Schnittknoblauch ist noch immer ein Exot unter den Zwiebelgewächsen. Dabei ist er unschlagbar und äußerst schmackhaft. Beim Schnittknoblauch verwenden Sie das frische Grün wie beim Schnittlauch. Allerdings ist der Geschmack eher würzig und pfeffrig, wie Sie ihn in der Regel bei Bärlauch und Knoblauch haben. Dennoch sollte er in keinem Gemüse- oder Kräuterbeet fehlen, da er viel mehr kann, als Sie vermuten. Wie Sie ihn anbauen und welche Pflege er benötigt, erfahren Sie hier. Außerdem gibt es auch noch Tipps, wofür Schnittknoblauch verwendet werden kann.
Schnittknoblauch Sorten
Im Grunde ist es gleich, welche Sorte Schnittknoblauch Sie nutzen. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Wuchshöhe oder Dicke der Halme. Hier eine kleine Übersicht der beliebtesten Sorten:
- Fat Leaf: Wie man am Namen schon erkennen kann, sind die Halme dick und breit.
- Neko: Neko punktet vorrangig mit einem sehr feinen Aroma. Die Halme sind breit und flach.
- Shiva: Diese starkwüchsige Sorte ist sehr ertragreich und wächst bis zu 30 cm hoch.
- Kiss me: Diese Sorte weist besonders breite Halme auf und ist für Salate unschlagbar.
- Rosa Schnittknoblauch: Wie der Name schon sagt, hat dieses Würzkraut rosa Blüten, die jeden Salat aufpeppen. Die Blätter sind saftig und breit.
- Wagners Kobold: Eine Sorte, die besonders dünne, aber sehr aromatische Blätter aufweist.
- Monstrosum: Das Würzkraut ist ein Garant für lange Halme. Die Pflanze wächst bis zu 80 cm hoch.
- Sapras: Diese Sorte ist sehr ertragreich und aromatisch.
- Knolau: Die Sorte Knolau ist ebenfalls starkwüchsig und kann bis zu 50 cm hoch werden.
Standort und Boden
Schnittknoblauch liebt einen humosen und nährstoffreichen Boden. Er kann im Grunde überall dort angepflanzt werden, wo Zwiebelgewächse stehen. Statt Zwiebel, Lauch oder Knoblauch können Sie auch Schnittknoblauch anbauen. Wichtig ist jedoch, dass er keine nassen Füße bekommt – die mag er nämlich gar nicht. Außerdem liebt der Schnittknoblauch die Sonne, kommt aber auch relativ gut im Halbschatten klar. Im Winter ist es zudem auch möglich, das Küchenkraut auf der Fensterbank im Topf zu kultivieren.
Bevor der Schnittknoblauch ins Beet gesetzt wird, müssen Sie es vorbereiten. Der Boden sollte gut durchlässig sein, weshalb er mit einem Rechen gut durch geharkt werden sollte. Unkräuter und Mulchreste sollten Sie vor dem Pflanzen entfernen. Als Pflanzabstand sind 25 bis 30 cm ausreichend. Ideal ist es, wenn Sie drei Reihenmeter pro Person einplanen.
Welche Nachbarn mag Schnittknoblauch?
Schnittknoblauch ist hervorragend mit Erdbeeren, Tomaten, Karotten, Gurken, Pastinaken und Salat kombinierbar. Diese Beetgenossen sind perfekt, da sie gleich mehrere Jahre zusammen am selben Standort gedeihen können.
Aussäen oder anpflanzen – was ist besser?
Das ist vollkommen egal. Sie können den Schnittknoblauch im Haus in Töpfen vorziehen und ihn dann ins Freiland setzen. Dabei sollten Sie die Küchenpflanzen Mitte Februar bis Ende April im Haus vorziehen. Wenn Sie sich die Arbeit sparen möchten, ist es auch möglich, den Schnittknoblauch ab Mitte März ins Freiland zu setzen.
Wenn Sie das Würzkraut aussäen möchten, sollten Sie im März je 5 Samen in einem Topf aussäen. Die Pflanzen können dann Mitte Mai ins Freiland. Da es aber zu dieser Zeit häufig noch kühl ist, dauert es, bis die Pflänzchen wachsen. Die Samen sind zwar Kaltkeimer, weshalb es perfekt ist, wenn Sie vor der Aussaat einige Zeit im Kühlschrank liegen.
Pflege von Schnittknoblauch
Das Würzkraut ist sehr pflegeleicht und Sie müssen sich kaum um den Schnittknoblauch kümmern. Mit ein wenig Zuwendung, damit die Pflanze lange gesund bleibt, ist es schon getan. Sobald das Küchenkraut etwa 15 cm hoch ist, sollten Sie es mit einer 5 cm dicken Schicht aus Holzhackschnitzeln und Grasschnitt mulchen. Somit bleibt der Boden länger feucht und Unkraut erscheint erst gar nicht. Natürlich ist es wichtig, dass Sie regelmäßig Unkraut jäten.
Da der Schnittknoblauch sehr gut wächst, auch in die Breite, müssen Sie ab und zu die Wurzelstöcke teilen. So überwuchert das Würzkraut nicht alles. Die Teilung erfolgt zum ersten Mal nach drei Jahren.
Sobald es kalt wird, ziehen die Pflanzen die Blätter zurück. Im Frühling treiben sie jedoch erneut aus. Wenn Sie Ihren Schnittknoblauch schon früher ernten möchten, können Sie im Frühling auch Gläser über die Pflanzen stülpen. Doch Vorsicht! Die Belüftung ist wichtig, hauptsächlich an sonnigen Tagen, da das Glas wie ein Mini-Treibhaus wirkt.
Krankheiten und Schädlinge
Ist der Sommer kühl und feucht, geht es ihm wie den anderen Zwiebelgewächsen – Rostpilz macht sich breit. Rostpilz sieht zwar unschön aus, ist aber nicht weiter schlimm. Die Blätter bekommen rostig-braune Flecken oder haben Pusteln. Sie sollten sie dann einfach abschneiden und in der Biotonne entsorgen. Nach dem Entfernen der befallenen Blätter treibt das Küchenkraut in der Regel wieder gesund aus. Leider leidet das Würzkraut auch häufig an Schädlingen wie der Zwiebelfliege.
Damit Sie Krankheiten am Schnittknoblauch vorbeugen können, sollten Sie die Pflanze alle drei Jahre an einen anderen Ort setzen.
Ernte und Nutzung
Ernten können Sie den Schnittknoblauch von Frühling bis Herbst. Bei jungen Pflanzen ist die erste Ernte möglich, wenn die Pflanze 15 cm hoch ist. Nach dem Rückschnitt treiben die Blätter dann erneut aus, Sie benötigen jedoch etwas Geduld.
Schnittknoblauch kann hervorragend in Salaten, Dips oder als Topping verwendet werden. Doch Vorsicht, das Würzkraut hat einen stärkeren Knoblauchgeschmack und ist daher nicht mit Schnittlauch zu verwechseln.
Besonders lecker schmeckt Schnittknoblauch in einem Kräuterquark oder Eierspeisen. Dabei sind aber nicht nur die Blätter, sondern auch die Blüten verwendbar. Sie sind sehr schmackhaft und machen jeden Salat zum Eyecatcher.
Der große Vorteil des Würzkrauts ist, dass der Atem nicht nach Knoblauch riecht, weshalb immer mehr Gärtner statt Knoblauch Schnittknoblauch anpflanzen.