Haben Sie in Ihrem Garten kein sonniges Plätzchen, müssen Sie auf leckeres und gesundes Gemüse nicht verzichten. Einige Gemüsesorten gedeihen gut im Schatten und bringen auch dann eine reiche Ernte, wenn sie nur wenig Sonne abbekommen. Auch sonst stellen diese Pflanzen oft keine hohen Ansprüche an Boden und Pflege.
Schattengarten: Was Sie beachten sollten
Nicht alle Gemüsesorten benötigen zum Wachstum und für eine gute Ernte viel Sonne. Sie gedeihen auch gut im Schatten oder bevorzugen sogar einen schattigen Standort. Das bedeutet nicht, dass Sie diese Pflanzen unter Bäumen und Sträuchern mit vielen Blättern anbauen können. Dort werden auch die für den Schatten geeigneten Pflanzen nicht gut gedeihen. Das liegt daran, dass Bäume oder Sträucher eine gewaltige Nahrungskonkurrenz darstellen.
Beachten Sie jedoch, dass die Pflanzen im Schatten schwächer als in der Sonne wachsen und daher einen geringeren Bedarf an Dünger und Wasser haben. Verwenden Sie Dünger aus dem Gartenmarkt, nutzen Sie die niedrigste auf der Packung angegebene Dosierung. Wässern Sie die Pflanzen im Schattengarten nur bei Bedarf, da die Luftfeuchtigkeit dort höher ist. Der Boden sollte zwischen den Wassergaben an der Oberfläche abtrocknen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit können Schnecken zum Problem werden. Denken Sie an Barrieren aus Stroh oder verwenden Sie Schneckenkorn.
Tipp: Ist eine Mauer vorhanden, in deren Schatten Sie das Gemüse anbauen, streichen Sie diese hell. Das reflektierte Licht hellt den Standort auf.
Gemüsesorten auswählen: vorher Bodenanalyse vornehmen
Bevor Sie im Schatten Gemüse anbauen, informieren Sie sich über die Ansprüche der verschiedenen Pflanzen an den Boden. Prüfen Sie den pH-Wert selbst mit einem Teststreifen oder lassen Sie eine Bodenanalyse vornehmen. So können Sie dem Boden im Schatten die Nährstoffe zuführen, die er benötigt. Auch wenn die Pflanzen im Schatten weniger Nährstoffe benötigen, kann eine Bodenverbesserung durch Kompost oder die Gabe von Brennnesseljauche sinnvoll sein.
Gemüsesorten für den Schatten: auf Ansprüche und Pflege achten
Die Auswahl an Gemüsepflanzen, die sich für den Schattengarten eignen, ist ziemlich groß. Die gesamte Saison über ist mit der Wahl der richtigen Pflanzen eine gute Ernte möglich.
Radieschen: das schnellwüchsige Einsteigergemüse
Radieschen sind robust und schnellwüchsig. Ab März kann das Wurzelgemüse an einen halbschattigen oder schattigen Platz gesät werden. Im Schatten wachsen Radieschen langsamer und entwickeln daher mehr Senföle. Radieschen aus dem Schattengarten schmecken würziger und aromatischer. Die Ernte kann bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat erfolgen.
Tipp: Die Erntedauer verlängern Sie, indem Sie Radieschen zeitlich versetzt aussäen. Die Aussaat ist noch bis Ende August möglich, sodass Sie vor dem ersten Frost die letzten Radieschen ernten.
Rote Bete: robuste und pflegeleichte Knollen
Rote Bete sind anspruchslos und können sowohl in der Sonne als auch im Schatten gedeihen. Mit der Aussaat können Sie schon im März beginnen. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte ungefähr 15 bis 20 Zentimeter betragen. Säen Sie zeitlich versetzt, verlängern Sie die Ernteperiode und können die letzten Knollen noch vor dem Frost ernten. Über den Winter lagern Sie die Knollen kalt und dunkel in einer Kiste mit Sand.
Brokkoli: etwas Dünger erforderlich
Brokkoli gehört zu den Kohlpflanzen und ist eng verwandt mit dem Blumenkohl. Er freut sich über nährstoffreiche Erde, da er zu den Starkzehrern gehört. Reichern Sie den Boden mit Kompost an, bevor Sie die Jungpflanzen Ende Mai ins Beet setzen. Ungefähr nach acht Wochen ist die Ernte möglich. Bewässern Sie nach Bedarf, düngen Sie hin und wieder mit Brennnesseljauche und lockern Sie regelmäßig den Boden auf.
