Schädlinge wie Schnecken, Läuse und verschiedene Raupen können im Gemüse großen Schaden anrichten. Leider schmecken auch ihnen die leckeren Früchte aus dem Garten. Sie müssen aber nicht tatenlos zusehen, wie Kohl, Salat, Tomaten und andere Gemüsesorten vernichtet werden. Oft kann schon eine gekonnte Mischkultur und die Ansiedlung von Nützlingen den Schädlingen das Gemüse vermiesen. Wir verraten Ihnen, wie Sie erfolgreich gegen Schädlinge im Gemüsebeet vorgehen.
Die Plagen im Garten gehören zum Kreislauf der Natur
Kein Gärtner und kein Gemüse wird gänzlich von Gartenschädlingen verschont bleiben. Die gehören nun mal zur Natur – und machen leider auch die Ernte mehr oder weniger zunichte. Einige Schädlinge können Sie sicher verkraften. Sie gehören einfach zum Garten dazu. Treten sie aber in Scharren auf, sollten Sie sich wappnen und den Schädlingen den Kampf ansagen, bevor Ihre Ernte aufgefressen ist. Das muss nicht immer mit Chemie sein. Die möchten Sie bestimmt nicht im Garten, denn schließlich würden Sie die giftigen Inhaltsstoffe später mit dem Gemüse auch essen. Optimal sind Mischkulturen, die Schädlingen vom Gemüse vertreiben.
Welche Schädlinge gibt es im Garten?
Schädlinge im Garten lassen sich in verschiedenen Gruppen einteilen. Am stärksten verbreitet sind die zu den saugenden Insekten gehörenden Pflanzenläuse. Blattläuse, Schildläuse und Wollläuse machen sich nicht nur auf dem Gemüse breit, sondern sind auch auf Zimmerpflanzen zu finden. Zu den beißenden Insekten gehören die Raupen einiger Schmetterlinge und verschiedene Käfer. Außerdem können Schnecken, Nematoden und Milben Ihre Gemüsepflanzen und Blumen schädigen.
Die Schnecken
Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Nicht alle Schnecken werden dem Gemüsegarten gefährlich und ergötzen sich an Salat & Co. Es sind vor allem die Nacktschnecken, die das Gemüse mögen. Schneckenkorn ist nicht in jedem Fall eine gute Lösung. Vor allem dann nicht, wenn Sie Haustiere haben. Für diese ist das Schneckenkorn nämlich giftig. Da gibt es andere Lösungen. Sie sollten unbedingt Nützlinge in Ihrem Garten ansiedeln, welche die Schnecken zum Fressen gern haben. Vögel, Igel und Kröten lassen Nacktschnecken alt aussehen. Auch das Tigerschnegel, selbst eine Schneckenart, vertreibt die Nacktschnecken. Sollten Sie einen Selbstversorger-Garten haben, sind Laufenten eine gute Möglichkeit, die Schnecken zu vertreiben. Sie können Nacktschnecken aber auch absammeln und an anderer Stelle außerhalb des Gartens aussetzen. Kupferringe ums Beet oder Schneckenzäune halten die Tiere ebenfalls ab, das Gemüsebeet zu erobern.
Die Blattlaus
Blattläuse sitzen meist an der Unterseite der Blätter, Knospen und jungen Trieben. Die befallenen Pflanzenteile bekommen einen klebrigen Belag, Blätter rollen sich zusammen und Triebe verkümmern. Außerdem begünstigt der produzierte Honigtau die Ansiedlung von Rußtaupilzen. Blattläuse sind relativ einfach zu entfernen. Stark beschädige Triebe sollten Sie abschneiden. Ist die Pflanzen nur an vereinzelten Stellen betroffen, reicht oft ein starker Wasserstrahl. Bei einem sehr ausgedehnten Befall kann eine Seifenlösung oder Brennnesseljauche, mit der Sie die Pflanzen einsprühen, hilfreich sein. Außerdem gibt es Präparate auf natürlicher Basis wie unser Neudosan Neu Blattlausfrei, die Sie einsetzen können.
Die Wolllaus
Wollläuse treten vor allen an den Wurzeln von Pflanzen auf, die sich im Topf befinden. Aber auch an Blättern und Trieben ist sie zu finden. Sie schädigt die Pflanze gleich auf mehrere Arten. Zum einen sondert die Wolllaus ein Gift ab und scheidet den klebrigen Honigtau aus. Zum anderen saugt sie den Pflanzensaft. Blätter rollen sich ein und weiße Gespinste entstehen auf der Pflanze. Bei Topfpflanzen sollten Sie diese sofort umtopfen und die Wurzeln und andere befallene Teile mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen. Auch eine Mischung aus Spiritus, Kernseife oder Paraffinöl hat sich bewährt. Siedeln Sie im Garten Schlupfwespen und Florfliegen an. Sie vertilgen die Wollläuse.
