Es kommt leider noch immer viel zu häufig vor, dass sich die Kräuter, die angepflanzt wurden, nicht lange halten und eingehen. Dies muss nicht nur am falschen Boden oder einem ungeeigneten Standort liegen. Auch die Pflanzennachbarn können schuld am Kräutertod sein, da nicht alle Kräuter miteinander harmonieren. Sie können sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen und somit ist der Tod zumindest einer Pflanze vorprogrammiert. Damit dies nicht geschieht, sollte man sich vorher einen Pflanzplan machen, um von die Mischkultur auch perfekt in Szene zu setzen und von den Kräutern geschmacklich und gesundheitlich zu profitieren.
Warum ein Pflanzplan so wichtig ist
Jede Pflanze hat andere Ansprüche. Dies fängt beim Standort an und hört bei der Nachbarschaft auf. Doch auch der Standort ist wichtig, dass sich die Kräuter wohlfühlen. Allerdings ist gerade die Nachbarschaft wichtig, da es viele Kräuter und Pflanzen gibt, die nicht so gut miteinander harmonieren. Andererseits gibt es auch Sorten, die sich sehr gut ergänzen und die Nachbarschaft das Wachstum anregt. Insbesondere Schnittlauch und Petersilie sind Kräuter, die gar nicht miteinander können und ein Kraut immer den Kürzeren zieht und eingeht.
Vor- und Nachteile der Mischkultur
Dies hängt vor allem an den unterschiedlichen Standorten, Eigenschaften der Arten und am Boden. Dennoch ist eine Mischkultur zu bevorzugen. Es gibt nämlich einige Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Mischkultur Vorteile
- Die Erde ermüdet bei einem unterschiedlich hohen Nährstoffbedarf deutlich weniger.
- Die Pflanzen ergänzen sich durch Wurzelausscheidungen häufig.
- Anfällige Kräuter können außerdem durch die Ausgasung einiger Sorten profitieren und geschützt werden.
- Benachbarte Kräuter können Nützlinge anlocken, die die Schädlinge anderer Kräuter fressen.
Mischkultur Nachteile
Wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile. Auch wenn die Vorteile einer Mischkultur überwiegen, möchten wir hier auch die Nachteile aufzeigen.
- Es kann zu gegenseitigen Wachstumshemmungen kommen.
- Entzieht ein benachbartes Kraut die Nährstoffe aus dem Boden, kommt es zu Mangelerscheinungen und somit auch zum Absterben des anderen Krauts.
- Der Boden kann schneller auslaugen, wenn es sich um eine einseitige Beanspruchung handelt.
- Ist ein Nachbar zu dominant, kann es zu Entfaltungsmöglichkeiten oder Entwicklungsstörungen kommen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es besonders wichtig, die richtigen Kräuter in einer harmonischen Nachbarschaft zu pflanzen. Bei Schnittlauch und Petersilie ist dies nicht möglich.
Weshalb mögen sich Schnittlauch und Petersilie nicht?
Frische Kräuter möchte natürlich jeder im Haus haben. Denn wir alle kennen das Problem, wenn wir frische Kräuter im Supermarkt kaufen. Sie sind spätestens nach zwei Wochen eingegangen. Dies liegt daran, dass sie in Windeseile hochgezüchtet werden und die Töpfe, in denen sie angeboten werden, viel zu klein sind. Doch selbst wenn wir die Kräuter umtopfen, überleben sie nicht lange. Im Kräuterbeet hingegen hat man immer frische Kräuter zur Hand, um das Essen geschmacklich aufzuwerten. Insbesondere Petersilie und Schnittlauch sind die beiden beliebtesten Küchenkräuter, die zu jedem Salat und nahezu jedem Gericht passen. Sie können in Suppen, Soßen oder einfach übers Gemüse gestreut werden, um so das Rezept noch zu verfeinern.
