Trotz guter Pflege des Rasens lassen sich Schädlinge nicht immer vermeiden. Sie können dem Rasen ziemlich zu schaffen machen. Erfahren Sie mehr über die häufigsten Schädlinge und wie Sie sie erkennen und bekämpfen.
Ameisen als Bewohner des Rasens: viele Möglichkeiten zur Bekämpfung
Ameisen können im Rasen ziemlich lästig sein, nicht nur, wenn sie beim Menschen für schmerzhafte Bisse sorgen. Haben sie sich im Rasen erst einmal eingenistet, können ihre Nester eine beachtliche Größe erreichen. Ameisen gehören jedoch nicht zu den Schädlingen, denn sie vertilgen Schädlinge und sorgen beim Nestbau für Biomasse im Boden.
Möchten Sie Ameisen im Rasen bekämpfen, sollten Sie nicht mit der chemischen Keule vorgehen. Stören die winzigen Tiere nicht, heben Sie mit einem Spaten die Nester aus und bringen sie dorthin, wo sie nicht stören. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie Sie die Ameisen im Rasen beseitigen können:
- die Nester mit unangenehmen Gerüchen einsprühen, beispielsweise Knoblauchbrühe oder einem Mix aus Kampfer und Alkohol
- Ansiedlung von Fressfeinden wie Vögeln, Dickmaulrüsslern, Libellen, Kröten oder Spinnen fördern
- Pfade und Ameisennester alle paar Tage mit verdünntem Teebaumöl ansprühen, damit die Ameisen die Orientierung verlieren
- Nematoden der Gattung Mermis für eine natürliche Bekämpfung auf die Nester geben
- Natron mit Zucker mischen und auf die Nester streuen
- regelmäßig den Rasen mähen, um die Ameisen zu stören
- Ameisennester mit verdünnter Brennnesseljauche besprühen
Engerlinge als Larven von Käfern: große Schäden am Rasen
Engerlinge gehören zu den häufigsten Rasenschädlingen und sind die Larven von Gartenlaufkäfern, Maikäfern, Junikäfern und Dungkäfern. Sie können große Schäden im Rasen anrichten, da sie die Wurzeln von Gräsern anfressen. Am häufigsten sind die Engerlinge von Gartenlaubkäfern anzutreffen. Hinweise auf Engerlinge sind braune und nesterweise vertrocknete Stellen im Rasen. Beobachten Sie außergewöhnlich viele Vögel, die im Rasen nach Futter picken, deutet das ebenfalls auf Engerlinge hin.
Eine tiefgründige Bearbeitung des Rasens mit dem Vertikutierer kann mitunter gegen die Engerlinge helfen. Sie müssen dann jedoch Rasen nachsäen. Schaffen Sie gute Bedingungen für Vögel und Igel als Fressfeinde der Engerlinge. Hilfreich ist auch die regelmäßige Bewässerung des Rasens, da er dann unattraktiv für die Eiablage der Käfer wird.
Giftfreie Bekämpfung mit Nematoden: mit Gießwasser ausbringen
Nematoden, bei denen es sich um Fadenwürmer handelt, sind eine giftfreie Methode zur Bekämpfung von Engerlingen. Sie erhalten sie im Gartenfachhandel. Sie sollten die Käferart kennen, um die richtige Nematodenart als Angreifer zu erhalten. Die Nematoden zehren die Engerlinge von innen auf. Bringen Sie sie mit dem Gießwasser auf den Rasen. Die Nematoden sind nur im Larven- und Puppenstadium der Engerlinge wirksam. Abhängig von der Art der Käfer sind das unterschiedliche Zeiträume:
- Junikäfer: Januar bis Mai
- Maikäfer: April bis Oktober
- Gartenlaubkäfer: Juli bis Oktober
Grasflöhe: Rasen regelmäßig mähen und vertikutieren
Grasflöhe sind winzig klein. Die Larven sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Sie leben am Stängelansatz der Gräser und in der oberen Erdschicht. Die Flöhe streifen sich, wenn Menschen oder Tiere über den Rasen laufen, von den Gräsern ab und siedeln auf ihre Wirte um, um sie anzuzapfen.
Grasflöhe bekämpfen Sie am besten, wenn Sie den Rasen regelmäßig mähen. Mit Vertikutieren bekämpfen Sie sie ebenfalls, da sich die Tiere in einem moosfreien Rasen nicht wohlfühlen. Sie müssen dann allerdings Rasen nachsäen.
Wiesenschnaken: braune Flecken im Rasen
Die Larven der Wiesenschnake Tipula fressen die Wurzeln der Gräser an. Sie erkennen einen Befall an braunen Flecken im Rasen. Die Wiesenschnaken legen ihre Eier von August bis September ab. Die Larven schlüpfen ungefähr fünf Monate später. Die im Boden lebenden Larven sind ungefähr vier Zentimeter lang und werden gerne von Vögeln gefressen. Gegen die Wiesenschnake können Sie vorgehen, indem Sie die Ansiedlung von Vögeln fördern.
Die Population der Wiesenschnake verringern Sie, indem Sie im April und Mai sowie im August und September den Boden mit einer Stachelwalze bearbeiten. Der Boden sollte trocken, der Rasen noch feucht sein. So wird zumindest ein Teil der Larven von der Walze aufgespießt. Vertikutieren Sie den Rasen mit einem tief eingestellten Vertikutierer, machen sie ihn für die Wiesenschnake unattraktiv. Allerdings ist dann eine Nachsaat erforderlich.
Decken Sie im Spätsommer die Rasenfläche mit einem Vlies oder einer lichtdurchlässigen Folie ab, um zu verhindern, dass die Weibchen der Wiesenschnake ihre Eier auf dem Rasen ablegen. Nur zum Mähen entfernen Sie die Abdeckung.
Maulwürfe im Rasen: keine Schädlinge
Maulwürfe sind im Rasen zwar lästig, doch sind sie keine Schädlinge, da sie viele Insekten vertilgen. Maulwurfshügel verunstalten allerdings den Rasen. Da Maulwürfe unter Naturschutz stehen, dürfen Sie sie nicht bekämpfen. Die Tiere mögen keinen Krach. Mähen Sie regelmäßig den Rasen, reicht das mitunter schon aus, damit sich die Maulwürfe eine neue Bleibe suchen. Versuchen können Sie es auch mit einem Maulwurfsschreck mit Solarbetrieb, der den Tieren auf die Nerven geht.