Die Schildlaus
Auch die Schildlaus befällt vor allem Kübelpflanzen und Zimmerpflanzen. Vor allem der Oleander und der Lorbeer sind ihr Ziel. Aber auch Obstbäume haben unter den Läusen zu leiden. Schildläuse sitzen an der Blattunterseite, an Blattansätzen und anderen Stellen, die eher schwer zugänglich sind. Dadurch wird ein Befall meist erst dann bemerkt, wenn er ausgedehnt ist. Wie alle Läuse produzieren auch Schildläuse einen Honigtau, welcher die Blätter verklebt. Die betroffenen Blätter welken, Blüten sind meist deformiert. Schildläuse sollten Sie einfach mit einem feuchten Schwamm abwischen. Auch eine kleine Bürste kann hilfreich sein. Außerdem können Sie die Läuse mit einem starken Wasserstrahl oder mit einer Seifenmischung abspritzen. Produkte wie das Neudosan Blattlausfrei werden zur gezielten Bekämpfung eingesetzt.
Die Weiße Fliege
Die Weiße Fliege ist keine Fliege im ursprünglichen Sinn, sondern zählt zu den Mottenschildläusen. Vor allem Gurken, Kohl, Bohnen und Tomaten aber auch Zimmerpflanzen und Gewächshauspflanzen sind von dem Schädling betroffen. Optimal ist es, wenn Sie schon von vornherein dem Schädling vorbeugen und Nützlinge im Garten ansiedeln. Marienkäfer, Schlupfwespen und Spinnen sind natürliche Feinde der Weißen Fliege. Im Gewächshaus eignen sich Gelbtafeln mit Lockstoffen. Ebenso eignen sich Mittel mit Rapsöl und Kaliseife. Bei einem großflächigen Befall kann es notwendig werden, betroffenes Gemüse zu entfernen.
Der Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler ist in unseren Regionen ein relativ neuer Schädling. Ursprünglich kommt der Schädling aus Asien. Er befällt vor allem Buchsbäume und vernichtet ganze Bestände. Eine Bekämpfung sollten Sie deshalb so früh wie möglich beginnen. Bereits im Frühjahr können Sie Hecken, die gut eingewachsen sind, mit dem Hochdruckreiniger durchspülen. Auch Algenkalk kann bei Befall vorteilhaft sein. Siedeln Sie Vögel im Garten an. Besonders der Spatz macht dem Buchsbaumzünsler der Garaus. Aber auch Wespen und Hornissen zählen zu den natürlichen Feinden. Buchsbaumzünsler-Fallen unterbrechen die Vermehrung der Schädlinge.
Der Frostspanner
Zu den gefräßigen Schmetterlingsraupen gehört der Frostspanner. Die Raupen können einen enormen Schaden an Bäumen und Sträuchern anrichten. Frostspanner fressen vor allem Blätter und Knospen. Zur Vorbeugung sind Leimringe zu empfehlen.
Die Nematoden
Nematoden werden auch als Fadenwürmer bezeichnet. Sie können sowohl Nützling als auch Schädling sein. Schädliche Nematoden befallen Gemüse und Obst. Besonders Kartoffeln, Rüben und Spinat sind davon betroffen. Wurzeln und Blätter werden beschädigt und die Pflanze welkt. Ein Fruchtwechsel kann sich vorteilhaft bei der Bekämpfung auswirken. Haben Nematoden Ihr Gemüsebeet in Besitz genommen, sollten Sie die Pflanzen samt Wurzeln aus der Erde holen. Entsorgen Sie diese ausschließlich im Biomüll. Eine Gründung mit verschiedenen Senfsorten oder Studentenblumen reduziert die Fadenwürmer. Eine effektive, vorbeugende Maßnahme ist ein wechselnder Anbau von Gemüse auf den Beeten. Ein gesunder Boden ist in der Lage, sich selbst zu helfen.
Der Kartoffelkäfer
Den Kartoffelkäfer kennt sicher jeder. Die kleinen gelben Käfer mit den schwarzen Streifen sind vor allem in Kartoffelpflanzen aber auch in anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen und Paprika zu finden. Pflanzen werden von ihnen massiv geschädigt. Innerhalb kurzer Zeit können sie alles kahl fressen. Schaden machen sowohl die Larven als auch die ausgewachsenen Käfer. Bei trockenem und warmen Wetter breiten sie sich besonders schnell aus. Im Garten sollten Sie deshalb die natürlichen Feinde des Kartoffelkäfers fördern. Die gelb-schwarzen Käfer stehen bei Laufkäfern und Kröten auf dem Speiseplan. Kontrollieren Sie vor allem im Mai Nachtschattengewächse. Dort können an den Blättern Eiablagen sein, die Sie sofort entfernen sollten. Eine jährlich wechselnde Fruchtfolge kann den Kartoffelkäfer ebenfalls die Pflanzen vermiesen. Mit Brennnesseljauche können Sie die Widerstandskraft der Pflanzen stärken.
Zeitiges Bekämpfen sichert gute Ernte
Die effektivste und günstigste Methode, Schädlingen Herr zu werden, ist immer noch die Ansiedlung von Nützlingen. Marienkäfer, Vögel, Kröten, Igel, Wespen und viele andere Nützlinge halten Ihren Garten sauber und kümmern sich um die Schädlinge.
Da Sie Gemüse, Obst und Kräuter aus dem Garten auch essen möchten, sollten Sie auf Gifte weitgehend verzichten, denn diese finden sich dann auch im Essen wieder. Nutzen Sie lieber Pflanzenjauchen und Nützlinge. Ist der Befall zu groß, sind Pflanzenschutz-Präparate mit umweltschonenden Eigenschaften die bessere Wahl.