Dabei haben beide Küchenkräuter ähnliche Ansprüche und dennoch mögen sie sich nicht. Sie benötigen beide einen recht nährstoffreichen Boden und haben ähnliche Wachstumsbedingungen. Im wahrsten Sinne des Wortes können sich die beiden nicht riechen. Eigentlich mag Petersilie den Schnittlauch nicht, da dieser eine Säure aussondert, dem Petersilie auf den „Magen“ schlägt. Schnittlauch harmoniert jedoch sehr gut mit Estragon, Thymian oder Salbei.
Petersilie und Schnittlauch in ein Beet zu pflanzen ist trotzdem möglich
Wer den Platz nicht hat für jedes Küchenkraut ein extra Beet anzulegen, hat aber trotzdem die Möglichkeit, die beiden Erzfeinde zusammen in ein Beet zu setzen. Wichtig ist dabei nur, dass sie einen guten Abstand zueinander haben. Denn gerade dadurch, dass beide sehr ähnliche Ansprüche haben, ist es sinnvoll Schnittlauch und Petersilie in einem Beet zu pflanzen.
Ideal ist es, wenn zwischen Schnittlauch und Petersilie einige andere Pflanzen als Abstandshalter platziert wären. Da Petersilie gut mit Basilikum harmoniert, wäre es möglich, ans äußere Ende Schnittlauch mit Estragon, Thymian und Salbei zu pflanzen und ans andere Ende Basilikum mit Petersilie. So kommen sich die beiden Erzfeinde nicht in die Quere und haben genügend Abstand zueinander. Gerade Estragon, Thymian und Salbei sind sehr unempfindlich und die Säure des Schnittlauchs stört sie gar nicht.
Dies Ansprüche haben Schnittlauch und Petersilie
Mit ausreichend Abstand können Schnittlauch und Petersilie auch als weit entfernte Nachbarn in ein Beet gepflanzt werden. Wichtig ist, dass beide einen sonnigen Standort haben, der nicht den ganzen Tag voll besonnt wird. Halbschattige Orte sind ebenfalls möglich, jedoch sollte mehr Sonne als Schatten vorhanden sein, damit sich Schnittlauch und Petersilie wohlfühlen.
Zudem benötigen beide Küchenkräuter einen humusreichen, lehmigen und nährstoffreichen Boden, der durchlässig sein muss. Hierfür gibt es eine spezielle Kräutererde, die alles vereint, was die Schnittlauch und Petersilie benötigen.
Da beide Küchenkräuter viel Wert auf eine regelmäßige Wasserzufuhr legen, ist der Gießrhythmus besonders wichtig. Vor allen an sehr heißen Tagen oder dann, wenn eine Wärmeperiode ansteht, sollten die Kräuter am Abend gegossen werden. So ist es schon etwas kühler und die Küchenkräuter können das Wasser besser aufnehmen. Doch Vorsicht! Viel hilft nicht viel. Das Gegenteil ist der sogar der Fall. Übergießen und Staunässe müssen vermieden werden, da sonst Petersilie wie auch Schnittlauch gelb werden oder es zur Schimmelbildung kommt.
Um die Kräuter richtig gedeihen zu lassen, sollte das Beet im Herbst mit organischem Dünger oder Kompost angereichert werden.
Schnittlauch und Petersilie sind vielseitig nutzbar
Schnittlauch und Petersilie kennt praktisch jeder. Sie werden häufig in der Küche verwendet und dürfen in einer kräftigen Suppe nicht fehlen. Auch im Rührei sind beide Küchenkräuter ein Muss, da sie geschmacklich perfekt dazu passen. Dabei sind beide Kräuter in fast allen Gerichten gut aufgehoben und können nicht nur das Salatdressing, sondern auch den Kräuterquark oder das BBQ aufwerten. Außerdem passen sie zu Fisch, Fleisch, Kartoffeln, Gemüse und natürlich fast allen Suppen.