Möchten Sie sich auch in der kalten Jahreszeit mit Gemüse aus dem eigenen Garten versorgen, können Sie viele Gemüsesorten überwintern. Andere Sorten lassen sich einkochen oder einfrieren. Gartenkräuter ziehen Sie im Winter auf der Fensterbank.
Gemüse überwintern: diese Sorten eignen sich
Die einfachste Art zur Selbstversorgung mit Gemüse im Winter ist die Überwinterung von Gemüse. Dazu eignen sich verschiedene Sorten, die winterhart sind und den Winter über geerntet werden können:
- Grünkohl als klassisches Wintergemüse
- Rosenkohl, der zwar Minusgrade verträgt, aber bei Temperaturschwankungen geerntet werden sollte
- Winterporree, den Sie mit einer dicken Schicht aus Laub vor starken Frösten schützen
- Schwarzwurzeln, die bis zum Frühjahr im Beet bleiben können und bei denen Sie mit einer Mulchschicht dafür sorgen, dass Sie auch noch bei Frost ernten können
- Wintersalate, die unempfindlich gegen Minusgrade sind
Um diese Gemüsesorten im Winter zu ernten, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an, zu dem sie gepflanzt werden müssen. Die meisten Sorten können Sie noch bis in den August hinein stecken. Bei Wintersalaten reicht es aus, sie im Oktober zu pflanzen. Mit Folie oder einer Mulchschicht schützen Sie die Pflanzen bei starken Frösten. Das gelingt auch mit Möhren, Pastinaken und Roter Bete. Die Ernte ist dann nicht nur an frostfreien Tagen möglich.
Gemüseanbau im Hochbeet oder Gewächshaus
Um auch empfindlichere Sorten noch im Winter zu ernten oder die Ernteperiode zu verlängern, eignen sich ein Gewächshaus oder ein Hochbeet mit Frühbeetabdeckung. Darin können Sie das gesamte Jahr über Radieschen, Rettich, Küchenkräuter, Salat oder Spinat anbauen. Tomaten und Paprika ernten Sie noch bis in den Winter hinein, wenn Sie Ihr Gewächshaus beheizen. Ein Hochbeet hat den Vorteil, dass das Gemüse auch von unten viel Wärme bekommt. Im Frühjahr haben Sie nicht viel Arbeit, um das Hochbeet für die nächste Kultur vorzubereiten, da das Gemüse bereits eine gute Vorfrucht darstellt.
Anbau auf der Fensterbank: Kräuter und Kresse
Möchten Sie auch auf empfindliche Küchenkräuter im Winter nicht verzichten, bauen Sie sie auf der Fensterbank an. Dafür eignen sich Blumentöpfe oder Balkonkästen. Die Kräuter brauchen einen hellen Standort, doch meistens mögen sie keine direkte Sonneneinstrahlung. Befindet sich eine Heizung unter Ihrem Fenster, ist das optimal. Kräuter wie
- Schnittlauch,
- Petersilie,
- Thymian,
- Oregano,
- Basilikum und
- Salbei
gedeihen hervorragend am Fenster. Sprossen und Kresse sind vitaminreich und können innerhalb weniger Tage nach der Aussaat geerntet werden.
Tipp: Ernten Sie die Kräuter regelmäßig, um das Wachstum zu fördern. Kleine Mengen geerntete Kräuter bewahren Sie einige Tage im Kühlschrank auf oder frieren Sie ein.
Einlagern von Gemüse: Keller und Gemüsemiete
Haben Sie einen Keller oder eine kühle Vorratskammer, sind Sie bei der Selbstversorgung im Vorteil, da Sie Wintergemüse einlagern können. Der Raum für die Lagerung sollte kühl, frostfrei und dunkel sein. Verschiedene Gemüsesorten wie Kartoffeln, Möhren, Kohl oder Pastinaken lassen sich mehrere Wochen aufbewahren. Zwiebeln und Knoblauch sind lange lagerfähig, doch sollten Sie sie verbrauchen, wenn Sie bemerken, dass sie treiben. Andere Sorten, beispielsweise Rote Bete, sollten Sie nach einigen Tagen verzehren, damit sie nicht welk werden.
