Schwarzwurzeln sind ein gesundes und beliebtes Wintergemüse, das sich durch einen feinen, milden Geschmack auszeichnet. Die Kulturdauer ist zwar ziemlich lang, doch der Anbau ist unkompliziert, wenn der Boden tiefgründig ist. Es gibt verschiedene Sorten, die sich teilweise durch hohe Erträge und eine lange Lagerfähigkeit auszeichnen.
Charakteristik der Schwarzwurzeln: Pfahlwurzeln mit schwarzer Haut
Die Schwarzwurzel hat ihren Ursprung in Südeuropa und gehört zu den Korbblütengewächsen. Sie hat einen milden, leicht nussigen Geschmack und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Schwarzwurzeln sind ausdauernd und winterhart, doch wird das Gemüse meistens nur einjährig angebaut. Die Wurzeln werden bei günstigen Bedingungen bis zu 50 Zentimeter lang und haben eine schwarze Schale. Das Fleisch ist weiß und milchig. Beim Schälen tritt eine milchige Flüssigkeit aus den Wurzeln aus. Die Pflanzen verfügen über lanzettförmige Blätter, die rosettenartig angeordnet sind. Die dekorativen gelben Korbblüten erscheinen im Juni und Juli. Nicht nur die Wurzeln, sondern auch junge Blätter und die Blütenknospen sind essbar. Sie eignen sich beispielsweise für Salate.
Wahl der richtigen Sorte: auf hohe Erträge achten
Bei den Schwarzwurzeln gibt es altbewährte und neue Sorten. Sie unterscheiden sich in ihren Erträgen und der Form der Wurzeln:
- Duplex als altbewährte Sorte mit hohen Erträgen, guter Lagerfähigkeit und langen, unverzweigten Wurzeln
- Antonia mit langen Wurzeln und hohen Erträgen
- Meres als neue, ertragreiche Sorte mit unverzweigten Wurzeln, gegen Echten Mehltau robust
- Einjährige Riesen mit langen, unverzweigten und tiefschwarzen Wurzeln
- Hoffmanns schwarzer Pfahl als alte Sorte mit guter Lagerfähigkeit und langen Wurzeln, die sich aber häufiger verzweigen
- Russische Riesen als alte Sorte mit zumeist unverzweigten Wurzeln
- Verbeterde Reuzen Nietschieters mit langen, dicken und kaum verzweigten Wurzeln, hohen Erträgen und guter Lagerfähigkeit
- Schwarzer Peter als altbewährte, kompakte Sorte mit hohen Erträgen
Standort und Boden: sandig-humos und locker
Damit sich die Wurzeln möglichst nicht verzweigen, benötigen Schwarzwurzeln einen sandig-humosen Boden, der gut gelockert und nicht zu feucht ist. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Boden steinlos ist. Graben Sie den Boden ungefähr 40 Zentimeter tief um, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Mit einer Gründüngung bereiten Sie den Boden gut auf die Schwarzwurzeln vor. Gute Nachbarn im Beet sind Porree, Kohlrabi und Salat. Zuckermais und Kohl sind schlechte Nachbarn, da die Schwarzwurzeln dann viele Seitenwurzeln ausbilden.
Tipp: Bauen Sie Schwarzwurzeln auf einem Damm oder im Hügelbeet an, wenn der Boden nass oder verdichtet ist.
Aussaat der Schwarzwurzeln: im zeitigen Frühjahr
Möchten Sie lange, kräftige Wurzeln ernten, säen Sie die Schwarzwurzeln bereits im März aus. Ist der Winter mild, kann die Aussaat schon Ende Februar erfolgen. Die Keimlinge können erfrieren, wenn nach der Aussaat starker Frost auftritt. Schützen Sie daher die Jungpflanzen mit einem Vlies. Später als Ende April sollten Sie Schwarzwurzeln nicht aussäen.
Schon im Herbst, spätestens aber vier Wochen vor der Aussaat, bereiten Sie das Beet vor. Lockern Sie den Boden gut auf und arbeiten Sie reifen Kompost unter. Der Abstand der Reihen zueinander sollte bei 30 Zentimetern, die Tiefe der Saatrillen bei drei Zentimetern liegen. Achten Sie auf einen Abstand der stäbchenförmigen Samen von zehn Zentimetern zueinander, müssen Sie die Jungpflanzen nicht vereinzeln. Da sich die Keimung der Schwarzwurzeln verzögern kann, dauert es mitunter drei bis vier Wochen, bis die Keimlinge aufgehen.
Pflege von Schwarzwurzeln: regelmäßig wässern und Unkraut jäten
Schwarzwurzeln mögen keine Staunässe, doch darf der Boden nicht austrocknen. Halten Sie den Boden vor allem in den Sommermonaten gleichmäßig feucht. Düngen Sie während der Kulturdauer ein- bis zweimal mit Brennnesseljauche oder einem organischen Gemüsedünger. Haben Sie nicht zu dicht gesät, müssen Sie die Pflanzen nicht ausdünnen. Anderenfalls vereinzeln Sie die Pflanzen auf einen Abstand von 10 bis 15 Zentimeter. Lockern Sie den Boden regelmäßig auf und jäten Sie Unkraut.
Ernte von Schwarzwurzeln: ab Oktober möglich
Wird das Laub der Schwarzwurzeln im Oktober welk, können Sie mit der Ernte beginnen. Die Ernte kann noch bis in den April hinein erfolgen. Bei der Ernte kommt es darauf an, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden, da sie dann Saft verlieren und schwammig werden. Ziehen Sie neben jeder Reihe einen etwa spatentiefen Graben und heben Sie die Wurzeln von der anderen Seite mit der Grabegabel aus der Erde. Decken Sie die Erde mit Stroh oder einer Mulchschicht aus Laub ab, um auch noch bei Frost ernten zu können. Schlagen Sie die Wurzeln in Sand ein und bewahren Sie sie in Kisten im Keller auf, sind sie mehrere Monate lagerfähig. Solange beim Zerbrechen der Wurzeln noch weißer Milchsaft herausfließt, sind sie genießbar.