Die Zwiebelfliege kann in einem Jahr mehrere Generationen hervorbringen und empfindliche Schäden im Gemüsegarten anrichten. Die gefräßigen Larven haben es schon auf junge Pflanzen abgesehen. Geschädigte Pflanzen sind an gekrümmten, gelben und welken Blättern zu erkennen.
Aussehen der Zwiebelfliege: Ähnlichkeit mit der Stubenfliege
Die Zwiebelfliege gehört zu den Blumenfliegen und ähnelt in ihrem Aussehen der Stubenfliege, die jedoch etwas schlanker und heller ist. Die erwachsene Zwiebelfliege hat einen hellgrauen, mit dunklen Härchen bedeckten Körper und wird bis zu sieben Millimeter lang. Zwischen ihren Flügelansätzen hat sie ein gelbes Schildchen.
Die Larven der Zwiebelfliege schlüpfen etwa 14 Tage nach der Eiablage und machen sich über die umliegenden Pflanzen her. Sie haben einen kopf- und beinlosen, weißlichen Körper und werden bis zu einem Zentimeter lang. Für die Überwinterung verpuppen sich die Larven. Die rotbraunen Puppen sind ungefähr sechs Millimeter lang und leben im Boden versteckt.
Lebensweise der Zwiebelfliege: jährlich zwei bis drei Generationen
Die Zwiebelfliege legt ihre Eier zumeist Anfang Mai direkt neben der Sprossbasis der betroffenen Zwiebelpflanze ab. Da sich die Zwiebelfliege von Nektar und Pollen des Löwenzahns ernährt, erfolgt die Eiablage zur Zeit der Löwenzahnblüte. Die Larven ernähren sich vom weichen Gewebe der jungen Zwiebelpflanzen und höhlen deren Blätter von innen aus. Eine einzige Larve kann mehrere Zwiebelpflanzen schädigen. Nach dem Reifungsfraß, wenn die Larven stark genug sind, verpuppen sie sich im Boden.
Die zweite Generation der Zwiebelfliege erscheint meist im Sommer. Deren Larven schädigen das Erntegut der Zwiebeln. In warmen Jahren wird häufig eine dritte Generation hervorgebracht, deren Larven sich von Winterzwiebeln und späten Porreesorten ernähren. Da die Pflanzen dann bereits größer und robuster sind, richten die Larven der dritten Generation nicht mehr so große Schäden an. Die Zwiebelfliegen überwintern als Puppen im Boden.
Schadbild der Zwiebelfliege: Fraßgänge und gekrümmte Blätter
Die Larven der Zwiebelfliege ernähren sich vorzugsweise von Jungpflanzen. Schon kurz nach dem Keimen haben die jungen Zwiebel- und Porreepflanzen eine gelblich-graue Farbe und welken. Sie lassen sich leicht aus der Erde ziehen. Die Blätter der befallenen Pflanzen sind mitunter bogenförmig gekrümmt. Sind die befallenen Pflanzen bereits größer, zeigt sich das Schadbild mit Fraßgängen. Von innen her fressen die Larven an den Blättern und sind oft noch in den Gängen sichtbar. Häufig haben die befallenen Pflanzen einen fauligen Geruch.
Häufig befallene Pflanzen: Zwiebeln und Porree
Die Zwiebelfliege befällt bevorzugt Zwiebelpflanzen:
- Zwiebeln wie Speise- und Gemüsezwiebeln
- Porree
- Knoblauch
- Schnittlauch
Ein starker Befall kann bei Schnittlauch zu einem Totalausfall der Ernte führen. Mitunter befallen die Zwiebelfliegen auch Tulpenpflanzen.
Vorbeugung gegen die Zwiebelfliege: Mischkultur und Nützlinge fördern
Möchten Sie einem Befall durch die Zwiebelfliege vorbeugen, verwenden Sie ein Gemüseschutznetz, mit dem Sie alle Zwiebelpflanzen vollständig bedecken. Achten Sie darauf, dass an den Rändern keine Lücken entstehen, um den Zwiebelfliegen keine Möglichkeiten zum Eindringen zu gewähren. Das Netz sollte eine Maschenweite von ungefähr zwei Zentimetern haben, um den Fliegen keinen Zugang zu ermöglichen.