Kohlrabi: robustes Kohlgemüse mit Vorliebe für Nährstoffe
Zu den Kohlgemüsen und damit zu den Starkzehrern gehört auch Kohlrabi. Der Boden muss gut mit Kompost bearbeitet werden, bevor Sie Kohlrabi im Mai direkt ins Freiland säen oder die Jungpflanzen in die Erde bringen. Mit Schatten hat Kohlrabi keine Probleme, doch sollten Sie Barrieren gegen Schneckenfraß anlegen. Denken Sie an die Bewässerung, die Sie nach Bedarf vornehmen. Schon Ende Juni können Sie die ersten Knollen ernten.
Blumenkohl: gut geschützt im Schatten
Blumenkohl benötigt nährstoffreichen, mit Kompost angereicherten Boden. In der Sonne wächst er zwar schneller als im Schatten, doch hat ein schattiges Plätzchen auch Vorteile, da die weißen Köpfe optimal vor Sonnenbrand geschützt sind. Die Jungpflanzen setzen Sie von April bis Juni ins Beet, um etwa nach zehn Wochen die ersten Blumenkohlköpfe zu ernten. Hin und wieder düngen Sie mit Brennnesseljauche. Vergessen Sie nicht, den Boden regelmäßig aufzulockern und bei Bedarf zu bewässern.
Rosenkohl: Ernte bis in den Winter möglich
Rosenkohl kann im Schatten gedeihen, doch erfordert der Anbau Geduld. So wie alle Kohlgemüse benötigt er nährstoffreichen Boden und ein mit Kompost angereichertes Beet. Die Jungpflanzen bringen Sie im April in die Erde. Achten Sie auf einen Abstand der Pflanzen zueinander von ungefähr 30 Zentimeter. Düngen Sie regelmäßig mit Brennnesseljauche und vergessen Sie auch die Bewässerung nicht. Die Ernte kann im Herbst auch noch nach dem Frost erfolgen und ist bis in den Winter hinein möglich.
Tipp: Um größere Rosen zu bekommen, kappen Sie etwa Ende September die Spitzen Ihrer Rosenkohlpflanze. Die Kraft geht dann nicht in den Spross, sondern in die Röschen.
Spinat: Schatten verhindert das Schossen
Spinat ist optimal für den Schattengarten geeignet, da er dann seltener schosst als an einem sonnigen Standort. Spinat können Sie schon im März oder April direkt ins Freiland säen. Achten Sie auf:
- Barriere gegen Schnecken oder Schneckenkorn
- regelmäßiges Auflockern des Bodens
- Bewässerung bei Bedarf
- Ernte der äußeren Blätter, damit immer wieder neue Blätter gebildet werden und Sie länger ernten können
Im Schatten wächst Spinat langsamer, doch wird er dann auch aromatischer als in der Sonne.
Mangold: kann Schatten tolerieren
Mangold gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, doch kommt er mit Schatten aus, nur wächst er dann langsamer. Im April können Sie das Blattgemüse in möglichst nährstoffreichem Boden säen. Der Abstand der Pflanzen zueinander sollte ungefähr 15 Zentimeter betragen. Lassen Sie bei der Ernte die Herzblätter stehen, verlängern Sie die Ernteperiode.
Salat: anspruchslose Gemüsepflanze für den Schatten
Salat gibt es in vielen Sorten, beispielsweise
- Schnittsalat
- Eisbergsalat
- Kopfsalat
- Endivien
- Römersalat
Er ist perfekt für den Schatten geeignet, da er dann im Sommer nicht so schnell schosst und die Blätter kräftiger werden. Die Aussaat kann schon ab März erfolgen. Bereits nach wenigen Wochen können Sie ernten. Achten Sie bei Salat unbedingt auf einen guten Schutz vor Schneckenfraß.
Erbsen: im Schatten nur wenig gießen
Markerbsen oder Zuckerschoten kommen auch im Schatten aus und werden im Mai ausgesät. Schützen Sie die jungen Pflanzen mit einer Abdeckung aus Reisig vor Vogelfraß. Aus Reisig bauen Sie den Pflanzen eine Rankhilfe. Der Boden wird durch Erbsen verbessert, da sie zu den Leguminosen gehören und ihn mit Stickstoff anreichern. Achten Sie darauf, nur bei Bedarf zu wässern, da Erbsen keine Staunässe vertragen.