Die mediterrane Würzpflanze ist sehr anspruchslos, benötigt aber dennoch etwas Pflege. Insbesondere nach der Anpflanzung ist es wichtig, dass das Kraut gut angegossen wird. Auch in den nächsten Wochen ist das Gießen von großer Bedeutung, wobei dies natürlich von Temperatur, Sonneneinstrahlung oder Bodenbeschaffenheit abhängt. Sobald sich neue Wurzeln gebildet haben, können Sie es mit der Pflege etwas lockerer angehen. Denn dann muss das Kraut nur noch in extremen Trockenphasen gegossen werden.
Kübelpflanzen müssen Sie etwas mehr Zuwendung geben, da hier der Wurzelraum nur begrenzt ist und deutlich weniger Wasser gespeichert werden kann. Daher müssen Sie Kübelpflanzen häufiger gießen, damit sie optimal gedeihen können. Achten Sie aber darauf, dass keine Staunässe entsteht.
Schneiden
Vor allem bei Echten Salbei verholzen die älteren Triebe, weshalb diese im Frühjahr zurückgeschnitten werden sollten. Somit kommt es nicht zu einer Überalterung und die Pflanze bleibt kräftig und kompakt. Schneiden sollten Sie den Salbei erst dann, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Dann können Sie den belaubten Bereich der Pflanze zurückschneiden, damit das Kraut neu austreibt und gleichzeitig kompakt bleibt. Muskateller Salbei hingegen muss nicht zurückgeschnitten werden.
Haben Sie unter anderem den Steppen-Salbei angepflanzt, müssen Sie einiges beachten. Die Staude sollte nach der ersten Blüte im Spätsommer auf ein Drittel der Trieblänge zurückgeschnitten werden. Mit etwas Blaukorn versorgen und gut wässern ist ebenfalls wichtig, damit er dann noch einmal Blüten ausbilden kann. Wenn Sie den Steppen-Salbei dann noch alle drei Jahre teilen, erhalten Sie eine tolle, blühfreudige und vitale Staude, die zur Augenweide in jedem Garten wird.
Düngen
Salbei benötigt in der Regel nicht viele Nährstoffe. Im Freiland müssen Sie so gut wie gar nicht düngen. Im Blumentopf hingegen schon, da hier das Erdreich wie auch die Nährstoffe begrenzt sind. Im Topf sollten Sie Salbei alle vier Wochen mit etwas Flüssigdünger düngen. Sie können hierfür mediterranen Dünger als auch Kräuterdünger nutzen.
Salbei überwintern
Echter Salbei ist relativ widerstandsfähig und übersteht auch Winter in gemäßigten Regionen. In rauen Lagen hingegen müssen Sie die Pflanze schützen. Es empfiehlt sich, den Wurzelbereich dick mit Laub zu mulchen und die Pflanzenkrone mit einem Vlies abzudecken.
Es gibt aber auch Arten, die nicht winterhart sind. Diese müssen Sie vor dem ersten Frost ausgraben und drinnen überwintern.
Salbei vermehren
Salbei lässt sich einfach und problemlos durch Stecklinge oder durch das Teilen der Pflanzen vermehren. Ein- und zweijährige Sorten hingegen werden durch eine Aussaat im April vermehrt, wobei sich viele Arten auch selbst vermehren.
Schädlinge und Krankheiten
Insbesondere der Ziersalbei ist sehr Robust und Schädlinge werden ihm so gut wie nie gefährlich. Beim Silberblattsalbei oder beim Muskatellersalbei kann es vorkommen, dass Schnecken sich durch Ihre Würzpflanze fressen. Daher sollten Sie diese vor allem im Frühling beim Austrieb schützen, damit die Schnecken keine Chance bekommen.
Zudem kann es bei Steppensalbei zu Echtem Mehltau kommen. Meist ist dies der Fall, wenn die Pflanzen zu eng stehen und nicht genügend Platz haben. Deshalb sollten Sie immer auf ausreichend Platz zwischen den Pflanzen achten, damit der Echte Mehltau erst gar nicht erscheint.
Salbei in der Küche
Ernten können Sie den Salbei fast das ganze Jahr über. Dabei werden die Blätter mit einer Schere oder einem Messer abgeschnitten. Die jungen Blätter sind natürlich gehaltvoller als die alten Blätter, weshalb ein regelmäßiges Ernten sinnvoll ist. Der Schnitt heißt aber auch, dass die mediterrane Pflanze so besser wächst, da die Triebe an der Basis um Verzweigen angeregt werden. Gleichzeitig kann durch den regelmäßigen Schnitt genauer gesagt die regelmäßige Ernte ein Verholzen verhindert werden.
Verwendet werden die Blätter als Zugabe zu Fisch, Fleisch, Gemüse oder auch Pasta und Gnocchi. Mit Essig und Öl können Sie die Blätter auch aromatisieren und einlegen. Die ätherischen Öle lösen sich dann heraus und Sie erhalten einen Salbeiessig oder Salbeiöl.
Auch können Sie die Salbeiblätter trocknen, um sie dann als Würze oder als Tee zu verwenden. Getrocknet halten sich die Blätter dann für mehrere Monate. Allerdings büßen getrocknete Salbeiblätter einiges an Inhaltsstoffen ein, weshalb Sie die frischen Blätter immer vorziehen sollten.
Zudem können Sie einen Salbei-Aufguss machen, um diesen gegen übermäßiges Schwitzen einzusetzen. Gleichzeitig hat Salbei den Ruf, antiseptisch, antibiotisch, antibakteriell und entzündungshemmend zu wirken und bei Halsschmerzen Linderung zu bringen. Auch bei Entzündungen am Zahnfleisch, Verdauungsbeschwerden und Menstruationsbeschwerden soll Salbei Abhilfe schaffen. Salbei ist also nicht nur eine hervorragende Würzpflanze, sondern kann auch bei körperlichen Beschwerden sehr umfangreich eingesetzt werden, weshalb jeder Gärtner dieses mediterrane Kraut in seinem Garten anbauen sollte.