Bereits im Frühjahr, vor der Flugzeit der Weibchen, bis hin zur Ernte, decken Sie die Beete damit ab. Damit die Zwiebeln gut wachsen können, lockern Sie das Netz nach und nach. Ein Gemüseschutznetz schützt zusätzlich vor einem Befall durch die Lauchmotte. Entfernen und entsorgen Sie regelmäßig verfaulte Zwiebeln aus dem Beet, damit sich darin keine Population von Zwiebelfliegen entwickeln kann. Entsorgen Sie die Zwiebeln im Hausmüll oder verbrennen Sie sie, damit sich die Zwiebelfliegen nicht erneut ausbreiten.
Beachten Sie diese Tipps:
- Warten Sie mindestens ein Jahr, bis Sie an der Stelle, wo die Zwiebeln gestanden haben, wieder Zwiebeln anbauen. Achten Sie auf Mischkulturen.
- Locken Sie Fressfeinde der Zwiebelfliegen an.
- Verwenden Sie keine stark riechenden Düngemittel und auch keinen Mist, um die Zwiebelfliegen nicht anzulocken. Besser geeignet sind Pflanzentees aus Wermut oder Rainfarn als Dünger.
Mischkultur: auch Fruchtfolge und Fruchtwechsel beachten
Mit einer Mischkultur wirken Sie der Ausbreitung der Zwiebelfliege entgegen. Gute Partner im Gemüsebeet sind
- Petersilie
- Möhren
- Kohl
- Busch- oder Stangenbohnen
Achten Sie auf einen regelmäßigen Fruchtwechsel und bauen Sie niemals Zwiebeln oder Porree zwei Jahre hintereinander auf derselben Stelle an. Als Vorfrucht von Zwiebeln eignen sich keine anderen Liliengewächse, aber auch keine Kartoffeln, Doldenblütler oder Zuckermais, da sich sonst Nematoden im Boden ansiedeln könnten. Kohl und Salat sind eine gute Vorkultur für Zwiebeln. Als Nachfrucht eignen sich Mangold, Radieschen, Kohlsorten oder Gurken.
Tipp: Stellen Sie in der Nähe Ihres Zwiebelbeets Insektenhotels auf, um die Ansiedlung nützlicher Insekten wie Hummeln oder Wildbienen zu fördern. Mit einer naturnahen Gestaltung des Gartens und Pflanzenvielfalt locken Sie ebenfalls viele Nützlinge an. Im Gartenfachhandel oder entsprechenden Onlineshops können Sie auch Fressfeinde der Zwiebelfliegen kaufen, beispielsweise Schlupfwespen oder Laufkäfer.
Zwiebelfliegen bekämpfen: biologische Spritzmittel nutzen
Kontrollieren Sie Ihre Zwiebeln und Porreepflanzen regelmäßig auf Befall durch die Zwiebelfliege. Je früher Sie den Schädling entdecken, umso einfacher ist die Bekämpfung. Es ist nicht möglich, die Zwiebelfliege direkt mit natürlichen Präparaten zu bekämpfen. Entfernen Sie die befallenen Pflanzen sofort, wenn Sie sie entdecken, aus dem Beet und entsorgen Sie sie schnellstmöglich durch Verbrennen oder im Hausmüll. Vom Kompost aus könnten sich die Zwiebelfliegen schnell wieder ausbreiten.
Brennnesseljauche kann in einem frühen Stadium helfen. Setzen Sie sie jedoch nur zwei bis drei Tage lang an, damit sie geruchsneutral ist und den Geschmack der Zwiebeln nicht beeinträchtigt.
Gegen die Zwiebelfliege werden verschiedene Insektizide angeboten, doch sollten Sie vorsichtig damit umgehen oder ganz darauf verzichten, um keine nützlichen Insekten zu schädigen.