Eine Alternative zu Keller oder Vorratskammer ist eine Erdmiete, für die Sie eine Grube ausheben. Schützen Sie sie mit einer dicken Schicht aus Stroh vor Minusgraden. In einer solchen Miete lagern Sie Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Sellerieknollen oder Schwarzwurzeln ein.
Tipp: Alternativ zu einer Miete füllen Sie eine Maurerkiste mit Sand und lagern das Gemüse darin ein. Im Keller hält es sich darin einige Monate.
Einfrieren von Gemüse für den Winter: mehrere Monate haltbar
Einfrieren hat den Vorteil, dass das Gemüse kaum an Vitaminen verliert und so gut wie frisch ist. Frieren Sie Bohnen ein, sollten Sie sie vorher kurz blanchieren. Andere Gemüsesorten müssen Sie waschen, putzen und schälen. Einige Sorten wie Porree oder Kohl schneiden Sie bereits in küchenfertige Ringe oder Streifen, damit sie weniger Platz beanspruchen. Rosenkohl lässt sich einfrieren, indem Sie die einzelnen Röschen putzen. Möhren, Pastinaken, Steckrüben, Sellerie, Kohlrabi oder Rote Bete schneiden Sie vor dem Einfrieren in Würfel.
Tipp: Frieren Sie blanchierte Bohnen zusammen mit einem Stängel Bohnenkraut ein. Das Bohnenkraut sorgt für einen würzigen Geschmack und wird mitgekocht.
Gemüse einkochen: nahezu alles geeignet
Mit dem Einkochen legen Sie bereits im Sommer oder im Herbst einen Vorrat für die Selbstversorgung im Winter an. Das gelingt mit nahezu allen Gemüsesorten wie:
- Kohl
- Möhren
- Kohlrabi
- Pastinaken
- Steckrüben
- Porree
- Bohnen
Das Gemüse bereiten Sie vor, indem Sie es waschen, putzen, gegebenenfalls schälen und in kleine Stücke schneiden. Beachten Sie beim Einkochen die unterschiedlichen Kochzeiten, damit die Gläser auch geschlossen bleiben und das Gemüse nicht verdirbt. Eingekocht hält sich das Gemüse sogar über Jahre. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass die Vitamine durch das Kochen teilweise verlorengehen.
Gemüse und Kräuter dörren: möglichst schnell verbrauchen
Mit dem Dörren im Backofen oder im Dörrautomaten verlängern Sie die Haltbarkeit. Gedörrte Kräuter sind einige Wochen oder Monate haltbar, während Sie anderes Gemüse möglichst innerhalb weniger Tage verbrauchen sollten, da es sonst schnell schimmelt. Schneiden Sie Rote Bete, Möhren, Rettich oder Sellerie zum Dörren in möglichst dünne Scheiben. Achten Sie darauf, dass das Gemüse richtig trocken ist. Um das Gemüse wieder zu verwenden, legen Sie es in Wasser ein.
Tipp: Für die Selbstversorgung im Winter sollten Sie auch an die Herstellung von Gemüsechips denken. Sie sind ein idealer Knabberspaß und gut als gesunder Snack für zwischendurch geeignet. Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken oder Rote Bete schneiden Sie dafür in dünne Scheiben. Auch Blätter von Grünkohl sind zum Trocknen geeignet. Legen Sie die Scheiben oder Blätter auf ein mit Backpapier belegtes Blech und backen Sie sie. In einer luftdichten Verpackung halten sie sich einige Tage und bleiben knusprig.
Fermentieren und einlegen
Verschiedenes Gemüse wie Weißkohl oder Rotkohl lässt sich fermentieren und bleibt lange haltbar. Mit der Fermentierung entsteht ein anderer Geschmack, doch ist das Gemüse durch die Fermentierung auch reich an Vitaminen und anderen wichtigen Inhaltsstoffen. Die Fermentierung erfolgt durch Milchsäuregärung. Auch das Einlegen ist eine Möglichkeit zum Haltbarmachen, beispielsweise für Gurken, Bohnen, Paprika oder Tomaten.